Ich arbeite seit fast 20 Jahren als freier Journalist und Raubkopien waren nie ein Problem für mich. Es stimmt einfach nicht, das Blogs Texte und Fotos in rauen Mengen kopieren. Keines der größeren Blogs die ich kenne tut das und die Blogs die das tun sind in der Regel so klein und haben so wenige Leser, dass sie zu vernachlässigen sind. Und das Kopieren von Inhalten anderer war immer schon verboten. Wer keine eigenen Inhalte hat, hat keine Leser. So simpel ist die Welt.
Die Verleger haben ein Problem mit Google? Wir von den Ruhrbaronen haben das Problem auch. Es sind aber nicht die Links und die angeteaserten Texte in Google-News die uns Probleme bereiten und die das neue Leistungsschutzrecht untersagt, es ist der extrem geringer Anteil an den Werbeerlösen, den wir alle via Google erzielen. Und da Google eine marktbeherrschende Stellung hat, ist es auch nicht damit getan, auf Google AdWords zu verzichten. Wir haben auf dieser Site Google-AdWords und erzielen damit monatlich einen Umsatz von um die 50 Euro. Bei in guten Monaten einer Million Pageviews. Das ist eine schlichte Unverschämtheit. Mit dem Geld bezahlen wir unseren Server. Das wars. Ich habe gehört, das einer unserer großen regionalen Wettbewerber vor ein paar Jahren 2500 Euro im Monat mit Google verdient haben soll. Ein schlechter Witz. Normalerweise bekommen Anzeigenverkäufer eine Provision von 15 bis 20 Prozent. Dazu ein Fixum. Der Rest landet beim Verlag. Bei Google bekommen hingegen diejenigen, die die Medien produzieren, auf denen Google wirbt, nur einen Bruchteil von Googles Einnahmen. Verkehrte Welt. Google nutzt seine Marktmacht brutal aus, ist einer der Gründe, warum es so schwer ist, mit Online-Medien Geld zu verdienen. Das, nicht die angeteaserten Texte oder die kopierten Überschriften in Google-News, ist das Problem. Das neue Leistungsschutzrecht geht auf dieses Problem nicht ein. Es schießt mit Kanonen auf Spatzen und schaut zu wie der Elefant das Gemüsebeet zertrampelt.