Im Juni sprachen die Parteien in NRW miteinander, um eine neue Regierung zu bilden. Es sollte ihnen den ganzen Monat über nicht gelingen.
Auch im Juni war es noch offen, welche Parteien die Landesregierung stellen werden und wer Ministerpräsidentin oder Ministerpräsident wird. Man sprach miteinander. Allerdings lief alles bereits auf Hannelore Kraft zu.
Die WM begann im Südafrika und die Fifa zensierte die TV-Berichterstattung. Auch ein Thema im Sommer: Opel. GM beschloss überraschend, den angeschlagenen Autobauer im Alleingang zu sanieren. Im Kulturbereich begeisterte das Musiktheater im Revier mit einer Internetoper. An der Uni-Dusiburg-Essen sorgte ein Hamas-Anhänger als Gastdozent für Protest.
Überraschung für uns: Das Architekturbüro Albert Speer und Partner veröffentlichte über uns einen offenen Brief zu seinen Plänen für das Ruhrgebiet. Und auch im Revier setzte man sich neue Ziele: 2020 soll die Weltausstellung hierher kommen. Mittlerweile ist daraus eine Klima-Expo geworden.
Und sonst: Im Dortmunder Westpark wurde Tango getanzt und nach dem Rücktritt von Bundespräsident Köhler befanden wir: Der Job ist eigentlich überflüssig.
Die letzten Mini-Monarchen im Land: Rüttgers und Rau
NRW hatte im Mai die Wahl. Wie erwartet wurde schwarz-gelb abgewählt. Aber eine neue Regierung gab es noch lange nicht.
Der Wahlabend war spannend und dauerte lange. Klarer Gewinner: Die Grünen. Klarer Verlierer: Die CDU. Dafür gab es, neben den Skandalen und der Bundespolitik, verschiedene Gründe: Den Rau-Kult der Union und Rüttgers Unfähigkeit, die eigene Partei hinter sich zu bringen. Die Linkspartei wurde zum Zünglein an der Waage – und bekam einen Aufpasser aus Berlin zur Seite gestellt.
Aber es gab noch andere Themen: Gastautoren plädierten auf den Ruhrbaronen für und gegen Studiengebühren.
Die Schachtzeichen verzauberten das Ruhrgebiet. Die Atolle auf dem Baldeney-See zogen viele Besucher an. Für viele wurde die Kulturhauptstadt zum ersten Mal fassbar.
Und sonst? Ein Feuerwehrchef in Dortmund wurde als Nazi geoutet, wir erinnerten an eine vergessene Jugendrevolte, beleuchteten die Kontakte der Konrad-Adenauer-Stiftung zu Despoten und beschäftigten uns mit der Geldverschwendung bei dem Projekt Digitales NRW.
Ein Kommentar zum Kinderpornografie-Urteil gegen den ehemaligen SPD-MdB Jörg Tauss brachte uns viel Kritik ein. Danach wussten wir auch, was ein Shitstorm ist.
An die Zukunft der schwarz-gelben Koalition glaubte im April niemand mehr. Aber welche neue Konstellation NRW nach der Wahl regieren sollte, war auch nicht absehbar.
Die letzte Umfrage, die der schwarz-gelben Landesregierung eine Mehrheit voraussagte, lag im April Monate zurück. Wir veröffentlichten Umfrage für Umfrage – zum Teil vor allen anderen Medien. Aber ein klares Bild ergab sich trotzdem nicht. Sicher war nur: FDP und vor allem die Union waren durch die Skandale in schwere See geraten. Skandale hatte aber nicht nur die Union. Die Linkspartei musste sich mit einer Spitzelaffäre auseinander setzen. Aufgedeckt wurde sie in der Ausgabe des ersten Ruhrbarone-Magazins, dass im April erschien.
Im Ruhrgebiet wurden die Pläne des Frankfurter Architekturbüros Albert Speer und Partner diskutiert. Zuerst lesen konnte man sie bei uns. Wir diskutierten über die Potentiale von Kreativquartieren und ob Kreativwirtschaft im Ruhrgebiet überhaupt eine Chance hat. Christoph M. Schmidt, der Präsident des RWI, meinte: „Nein!“
Essen war auch schon im April pleite – Eon-Ruhrgas hielt trotzdem die Hand auf. Fanden wir nicht ok. Und Frank Patalong von Spiegel Online erklärte bei uns im Interview was er gegen Werbeblocker hat.
Für Morgen gibt es keinem Konzerttipp. Das Angebot ist so mau, da will man nichts empfehlen. Stattdessen ein weihnachtliches Video aus Japan irgendwoher – zum mitsingen.
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