
In Dortmund "tobt" der Vorwahlkampf zwischen den beiden sozialdemokratischen OB-Aspiranten Jörg Stüdemann und Ullrich Sierau. Beide gehen auch online auf Stimmenfang.
Kurz nach der Wahl von Obama, die auch im Internet gewonnen wurde, fragten sich nicht wenige, wie die Parteien in Deutschland auf die Erkenntnisse aus dem US-Wahlkampf reagieren würden. Jens vom Pottblog war skeptisch, was die kommenden Bedeutung des Internets bei den nächsten Wahlkämpfen angeht. Nun, Casi hat auf zweipunktnull überraschende Parallelen zwischen den Webseiten von Barack Obama und Benjamin Netanyahu festgestellt – da hat jemand offensichtlich stark abgekupfert.
Beides kann man weder Ullrich Sierau noch Jörg Stüdemann vorwerfen. Dafür, dass sie Oberbürgermeister einer Stadt werden wollen, die sich rühmt, einer der wichtigsten IT-Standorte der Republik zu sein, wirken beide Seiten nicht nur äusserst uninspiriert, sonder auch lieblos gemacht. Von Interaktionsmöglichkeiten, die über ein Gästebuch voller Lobhudeleien (Und das auch nur bei Sierau) hinaus gehen, ist nichts zu sehen. Über die Grafik möchte man den Mantel des Schweigens legen.
Ist das ein Fehler? Vielleicht. Es könnte aber auch gut sein, dass beide ihre Wähler kennen und die Internetaffinität der 9.000 wahlberechtigten Sozialdemokraten in Dortmund einfach nur realistisch einschätzen. Und wenn die nicht allzu hoch ist, macht es Sinn, sich vor allem auf den persönlichen Kontakt zu seinen Wählern konzentrieren – neben den vier großen Infoveranstaltungen tingeln beide im Augenblick durch die Ortsvereine und Hinterzimmer der Stadt.
Das werden sie allerdings bald hinter sich haben: Bis zum 24. November können die SPD-Mitglieder Dortmunds noch über ihren OB Kandidaten abstimmen – am 25. wird dann das Ergebnis feststehen. Eines ist indes schon jetzt sicher: Die Wahl wurde nicht im Internet entschieden. Daran ändert auch der Podcast der Jusos im Netz nichts – er ist so prickelnd wie ein Glas abgestandenes Export-Bier.








