„Scheytt hat die Hamas-Terroristen als Kämpfer bezeichnet, als ob sie Freiheitskämpfer wären“

Jörg Schieb Foto: Privat


Seit Wochen wird über den Donnepp Media Award der Freunde des Grimme-Preises diskutiert. Ein Ehrenpreis wurde erst der Aktivistin Judith Scheytt verliehen, ihr dann wieder wegen glühender Israelkritik aberkannt. Preise wurden daraufhin zurückgegeben, die Organisatoren stehen unter Druck. Im Interview redet der Journalist Jörg Schieb darüber, wie es zu der Preisverleihung kam, warum Scheytt der Ehrenpreis entzogen wurde und über seine Kritik am Antisemitismus in der deutschen Kultur- und Medienszene.  

Du bist Vorsitzender des Vereins Freunde des Grimme-Preises und ihr vergebt den Donnepp Media Award, mit dem Medienjournalisten ausgezeichnet werden. In diesem Jahr hat Judith Scheytt einen Preis bekommen, den der Verein ihr wieder entzogen hat. Schaut man sich die Instagram-Seite von Judith Scheytt an – und für die dort von ihr veröffentlichte Medienkritik wurde sie ja ausgezeichnet –, fragt man sich: Wieso hat die Frau dafür einen Preis bekommen? Das ist doch reiner Aktivismus.

Jörg Schieb: Judith Scheytt hat nicht den Hauptpreis bekommen. Der ging in diesem Jahr an Annika Schneider von Übermedien, und das vollkommen zu Recht. Leider hat sie ihn zurückgegeben. Judith Scheytt hat einen Ehrenpreis bekommen, der nicht dotiert war. Wir wollten sie

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„Diese Demokratie wird zurzeit von drei Seiten bedroht: von Rechtsextremen, von postkolonialen Linken und von Islamisten“

Susanne Schröter Foto: Raimond Spekking Lizenz: CC BY-SA 4.0


Die Goethe-Universität wickelte das Frankfurter Forschungszentrum Globaler Islam ab. Damit gibt es in Deutschland keine kritische Forschung mehr zum Thema Islamis. Die Leiterin des Forschungszentrums,  Ethnologin Susanne Schröter, bedauert die Schließung und sieht sie im Kontext der an den deutschen Hochschulen dominanten postkolonialen Theorie.

Mit Ihrem Weggang wird das Frankfurter Forschungszentrum Globaler Islam am 1. Oktober seine Arbeit eingestellt. Sie haben das Zentrum geleitet und aufgebaut. Man hätte ja auch eine Nachfolgerin finden können.

Susanne Schröter:  Ich hatte eine Nachfolgeregelung – die war eigentlich schon vor vielen Jahren klar und auch festgeschrieben. Damals war ich Dekanin meines Fachbereichs. Ich hatte sogar Gelder eingeworben, um eine vorgezogene Nachberufung meiner Professur zu ermöglichen. So hätte sich jemand mit dem Schwerpunkt Islam und Islamismus über fünf Jahre hinweg vorbereiten und das Zentrum übernehmen können. Doch dann ließ man die

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