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Bochumer OB Wahl: Eiskirch und Franz mit schlechten Werten – Überraschungserfolg für Wendland

BOB-Wahl-Grafik-201507

Im Mai starteten wir gemeinsam mit dem Pottblog und Schmidts Katze das Projekt „Bob-Wahl„. Wir wollten im Vorfeld der OB Wahl am 13. September Umfragen starten. Wir baten die Teilnehmer sich zu registrieren und verschiedene Daten wie Wohnort in Bochum, Alter, Parteipräferenz anzugeben. Und wir baten sie nicht, zu sagen welchen Kandidaten sie am 13. September wählen wollen, sondern das Ergebnis zu tippen. Die Daten wurden dann bereinigt – einige gaben 100 Prozent für ihren Lieblingskandidaten an – und hier sind sie. Thomas Eiskirch (SPD) führt klar mit 35,7 Prozent – wird das zutreffen,  würde er das schlechteste Ergebnis eines SPD-OB-Kandidaten seit der Einführung der Direktwahl 1999 holen: Ernst-Otto Stüber erreichte im ersten Wahlgang 1999 43,41 Prozent, Ottilie Scholz bei ihrer ersten Wahl 2004 47,2 Prozent. Auch die 27,3 Prozent für den CDU-Kandidaten Klaus Franz sind kein Grund für die Christdemokraten, die Sektkorken knallen zu lassen: 1999 holte Friedrich-Wilhelm Müller 40,65 Prozent, 2004 Lothar Gräfingholt 35,6 Prozent . Selbst als Lothar Gräfingholt 2009 gegen die Amtsinhaberin Ottilie Scholz antrat, holte er trotz Scholz OB-Bonus noch 31,1 Prozent.

Freuen dürfen sich die Grünen. Monika Engel könnte mit 12,1 Prozent ein Rekordergebnis für ihre Partei holen, die 1999 und 2004 mit dem Kandidaten Wolfgang Cordes mit 7,02 und 9,3 Prozent deutlich schlechter Abschnitt. Mit 6,6 Prozent ist Wolfgang Wendland nicht nur mit großem Abstand der unabhängige Kandidat, dem das beste Ergebnis zugetraut wird. Wendland liegt auch deutlich vor den den Kandidaten aller anderen im Rat vertretenen Parteien.

Es sieht also danach aus, dass am 13. September keine Entscheidung über den künftigen OB fallen wird, sondern erst 14 Tage später in der Stichwahl. Dort hat Eiskirch dann ohne Zweifel die besseren Chancen. Er wird sich den auskömmlichen Job des Oberbürgermeisters sichern. Nicht schlecht für jemanden, der, da ohne Ausbildung, auf herkömmlichen Weg kaum eine Chance hätte in der Stadtverwaltung einen Bürojob zu bekommen.

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JR
JR
8 Jahre zuvor

Ich bin kein Statistiker, aber die Aussagekraft dieser Umfrage leuchtet mir nicht ein.
Wie viele Teilnehmer gab es?

WALTER Stach
WALTER Stach
8 Jahre zuvor

Stefan,
1.
ich stimme Deiner Analyse der "Umfrage"-ergebnsise zu und Deiner Prognose zum Wahlausgang -zweiter Wahlgang, Stichwahl zwischen dem SPD- und dem CDU Kandidaten, neuer OB Eiskirch.

2.
Da vermutlich viele Bochumer der gleichen Meinung sein werden, dürfte das ein weiterer Grund für eine sehr geringe Wahlbeteiligung im I.Wahlgang und eine noch geringe im II:Wahlgang sein.
( Dass danach in BO über die demokratische Legitimität des so demokratisch legal gewählten neuen OB diskutiert werden wird, ist naheliegend, allerdings -wie immer- ohne Folgewirkungenh in der kommunalen Bürgergesellschaft .Dass ist allerdings kein Bochumer-Spezifikum .

3.
Wenn "man" in BO außerhalb "meiner" SPD den Willen haben sollte, gegen den SPD-Kandidaten eine reale Sieg-chance zu haben, dann wäre es naheliegend, nicht 11 andere Kandidaten zu nominieren, sondern ein möglichst breites "Bürger-bündnis" zu schmieden, um gemensam einen Kandiaten zu nominieren. Und wenn es dann eine von den Medien intensiv beförderte Auseinandersetzung über die Geeignetheit zweier Kandiaten geben würde, dann könnten die Prognosen zu 1. und zu 2. ins Wanken geraten, wie einschlägige Erfahrungen belegen.

4.
Wird die Kandidatur von Wendland, werden die auf die Unterstützung seiner Kandiatur abzielenden Aktiviäten -ua.durch die Ruhrbarone-, die sich von den hergebrachten Wahlwerbungen unterscheiden, dazu beitragen , das Intereresse an der OB-Wahl zu befördern und so die von mir angenommen geringe Wahlbeteiligung ein wenig "aufbessern"? Gibt es dazu "so oder so" in BO erste Indizien?

5.
Da ich -u..a. auch aufgrund aktueller Meinungsbekundungen in BO- annehmen muß, daß sehr, sehr viele Menschen in BO gar nicht oder nur außerordentlcih oberflächlich wissen, welche Rechtstellung, welche Aufgaben, welche Befügnisse der OB in Bochum nach dem geltenden kommunalen Verfassungsrecht und -vor allem-, welchen informellen politischen Einfluß- und Gestaltungsmöglichkeiten ihm offen stehen, könnte es naheliegen, darüber die Bürger in BO aufzuklären. Das setzt a.) die Bereitschaft voraus, darübner aufklären zu wollen -durch die Parteien, Wählgemenschaften, bürgerschaftlche Organisationen, durch die Medien- und b.) die Bereitschaft, darüber aufgeklärt werden zu wollen. Beides erfordert mehr, als sich mittels sattsam bekannter Phrasen über die Kandiaten "so oder so" auszulassen.
Ich vermute 'mal, daß es an diesen Bereitschaften zu a.) und zu b.) auch in BO mangelt oder?

Stefan Laurin -u.andere:
Bemerkenswert Eure Anstrengungen, aus den herkömmlichen Ritualen bei der Kandidaten-Auswahl, der Bewerbungen um eine Kandiatur und im Wahlkampf auszubrechen.

Sollte ich zumindest gespannt sein, ob diese Anstrengungen dazu beitragen werden daß , meine Prognosen zu 1. und zu 2. am Wahlabend als widerlegt gelten können?
"…alleiin, mir fehlt der Glaurbe"!

Thorsten Stumm
8 Jahre zuvor

Das Farbschema der Balken ist etwas ungewöhnlich 🙂 SPD lila, CDU rötlich 🙂 Die Linke braaaaaun LOL und Wölfi schwarz……oder vielleicht sollte ich mal wieder meine Monitor kallibrieren… 🙂

JR
JR
8 Jahre zuvor

Eine Diskussion über den Ausgang einer Wahl in Bochum ist ungefähr so sinnvoll wie über den einer Wahl in Nordkorea.

WALTER Stach
WALTER Stach
8 Jahre zuvor

Ich bemühe mich seit Jahren, ein wenig dazu beizutragen, daß die Bürger die Wahl eines BM, eines OB primär als Persönlichkietswahl verstehen.

Das setzt voraus, daß die Bürger/Wähler mehr als das zur Zeit weitestgehend der Fall zu sein scheint, darüber nachdenken, was aus ihrer Sicht primär eine Persönlichkeit ausmachen sollte, die in das OB-Amt gewählt werden will.
Und über diese Kriterien, über ihre Gewichtung wäre primär zu streiten -in den Parteien, in den Wählergemenschaften bei der Kandidatennominierung , im Wahlkampf , so daß sich der Wähler nach einem solchen Streit "ein Bild machen kann", um nach ihm seine Entscheidung über "den Geeignetsten, die Geeignetste" treffen zu können

Für eine solche "persönlichkeitsrelevante" Meinungsbildung durch jeden Bürger/Wähler bedarf es m.E. allerdings bei ihm ein wenig an Grundwissen über die wichtigsten Aufgaben/Funktionen eines OB -sh.meine Bemerkung -3-,Ziffer 5.

Warum steigt man "vor Ort", u.a. in Bochum, nicht frühzeitig vor einer OB -Wahl auch unter diesem Aspekt -Persönlichkeitswahl, Info üner die wichtigsten Aufgaben/Befugnsse..- in die Wahlvorbereitungen ein – z,B, in bürgerschaftlichen Organisationen, in den Parteien, Wählergemeinschaften, begleitet von den Medien?
Ist die Antwort auf diese Frage in parteipolitischem Machtkalkül zu finden? Wenn das so sein sollte, erscheint mir das " zu kurz gedacht" – wohlgemerkt im langfristigen parteipolitischen Intersse!!
.

( Um Mißverständnissen vorzubeugen:
Eine solche Persönlichkeitswahl erfordert nicht "parteipolitische Neutralität" des Kandidaten/der Kandidatin.
Nur sollte die Zugehörigkeit zu einer Partei nicht das entscheidende Kriterium sein, weder für die Partei, die den Kandidaten nominiert noch für die Wähler , und erstrecht sollte die Parteizugehörigkeit nicht dazu dienen, offenkundig Defizite bezüglich der "persönlichkeitsrelevanten" Kriterien auszublenden – in der Partei, in der Wählerschaft.)

"Wunschdenken" von mir?

Nein, es gibt ja in Deutschland einige BM-/OB-Wahlen, die gezeigt haben, daß gestützt auf " ein wenig Grundnwissen" über die Befugnisse/die Aufganen eines BM/eines OB seitens der Bürger, diese als Wähler bei ihrer Entscheidung sich primär orientieren an den für sie maßgeblichen "persönlickietsrelevaten" Kriterien und nicht an der Zugehörigkeit des Kandidaten/der Kandidatin zu einer Partei bzw. an der Nominierung des Kandidaten durch eine bestimmte Partei/Wählergemeinschaft.

Allerdings , so scheint mir, daß in NRW, daß primär im Revier" -mehr als anderswo-, nachwievor die Parteizugehörigkeit, die Nominierung eines Kandidaten durch eine Parte bzw. durch eine Wählergemeinschaft für die Entscheidung des Wählers das primäre Kriterium ist.

Also; insofern doch Wunschdenken meinerseits?

Aber: Was -noch- nicht ist, kann ja -noch-werden; auch im Revier, allerdings nicht bis zum 13.9.2o15.

(Im übrigen haben die OB/BM-Wahlen in NRW, auch im Revier, trotz der m.E. problematischen parteipolitischen Präferenz, hier und da OB/BM ins Amt gebracht, die aus meiner Sioht "einen guten Job" gemacht haben bzw. noch machen" -und das läßt mich relativ gelassen mit der von mir hier angesprochenen Problematik umgehen-).

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