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BVB: Ohne Benzin im Tank über die Ziellinie

Jürgen Klopp musste zuletzt häufig schwer schlucken. Foto: Robin Patzwaldt
Jürgen Klopp musste zuletzt häufiger mal schwer schlucken. Foto: Robin Patzwaldt

Nein, die letzten Wochen des Jahres 2013 waren wahrlich nicht die von Borussia Dortmund. Die vom Verletzungspech arg gebeutelte Truppe schleppte sich zuletzt allzu häufig relativ saft-, kraft- und ideenlos über die Plätze der Republik. Selbst das letzte Spiel des Jahres, am heutigen Nachmittag im heimischen Westfalenstadion gegen Hertha BSC ging, nach erneut relativ schwacher Leistung der Schwarzgelben, am Ende mit 1:2 verloren. Die frühe Führung durch Marco Reus aus der 6. Spielminute reichte nicht. Bereits zur Halbzeit stand das spätere Endergebnis zu Buche. Die Schlussoffensive der Hausherren verpuffte ohne zählbares Ergebnis.

Der BVB verlor somit die letzten drei Heimspiele. Eine wahrlich erschreckende, und zum Glück in den letzten Jahren auch völlig ungewöhnliche Tatsache.

Natürlich kann man Erklärungen für die Enttäuschungen der letzten Wochen finden. Die Ergebniskrise hat durchaus Gründe, ist kein Zufallsprodukt. Es ist keineswegs nur vorgeschoben, wenn man in erster Linie das große Verletzungspech für die zur Tabellenspitze aufgerissene Punktelücke ins Feld führt, die Unerfahrenheit der nachrückenden Aktiven als Problem benennt. Keine Frage!

Auch die überaus große Anzahl der Pflichtspiele des BVB in diesem Jahr führt zwangsläufig auf Dauer zu einer gewissen Müdigkeit, in Kombination mit dem Personalmangel natürlich umso mehr.

Trotzdem bleibt am Ende eines eigentlich sportlich insgesamt durchaus sehr erfolgreichen Jahres, nun, nach dem Ergebnisknick der letzten Zeit, ein recht fader Beigeschmack, das Gefühl der Enttäuschung bei vielen Beteiligten zurück. Der zweite Anzug des Teams, ohne dass man da jemanden persönlich für seine Fehler verantwortlich machen müsste, reicht so schlicht (noch) nicht für die inzwischen gehobenen Ansprüche von Verein und Fans. Das haben die letzten Wochen ja mehr als eindeutig bewiesen.

Jetzt im Winter personell mit irgendwelchen überteuerten ‚Schnellschüssen‘ nachzulegen, das macht auch keinen Sinn, zumal ja einige Verletzte zur Rückrunde glücklicherweise zurückerwartet werden. Das ausgegebene Saisonziel Champions League-Qualifikation ist zweifelsohne noch fest im Blick. Kein Grund also um in Panik auszubrechen.

Nur sollten Jürgen Klopp, Michael Zorc und Aki Watzke die jüngsten Erlebnisse und Erfahrungen langfristig dazu nutzen ihre Personalstrategie für die kommende Spielzeit bereits jetzt gründlich zu überdenken.

Auf die Jugend zu setzen ist ja grundsätzlich sehr löblich und kann auch viel Spaß machen. Wer aber auf den ‚drei Hochzeiten‘ Bundesliga, Pokal und Europapokal auf Dauer wirklich erfolgreich und lange tanzen will, der braucht offenbar eben doch eine deutlich stärker besetzte Bank. Allen Dementis und Relativierungen der Verantwortlichen in den letzten Monaten zum Trotz!

Den BVB-Freunden unter unseren Lesern von dieser Stelle aus (trotz allem) natürlich trotzdem schon einmal eine schöne Weihnachtszeit und einen guten Rutsch!  2014 wird dann ganz bestimmt auch wieder bessere Zeiten in der Bundesliga für alle Anhänger der Borussia bringen…

Und ganz ehrlich, viel schlechter als zuletzt kann es dann ja eigentlich in der Liga auch gar nicht mehr laufen. Hoffen wir, dass das dem Team zuletzt scheinbar anhaftende Pech nun auch endgültig aufgebraucht ist. Bis zur Rückrunde!

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yoyo
yoyo
10 Jahre zuvor

„Jetzt im Winter personell mit irgendwelchen überteuerten ‚Schnellschüssen‘ nachzulegen, das macht auch keinen Sinn […]“

„Wer aber auf den ‚drei Hochzeiten‘ Bundesliga, Pokal und Europapokal auf Dauer wirklich erfolgreich und lange tanzen will, der braucht offenbar eben doch eine deutlich stärker besetzte Bank.“

ist die Einschränkung nun „auf Dauer“? denn ansonsten würden sich diese beiden Aussagen doch widersprechen?!

Walter Stach
Walter Stach
10 Jahre zuvor

Robin,
sehe ich insgesamt auch so wie Du.

Wir haben zum einen außergewöhnliches Verletzungspech. Das heißt für mich, wenn zu Beginn der 2.Serien wieder alle an Bord sind -außer Subotic-, wird es auch wieder aufwärts gehen.
Der 2. oder der 3.Platz sind immer noch ganz realistische Saisonziele.
Wir sind noch im Pokal und in der Champ.liga. Und soweit ist ja nicht jede Mannschaft in der Liga.
Daß wir keine ernsthafte Konkurrenz zu den Bayern sind, gar nicht sein können, ist doch für den gesamten Verein und alle sein Fans unbestritten.

Daß „unsere Freunde in den Medien“ versuchen, den BVB klein oder gar kaputt zu reden, muß so hingenommen werden, weil wir es nicht ändern können.

Was mich zur Zeit nachdenklich stimmt ist, daß die Gegner in jüngster Zeit auffallend unfair gegen uns spielen und die Schiedsrichter das weitgehend hinnehmen. Warum gibt es dazu nicht ‚mal eine kritische Anmerkung durch Watzke/Zorg?

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