
Der WDR hat sich vorgenommen, alle Kandidaten zur NRW-Landtagswahl mit einem Video online vorzustellen. Alle – sowas mag man beim WDR, denn dann muss man keine journalistische Auswahl treffen , nichts werten, sondern kann einfach Leute vor die Kamera setzen. Irgendwer, der sich wahrscheinlich Journalist nennt, stellt dann immer die selben Fragen. Eine langweilige Idee, die so nur in einer Anstalt aufkommen kann, der es vollkommen egal ist, was sie produziert, weil die Zuschauer ja sowieso zwangsweise bezahlen müssen. Denn es gibt in NRW 1330 Landtagskandidaten und nur 181 Sitze im Landtag. Die meisten Kandidaten sind also Zählkandidaten, die nie ein Mandat erreichen werden, es macht also keinen Sinn, sie alle vorzustellen – das ist der Job der Parteien, die sie aufgestellt haben. Der WDR als ein Medium, das manche ja als ein journalistisches sehen, hätte die Aufgabe, über die Kandidaten journalistisch zu berichten, wenn es sich denn lohnt und nicht allen eine Plattform zu geben. Aber genau das hat der WDR in seiner gebührenfinanzierte Einfalt getan und gibt so drei bekannten Neonazis der Partei „Die Rechte“ die Möglichkeit, sich online zu präsentieren. Ohne Zusatzinformationen, ohne Hintergrund zur Partei, ohne irgendwas, was man als journalistische Leistung bezeichnen könnte. Anstatt aufzuklären hat der WDR das Programm der Nazis in leichter Sprache verlinkt – auch ohne jede Zusatzinformation. Viel dümmer, viel peinlicher und viel inkompetenter geht es nicht mehr. Der WDR produziert ohne Not eine online Nazi-Show – ein Sender hat seinen Tiefpunkt erreicht.
Holen wir mal flott nach, was der WDR nicht leistet:
Die Rechte ist eine Nazi-Partei. Der Verfassungsschutz NRW schreibt über sie:
„Die Partei Die Rechte ist in struktureller Hinsicht ein Sammelbecken für Neonazis, ideologisch wesensverwandt mit dem Nationalsozialismus und tritt in aggressiv-kämpferischer Weise auf. Dies trifft insbesondere auf den Landesverband Nordrhein-Westfalen zu, der den Bundesverband dominiert.“
Michael Brück war schon Mitglied des verbotenen Nationalen Widerstands Dortmund. Zur Zeit sitzt Brück für Die Rechte im Rat er betreibt einen Nazi-Shop mit dem Namen antisem.it.
Sascha Krolzig aus Hamm kommt ebenfalls aus der Kameradschaftsszene, ist mehrfach Vorbestraft und Funktionär der Partei Die Rechte. Wegen seiner vielen Vorstrafen durfte er sein Rechtsreferendariat nicht antreten.
Kevin Koch ist Wuppertaler und war an Überfällen gegen Nazigegner beteiligt.