Update: Unwetter: Hallo VRR – schon wach?

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Hohe Preise, wenig Leistung – auch im Katastrophenfall bleibt der der Verkehrsverbund Rhein Ruhr (VRR) seinem Motto treu: Auf der Homepage  des VRR hat das gestrige Unwetter schlicht nicht statt gefunden. Auf Facebook gibt es einen Verweis auf die Seite der Bahn – die  informiert online über das Zug-Chaos in NRW.

Der VRR nicht: Weder werden die Infos der Bahn übernommen noch die der angeschlossenen Verkehrsunternehmen. Die informieren zum Teil wie die Bogestra oder die EVAG auf ihren Homepages oder via Facebook über die aktuelle Verkehrssituation – beim VRR hat das offenbar niemand nötig, den Fahrgästen einen Überblick über die Gesamtlage zu vermitteln.

Aktuelle Infos gibt es zur Zeit in den Tickern von WAZ und RP-Online.

Update: Jetzt gibt es die Bahn-Infos auf vrr.de. Die Mühe, die lokalen Infos zusammen zu tragen, macht sich aber weiterhin niemand.

Zwischenhalt Bochum – 02:54 Uhr

2014-06-10 02.54.03Bochum Hauptbahnhof, die Gleise 3 und 4 in der Nacht von Pfingstmontag auf Dienstag um 2:54 Uhr. Zwei Intercity der Bahn stehen auf den Gleisen, einige Menschen schlendern über den Bahnsteig. Der Intercity auf Gleis 3 ist zu, in dem auf dem anderen Gleis sitzen und liegen hunderte Menschen. Ihre Züge sind während des Orkans in Bochum stecken geblieben. Wir haben mit einigen von ihnen über ihren, unfreiwillig langen, „Zwischenhalt“ in Bochum gesprochen.

Da ist ein Mann aus Essen-Frohnhausen, der auf Sylt war und nun seit halb zehn in Bochum festsitzt. Für einen der begehrten Taxischeine wollte er sich vorher nicht anstellen, die Schlangen waren ihm zu lang. Er und eine Mitreisende aus Bonn sind froh wenigstens in einem Bahnhof festzusitzen, „Wir konnten uns hier Essen und Getränke kaufen, gut das wir immerhin bis hier gekommen sind.“. Als ein Bahnmitarbeiter weitere Taxifahrten ausruft machen sich beide schnell auf den Weg in Richtung Bahnhofsvorplatz.Am Rande des Bahnsteigs treffe ich einen jungen Mann, er ist in einen Fantasy-Roman vertieft. Im Gegensatz zu den anderen Menschen wirkt er noch sehr frisch und entspannt. Er erzählt mir, dass er erst vor einer Stunde am Hauptbahnhof angekommen ist, er ist Bochumer und wollte um Zwei Uhr nach Innsbruck fahren. Erst am Bahnhof hat er gemerkt, dass bei der Bahn nichts mehr geht. Noch einmal 20€ für ein Taxi zu bezahlen, und wieder nachhause zu fahren ist ihm „zu blöd“, jetzt wartet er, bis wieder Züge fahren.

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Bochum: Festival-Stimmung nach Gewitter

2014-06-09 23.05.13Am Montagabend tobte eines der heftigsten Unwetter, die das Ruhrgebiet in den letzten Jahren gesehen hat. Umgekippte Bäume, abgedeckte Dächer, vollgelaufene Keller. Das Unwetter hat nichts ausgelassen. Festivals, wie Birlikte in Köln, dass an das NSU-Attentat in der Keupstraße erinnerte, oder das Pfingst Openair in Essen-Werden, mussten vorzeitig beendet werden. Dabei gab es in Essen wohl Verletzte bei der Evakuierung des Festivals.

Auf einem abendlich Spaziergang durch Bochum war ab 23 Uhr auch so etwas wie Festivalstimmung zu spüren. Der Orkan hatte sich verzogen und nach und nach kamen die Menschen aus ihren Häusern, um die Schäden zu begutachten. Umgefallene Bäume wurden als Sitzgelegenheiten genutzt, teilweise tranken die Leute ihr Bier bei den angenehmen Temperaturen im Freien. Auch waren immer wieder Familien zu sehen, die gemeinsam die Schäden begutachteten. Die Leute gaben sich gegenseitig Tipps, „Da vorne ist nen großer umgefallen.“, und fotografierten sich und die Zerstörungen.

So war das Unwetter für einige Menschen also wohl ein schöner Abschluß des Pfingstwochendes. Angesichts von mindestens einem Todesopfer, Verletzten und Schäden, die in die Millionenhöhe gehen werden, eine zwiespältige Vergnügung.

Hier noch einige Bilder aus Bochum

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Der Ruhrpilot

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NRW: Live-Ticker – Chaos am Morgen nach dem Unwetter…Der Westen

NRW: Mindestens fünf Tote durch Unwetter…RP Online

NRW: Nach Pfingsthitze – heftige Unwetter sorgen für Chaos…Der Westen

NRW: Bahn stoppt Züge nach Gewitter-Chaos…FAZ

NRW: Das dubiose Behördenversagen nach der Nagelbombe…Welt

NRW: Ein Fest als Entschuldigungsversuch…taz

NRW: „Machen Sie den Verfassungsschutz in Köln dicht“…Welt

Debatte: Nur Fracking hilft Europa gegen Putins Gasmonopol…Welt

Ruhrgebiet: Zu Pfingsten rockte das Revier…Der Westen

Bochum: „Wir wollen keinen kurzfristigen Hype erzeugen“…Der Westen

Essen: Orkan richtet schwerste Schäden an…Der Westen

Gelsenkirchen: Ausverkauftes „Rock Hard“-Festival feiert mit Testament und Pyro…Der Westen

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Vorbild Ruhrgebiet: Mercator-Stiftung und Uni-Duisburg Essen planen Vernichtungsschlag gegen Südeuropa

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Es tut mir leid, aber die Pressemitteilung habe ich übersehen. Offenbar haben sich die Mercator-Stiftung und die Universität Duisburg-Essen zusammen getan, um Südeuropa den Todesstoß zu geben:

Vorbild Ruhrgebiet: Wissenschaftler suchen Lösungen für Strukturwandel in Südeuropa

Das Ruhrgebiet hat den Strukturwandel hinter sich, vielen Regionen Südeuropas steht er noch bevor. Was Griechenland, Zypern, Portugal und Süditalien dabei von der Metropole Ruhr lernen können, untersuchen Finanzwissenschaftler der Universität Duisburg-Essen. Die Stiftung Mercator fördert das Projekt in den nächsten zwölf Monaten mit knapp 42.000 Euro.

Die Forscher sehen zahlreiche Parallelen zwischen dem Ruhrgebiet und den europäischen Schuldenstaaten, etwa bei der hohen Arbeitslosigkeit durch den raschen Wandel. Außerdem habe die Region Erfahrung damit, sich neu aufzustellen, etwa durch den Ausbau der Universitäten.

Forscher, die meinen, das Ruhrgebiet hätte Arbeitsplätze wegen des „raschen Wandels“ verloren, sollten sich einmal dieses Spiegel Interview aus dem Jahr 1964 durchlesen:

„Infolge der vielfach ungünstigen Struktur besteht die Gefahr, daß das Ruhrgebiet auf die Dauer den Anschluß an die allgemeine Wohlstandsentwicklung verliert und damit ein Schrumpfungsprozeß eingeleitet wird, der für das gesamte Land Nordrhein-Westfalen bedrohlich werden kann.“

Nein, Geschwindigkeit war noch nie das Problem des Ruhrgebiets. Döselige Ruhrgebietsforscher schon eher.

Und sollten sich Politiker aus Südeuropa ernsthaft das Ruhrgebiet zum Vorbild nehmen, um aus der Krise herauszukommen, sollten sie  mit vier Jahren Ückendorf ohne Bewährung bestraft werden.

 

 

Der Ruhrpilot

birlikteUmland: Gauck eröffnet Kölner Kundgebung gegen Rechts…Bild

Umland: Wie die Ermittler jahrelang im Dunkeln tappten…Welt

Umland: „Als würden sie auf Lava laufen“…taz

Duisburg: Wie Uruguay bei der WM 1974 für Ärger sorgte…Der Westen 

Duisburg: Lehmbruck  – Der lange Weg zum einmaligen Museum…Der Westen

Essen: Auch Grüne brechen mit dem EBB – CDU ist „irritiert“…Der Westen

Essen: Bürgerbündnis setzt sein Ansehen aufs Spiel…Der Westen

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Der Ruhrpilot

Ramin Laschet. Foto CDU NRW
Ramin Laschet. Foto CDU NRW

NRW: CDU streitet über „Graue Wölfe“…RP Online

NRW: „Familienfreundlichkeit darf nicht nur Fassade sein“…Welt

NRW: „Nicht hinter Stacheldraht verschanzen“…Tagesschau

Ruhrgebiet: Deutsche Stadtwerke sind hoch verschuldet…WiWo

Debatte: Der Flirt des Kremls mit Europas Rechten…NZZ

Debatte: Die Einheit in der Vielfalt…Jungle World

Bochum: Kanzler Gerhard Möller verlässt nach 15 Jahren die Ruhr-Uni…Der Westen

Dortmund: 144 menschliche Versuchskaninchen im Dortmunder Sonnenbunker…Der Westen

Duisburg: Abrechnungspanne bei Online-Ablegern der Stadtwerke Duisburg…Der Westen

Duisburg: Wie der Landesbaubetrieb die Aufsicht täuschte…RP Online

Essen: CHP-Chef Kemal Kilicdaroglu kritisiert Erdogan wegen des Grubenunglücks…RP Online

Hagen: Nachbarklage gegen Errichtung eines Hospizes abgewiesen…Schiebener

Umland: Udo Lindenbergs #panikparty – Anatomie eines Shitstorms…Indiskretion Ehrensache

Umland: Ein Engels für Wuppertal…Welt

Umland: Lücke geht durch deutsche Gesellschaft…Kölner Stadtanzeiger

Umland: Unsichtbare Wunden…Welt

Essen: „Die EU-Vollmitgliedschaft ist ein unverzichtbares Ziel der CHP.“

2014-06-07 15.20.25In der Essener Grugahalle fand heute die erste Wahlkampfveranstaltung der türkischen Partei CHP (Cumhuriyet Halk Partisi; Deutsch: Republikanische Volkspartei) in Deutschland statt. (Unser Vorbericht.) Bisher hatte die CHP keine Veranstaltungen in Deutschland durchgeführt. Seit kurzem baut die Partei auch in der Bundesrepublik Strukturen auf. Bei der Veranstaltung hielt der Vorsitzende der Partei Kemal Kilicdaroglu eine programmatische Rede zum anstehenen Präsidentschaftswahlkampf in der Türkei. Neben Kilicdaroglu waren Abgeordnete und Bürgermeister, die von der CHP gestellt werden, in Essen anwesend. Im deutschen Skript zur Rede des CHP-Vorsitzenden wird auf fünf Themen eingegangen. Das Bergewerksunglück in Soma, die gesellschaftlichen Ziele der regierenden AKP, dass Gesellschaftsbild der CHP, die Beziehungen zu Deutschland und die im August anstehenden Präsidentschaftswahlen.

Zu Beginn stellte Kilicdaroglu die wichtige Rolle der Industrieregion Ruhrgebiet in der europäischen Geschichte heraus, und verknüpfte das Ruhrgebiet mit der Region um das Bergwerk in Soma. Das Bergwerksunglück bezeichnete der CHP-Vorsitzende als Mord und wies daraufhin, dass die CHP schon Monate vor dem Unglück auf die Gefahren in Soma hingewiesen habe.

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