
Der Landtagsabgeordnete der Piratenpartei NRW, Dietmar Schulz, hat mit einem Tweet für Aufsehen gesorgt. Am vergangenen Sonntag twitterte er: „Grotesk: Gedenken der Opfer von Gewaltherrschaft und Krieg auf jüdischem Friedhof während Israel bombt was das Zeug hält #Volkstrauertag“. Heute veröffentlichte er einen Rechtfertigungsversuch. Das meint er dann wohl damit, wenn er auf seinem Piratenprofil über sich selbst sagt: „Vertritt Standpunkte sachlich bis energisch, ohne sich indessen vernünftigen Einwänden zu verschließen, um letztlich den Kompromiss im Interesse der Sache zu finden.“ Ein offener Brief.
Lieber Herr Schulz,
Sie haben mit ihrem Tweet Mist gebaut. Haben mit preussischer Präzision ein Paradebeispiel für „gewisse Ressentiments“ geliefert. Aber ich bin – ehrlich gesagt – sehr froh über ihren Tweet. Ich begrüße das, denn wenn ich eines nicht leiden kann, dann sind es Menschen mit „gewissen“ Emotionen, die nicht dazu stehen. Sie haben sich quasi, frei nach „Inglourious Basterds“, selbst in die Stirn geritzt. Das finde ich gut: Transparenz ist ja ihr Metier!
Was ich nicht gut finde, ist ihr „Erklärung“ genanntes Zurückrudern in der Sache. Mit Mut zur grammatischen Abenteuerlichkeit sehen sie angesichts ihres Tweets „vor dem Hintergrund offenbar zu Missverständnissen Anlass gebendem Inhalt Veranlassung zur Klarstellung“. Und machen die Sache nur schlimmer (Schulz‘ Zitate in fett und kursiv).
„Der o. g. Tweet hatte und hat nicht die Absicht, das Gedenken der Opfer von Gewaltherrschaft und Krieg in Mitleidenschaft zu ziehen oder gar zu diskreditieren. Dies gilt insbesondere auch für die Opfer des Nationalsozialismus








