Kreative und Geld II: Santa Precaria am Theater

Friederike Becht / Foto: Jeanne Degraa

Friederike Becht und Hans Dreher sind zwei, die ihren Traum vom Theater leben. Sie hat ein festes Engagement am Schauspielhaus Bochum, ist 24, gefragt und optimistisch. Er ist 36, arbeitet als Regisseur in der Freien Szene, hat die Verschwendung zu den goldenen Zeiten des Subventionstheaters in München erlebt und weiß um den Druck, der viele seiner Kollegen regelmäßig an den Rand der Verzweiflung treibt.

Nordrhein-Westfalen ist mit allein 22 städtischen Theatern und einer umtriebigen freien Szene ein wichtiger Motor für künstlerische Entwicklungen im Theaterbereich. Aber nicht auf, sondern hinter den Bühnen des Reviers trifft der Traum, Theater aus Leidenschaft zu machen, auf den harten Betonfußboden der Realität. Denn hier kämpfen viele Künstler mit unsicheren Beschäftigungsbedingungen. Das hat enorme Auswirkungen auf ihre allgemeine Lebenssituation, die trotz sehr guter Qualifikation manchmal ebenso prekär ist, wie von Erwerbslosen. Wie leckgeschlagene Kähne versuchen sich viele Theaterkünstler, zwischen Hartz-IV-Bezügen, Burn-Out und fehlender Krankenversicherung auf der tosenden See des Prekariats über Wasser zu halten. Festes Land ist hier nur selten in Sicht.

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Der Ruhrpilot

Essen: Nazis unterwandern Rosenmontagszug…Welt

Bochum: Bruch der FDP-Fraktion in Bochum: “juristisch im Detail vorbereitet”…Pottblog

Dortmund: Raucherclub Smokey’s kämpft gegen Schließung…Der Westen

Dortmund II: Auslastung der Oper bleibt weiter im Keller…Der Westen

Duisburg: Staatsanwaltschaft hat jetzt auch City-Palais im Visier…Der Westen

Duisburg II: Unmut im Innenhafen…Xtranews

Essen: Vergessen die Grünen in Essen ihre Urwerte?…Der Westen

Debatte: Klarsfeld: “Mein Thema ist Antifaschismus”…Pubkliktative

Debatte II: By bye Occupy…Reflexion

Umland: Ein tödliches Verhältnis – Die Sauerländer und der Kormoran…Zoom

 

Radika(h)lschläge an der Ruhr oder über die Fabrikation von Dumpfheit

Foto: Herholz

Die Lese- und Literaturförderung der öffentlichen Hand wird Schritt für Schritt abgewickelt und ersetzt durch Event-Kulissen und Modernisierungsgeschwätz. Eine lebendige literarische Szene hält sich aber dennoch. Vorerst.

Vorbemerkung
Literatur stellt sie eindringlich dar, die inhumanen Folgen unfreier und ungerechter Verhältnisse mit ihren Denk-, Sprach- und Verhaltensmustern. Der Münsteraner Autor Burkhard Spinnen hat es einmal – sinngemäß – so auf den Punkt gebracht: Als freier Schriftsteller bin ich eher zuständig für das Scheitern der Menschen.
Dass das Scheitern der Menschen auch die Autoren einholen kann und ihre Förderer sowieso, versteht sich von selbst.

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„Nazis im Knast – Wegsperren – und gut is‘?!“

Nazi-Demo im Saarlandstraßenquartier im Dezember 2010Das Dortmunder Antifa Bündnis (DAB)stellt sich heute Abend im Rahmen einer Diskussionsveranstaltung die Frage, was mit Nazis passiert, wenn sie im Knast landen. Hier die Ankündigung:

Dutzende Überfälle auf die Hirsch-Q, Angriffe gegen das KulturHaus Taranta Babu, Parteibüros, ein Amoklauf gegen Polizeibeamte und der Mord an Mehmet Kubaşık durch den NSU – die Liste der Naziüberfälle in Dortmund ist lang. Eine effektive Strafverfolgung & Verurteilungen von Nazis findet bislang jedoch kaum statt. In den vergangenen Monaten hat das Dortmunder Antifa-Bündnis dies mehrfach aufgezeigt und kritisiert.

Nun kommt Bewegung in die Sache: In den nächsten Wochen und Monaten finden in Dortmund diverse Prozesse gegen Neonazis statt: Sven Kahlin, verurteilt zu sieben Jahren Jugendstrafe wegen Totschlags an dem 32-jährigen Punk Thomas Schulz, ist ein Jahr nach seiner vorzeitigen Haftentlassung und anschließender Crashtour wieder in der Untersuchungshaft gelandet und sieht sich weiteren Strafverfahren für diverse Gewaltdelikte gegenüber. Die Führungskader der Neonazikameradschaft „NW-

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bodo im März: Cartoons, Container, Handicaps – das Straßenmagazin im März

Heute erscheint die neue Ausgabe des Straßenmagazins bodo. Hier die Meldung der bodo-Redaktion, warum es sich auch im März lohnt bodo zu kaufen:

Im März-Heft des Straßenmagazins porträtiert bodo den Dortmunder Cartoonisten Ari Plikat, dessen Arbeiten in taz und Freitag, in Zitty und Titanic erscheinen.

Mit Kersten R. geht es nach Ladenschluss zum „Containern“. Der 53jährige versorgt sich aus den Mülltonnen der großen Supermärkte, um ein Zeichen gegen Lebensmittelverschwendung zu setzen. Zu diesem Thema besucht bodo den ersten Teil einer Veranstaltungsreihe zu Wegen aus
der „Plunder- und Plündergesellschaft“ und berichtet über Nahrungsmittelspekulation, „geplante Obsoleszenz“ und die „Biolücke“.

In Bochum besucht die Redaktion die „Toastmasters“, Angehörige einer weltweiten Vereinigung, die sich seit 1924 der Förderung der Kunst des öffentlichen Redens verschrieben hat. Im integrativen CAP-Supermarkt in Laer, der Menschen mit Behinderungen für den Arbeitsmarkt qualifiziert, macht die Redaktion einen Probeeinkauf.  

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Der Ruhrpilot

Hannelore Kraft Foto: HP/PR

NRW: Kritik an Besuchsreihe von Ministerpräsidentin Kraft…Welt

Debatte: Wie Gauck nach einer Woche wirkt…Post von Horn

Ruhrgebiet: Gymnasien im Revier sind gefragt wie nie…Der Westen

Bochum: FDP Bochum hat sich zerlegt – Hintergründe…Schmidts Katze

Bochum II: Spaltung der FDP-Fraktion im Rat…Pottblog

Bochum III: „Bankrott des Theaters vermeiden“…Der Westen

Dortmund: Theater Auslastung hinter Plan…Ruhr Nachrichten

Dortmund II: BvB-Tickets zu gewinnen…Pottblog

Duisburg: Grüne befragen Steag…RP Online

Gelsenkirchen: Flöz Dickebank erhalten und gestalten…Gelsenkirchen Blog

Umland: Kinderschutz und Prävention…Zoom

Umland II: Sprechstunde für Kreative in Düsseldorf…Xtranews

Umland III: Open-Data-Projekt wird abgemahnt…Netzpolitik

Umland IV: NPD-Kandidat führt offenbar Attacke auf Gedenken für NSU-Opfer an…Publikative

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Dortmund: Für den Westen was Buntes

"Land und Meer" by David Radon

Am Ende eine Prise zu viel Kreativblabla, dennoch scheint der aktuelle Aufruf des Vereins Die Urbanisten eine unterstützenswerte Sache zu sein. Worum geht es: Im Dortmunder Westen sollen die Stromkästen individuell bunt bemalt und frei gestaltet werden. Okay, das gab es auch schon anderswo, aber schaden kann so eine kleine Aufhübschung gerade entlang der Rheinischen Straße sicher nicht.

Andere haben in den letzten Jahren viele Millionen in die Hand genommen, um das Westend voran zu bringen. Nur lässt deren durchschlagender Erfolg bisher noch auf sich warten. Daher Bodenhaftung bewahren und zu Pinsel und Spraydose gegriffen. Bewerbungsschluss ist der 5. März.

Hier die Projektbeschreibung zu „raumkunst & weststadt“ (beides auf dem Flyer kleingeschrieben oder auch gerne mal mit Binnen-Majuskel, weil geht ja um kreativ sein und kunst und so):

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Kreative und Geld I: Was verdient man denn so?

Kreative reden über alles, aber nicht übers Geld. Das wollen wir ändern. Wir starten heute mit einer kleinen Reihe über die Einkommenssituation von sogenannten Kreativen.

Nach der Testcard-Lesung von Christian Werthschulte am vergangenen Freitag entstand bei einer Diskussion die Idee auf den Ruhrbaronen eine Reihe zur Einkommenssituation von Kreativen zu starten. Kreative reden über alles: Gelungene und gescheiterte Projekte, Probleme bei der Suche nach Räumen, Schaffenskrisen, den Wechsel des Genres und am liebsten über hochtrabende Projekte, die bestimmt bald umgesetzt werden. Schon Tocotronic besangen dieses manchmal lächerlich wirkende Elend:

„redet nur von den Projekten und von eurem neuen Stück
manchmal frag’ ich mich : „Bin ich oder ihr verrückt ?“

Über ein Thema reden Kreative allerdings nicht so gerne: Ihre eigene wirtschaftliche Situation. Dass die meisten keine Reichtümer anhäufe,n ist allen klar. Wer mit Mitte 30 den Traum vom freistehenden Einfamilienhaus verwirklicht haben möchte, ist in der Branche falsch und geht nach dem Abitur besser andere Wege.

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