Ruhrgebiet: The End of the Kreativdingsbums Swindle

Bernd Fesel, ECCE: Überflüssig, vergessen, aber gut bezahlt.

Kreativwirtschaft? Ein Hohlwort, das man im Ruhrgebiet schon länger  nicht mehr gehört hat. Und daran wird sich so bald auch nichts ändern. Der Hype ist vorbei.

Schon vor ein paar Wochen kam der Wirtschaftsbericht Ruhr heraus. In ihm haben die Wirtschaftsförderer der Region in der üblichen Strukturwandelprosa beschrieben, wo es mit dem Ruhrgebiet in Zukunft wirtschaftlich hingehen soll:

Die Ausrichtung der Geschäftsstrategie auf Megatrends ist spätestens seit 2009 nicht nur bei Konzernen wie Siemens, Bayer, Haniel, Hochtief, Evonik und ThyssenKrupp zu finden. Eine breite Zahl von mittelständischen und eigenntümergeführten Unternehmen hat die Kundennähe, Trendanalyse und Marktdiversifizierung zum Mittelpunkt der eigenen Innovationsbestrebungen gemacht.

Und was sind die neuen Leitmärkte? Glaubt man dem Bericht: Bildung & Wissen,  Freizeit & Event, das industrielle Comeback der Ruhrwirtschaft, Gesundheit,  Bauen & Wohnen, Mobilität, Nachhaltiger Konsum, Digitale Kommunikation und Ressourceneffizienz. Ein weing merkt man da

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Dresden: Zentralrat der Juden ruft zur Blockade von Neonazis auf

 Stephan Kramer, der Generalsekretär des Zentralrats der Juden, hat in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur DAPD zur Blockade der geplanten Nazi-Demonstrationen in Dresden aufgerufen. Kramer zu DAPD:

‚Wir müssen jetzt deutlich machen, dass wir diese Nazis nicht auf unseren Straßen haben wollen‘, sagte er. Bei den friedlichen Blockaden gehe es darum, mit körperlicher Präsenz deutlich zu machen, ‚dass wir Demokraten uns den öffentlichen Raum von den Nazis nicht entreißen lassen (…) ‚Wir brauchen keine Alibi-Großveranstaltung, wo wir uns gegenseitig versichern, dass wir für Toleranz, Freiheit und Demokratie sind‘

Am 13. und 18. Februar werden wieder zahlreiche Gruppen versuchen, die geplanten Naziaufmärsche in Dresden zu stoppen. In den vergangenen beiden Jahren hat das geklappt. Hier mehr Infos zu den Demos.

 

Mark Lanegan mit neuem Album „Blues Funeral „

Mark Lanegan´s Bariton hat uns seit den späten 80ern bei seiner Band „Screaming Trees“ begeistert. Im Zuge des Grunge-Hypes gelang den Screaming Trees mit dem 1991 von Chris Cornell produziertem Album „Uncle Anesthesia“ der Durchbruch in die Charts, ohne jedoch die Bekanntheit und den finanziellen Erfolg von Nirvana, Pearl Jam oder Soundgarden zu erreichen.

Ab 2000 trat er neben seinen Solo Aktivitäten vor allem als begnadeter Sänger bei mehreren Alben und Touren der „Queens of the Stoneage“ in Erscheinung. „Hangin´ Tree“ vom Album „Songs for the Deaf“ ist wohl der markanteste in der Band von Josh Homme eingespielte Song Mark Lanegans.

Aktuell erscheint nach achtjähriger Pause Mark Lanegan´s neues Album „Blues Funeral“.
In unseren Gestaden wird er am 1. März im Effenaar in Eindhoven spielen, am 14. März im Kölner Gloria und am 18. März im Columbia Club in Berlin.

Zur Einstimmung das Video „The Gravedigger´s Song“

 

Helios-Gelände: Köln plant mit den Bürgern – im Ruhrgebiet undenkbar

Landgericht Bochum - Bald wird hier ein Einkaufszentrum stehen Foto: Stadt Bochum

In Köln sollte auf dem Helios-Gelände ein Einkaufszentrum entstehen. Dagegen regte sich Bürgerprotest. Wie es aussieht mit Erfolg. Im Ruhrgebiet undenkbar. 

Werkstätten, das Underground, ein paar Geschäfte, Proberäume für klassische Musiker  und viel Nichts. Das Helios-Gelände in Kölner Stadtteile Ehrenfeld bietet eine Menge Chancen. Hier hat der Stadtteil Platz, sich zu entwickeln. Das dachten sich auch das Immobilienunternehmen Bauwens und die Essener MFI, ein Betreiber von Einkaufszentren. Sie wollten auf dem 4o.000 Quadtratmeter großen ehemaligen Fabrikgelände einen Citykiller bauen – ein Einkaufszentrum, dass das Zeug gehabt hätte, den gewachsenen Einzelhandel in dem Quartier und weit darüber hinaus zu zerstören.

Dagegen regte sich Protest. Was nicht ungewöhnlich ist. Die Stadt und die Investoren suchten das Gespräch mit den Bürgern. Was auch nicht ungewöhnlich ist. Das ungewöhnliche kommt jetzt: Nach einer ersten Arbeitswerkstatt, bei der alle Beteiligten zusammenkamen, scheint es so, als ob der Dialog nicht nur eine Showveranstaltung war, sondern die Stadt und auch der Investor auf die Bürger zugehen. Die wollen kein Einkaufszentrum auf dem Gelände, sondern eine bunte Mischung aus Wohnen, Kultur und Bildung, Grün – ein paar Geschäfte stören da nicht, sollen aber nicht im Fordergrund der Planung stehen.

Solche Veranstaltungen gibt es auch im Ruhrgebiet: Die Bürger kommen zusammen, werden informiert, es wird ein wenig diskutiert und das war es dann. Ein offener Dialog mit den Anwohnern über die Planung ihres Stadtteils? Im Ruhrgebiet undenkbar. Niemand hat in Stoppenberg und

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Der Ruhrpilot

Adolf Sauerland

Duisburg: Loveparade – Eine Art Geständnis…WAZ-Recherche

Duisburg II:  “Sauerland spielt die Migrantenkarte”…Xtranews

Duisburg III: Abwahl-Bündnis – OB spaltet Stadtgesellschaft…Der Westen

Internet: Die 10 Mythen der EU-Kommission zu ACTA…Netzpolitik

NRW: Plötzlich spricht sogar Hannelore Kraft vom Sparen…Welt

NRW II: Bayern will nicht für NRW zahlen…Welt

NRW III: Rot-Grün ohne Mehrheit  für Etat in Ausschuss…RP Online

Ruhrgebiet: Umweltzone Ruhr wirkungslos – Feinstaub bleibt in den Städten…Schmidts Katze

Bochum: Die Guerilla-Gärtner kehren zurück…Der Westen

Bochum II: Bochumer sollen sich an städtischen Solaranlagen beteiligen…Der Westen

Bochum III: Politiker wollen den erst abgelehnten Sonntagsverkauf für 2012 jetzt doch noch ermöglichen…Pottblog

Essen: „Jude ist immer noch ein weit verbreitetes Schimpfwort“…Der Westen

Essen II: Platz nehmen zwischen allen Stühlen…Der Westen

Umland: Lange Wege zum Apothekennotdienst…Zoom

Debatte: “Gewaltmusik” – Verlautbarungen aus einer anderen Welt…Publikative

THE BEAUTY OF DECAY – Ausstellungseröffnung im Bochumer „Herrenzimmer“

Ich war am Samstag dort … zur Eröffnung einer wirklich tollen Fotoausstellung des  Bochumer Fotografen Thorsten Schnorrbusch [„beOcay“].

Es ist die erste Ausstellung im „Herrenzimmer“ und ich finde das Konzept , eine Galerie mit in einen Frisörsalon zu integrieren, dort hervorragend gelungen.

Die Fotos des Künstlers spiegeln sein aussergewöhnliches Hobby wieder … [Urban Exploration].

Sie zeigen alle in Vergessenheit geratene oder verlassene Orte und Plätze, zum Teil sehr zerstört, aber immer noch mit einem hohen Wiedererkennungswert durch  die Dinge,die dort zurückgelassen wurden.

Es ist eine Reise in die Vergangenheit … dokumentarisch festgehalten.

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Tempolimit? Nee! Meine Karre fährt auch ohne Wald!

Tempolimit? Wieso, werden Sie sich jezz fragen, wieso schreibt die jezz über datt Tempolimit? Wir haben doch gar keins! Kann ich Ihn sagen: die Statistik für letztes Jahr is‘ raus und seit zwanzig Jahre gibt datt wieder mehr Tote und Verletzte auf deutsche Straßen. Aus diesen Grund sind die Experten jezz am diskutieren, watt man gegen die ganze Umfallopfer unternehmen kann.

 

Jezz muss man wissen, alle haben ein Tempolimit, die Franzosen, die Holländer, die Schweizer, sogar die bekloppte Italiener haben eins, allerdings is‘ datt so kompliziert, datt sich eh niemand dadran halten, geschweige denn datt kontrollieren kann. Die Österreicher haben gar keine Straße, die lange genug wär‘, datt man dafür ein Tempolimit brauchen würde, aber die haben trotzdem eins. Selbst im Land vonne begrenzte Unmöglichkeiten schleichen die mit 55 Meilen über ihre tagelang geradeaus führende Highways! Sogar die aufstrebende Weltmacht China hat eins, obwohl da schon die Schlaglöcher für ’ne ausreichende Tempobegrenzung am sorgen sind…

 

Nur wir Deutsche sind anders als die andern Kinder. In Deutschland heißt datt immer noch „Freie Fahrt für freie Bürger!“ Wobei, so frei auch wieder nich‘. Auf Landstraßen gildet Tempo 100. Aber die Autobahnen! Die geben jedem Tempomanen die Möglichkeit, sein innerstes (Männer)Ego auszuleben. Obwohl, auch wieder nich‘ so wirklich. Inzwischen gildet auf über 70 Prozent vonne deutschen Autobahnen ein Tempolimit. Außerdem gibbet da noch die, ich sachma, verkehrsimanente Tempolimits: Nacht, Regen, Schnee, Hagel, Sonnschein, Mittelspurfahrer, zähfließender Verkehr, Feierabendverkehr, Sonntagsfahrer (ich gucke keinen an, ne, Schwiegermutti…), Elefantenrennen von LKWs (gerne auf Steigungen), Baustellen, Urlaubstaus und weiß den Geier noch watt alles.

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Meine Zweifel am Comeback des Staates in der Wirtschaft

rewirpower: Zwangssponsoring über den Strompreis

Ob Occupy, die Linkspartei, die Grünen oder die SPD – alle wollen, dass der Staat verstärkt in die Wirtschaft eingreift, ja, als Akteur wieder die Verantwortung für die Bereiche übernimmt, die für die Versorgung der Menschen wichtig sind: Wasser, Wohnungen, Energie. Doch das Comeback des Staates auf der Bühne der Wirtschaft birgt mehr Risiken als Chancen. 

Nach einigen Jahrzehnten der Liberalisierung hat sich der Wind gedreht. Obwohl die Bundesrepublik nach all den Reformen wirtschaftlich so stabil erscheint, wie seit Jahrzehnten nicht mehr, scheint es eine große Sehnsucht danach zu geben, Teile der Wirtschaft wieder in die Hand des Staates zu geben. Meist wird das so genau nicht gesagt, meistens ist die Rede von der „Gesellschaft“, deren Mitglieder wohlhabender werden, wenn sie auch vermehrt Unternehmen besitzen. Auf den ersten Blick eine ebenso einfache wie überzeugende Rechnung: Wir alle sind der Staat und wenn der

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