
Die miltanten ägyptischen Fußballfans gehen wieder auf die Straße, diesmal gegen die Muslimbrüder. Aber auch das Motiv der Rache für das Massaker in Port Said mit 74 toten Fans spielt eine Rolle. Von unserem Gastautor Marin Krauss.
Die Jungs sind wieder da. Die Fußballfans, vor allem die Ultras des großen Kairoer Clubs al-Ahly, mischen wieder bei den Protesten in Ägypten mit. Bei den Schlachten Ende vergangenen Jahres waren erneut Hunderte von Fußballfans in der Mahmoud-Street nahe dem Tahrir-Platz aktiv. Neben und nach der Muslimbruderschaft, die bekanntlich den neuen Staatspräsidenten stellt, sind die Ultras eine der größten und politisch bedeutendsten Gruppen in Ägypten. So jedenfalls schätzt es der Politologe James M. Dorsey ein, der das renommierte Blog »The Turbulent World of Middle East Soccer« betreibt.
Bereits vor fast zwei Jahren auf dem Tahrir-Platz, als es um den Sturz von Hosni Mubarak ging, spielten Fußballfans durch ihre Militanz eine besondere Rolle – etwa indem sie die Verteidigung gegen eingreifende Militär- und Polizeieinheiten organisierten, indem sie öffentliche Einrichtungen vor Plünderern schützten oder indem sie sich um Verwundete kümmerten.






