So langsam dürften sich auch die letzten Fußball-Fans im Lande wieder von den Strapazen der Feierlichkeiten nach dem WM-Endspiel gestern in Brasilien erholt haben. Und ja, es war kein Traum, am Ende ist es tatsächlich wahr geworden, die Deutsche Elf wurde glücklich, aber keinesfalls unverdient, Fußball-Weltmeister in Brasilien!
Das Turnier ist damit zweifelsohne in die Geschichtsbücher des Deutschen Fußballs eingegangen.
Bleibt uns heute hier noch die Auflösung unseres kleinen Tippspiels, welches wir Mitte Juni, vor dem Turnier gestartet hatten.
Der ZDF Fernsehrat hat seit einer Woche ein neues Mitglied, den altgedienten SPD-Genossen und ehemaligen Minister Thomas Oppermann. Das finden nicht alle gut, denn erst im März diesen Jahres stellte das Bundesverfassungsgericht fest, dass die Sicherung der Meinungsvielfalt ein Gut ist, das im Rahmen des Grundgesetzes besonderen Schutz geniesst. Dies gilt auch für die öffentlich-rechtlichen Sender – ergo für den ZDF-Rundfunkrat.
Daher haben sich die Karlsruher Richter Gedanken gemacht und festgestellt, dass im Aufsichtsgremium des Zweiten Deutschen Fernsehens zu viele Vertreter von Staat und Parteien sitzen. Das Urteil, das im März 2014 gefällt wurde, hat der Politik aus guten Grund verordnet, die Staatsferne in den Öffentlich-Rechtlichen ausreichend zu gewährleisten. Denn die Möglichkeit politisch Einfluss auf Medien zu nehmen, ist mit Meinungsvielfalt nicht gemeint. Also eine gute Idee des Gerichtes, die Pluralität der Meinungen im Fernsehen zu erhalten – nur hindert die SPD das Urteil der obersten Verfassungshüter leider nicht daran, einmal mehr einen Politiker statt eines unabhängigen Fachmannes in das mächtige Fernsehgremium zu schicken. Die Politik hat ihre Hausaufgaben nicht gemacht.
Von 77 Mitglieder sind 45,4 % entweder Vertreter von Bund und Ländern oder Mitglieder von Parteien, dazu kommen 27,3 % Vertreter von Verbänden und 20,8 % von verschiedenen Berufsgruppen. Die Zahlen zeigen, warum das Urteil fordert, Staatsferne in den Öffentlich-Rechtlichen herzustellen. Rheinland-Pfalz und Hamburg hatten gegen verschiedenen Regelungen des Rundfunkvertrages geklagt. Die Proporz-Regelung der bisher 44% staatsnahen Mitglieder muss ab 2015 auf ein Drittel gesenkt werden – denn diese Regelung des ZDF-Staatsvertrags hält das Gericht für verfassungswidrig. Daher enttäuscht
Screenshot: Eingeworfene Scheibe in Hamburg. via @Kass3tte
Deutschland ist Weltmeister und für die Jungs der DFB-Elf kann man sich, nach einem wirklich spanneden Spiel sehr freuen. Auch Autokorsos und nächtliche Jubelfeiern sind nach dem Spiel sehr verständlich. Doch, unter anderem auf Twitter, mehren sich die Berichte über Ausschreitungen von Deutschlandfans und organisierten Neonazis quer durch die Republik. Im Hamburger Stadtteil St. Pauli wurden die Scheiben von einer Bar eingeworfen. In Jena wurde die thüringische erlebte wurde die Linkspartei Landtagsabgeordnete Katharina König auf dem Weg in die „JG-Stadtmitte“, einem christlich-alternativen Zentrum, Zeugin einer Schlägerei. Unter den Hashtags #Mobwatch kann sich bei Twitter jeder selbst ein Bild von den Ausfällen bei den Weltmeister-Feiern im Land machen.
Mario Götze. Quelle: Wikipedia, Foto: Michael Kranewitter, Lizenz:CC BY-SA 3.0
Fußball ist manchmal schon komisch. Da waren sich alle versammelten Experten heute Vormittag in der ‚Sport1‘-Sendung ‚Doppelpass‘ noch völlig einig: Mario Götze ist der eigentliche Verlierer dieser Weltmeisterschaft.
Gäbe es nicht die heftige Kritik an den Leistungen von Mesut Özil, Mario Götze wäre wesentlich stärker in der Kritik, und das, nach Meinung u.a. von Thomas Helmer, Thomas Strunz und Jörg Wontorra samt ihren Gästen, auch völlig zurecht. Man hätte von Mario Götze eigentlich erwartet, dass er dem Turnier in Südamerika seinen ‚Stempel‘ aufdrücken würde, was er dann aber nicht tat. Zumindest eben bis heute noch nicht.
Doch ausgerechnet im Finale gegen Argentinien erzielt der erst spät eingewechselte Ex-Dortmunder, der seit der vergangenen Spielzeit für den FC Bayern München in der Bundesliga aktiv ist, in der 115. Spielminute, kurz vor Ende der Verlängerung, das spielentscheidende 1:0 für den neuen Weltmeister aus Deutschland! Fußball kann ja so verrückt und unberechenbar sein. Zumindest hin und wieder und manchmal eben auch an geschichtsträchtigen Tagen wie diesem! Herzlichen Glückwunsch!
Menschen in Not zu helfen ist ja grundsätzlich immer eine noble Sache. Natürlich sollte jedermann sozial schwächere und ärmere Zeitgenossen nach Kräften unterstützen. Elend und Armut gibt es wahrlich genug auf der Welt. Und natürlich inzwischen auch zahlreiche Organisationen, die dafür in der Öffentlichkeit um Unterstützung bitten. Häufig fällt die Auswahl schwer, welches Projekt man als Privatmann unterstützen kann und möchte. Überall kann man eben auch nicht helfen.
Seit einigen Monaten stolpere ich in diesem Zusammenhang regelmäßig über die TV-Spots der ‚UNO-Flüchtlingshilfe‘. Die UNO-Flüchtlingshilfe e.V. ist lt. Wikipedia ein deutscher Verein mit Sitz in Bonn und der deutsche Spendenpartner von UNHCR − dem Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen.
Seit 1980 engagiert sich die UNO-Flüchtlingshilfe als gemeinnütziger Förderverein für bedürftige Flüchtlinge in vielen Ländern der Welt. Traditionell übernimmt der Bundestagspräsident die Schirmherrschaft für den Verein. Aktuell ist das Norbert Lammert.
Eine durchaus ehrenhafte Organisation also, die hier um Unterstützung der TV-Konsumenten wirbt.
Trotzdem stolpere ich regelmäßig über die im Fernsehen verbreiteten Werbespots des Vereins. In leicht unterschiedlichen Varianten produziert, enthält nämlich jeder eine Formulierung ‚Diese Menschen bzw. diese Familien haben nichts falsch gemacht…‘. An dieser Stelle merke ich dann immer kurz auf.
Oliver Kahn bei seinem Abschiedsspiel im Jahre 2008. Quelle: Wikipedia, Foto: Tsutomu Takasu, Lizenz:CC BY 2.0
Die Fußball-WM in Brasilien nähert sich mit großen Schritten ihrem Höhepunkt, dem Finale heute Abend. Viele Themen wurden in den vergangenen gut vier Wochen diskutiert, auch hier im Blog.
Zwei Personen haben dabei bisher eine eher bescheidene Rolle eingenommen, was vielleicht doch ein wenig überrascht: Die beiden Fußballexperten von ARD und ZDF, Mehmet Scholl und Oliver Kahn!
Bedenkt man das Ausmaß der Kritik an den diversen Kommentatoren wie z.B. Béla Réthy, Tom Bartels, Gerd Gottlob oder auch Steffen Simon, die allesamt zum Teil sehr heftig für ihre Leistungen in Südamerika in Medien und Foren kritisiert wurden, ist es tatsächlich bemerkenswert, dass Scholl und Kahn offenbar weder positiv noch negativ besonders auffielen. Die beiden dürfen sich somit, streng genommen, sogar als heimliche Sieger der WM-Berichterstattung bei ARD und ZDF fühlen.
Dugins Ideengeber: Französischer Traditionalist René Guénon.
Aktuell hat es den Anschein, als ob eine bereits in den Zwanziger Jahren verfeinerte Idee ihre Wiederauferstehung feiert, die damals bei Rechtsradikalen wie Esoterikern gleichermaßen Anklang fand – und das im Russland des Jahres 2014. Es geht um die Idee der „integralen Tradition“. Von unserem Gastautor Franz Wegener
Im Gefolge des Pariser Okkultisten und Gnostikers Papus (Gérard Encausse, 1865-1916) hat der Metaphysiker René Guénon (1886-1951) in den Zwanziger Jahren die Idee ausgebaut, alle Religionen gingen auf eine Urreligion zurück. Ähnliche Gedanken finden sich bereits in der Renaissance und werden bis heute unter dem Begriff der philosophia perennis geführt. Im 18. Jahrhundert stießen diese Ideen dann bei den Freimaurern auf offene Ohren und dann erreichten sie einen jungen, in Blois geborenen Franzosen aus gut bürgerlich-katholischem Hause: René Guénon. Obwohl er selbst kein Rassist war, inspirierte er in den kommenden Jahren den sizilianischen Baron Julius Evola, der eine Zeit lang Einfluss auf den italienischen Faschismus nahm und zahlreiche Vertreter der konservativen Revolution in Deutschland bis hin zu einzelnen SS-Mitgliedern.
Im Mittelpunkt seiner Lehre steht der Begriff der „Tradition“, der eine einstmals vorhandene Urkultur (häufig wird hier auf die Atlantis oder ein nordisches Volk verwiesen) und deren Urreligion voraussetzt. Nur das esoterische, ausschließlich Eingeweihten, also Initiierten, tradierte, also übertragene Wissen dieser Urreligion ließ Guénon als echtes metaphysisches Wissen gelten. Dem gegenüber ständen kontra-initiatorische Kräfte, die falsche, leere Weisheiten verbreiteten. Hierzu zählte er im weitesten Sinne auch den durch Rom seiner gnostischen Elemente weitgehend beraubten Katholizismus. Als Alternative empfahl der späte Guénon das Wissen der östlichen Religionen; er selbst konvertierte zum Islam und widmete sich bis zu seinem Tod in Kairo den Lehren des Sufismus. Da war es folgerichtig, dass er gegen frei erfundene Ersatzreligionen wie die Theosophie zu Felde zog: Sie gewährten keinen authentischen Anschluss an die Tradition. Hier wurde seines Erachtens nicht in einem Meister-Schüler-Verhältnis die Echtheit der Übertragung von Mensch zu Mensch durch die Jahrtausende gewährleistet. Entsprechend feindselig zeigte er sich zeitlebens gegenüber dieser Spielart östlichen Wissens – eine Haltung, die ihm vorübergehend Sympathien auch aus dem katholischen Lager einbrachte. Es ging ihm darum, den Westen erneut in eine ihm gemäße traditionelle Zivilisation zu
Natürlich kann man sich aus guten Gründen darüber aufregen, dass das ZDF, ein öffentlich-rechtlicher Fernsehsender, bei den beiden Sendungen von „Deutschlands Beste“ geschummelt hat. Hannelore Kraft, Helene Fischer und der ZDF-Mann Claus Kleber wurden hochgesetzt, Wolfgang Schäuble, Michael Schumacher und Ursula von der Leyen (CDU) runtergesetzt. Am Ende passte alles schön zu den Gästen auf der Show-Couch. Wer sich darüber empört glaubt auch, dass die WM-Berichterstattung etwas mit Sportjournalismus zu tun hat. „Deutschlands Beste“ ist eine reine ZDF-PR-Show, Reklame und nein, nicht alle Zahnarztfrauen empfehlen Dr. Best Zahnbürsten.
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