
Der Deutschlandfunk, das Flaggschiff unter Deutschlands öffentlich-rechtlichen Radiosendern hat den Sportjournalisten Jens Weinreich als „festen freien“ Mitarbeiter gefeuert. Dazu habe ich dem Deutschlandfunk letzte Nacht die folgende Meinungsäußerung übermittelt:
Sehr geehrte Damen und Herren,
bisher schätze und geniesse ich sowohl die qualifizierte Arbeit Ihrer Sportredaktion als auch die Arbeit des Journalisten Jens Weinreich
Diese Erklärung Ihrer Chefredakteurin stellt dazu schlichte Thesen
auf, die den Vorgang für mich als Hörer und gebührenzahlender Arbeitgeber Ihres Hauses in keiner Weise nachvollziehbar machen.Wie soll Herr Weinreich den Redaktionsfrieden bedroht haben?
Wie hat er mehrfach Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verunglimpft? Belege? Quellen? Wie hat er dabei die Grenzen zulässiger Kritik im Meinungsstreit überschritten?
Wie hat er in redaktionelle Belange eingegriffen? Wieso ist das unzulässig? Und war die Redaktion wehrlos? Wieso muss sie von der Chefredakteurin auf diese Weise beschützt werden?
Eigene Interessen wollte Herr Weinreich durchsetzen? Kennen Sie jemand, der oder die darauf verzichtet? Haben Sie MitarbeiterInnen oder kommen bei Ihnen O-Töne von Menschen über den Sender, die nicht ihre eigenen Interessen durchsetzen wollen? Besteht öffentlicher demokratischer Diskurs aus irgendetwas anderem, als der Auseinandersetzung divergierender Interessen? Und warum hält ausgerechnet der Deutschlandfunk das nicht (mehr) aus?Diese Erklärung von Frau Wentzien ist für mich ein Dokument der Schwäche, das mich um Ihren Sender sehr besorgt macht.
Alle öffentlich-rechtlichen Sender, nicht nur der DLF, haben offensichtlich wachsende Probleme, innovativ und problemadäquat mit dem wachsenden Bedürfnis Ihrer HörerInnen nach Transparenz und Teilhabe umzugehen. Ein besonders negatives Beispiel war hier der Umgang des WDR mit der öffentlichen Kritik an der Programmreform seines WDR3-Programmes. Das sollten Sie sich nicht als Vorbild nehmen.







