Datteln: Eon-Kraftwerke dürfen weiter laufen

Heute haben sic Eon und die NRW-Landesregierung darauf verständigt, dass die Eon-Kraftwerke Datteln 1-3 weiterlaufen dürfen.  Eon geht  davon aus, dass der befristete Weiterbetrieb möglich sein wird bis die im Bau befindlichen Bahnstromumrichter betriebsbereit sind. Das wird wahrscheinlich im Frühjahr 2014 der Fall sein. Die drei Altkraftwerke hätten Ende des Jahres vom Netzt gemusst. Die Bahn, die von diesen Kraftwerken Strom bezieht, hatte für den Fall der Abschaltung  angemahnt, dass es im kommenden Winter zu zahlreichen Zugausfällen kommen könne.

Der viktorianische Vibrator – Technikgeschichte zwischen Lachen und Entsetzen

Die Spiegel-Online Redakteur Frank Patalong hat mit seinem Buch „Der viktorianische Vibrator“ einen Blick zurück in die Zeit geworfen, in der unsere moderne Welt gerade im Entstehen war.

Ruhrbarone: In Deinem Buch erzählst Du die unbekannte Seite der Technikgeschichte. Das ist mal charmant und witzig, dann wieder tragisch. Was hat Dich an diesen Geschichten fasziniert? 

Frank Patalong: Wie die meisten von uns bin ich mit Technik sozialisiert worden und habe ein fast romantisches Verhältnis zu ihr. Ich denke immer noch an die Zeit zurück, als meine Magisterarbeit mehrmals in den Untiefen meines 8088PCs verschwand. Damals hab ich die Kisten dafür verflucht, heute denke ich gerne an die Zeit zurück, in der ich an diesem Rechner gesessen habe. Wir verbinden mit Technik nostalgische Gefühle. Das geht aber natürlich nicht allen so: Meine Frau kann so etwas überhaupt nicht verstehen.

Ruhrbarone: Aber die Faszination an Technik hat ja nicht nur eine nostalgische Seite.

Patalong: Nein, die Menschen verbinden mit allen Technologien auch Heils- und Fortschrittserwartungen. Und natürlich prägen die Geräte auch den Blick auf die Welt. Ich habe viele alte Fachzeitschriften und Bücher gelesen und festgestellt: An der Art wie wir auf Technik reagieren, hat sich wenig geändert. Der Fachmann für Dampffahrzeuge hat im frühen 19. Jahrhundert ähnlich begeistert geschrieben wie heute der Redakteur einer Zeitschrift für Auto-Tuning. Nach den sieben Jahren, die ich an dem Buch gearbeitet habe, bin ich mir sicher: Es hat 1780 genau so viele Nerds gegeben wie heute.

Ruhrbarone: Du zeigst auch auf, dass fast alle neuen Technologien nicht über sogenannte „sinnvolle Anwendungen“ groß wurden.

Patalong:  Es ging immer erst über Unterhaltung.  Im Vordergrund der meisten Technologien stand

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Steinbrück-Vortrag: Von Spenden war nie die Rede – und die Stadtwerke schweigen

Peer Steinbrück hat gegenüber der Süddeutschen Zeitung (SZ) seinen Schriftverkehr mit den Stadtwerke Bochum offengelegt. Davon dass das Honorar zu spenden sei, war nie die Rede.

Das Geld kam erst nach Mahnung und von einer Spende war nie die Rede. Zu diesem Ergebnis kommt die Süddeutsche Zeitung. Steinbrück hatte der SZ den Schriftverkehr zwischen seinem Büro und der Hellen Medien Projekte GmbHzur Verfügung gestellt, die für die Stadtwerke Peer Steinbrück zum Atrium Talk eingeladen hat.

Damit widerlegt Steinbrück Thomas Schönberg, den Sprecher der Stadtwerke Bochum, der gegenüber diesem Blog versicherte:

Wir haben zu keiner Zeit Herrn Steinbrück irgendein Honorar gezahlt. In der Charity-Gesprächsreihe “Atriumtalk” laden wir die Gäste mit der Maßgabe ein, den Betrag von 25.000 Euro an eine vom Talk-Gast zu benennende karitative Einrichtung zu spenden. So läuft es bei “Atriumtalk”-Veranstaltungen seit 2008. Hiermit gehen wir auch ganz offen um. Das können Sie auf der Homepage der Stadtwerke Bochum nachlesen. Gerade deshalb ist der Atriumtalk eine “Charity-Veranstaltung” die immer sozialen Zwecken dienen soll.

Zu dem Artikel  in der SZ wollen die Stadtwerke keine Stellung nehmen. Am Telefon wurde uns von einer Mitarbeiterin der Pressestelle versichert „Zum diesem Thema sagen wir nichts mehr und werden das auch in Zukunft nicht tun.“ Was bleibt? Die Stadtwerke Bochum, die einer Pleite-Stadt gehören, die jeden Cent zwei Mal umdrehen musst zahlt an Steinbrück und andere sehr hohe Honorare für eine Renommeeveranstaltung. Im Fall Steinbrück lagen die Honorare  sogar deutlich über dem, was erfolgreiche und gut verdienende Unternehmen für den Auftritt des SPD-Kanzlerkandidaten gezahlt haben. Damit die Renommiersucht der Stadtwerkespitze nicht so unangenehm auffällt, nennt man das ganze Charity denn dann darf man nach Ansicht der Unternehmensleitung um den Vorstandschef Bernd Wilmert (SPD) und die Aufsichtratsvorsitzende Bochms Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz (SPD) machen was man will. Und wenn es peinlich wird, glaubt man damit durchzukommen, nichts mehr zu sagen.

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Der Ruhrpilot

Peer Steinbrück (www.peer-steinbrueck.de)

Atrium-Talk: Steinbrück streitet mit Stadtwerken Bochum über Rednerhonorar…Spiegel

Atrium-Talk II: Peer Steinbrücks Transparenz, Armin Laschets laue Ablenkung – und wie NPD und Sevim Dagdelen (Linkspartei) im Gleichschritt “argumentieren”…Pottblog

Atrium-Talk III: SPD-Kanzlerkandidat – Not am Mann…Post von Horn

Atrium-Talk IV: Steinbrück-Honorar – wohin flossen die 25.000 Euro der Stadtwerke Bochum?…Der Westen

Atrium-Talk V: Unklarheit über Steinbrück-Honorar von 25 000 Euro…Ruhr Nachrichten

Internet-Zensur in Russland: Es ist alles eingetreten, wovor wir immer gewarnt haben, sogar noch schlimmer…Netzpolitik

Medien: Pussy Riot erhalten Sonderpreis der 1Live-Krone…Welt

Fangipfel in Berlin: Die Abschlusserklärung…Publikative

NRW: Sahra Wagenknecht soll Linke in den Bundestag führen…Stern

 Bochum: Fans des VfL Bochum gegen Vereins-Vorgehen beim “Sicheren Stadionerlebnis”…Revier Derby

Bochum II: Lammert thematisiert das Problem von Religion in der Politik…Ruhr Nachrichten

Dortmund: Reaktionen von Borussia Dortmund (BVB)-Anhängern auf DFL-Papier “Sicheres Stadionerlebnis”…Pottblog

Duisburg: Roma sollen mit an runden Tisch zum Problemhaus…Der Westen

Lünen: Forensik – Neue Hoffnung auf alternative Standorte…Hertener Allgemeine

Umland: Die Art.Fair gibt sich als Kunstmesse für Einsteiger…Welt

Fußball: Initiative „Ich fühl‘ mich sicher. – Aktion sicheres Stadionerlebnis“

Das BVB-Fanmagazin ‚Schwatzgelb.de‘ hat heute eine Aktion ins Leben gerufen, welche mir sehr unterstützenswert erscheint: Die Initiative „Ich fühl‘ mich sicher. – Aktion sicheres Stadionerlebnis“

Unter http://www.ich-fuehl-mich-sicher.de/ können sich ab sofort alle Fußballfans in eine Online-Liste eintragen um damit zu dokumentieren, dass sie sich in den Fußballstadien der Republik derzeit noch immer sicher fühlen.

Die Veranstalter der Aktion erklären dazu:

„…Seit Monaten überschlagen sich die Diskussionen und Berichte und wir stehen staunend daneben: Angeblich herrschen im deutschen Fußball Gewalt und Anarchie, ist der Stadionbesuch inzwischen ein gefährliches Abenteuer. Angeblich erlebt unser aller Lieblingssport eine nie dagewesene Dimension von Ausschreitungen.

Wirklich? Warum bekommen wir als Fußballfans und regelmäßige Stadiongänger davon dann kaum etwas mit?

Tatsächlich ist der Stadionbesuch heute nicht gefährlicher als vor fünf, zehn oder dreißig Jahren, ganz im Gegenteil! So viele Zuschauer wie niemals zuvor strömen in die Bundesligastadien und darunter befinden sich auch immer mehr Familien mit ihren Kindern, die offenbar vor allem eines eint: Sie haben gar keine Angst….“

Eine, wie ich finde, recht bemerkenswerte Aktion, welche sich auch mit meinen ganz persönlichen Erfahrungen deckt!

Frei.Wild – Der “unpolitischer” Hass und das Keltenkreuz

Frei.Wild fühlt sich verfolgt: Der Journalist Thomas Kuban hat es gewagt, die nationalistischen Texte der Band zu kritisieren, nun schlagen die Deutschrocker zurück. Kuban sei gar kein richtiger Journalist, urteilt die Band. Ein Angriff auf persönlicher Ebene, da sich der Nationalismus in den Texten nur schwer leugnen lässt. Frei.Wild-Sänger Burger weiß zudem Erstaunliches zu berichten: Seine ehemalige Band Kaiserjäger sei unpolitisch gewesen. Von unseren Gastautoren Patrick Gensing und Andreas Strippel/publikative.org

Unpolitisch ist im Vokabular von Frei.Wild, deren Fans und ähnlichen Bands ein zentraler Begriff. “Die Band sieht sich als normale Rockband mit lebensnahen, lebensbejahenden Songs fern jeder ideologisch/ politischer Haltung.” Das verkündete Frei.Wild in einer Stellungnahme zu Kubans Kritik an der Band in der ARD-Sendung Günther Jauch.

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Werner Müller wird Chef der RAG-Stiftung

Werner Müller Foto: Holger Noß Lizenz: CC

SPD und CDU haben sich darauf geeinigt, dass der ehemalige Wirtschaftsminister und Evonik-Vorstandsvorsitzende Chef der RAG-Stiftung wird.

Nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung (SZ) haben sich SPD und CDU nach zähem ringen darauf geeinigt, dass Werner Müller Chef der RAG-Stiftung wird. Die Union hatte sich lange gegen Müller auf diesem Posten gewehrt, weil sie befürchtete, Werner Müller werde die Stiftung zur aktiven Industriepolitik nutzen, wie es sich auch SPD und Grüne in NRW wünschen. Die SZ nach  sagte  saarländische Ministerpräsidentin Kramp-Karrenbauer, „Müller habe ihr zugesagt, die Mittel der Stiftung nur für den eigentlichen Zweck einzusetzen, den Bergbau abzuwickeln.“

Mal schauen, was die Zusicherung wehrt ist und wie weit SPD, Grüne und Müller sie in Zukunft interpretieren werden. Wenn die RAG-Stiftung zu einer neuen WestLB wird und die Aufgabe bekommt, wirtschaftspolitische Träumereien der Politik umzusetzen, kann das schnell teuer werden: Wenn Müller nicht genug Geld zusammen bekommt, um die Ewigkeitskosten des Bergbaus zu bezahlen, muss der Steuerzahler einspringen. Mit Evonik, der RAG und der RAG-Montan-Immobilien stehen Müller nun mehrere Unternehmen zur Verfügung um denen zu Diensten zu sein, die ihm seinen alten Traum Ruhrbaron zu werden doch noch erfüllt haben. Und ein paar ganz spannende Ideen, was er man mit  dem Geld anderer Leute so machen kann, wird er auch selbst noch haben.  Müller an der Spitze der RAG-Stiftung ist auf jeden Fall ein Zeichen des Rückschritts für das Ruhrgebiet, über dass sich immer dichter eine dicke Filzdecke legt.

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Drei Jahre nach dem Tod von Robert Enke hat sich in der Bundesliga nicht viel verändert

Am 10. November jährt sich bereits zum dritten Mal der Todestag von Robert Enke, dem ehemaligen Fußball-Nationaltorwart.
Der damals 32-jährige löste mit seiner spektakulären Selbsttötung im Herbst 2009 eine riesige Welle der Betroffenheit in der deutschen Öffentlichkeit aus.
Hierdurch wurde auch das Thema seiner schweren Depression kurzzeitig sehr intensiv in einem großen Rahmen diskutiert.
Von der immensen psychischen Belastung der Leistungssportler war damals auch immer wieder die Rede. Bei der öffentlichen Trauerfeier in der AWD-Arena zu Hannover, vor zehntausenden Besuchern, reihten sich die prominenten Trauergäste, darunter die komplette DFB-Spitze und die damalige Nationalmannschaft, in die lange Reihe der Trauernden ein.
Man sprach damals nette Worte, warb um Verständnis, gab sich mitfühlend und sehr betroffen.
Lautstark wurde 2009 auch nach Konsequenzen gerufen. So dürfe es im kalten Tagesgeschäft der Profifußballer einfach nicht weitergehen, hieß es vielerorts. Der Druck der u.a. auf den Kickern laste sei seit einiger Zeit teilweise schier unerträglich, der Alltag unter den Teamkameraden in einer Bundesligamannschaft wäre häufig ‚kalt‘ und geradezu feindselig bzw. missgünstig.
Wie, und vor allem aber auch was sich da aber eigentlich zukünftig nun genau verändern sollte

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