Der Ruhrpilot

Frauke Petry Foto: Olaf Kosinsky/Skillshare.eu Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE


Debatte:
Die AfD will ein anderes Deutschland…NZZ
NRW: FDP-Chef schließt Ampel-Koalition auf Dauer aus…WR
NRW: Wendt – Innenminister verweist auf Ära Rüttgers…Zeit
Debatte: Warum Merkel die Eskalation gegen Erdogan meidet…Welt
NRW: Innenminister Jäger sieht keine Schuld bei sich…RP Online
Debatte: Die Utopie der AfD…FAZ
Debatte: Die Flüchtlingskrise ist nicht vorbei…Cicero
Debatte: Lügen, Hass und Spionage…Jungle World
Debatte: Eine Lanze für den Freihandel…NZZ
Ruhrgebiet: Täter stellt sich, eine männliche Leiche gefunden…Spiegel
Ruhrgebiet: Polizei suspendiert „Reichsbürger“…Bild
Bochum: Warum das Musikforum nicht für alle da ist…WAZ
Dortmund: Stadt genehmigt Wahllokal in der Nordstadt…WAZ
Duisburg: OB Sören Link stellt sich vorzeitig zur Wahl…WAZ
Duisburg: Vorgezogene OB-Wahl – CDU spricht von Trickserei…WAZ
Essen: Alle Verkaufssonntage 2017 stehen auf der Kippe…WAZ
Essen: Türkische Ministerin Sayan Kaya plant Samstag Rede…WAZ

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Das Konzert von Amy Macdonald in Köln

Es gibt nicht viele Künstlerinnen, die auf der Bühne derart strahlen und so viel positives aussenden, wie die schottische Singer- und Songerwriterin Amy Macdonald.

Gestern Abend verzauberte sie mit ihrer guten Laune, ihren wunderbaren Songs und ihrer unverwechselbaren Stimme das ausverkaufte E-Werk in Köln.

An die 2000 Fans waren gekommen, um mit ihr gemeinsam ihr neues Album “Under Stars” zu feiern, das letzten Monat erschienen ist.

Genau 10 Jahre ist es her, dass Amy Mcdonald mit ihrer Akustikgitarre und den Folk-Pop-Songs „Mr. Rock´n´Roll“ und „This is The Life“ (2007) ganz Europa begeisterte.

Nach drei sehr erfolgreichen Alben, jedes ihrer Werke wurde mehrfach mit Platin ausgezeichnet, insgesamt hängen um die 30 solcher Auszeichnungen an ihrer Wand und etliche goldene Schallplatten noch dazu, hat die Schottin es in den letzten fünf Jahren etwa ruhiger angehen lassen und startete dann im November letzten Jahres mit der ersten Singleauskopplung “Down by the Water“ aus ihrem neuen Album wieder voll durch. Im Januar folgte dann mit “Dream On” der zweite Song.

Amy hat sich bei der Umsetzung ihres vierten Albums Jimmy Sims und Ben Parker als musikalische Unterstützung mit ins Boot geholt, ist sich aber ihrem eigenen Stil unverkennbar treu geblieben. Konsequent verfolgt sie ihren musikalischen Weg, auf weiter steigendem Niveau.

So war auch der gestrige Abend geprägt von Amys gitarrendominierten locker-leichten Folk-Songs, die neuen Lieder versprühten eine frische Energie und auch ihre wunderbaren Ohrwürmer aus früheren Zeiten präsentierte sie voller Optimismus und Lebensfreude.

Playlist:

Under Stars, Don’t Tell Me That It’s Over, Spark, Youth of Today, Mr. Rock & Roll, Dream On, Slow It Down, 4th of July (Acoustic), Pride (Acoustic), Listen to Music (Acoustic), Poison Prince, Automatic, Love Love, The Rise and Fall, Run, This Is the Life, Never Too Late, Life in a Beautiful Light, Encore: Prepare to Fall (Amy solo Acoustic), Down by the Water, Let’s Start a Band

Veranstalter : Prime Entertainment &  FKP Scorpio

Reservate der Unabhängigkeit – Stippvisiten in ultrarechte kulturpolitische Diskurse

Alexander Kerlin


Dieses Essay ist lang geworden. Das war nicht geplant. Ich konnte nicht aufhören. Oder sagen wir so: Es hörte nicht auf, mich anzugehen. Ich nehme das als Indiz: Wir werden es länger mit diesen Angriffen zu tun haben. Länger, als wir annahmen, und länger, als uns lieb sein wird. Von unserem Gastautor Alexander Kerlin.

Ausgangspunkt zu meinen Überlegungen war ein Kurzaufenthalt in Belarus (=Weißrussland) im vergangenen Herbst. Ob ich nicht einen kleinen Reisebericht veröffentlichen dürfte, fragte ich bei dem Theaterportal Nachtkritik nach. „Gern“, antwortete mir die Redakteurin, „wie wäre es, dem ganzen einen thematischen Spin Richtung Kunstfreiheit zu geben?“ Damit war die Büchse der Pandora geöffnet, und ich habe sie nicht wieder geschlossen bekommen.

Die folgenden Beobachtungen führen von den USA über Ungarn, Polen und Israel in die Türkei, verharren lange in Belarus – und versuchen immer wieder Rückschlüsse auf die Situation in Deutschland zu ziehen. Es sind unsystematische Stippvisiten in ultrarechte und autokratische Kulturdiskurse und -politiken, auf der Suche nach Berührungspunkten zwischen Trump, PiS (Polen), Orbán (Ungarn), Lukaschenka (Belarus) und der AfD.

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Der Ruhrpilot


NRW: 
Türkei will in vier Städten wählen lassen…RP Online
NRW: Disziplinarverfahren gegen Rainer Wendt…Zeit
NRW: RRX auf die Schiene gelegt…RP Online
Debatte: Wikileaks‘ Wandel…NZZ
Debatte: Im Krieg der Hacker…FAZ
Debatte: Öffentlich-rechtliche Sender sind den Politikern hörig…Welt
Debatte: »Erdogan braucht jede Stimme«…Jungle World
Debatte: Was wahr ist, bestimmt das Amt…Salonkolumnisten
Debatte: Reise in die Dunkelheit…Süddeutsche
Debatte: Ohne Doppelpass wäre vieles leichter…Cicero
Ruhrgebiet: Neuer Fahndungsaufruf – Flüchtiger Täter möglicherweise verletzt…Welt
Ruhrgebiet: Mutmaßlicher Herne-Täter könnte verletzt sein…Spiegel
Ruhrgebiet: 30 Millionen für Gründer…Gründerszene
Ruhrgebiet: Der Jobmotor läuft seit zehn Jahren…WAZ
Dortmund: Referendum Wahllokal in der Nordstadt…WAZ
Essen: Mutmaßliche Reichsbürger festgenommen…WAZ

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AfD-Bayern: Wer will schon Hitler zurück, wenn er Höcke haben kann?

Post von Roon

Nachdem bekannt wurde, dass die bayerische AfD-Bundestagskandidatin Elena Roon in einer Whatsapp-Gruppe ihrer Partei Hitler-Bilder, versehen mit Texten wie „Vermisst seit 1945 – Adolf, bitte melde Dich! Deutschland braucht Dich! Das Deutsche Volk!“ und „Islamisten hab ich vergessen“ verschickt hat, war die Aufregung groß. AfD-Landesschef Petr Bystron sagte: „Wir nehmen das ernst.“ Auch dass Roon ein Video der Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck-Wetzel  teilte, fand die AfD auf den ersten Blick zumindest gegenüber der Öffentlichkeit nicht gut. Also  wurde geprüft und das Ergebnis der Prüfung steht jetzt fest:. Die AfD Bayern  verkündet:

Kreisvorsitzende Nürnberg-Süd vollständig entlastet

Untersuchungsausschuss legt Abschlussbericht zu Elena Roon vor

In den vergangenen Monaten wurden gegen die AfD Kreisvorsitzende des KV Nürnberg-Süd/Schwabach, Frau Elena Roon, teils schwere Vorwürfe erhoben.

Ein durch den Landesvorstand zur Untersuchung der Vorwürfe eingesetzter Ausschuss kommt nun zum Ergebnis, dass Frau Roon vollständig entlastet werden kann.

Die Vorwürfe waren nur auf den ersten Blick und nur scheinbar zutreffend, eine gründliche Untersuchung ergab jedoch ein ganz anderes Bild.

Frau Roon wünscht sich weder „Hitler zurück“ noch teilt sie die Ansichten einer Frau Haverbeck.

Der Ausschuss bestand aus 7 Personen, die einstimmig Frau Roon entlasteten. Geleitet wurde die Untersuchung von Bundesvorstandsmitglied Dirk Driesang, der sich bei den engagierten Mitgliedern für ihre Objektivität, Neutralität und Gründlichkeit bedankt. Nur so konnte der gesamte Vorgang aufgeklärt werden. „Wieder einmal hat sich gezeigt, dass man ‚auch die andere Seite hören‘ und ganz genau hinschauen muss, bevor man sein Urteil fällt“, bemerkt Driesang in Richtung einer aufgeregten und gelegentlich oberflächlichen Öffentlichkeit.

Genau. Wie kann es auch anders sein. Wer will schon den verbrannten Leichnam Hitler zurück, wenn er Höcke haben kann? Und auch die Nähe von Elena Roon zum rechtsradikalen Arminius-Bund, der das  Grundgesetz durch eine „richtige Verfassung“ ersetzen möchte, stört die AfD nicht. Sie geht mit einer Frau, die Hitlerbilder postet in den Bundestagswahlampf.

 

Kein konsularischer Zugang zu Deniz Yücel

Die Bundesrepublik hat keinen konsularischen Zugang zu dem in der Türkei im Gefängnis sitzenden Welt-Journalisten Deniz Yücel. Der Spiegel zitiert Außenminister Sigmar Gabriel: „Vor allen Dingen aber wollen wir jetzt konsularischen Zugang haben, das hat der türkische Ministerpräsident der deutschen Kanzlerin vor einigen Tagen zugesagt.“

Bei Menschen wie Deniz Yücel, die eine doppelte Staatsangehörigkeit haben, ist die Sache mit der konsularischen Vertretung kompliziert, wenn sie in einem Land in Haft sitzen, dessen

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Die vergessenen Rotarmistinnen


Als »vertierte Flintenweiber« hat sie die NS-Propaganda denunziert, als »Feldmatratzen« wurden sie von den eigenen Landsleuten verhöhnt – weibliche Angehörige der sowjetischen Armee. Bis zu einer Million Frauen sollen im Zweiten Weltkrieg in der Roten Armee gedient haben. Obwohl die Rotarmistinnen ihrer Anzahl wie Tätigkeit nach historisch etwas völlig Neues waren, ist wenig über sie bekannt, weder über ihren Alltag, noch darüber, wie viele von ihnen gefallen sind. Russische Archive »mauern« noch immer, und in der öffentlichen Wahrnehmung kommen – wenn überhaupt – nur ausgesuchte Heroinnen vor. Von unserer Gastautorin Judith Kessler.

Die hunderttausenden Namenlosen, die ihnen gegenüber stehen, die einfachen Rotarmistinnen, ihr Alltag und ihre Leistungen bleiben weitgehend unbeachtet – bis heute. Das Frauenbataillon zur Verteidigung der Kerenski-Regierung, das von dem ehemaligen Dienstmädchen Maria Botschkarewa 1917 aufgestellt wurde, war das Startsignal für den Einsatz von Frauen in der Roten Armee. Bereits im Bürgerkrieg dienten sie im Nachrichten- und

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TK – Die Trottel Kasse reitet sich mit Erklärung weiter rein

Homöopathische Globuli und Dilutionen Foto: Wikidudeman Lizenz: Gemeinfrei


Ein Tweet zum Thema Homöopathie bescherte der Techniker Krankenkasse (TK) vorletzte Nacht einen veritablen Shitstorm. Die Kasse reagierte nun mit einem Artikel zum Thema Homöopathie auf ihrer Homepage.

Vorgestern Nacht sorgte ein Tweet des Social-Media-Teams der Techniker Krankenkasse für Streit: Nachdem ein Arzt die Kasse dafür kritisierte, dass sie auch homöopathische Verfahren bezahle, reagierte die TK mit einem dummen Tweet:

Danach wurde die TK massiv kritisiert. Es gibt hunderte Studien, die belegen, dass Homöopathie keinen Effekt hat, der über den Placebo-Effekt hinausgeht. Die Wirkungsweise homöopathischer Mittel ist nicht belegbar. Die Zeit brachte  den Stand der Forschung im vergangenen Jahr auf den Punkt:

Die aktuellste Übersichtsstudie im Auftrag der australischen Gesundheitsbehörde NHMRC kam 2015 nach der Auswertung von mehr als 1.800 Homöopathie-Studien zu einem vernichtenden Ergebnis: Bei keinem denkbaren Leiden könne ein homöopathisches Mittel zur Therapie empfohlen werden (hier der NHMRC-Bericht als PDF). Wer zugunsten der Homöopathie auf klassische Mittel verzichte, bringe sich sogar in Gefahr.

Damit sollte das Thema für eine Kasse erledigt sein: Homöopathie ist Unsinn. Das hätte die TK schreiben können, es wäre verantwortungsvoll gewesen. Hat sie aber in einem Text auf ihrer Homepage als Reaktion auf den Streit nicht getan. Dort redet die TK ihren Eso-Kunden nach dem Mund:

Kundenbefragungen haben uns gezeigt, dass manche Versicherte sich komplementärmedizinische Angebote – in Ergänzung zur Schulmedizin – wünschen. Sie setzen bei Beschwerden auf eine (begleitende) ergänzende Therapie. Wir nehmen diese Wünsche ernst und setzen sie auf einem qualitativ hochwertigen Niveau um.

Es kommt bei Behandlungen nicht darauf an, was Versicherte sich wünschen, sondern was ihnen hilft. Nach einem Beinbruch würde sich wohl jeder wünschen, die Sache in fünf Minuten mit Handauflegen in den Griff zu bekommen. Wirkt leider nicht. Noch verheerender ist, dass die TK der Argumentation der Eso-Szene folgt und von Schulmedizin spricht. Die gibt es sowenig wie Schulphysik und Schulmathematik. Es gibt eine Wissenschaft, die Medizin heißt.Sie überprüft, welche Mittel und Verfahren wirken und den Patienten helfen. Und ob es bei einer Krankheit gut ist ein Medikament zu nehmen oder sich einfach nur mehr zu bewegen und heißen Tee zu trinken, ist ihr egal: Die Wirkung muß bewiesen sein. Würden homöopathische Mittel wirken, würde die medizinische Wissenschaft das feststellen. Hat sie aber nicht. Das lange Spaziergänge und eine Stärkung der Rückenmuskulatur nach Bandscheibenvorfällen helfen schon – weswegen Ärzte genau dies oft empfehlen.  Wer von „Schulmedizin“ redet, verlässt den Bereich der Wissenschaft, in dem gilt, was erwiesen und überprüfbar ist. Wenn eine Krankenkasse wie die TK sowas macht, ist das unverantwortliche Öffentlichkeitsarbeit – mehr nicht.