
„We Talk, you Listen“ ist ein eindrucksvolles Buch über beeindruckende Initiativen der Ureinwohner Nordamerikas, in dem es um ihre Bürgerechte geht. Erworben hatte ich das mein heutiges Denken bestimmende Buch in den 90er Jahren im „National Museum of the American Indian“ auf Manhattan/New York. Ich war schwer von dem von Indigenen geleiteten Museum angetan. So gab es eine Replik des Tomahawks von Chief Sitting Bull zu bewundern, das man in die Hand nehmen konnte, um zu erleben wie sich eine Streitaxt der Sioux anfühlt. Schon als Kind hatte ich ein Tomahawk von meinem Vater erhalten. Ein „Indianer“ verkaufte es zusammen mit anderen indianischen Spielsachen in einem von uns besuchten Kaufhaus und überreichte es mir würdevoll und mit großer Ernsthaftigkeit. Ich fühlte mich mit dieser Geste den Indianern damals zugehörig und liebte das Kriegsbeil. Jetzt aber hielt ich tatsächlich ein echtes in der Hand!
Das Museum heißt immer noch Nationalmuseum der amerikanischen Indianer. Einer der wichtigsten Organisationen der indigenen Völker der USA heißt American Indian Movement, die vor allem in den 70ern mit militanten Aktionen auf sich aufmerksam machten. Ich saß damals fasziniert als 9jähriger vor dem Fernseher, als sie 1972 die indianische Gedenkstätte Wounded Knee besetzten und dabei Waffen trugen. Winnetou schien es wirklich zu geben. Die Lakota hatten damals wohl eher Sitting Bull im Sinn.






