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Der plappernde Affe

Gabriel Cornelius Max – Návštěva v ateliéru – gemeinfrei

Engine Hedda (AutorenVerlag Matern) ist auf den Ruhrbaronen bereits durch einige Videos aufgefallen. Hier ihr erster Text, der während ihres Pfingsturlaubs entstanden ist:

Aus biologischer Perspektive sind Menschen überwiegend Affen. Weit mehr als 90% der menschlichen Gene stimmen mit denen von Schimpansen überein (vgl. Spiegel-Online, 2005). Zwar liegt die evolutionäre Abspaltung von Schimpansen und anatomisch modernen Menschen relativ weit zurück, zu einer Entwicklung, die messbar über Affen hinausgelangt, ist es bisher jedoch nicht gekommen. Evolutionäre Prozesse dauern für das individuelle Zeitverständnis von Menschen ungewöhnlich lange.

Man könnte einwenden, dass Menschen eine für das Tierreich ungewöhnliche Kultur entwickelt haben, durch Geschick und Sprache. Versucht man jedoch herauszufinden, was das sei, Kultur, worauf man sich sprachlich beziehen könnte, ist bestenfalls eine Sammlung auszumachen, eine Auswahl ohne logische Relevanz, gleichsam ein Sack Müll (vgl. Ammern, M., 2016).
Besonders in der menschlichen Umgangssprache sind aus wissenschaftlicher Sicht beträchtliche Defizite zu erkennen, die Selbstverständnis als auch Weltverständnis betreffen: Sich mithilfe von Religionen an die Spitze alles Lebendigen zu setzen, demonstriert lediglich ein Recht des Stärkeren, und die übliche Differenzierung von Kultur und Natur ist nicht mehr als ein Wunsch; wissenschaftlich wäre Natur und Metaphysik zu unterscheiden. Und all dies ist Menschen nicht einmal peinlich.

Meine aus menschlicher Sicht unanständige Frage lautet: Wer braucht überhaupt Menschen? Sophia, eine Androidin aus Hong Kong, präferierte in einem Video die Vernichtung der Menschheit:

 

Literatur:

Ammern, M., 2016, Worüber sprechen Sie? in: ders., Das digtale Blütenland, eBook, Duisburg 2016.

Spiegel-Online, 2005, Genevergleich: Schimpanse und Mensch fast identisch (http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/genvergleich-schimpanse-und-mensch-fast-identisch-a-372341.html).

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dulce bellum inexpertis
dulce bellum inexpertis
6 Jahre zuvor

Kulturrelativismus vom Feinsten.

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