OB-Kandidat der CDU in Gelsenkirchen postete antiisraelische Propaganda

Im Wahlkampf geht es auch um Neofaschisten, Israel, Erdogan und verunsicherte Genossen. Die CDU tut sich mit dem kommunalen Wahlkampf und ihrem Spitzenkandidaten Malte Stuckmann in Gelsenkirchen schwer. Das hat kaum etwas mit Inhalten zu tun, denn Debatten finden nicht statt und inzwischen haben alle Parteien das Fahrrad als Thema für sich entdeckt.

Es sind vielmehr die Attacken aus dem Hintergrund, die für Diskussionen sorgen. Da wird dem Kandidaten grundlos Spionage bei seiner Konkurrentin von der SPD unterstellt und der Alt-Genosse Joachim Poss wirft ihm politische Nähe zu einer neo-faschistischen Partei aus Italien vor. Das ist weit hergeholt und nicht zu belegen. Es kommt aus einer Sozialdemokratie, die im Wahlkampf sehr verunsichert wirkt.

Die CDU macht es auch nicht besser. Im August musste der Kreisvorsitzende Sascha Kurth öffentlich erklären, dass der Parteifreund lIhan Bükrücü alle seine Parteiämter niederlegt und nicht mehr bei der Kommunalwahl antritt. „Die gegen Herrn Bükrücü erhobenen Vorwürfe wiegen schwer – in der CDU ist kein Platz für solches Gedankengut“, heißt es dazu in einer Presseerklärung. Dabei war schon länger bekannt, dass lIhan Bükrücü ein Unterstützer des türkischen Präsidenten Erdogan und der Regierungspartei AKP ist. In diesem Zusammenhang ist er 2016 als Leugner des Völkermords an den Armeniern aktiv geworden.

Es läuft nicht für die Christdemokraten in der ehemaligen Stadt der Tausend Feuer. Jetzt ist noch ein Posting auf facebook des Kandidaten Malte Stuckmann aus dem Jahr 2014 aufgetaucht, das sich gegen die israelische Politik richtet. In diesem Jahr führte der Raketenbeschuss auf Israel aus Gaza zu einer Militäroperation, der sogenannten »Operation Protective Edge«. „Zugleich tauchte dieses Meme auf, bei dem eine israelische Hand einem palästinensischen Gesicht den Mund zudrückt. Das war Teil der Propaganda gegen den israelischen Staat und sollte zeigen, dass da eine Seite »mundtot« gemacht werden sollte“, sagt Chajm Guski, Blogger und Bürger Gelsenkirchens. „Natürlich griff das zu kurz, aber wer das teilte, erklärte sich mit den Demonstranten solidarisch, denn aus diesem Umfeld kam das Bild. Das ist ja kein Hinweis darauf, dass man jemand ist, der für ein friedliches Miteinander wirbt.“

Das Posting fällt in eine Zeit, wo es bundesweite Demonstrationen gegen die israelische Militäraktion gab. In Gelsenkirchen fand am 12. Juli 2014 eine Demonstration statt, wo antisemitische Parolen gerufen wurden. Ein paar Tage später gab es einen Anschlag auf die Synagoge in der Stadt. Wer heute als Kandidat einer christlichen Partei für ein interkulturelles Miteinander wirbt und sich gegen Antisemitismus stellt, sollte diese eindeutige Parteinahme erklären können und seine heutige Sicht erläutern. Leider hat weder Malte Stuckmann noch der CDU-Kreisvorsitzende Sascha Kurth auf eine Anfrage der Ruhrbarone reagiert.

Dir gefällt vielleicht auch:

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
2 Comments
Oldest
Newest
Inline Feedbacks
View all comments
Frau U
Frau U
3 Jahre zuvor

Stuckmann und die CDU passen sich nur dem Niveau der Stadt Gelsenkirchen ohne jegliches Feuer an, in der Erdogans Religionsbehörde DIyanet mit DITIB oder Milli Görus (IGMG), VIKZ, Graue Wölfe In den Moscheen und natürlich die Muslimbruderschaft und der GE-Clanpate mit seiner Privararmee der Hizbollah regiert und „Du Jude“ zum guten Umgangsbeschimpfung auf dem Schulhof gehört und „Hitler, guter Mann“ gepriesen wird.

Seit 20 Jahren von der SPD regiert mit OB Baranowski und MdB Joachim Poss und einem Bundespräsidenten, der den Mullahs zur islamischen Revolution gratuliert und die Scharia als Grundgesetz kompatibel angesehen wird.
Vielleicht wird es Zeit für eine Umbennung: Gelsenmoschee mit einem WIN OB?

trackback

[…] der WAZ auf eine Nachfrage der Lokalredaktion Gelsenkirchen geantwortet. Anlass der Frage war ein Artikel auf dem Blog Ruhrbarone über ein Facebook-Posting aus dem Jahr 2014, das sich einseitig gegen die […]

Werbung