Duisburg: Polizei und Anti-Atomkraftproteste in den 1970er und 1980er Jahren

Protest auf dem Marktplatz von Kalkar, vor 1980, Fotograf unbekannt (LAV NRW R RWB 25012 Nr. 35)
Protest auf dem Marktplatz von Kalkar, vor 1980, Fotograf unbekannt (LAV NRW R RWB 25012 Nr. 35)

Im Rahmen der Wanderausstellung Die Kommissare – Kriminalpolizei an Rhein und Ruhr 1920 -1950 findet am heutigen Montag im Landesarchiv NRW (Duisburg) eine Veranstaltung zum Thema Polizei und Anti-Atomkraftproteste in den 1970er und 1980er Jahren mit Prof. Dr. Sabine Mecking (Universität Marburg) statt.

Anti-Atomkraftproteste

Obgleich die Umbrüche in der Gesellschaft und die damit verbundenen sozialen Bewegungen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in der Zeitgeschichte bereits intensiv erörtert wurden, sind dennoch alle Fragen zu den Ursachen, Rahmenbedingungen, Dynamiken und Folgen von Protesten in sozial- und kulturgeschichtlicher Perspektive längst noch nicht erschöpfend beantwortet worden.

Dies gilt erst recht für die Interaktionen zwischen Protestierenden und Polizei sowie überhaupt für die polizeilichen Reaktionen auf das Aufbegehren in der Gesellschaft.

In dem Vortrag wird daher nach dem Protestmanagement der Polizei bei den Großveranstaltungen der Anti-Atomkraftbewegung in der „alten“ Bundesrepublik gefragt.

Hierfür werden exemplarisch Massenproteste in verschiedenen Bundesländern betrachtet.

…in den 70er und 80er Jahren

Auch wenn sich das Themenspektrum und Ausmaß des öffentlichen Protests in der Bundesrepublik seit den späten 1960er Jahren insgesamt immer bunter und breiter gestaltete, wurde das Demonstrationsgeschehen der 1970er und 1980er Jahre aus polizeilicher Perspektive doch vor allem durch die Auseinandersetzungen um die kommerzielle Nutzung der Kernenergie geprägt.

Diese Massenproteste banden die Arbeitskraft der Polizei in einem neuen, bis dahin nicht gekannten Ausmaß und hatten nachhaltige Folgen für die Arbeit der Polizei. Die vergleichende Betrachtung der polizeilichen Einsatzstrategien in verschiedenen Bundesländern versteht sich damit nicht nur als ein Einblick in die westdeutsche Protest- und Gewaltgeschichte, sondern vor allem auch als ein Beitrag zur Demokratiegeschichte.

Vor dem Vortrag besteht die Möglichkeit, das Landesarchiv in einer halbstündigen Führung kennenzulernen. Treffpunkt ist um 17.20 Uhr im Foyer.

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