Energetische-Sanierung: Das grüne Grauen

Wärmedämmung Foto: Engoman23 Lizenz: Public Domain
Wärmedämmung Foto: Engoman23 Lizenz: Public Domain

Die Energiewende hat nicht nur die Energiepreise auf Rekordhöhe steigen lassen. Auch für Mieter ist sie ein Problem: Die Kosten steigen, der Bau von Sozialwohnungen ist immer schwieriger zu finanzieren. Vor allem für sozial Schwache ist die Energiewende zum grünen Grauen geworden. Das vor allem Geringverdiener gegen die Energiewende sind, hat also viele gute Gründe. Immerhin  zahlen sie dafür, dass am deutschen Ökowesen die Welt genesen soll.  

Die Idee ist so einfach wie überzeugend: Vermieter sanieren ihre Häuser und legen die Kosten dafür auf die Mieter um. Die sparen Energie und Geld. Am Ende sind alle glücklich: Der Vermieter, der sein Haus auf dem neuesten Stand der Technik gebracht hat, der Mieter, weil er Heizkosten spart und die Umwelt, weil weniger Energie verbraucht wird und auch die Ausstoß von CO2 zurückgeht.

Doch die Wirklichkeit sieht anders aus. Eine von der Kreditanstalt für Wiederaufbaue (KfW) in Auftrag gegebene Studie des  Beratungsunternehmens Prognos kommt zu dem Ergebnis, dass die Kosten der energetische Sanierung von Wohngebäuden deutlich über den Einsparungen liegt:  Die KfW will bis 2050 Investitionen von  507 Milliarden Euro in die energetische Sanierung unterstützen: Isolierte Außenwände, neue Dächern und Fenster, effektiver Heizungen. Eine Menge Geld – und es zu einem großen Teil nicht  viel erreichen: den Investitionen in Höhe einer halben Billion stehen gerade einmal 361 Milliarden Euro eingesparte Energiekosten gegenüber. Die Kosten der Sanierung dafür können die Vermieter auf die Mieter abwälzen – egal, ob sich die Sanierung für sie lohnt, egal ob sie damit einverstanden sind oder nicht. Möglich gemacht hat das noch von der alten schwarz-gelben Bundesregierung verabschiedete Änderung des Mietrechts. Durch dort verankerte verbesserte Abschreibungsmöglichkeiten für die Vermieter , wollte die Bundesregierung deren Bereitschaft zur Sanierung erhöhen.  Sie   können nun bis zu 11 Prozent der Sanierungskosten jährlich auf die Miete umlegen können. Auch der Wechsel des CDU-Koalitionspartners hat daran kaum etwas geändert: Die SPD hat durchgesetzt, dass nur noch zehnt Prozent der Sanierungskosten im Jahr auf die Mieter abgewälzt werden dürfen. „Das ist kaum mehr als eine kosmetische Änderung“, sagt Jürgen Becher, Sprecher der stellvertretende Vorsitzende des Mieterbundes NRW . Der Deutsche Mieterbund hatte von SPD und CDU gefordert, dass die Kosten der energetischen Gebäudesanierung gerecht zwischen Mietern, Vermietern und Staat aufgeteilt werden. CDU und SPD folgten dem Mieterbund nicht: Die Mieter kommen für die energetische Sanierung alleine auf, an dem gestiegenen Wert der Immobilie kann sich dann der Vermieter alleine erfreuen.

„Durch das neue Mietrecht kann eine durchschnittliche Wohnung schnell um 100 bis 150 Euro pro Monat teurer werden“, sagt Becher. „Der Mieter spart 50 Euro an Energiekosten und zahlt also ordentlich drauf.“ Die energetische Sanierung ist längst zu einem Gentrifizierungsbooster geworden: Wer die Mieter seines Hauses auswechseln will, packt es in Styropor, setzt dreifach-verglaster Fenster und baut automatische Lüftungssysteme mit Wärmetauschern ein. Schon die Belastung durch die Sanierung wollen sich viele nicht zumuten, die danach höheren Mietpreise können sich viele nicht leisten. Die energetische Sanierung macht es möglich, dass Altmieter verdrängt werden – das wollten viele Vermieter, vor allem in attraktiven Wohnlagen, immer schon. Nun können sie das tun und sich gleichzeitig als Vorkämpfer einer ökologisch korrekten Welt feiern lassen.

Einer Welt, die sich viele nicht mehr leisten können. Das wissen sie auch bei der Rheinergie, Kölns größtem Energieversorger. 10.000 Haushalten im Jahr muss die Rheinenergie im Jahr den Strom abstellen, weil sie ihre Rechnungen nicht bezahlen. Durch eine enge Zusammenarbeit mit Trägern der freie n Wohlfahrt wie der Diakonie, der ARGE und der Schuldnerberatung konnte die Zahl der Betroffenen seit Jahre stabil gehalten werden. Und auch wenn besonders viele HartzIV Empfänger unter denjenigen sind, die ihre Stromrechnung nicht zahlen, ist Armut nicht der einzige Grund  dafür, dass die Wohnung eines  Tages dunkel bleibt: „Wir haben auch schon Prominenten den Strom abgedreht. Oft wird einfach der Briefkasten nicht mehr geöffnet“, sagt Rüdiger Krischok, der Leiter des Forderungsmanagements bei der Rheinenergie. Aber immer häufiger zahlen Kunden ihre aufgelaufenen Stromrechnungen mit Raten ab, springen Behörden ein, wenn nicht mehr gezahlt werden kann. Und es sind nicht nur Privatleute, die unter den immer höher steigenden Energiepreisen leiden: „Wir stellen fest dass die Preise für einzelne Branchen zu einer großen Belastung geworden sind“, sagt Krischok. „Für kleine Bäckereien zum Beispiel wird es durch hohen Energiepreise die immer schwerer.“ Und auch für die Mitarbeiter der Rheinenergie: Die werden von den Kunden beschimpft und zum teil bedroht. Verzweiflung macht sich breit, entlädt sich in Wut und Aggression. Viele Kunden haben das Gefühl, Rheinenergie nehme sie aus: „Das ist Unsinn. Wir tun alles um die Preise niedrig zu halten, aber über die Höhe des Strompreises entscheiden wir ja nicht alleine.“ Die Hälfte des Strompreises machen mittlerweile Steuern und Abgaben aus. 1998 war es nur ein Vierte. Der Stromkunden bezahlt eine Abgaben zur Förderung der Kraft-Wärme-Kopplung, subventioniert Sonne und Windenergie durch die Umlage zum Erneuerbare Energien Gesetz (EEG), eine pauschal gestiegene Stromsteuer und eine Offshore-Umlage, mit der Windräder auf hoher See noch einmal extra gefördert werden.

„Die Politik erhöht die Umlagen, die Preiserhöhung kommt dann von uns. Die Politik rühmt sich damit, einen tolle grüne Politik zu machen – und wir kommen beim Strompreis langsam aber sicher zu einer Steuer- und Abgabequote wie beim Benzin“, sagt Krischok.

Wie in vielen Städten steigen auch in Köln die Mieten. Die Stadt wird wachsen – mindestens noch die nächsten zwölf Jahre. Heißbegehrt sind renovierte Altbauwohnungen in Hip-Quartieren wie dem Ehrenfeld, der Südstadt, dem Belgischen Viertel aber auch zunehmend in Sülz und Mülheim. Auch wer Geld hat, tut sich schwer die Wohnung seiner Wünsche zu finden.

Für alle, die kein Geld haben, ist die Situation längst katastrophal. „Die Kölner Innenstadt können sich Familien oder Normalverdiener kaum noch leisten,“ sagt Brecher vom Mieterbund. Singles und Doppelverdiener Paare bestimmen hier längst das Bild. Sie ziehen in die schicken Altbauten oder die repräsentativen Neubauten mit Öko-Charme. Für alle andere wird es auf dem Wohnungsmarkt immer enger. Sie brauchen Wohnungen, die es in Köln nicht gibt und die nun gebaut werden müssen. Über viele Jahre wurden in Köln kaum Sozialwohnungen gebaut – der Wohnungsmarkt war, wie fast überall in Deutschland, relativ entspannt. Das ist er längst nicht mehr und das ist allen klar: Die Stadt will, das künftig jede Dritte Neubauwohnung eine geförderte Wohnung ist. Das Bündnis Recht auf Stadt fordert 5.000 neuen Sozialwohnungen im Jahr. Sozialwohnungen kosten, je nach Einkommen der Mieter, zwischen 6,25 Euro und 7.25 Euro kalt im Monat. Mit Nebenkosten liegt der Quadratmeterpreis am Ende zwischen 8 und 10 Euro – auch die geförderten Wohnungen sind alles andere als preiswert, sie sind nur nicht so teuer wie die auf dem freien Markt.

Im Ruhrgebiet liegen die Preise unter denen in Köln –  allerdings ändert sich dadurch nichts wesentlich:

Selbst für einen Mietpreis von 6.25 lassen sich in Deutschland keine Sozialwohnungen bauen. In Österreich ist das anders: Dort entstehen Sozialwohnungen für eine Miete von fünf Euro. „In Österreich“, sagt Becher, „sind die Ökostandards niedriger. In Deutschland zahlen die Mieter für Energiesparmaßnahmen, die sich für sie nie rechnen.“ Und wenn die Mieter nicht zahlen können, springt der Staat ein – und da der nicht genug Geld hat, werden einfach nicht genug geförderte Wohnungen gebaut.

Es liegt nicht nur an immer radikalen Energiesparverordnungen (ENEV), dass das Bauen teurer geworden ist. Vor 20 Jahren konnte nach Angaben der GAG Immobilien AG, der Wohnungsbaugesellschaft der Stadt Köln, eine geförderte Wohnung noch für 900 Euro den Quadratmeter gebaut werden. Auch Baustoffe, Grundstücke und Löhne sind gestiegen Aktuell sind es 1700 Euro, die jeder Quadratmeter im Bau kostet. Und die nächste ENEV wird dafür sorgen, dass dieser Preis ab 2016 um 200 Euro steigen wird. Sozialer Wohnungsbau wird kaum noch möglich, sagt GA-Sprecher Jörg Fleischer: „Durch die festgelegten Mietpreise ist die Einnahmenseite bei der Kalkulation beschränkt. Nähern sich die Baukosten immer mehr diesen Einnahmen an oder übersteigen sie sogar, lässt sich der öffentlich geförderte Wohnungsbau nicht mehr wirtschaftlich darstellen. In Regionen mit hoher Nachfrage wie in Köln kommt es deshalb zu einer Verschiebung vom öffentlich geförderten zum freifinanzierten Wohnungsbau.“

Und dabei entstehen dann Wohnungen, die nicht nur teuer, sondern auch für die, die sie sich leisten können, nicht ganz risikolos sind, sagt Becher: „Häuser müssen atmen, es braucht eine gewissen Luftaustausch. Werden Häuser komplett in Styropor gepackt, um Energieverluste zu vermeiden, kommt es schnell zu Schimmelbildung in den Wohnungen und Algen setzen sich an den Fassaden ab.“ Gegen die Algen helfen hochgiftige Farben, die mittlerweile zu einer Belastung des Grundwassers in Nordrhein-Westfalken geworden sind. Gegen den Schimmel setzt die Öko-Bauindustrie auf automatisierte Belüftungssysteme, die sich nicht ausschalten lassen und eine Frischluftzufuhr sicherstellen. Um den Energieverlust zu begrenzen, sind sie oft mit Wärmetauschern verbunden. Eine aufwendige und faszinierende Gebäudetechnik, die allerdings nicht nur den umweltbewusstem Menschen gefällt: „Wenn man Rohre in Häuser einlässt, durch die warme, feuchte Luft strömt, vielleicht noch mit Staub und fett angereichert, schafft man ein Biotop für Kakerlaken.“

Die Umwelt schonen, Energie sparen und neue Lebensräume für Tiere schaffen – die Energiewende zeigt gerade im Baubereich ihren ganzen  Facettenreichtum.

Der Artikel erschien in ähnlicher Form bereits in der Stadtrevue Köln 

Weiterführende Links:

Welt: Die große Lüge von der Wärmedämmung

NDR: Wärmedämmung – Der Wahnsinn geht weiter

Zeit: Schluss mit dem Dämmwahn!

FAZ: Die Burka fürs Haus

 

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Thorsten Stumm
10 Jahre zuvor

Wie sagte noch Herr Trittin von den Grünen, die ernergiewende wird jeden nicht mehr kosten als ein Kugel Eis….er hat sich versprochen, er meinte eine Eisdiele.

Im Grunde kommt der grünen Klientel der Gentrifiezierungsboost aber recht….man bleibt noch mehr unter sich, und all die mit wenig Geld, die sich falsch ernähren, zuviel öffentlich trinken und rauchen, alte Autos fahren werden durch den bösen Kapitalismus der bösen Energieriesen verdrängt.

Und am selbst kann als klimaneutraler Gutmensch schön über das böse System lamentieren….

Kiesel
Kiesel
10 Jahre zuvor

Wenn Baukosten innerhalb von 20 Jahren von 900 Eur auf 1700 Eur pro Quadratmeter steigen, dann sind das 3,23% jährlich. Das erscheint mir vertretbar.

Die Umlage der Sanierungskosten auf denn Mieter gab es vorher schon.

Und ohne energetische Verbesserungen in allen Feldern werden wir niemals genug Energie einsparen, um dem Klimawandel entgenzuwirken.

Für die betroffenen armen Mieter muss es einen sozialen Ausgleich geben. Dafür ist die Gesellschaft, also wir alle, zuständig. Das zu fordern ist notwendig und richtig. Aber energiesparend zu bauen, daran werden wir nicht vorbeikommen.

Ein Recklinghäuser
Ein Recklinghäuser
10 Jahre zuvor

Energiesparend zu bauen ist sicherlich nicht verwerflich.

Es muss nur die Relation zwischen Aufwand (Kosten) und Ergebnis (z.B. Energieeinsparung) gewährleistet sein.

Diese ist in Deutschland nicht mehr gewährleistet. Wunderbar nachzulesen oben im Text.
Wir in Deutschland wollen mal wieder 100% erreichen, treiben dabei den größten Aufwand anstatt bei einem angemessenen Wert von z.B. 80,85 oder 90% stehen zu bleiben.
Ideologie und Irrsinn anstatt gesunder Menschenverstand. Ausbaden dürfen es andere.

Arnold Voss
10 Jahre zuvor

Mehrkosten bleiben in der Regel an denen hängen, die sie nicht weiter abwälzen können. Das war schon immer so. Das Problem bei den Mietern ist allerdings, das sie es sind, die den größten Teil des Wohnungsbaus finanzieren. Wenn es am Ende also nicht mehr genügend Mieter gibt, die entsprechenden Mieten bezahlen können, dann bricht das gesamte System der Wohnungsfinanzierung zusammen.

keineEigenverantwortung
keineEigenverantwortung
10 Jahre zuvor

Die Energiekosten sind in den letzten Jahren sicherlich explodiert.

Wenn ich mir meinen eigenen Verbrauch anschaue, sind im Bereich der Elektrizität (ohne Heizung) die Verbräuche sinkend. Die Verbräuche beim Licht, Fernsehen etc. sinken deutlich. Ferner habe ich Stand-by-Verbräuche etc. reduziert.

Hierfür ist natürlich auch persönlicher Aufwand mit Verhaltensänderungen notwendig. Muss bspw. immer die große Stereoanlage mit Großbildschirm an sein, um Musik zu hören?

Ein paar Messungen der Leistung helfen, hier viel Geld zu sparen.

Probelmatisch sehe ich den Bereich des Heizens. Dass die Dämmung nach herkömmlicher Art ein großes Programm für die Hersteller der Systeme mit zweifelhafter Effizienz ist, wird deutlich, wenn bspw. nachträglich gedämmte Häuser mit Häusern derselben Baureihe ohne Dämmung verglichen werden.

Leider fehlt im Bereich der Heizung Transparenz.
Wo geht Wärme verloren?
Was bringen Massnahmen?
Wenn ich Energie spare muss geklärt werden, ob es an mir oder an den Temperaturen liegt…..

Insgesamt ein sehr nebulöses Geschäft mit vielen Unbekannten für den Verbraucher.

Es ist deshalb sinnvoll, wenn bspw. Modernisierungskosten für sog. Energiesparmassnahmen nur umgelegt werden können, wenn sie erfolgreich sind. Dies sollte auch für staatliche Subventionen gelten.

Peace
Peace
10 Jahre zuvor

zu behaupten, dass die steigende energie preise nur auf die energiewende zurück zu führen sind, ist quatsch. sicherlich tragen steigende preise für fossilien und öle auch ihren teil bei. außerdem: der beste strom, ist der nicht verbrauchte.
und zitat judith holofernes: „Wer keinen Ökostrom hat ist faul, wer keinen will ist doof“ (oder so ähnlich)
ich glaube nicht das die regierng in sachen energiewende alles richig macht/gemacht hat, aber nötig ist sie trotzdem!

Jens Schmidt
Jens Schmidt
10 Jahre zuvor

Die Wärmedämmung ist ein Puzzleteil der Energiewende. Dafür sind die Grünen dafür, bei der EEG-Umlage die Ausnahmen für die Industrie abzuschaffen. Das kommt dann wiederum dem „kleinen Mann“ zugute.

Außerdem gibt es andere Maßnahmen zur Wärmedämmung als Styroporplatten, bei denen Nutzen und Aufwand in günstigerem Verhältnis zueinander stehen. Also bitte nicht nur blind auf den Grünen rumhacken!

Puck
Puck
10 Jahre zuvor

Daß die Mieter am Ende die Sanierungsbestrebungen bezahlen während den Vermietern die Wertsteigerung bleibt ist ungerecht – war aber schon immer so. Wenn für den Mieter tatsächlich auch Einsparungen dabei herausspringen, wäre das nicht so arg. Es dürfte aber ziemlich sinnfrei sein, Altbauten mit dicken Ziegelwänden in Styropor zu packen, weil die Energieeinsparung minimal ist. Bei Nachkriegsbauten mit „Papierwänden“ könnte die Rechnung evtl. anders ausfallen, so daß auch der Mieter etwas von einer Sanierung hätte. Auch eine neue Heizungsanlage kann sinnvoll sein. Bevor man also Maßnahmen fördert, sollte vielleicht übeprüft werden, ob die auch sinnvoll sind. Da besteht also zumindest theoretisch die Möglichkeit, die entsprechenden Gesetze anzupassen. In der Praxis dürfte das nicht so leicht sein, weil inzwischen zu viele Leute an den Sanierungsarbeiten verdienen und weil Politiker ganz allgemein jeden Fehler von sich weisen und entsprechend unwillig sind, einmal gefaßte Beschlüsse zu modifizieren.

Murx von Anfang an ist allerdings die Förderung von Solaranlagen für Eigenheime mittels Umlagen auf den Strompreis. Auf die Art bezahlen dann tatsächlich die Einkommensschwachen über ihren rapide gestriegenen Strompreis den Wohlhabenden mit eigenem Häuschen die Möglichkeit, Energie und Geld zu sparen. Das ist absurd.

Puck
Puck
10 Jahre zuvor

@Kiesel #2

Klar gab es die Umlage auf die Miete schon immer – allerdings nicht in der Höhe, die jetzt bei energetischen Maßnahmen möglich ist.

Ich bin auch sehr fürs Energiesparen, also zum Einsparen von Ressourcen. Wenn damit auch noch der Klimawandel gestoppt wird, um so besser, auch wenn ich ein wenig skeptisch bin, ob der Klimawandel tatsächlich aufzuhalten ist wenn sich alle Deutschen ganz dolle anstrengen.
Die Frage ist, ob mit den besagten Maßnahmen tatsächlich Energie eingespart wird, zumal speziell das offenbar besonders beliebte Styropor als Dämmmaterial arg ins Gerede gekommen ist.
Das kommt mir ein bißchen so vor wie die Riester-Rente. Problem erkannt, Lösungsversuch Murx.

Helmut Junge
10 Jahre zuvor

Ich habe für eine Wärmeisolation mit Styropor und Putz ein Angebot von einem Handwerker.
Wenn ich das machen lasse, werde ich die Kosten, bei gleichbleibenden Energiekosten in etwa 40 Jahren ausgeglichen haben. Natürlich bleiben die Energiekosten nicht gleich und dann dauert es auch keine 40 Jahre, sondern weniger. In einem Mietshaus müssen die Mieter aber die Kosten tragen, und die Mieter werden so hoch belastet, daß der Vermieter die Unkosten viel schneller ausgeglichen hat. Und danach müssen sie immer noch zahlen.
Und ich soll glauben, daß da keine Absicht hinter steckt, und daß diejenigen, die sich atwas ausdenken das nicht auch gemerkt haben?

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
10 Jahre zuvor

@#8 | Jens Schmidt: Wirklich effektive, sichere und überdies noch ökologisch vertretbare Wärmedämm-Verbundsysteme – z.B. Doppelverschalungen mit Stroh – sind für den Massen-Wohnungsbau zu vertretbaren Mieten schlicht viel zu teuer, da möchten ganze Handwerks- und Baustoffindustrie-Ketten gern abkassieren, solange die Grünen völlig unbedarft was von „Energiesparen gleich Geldsparen“ faseln.

Das beständig wie geschnitten Brot angebotene und verjubelte Passivhaus z.B. ist eine Bakterien- und Virenschleuder äußersten Ausmaßes, weil einfach der Aufwand für die sorgfältige Wartung der gesamten Be- und Entlüftungsanlage als zentralem Wärmeverteilsystem für den stolzen Besitzer irgendwann zu teuer kommt, wenn man schon eine dreiviertel Mio in das Grundsystem investieren musste, um am GrünLehrerstammtisch wieder gut stinken zu können.

Bochumer
Bochumer
10 Jahre zuvor

sehr guter artikel. aber bitte mal korrekturlesen. es sind doch ein paar tipsler drin. den kommentar kannst du gerne loeschen. ich find den blog einfach knorke :))

keineEigenverantwortung
keineEigenverantwortung
10 Jahre zuvor

Wenn man sich die Einkommensstruktur der Wähler der Öko-Parteien anschaut, ist klar, dass natürlich die Verteilungen der Belastungen erkannt wurden. Bei Rot/Grün im Bund wurde ja die PKV auch nicht angefasst.

Hier hat es eine Lobby geschafft, bei einem guten Gewissen und Image Geld zu verdienen. Davon könnte die FDP nur träumen.

Es ist schon komisch, dass diese Politik es schafft, als sozial und ökologisch verkauft zu werden.

Insgesamt fehlen einfach Zahlen in der Presse, damit neben dem „Dämmwahn“ bspw. auch über den Sinn der Solarförderung und Windförderung gesprochen werden kann. Denn viele Anlagen bedeuten nicht unbedingt viel Strom. Und warum soll das Ruhrgebiet mit vielen Menschen den Solaranlagen Bayerns fördern?

Wenn man aber immer gleich ein „Klima-Killer“, „rückwärtsoritentiert“ ist, wenn man gegen eine Solaranlage ist, ist es schwer hier faktenorientiert zu diskutieren.

Insgesamt muss die Politik effizienter fördern, aber man würde viele Lobby-Gruppen verprellen, und der Bürger zahlt ja ohne zu murren und rechnet selten nach. Zusätzlich ist man ja in der moralisch überlegenden Position, wenn man angelbich den Planeten rettet.

Zum Thema Ausgaben:
Aktuell gibt es wieder Berichte über Flüsterstrassen in Dortmund. Komischerweise sind die Strassen in den Berichten auch nur im Süden der Stadt zu finden.

trackback

[…] Energetische-Sanierung: Das grüne Grauen (Ruhrbarone) – […]

TuxDerPinguin
TuxDerPinguin
10 Jahre zuvor

Lustig. Grüne sind so erfolgreich, dass ihnen nicht nur alle Erfolge in Umwelt- und Energiepolitik zugerechnet werden – egal, wer dafür verantwortlich war – jetzt wird ihnen schon sämtliche Umwelt- und Energiepolitik zugerechnet.
Ich weiß nicht, ob das andere Parteien eher frustriert… oder erleichtert. Können sie sich ja austoben, und wenns schief geht, sind die Grünen Schuld 😀

Das mit der Umlage ist nicht so durchdacht jedenfalls bzw verbesserungsbedürftig. Wenn auch auf Anhieb keine offensichtliche Lösungsmöglichkeit vorliegt. Die Umlage ist allerdings nicht nur für Sanierung gültig. Bei nem Bekannten werden Balkone angebaut (und nebenbei soll die Wand etwas isolierter werden).

Helmut Junge
10 Jahre zuvor

@Stefan Laurin, auch ich finde, daß der Artikel sehr gut ist. Und jetzt kommt auch kein „aber“ hinterher. Einfach Klasse.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
10 Jahre zuvor

@#15 | keineEigenverantwortung: „Aktuell gibt es wieder Berichte über Flüsterstrassen in Dortmund. Komischerweise sind die Strassen in den Berichten auch nur im Süden der Stadt zu finden.“

Richtig. Und lustigerweise sind auf keiner dieser Straßen mehr als 50 km/h erlaubt (Am Gardenkamp, der von gutsituierten und mehrheitlich grün wählenden Uni-Angestellten hart umkämpften Neubau-Trutzburg, sogar meistens Tempo 30), so dass der schneller erodierende Flüsterasphalt schon prinzipiell nix taugt, weil er erst *ab* ca. 60-70 km/h seine Wirkung entfalten kann.

Und nun werden von der rot/rotgrünen Verwaltung die Baufirmen auf Regress verklagt, weil sie auf deren Geheiß und unter Verschwendung der damaligen Konjunkturpaket-Gelder sinnlosen, schnell bröckelnden Asphalt ohne vernünftige Planungsunterlagen verbaut haben. Das Abwälzen von Fehlern und falschen Entscheidungen auf den Bürger hat Tradition bei Rotgrün.

Mimi Müller
10 Jahre zuvor

# keine Eigenverantwortung

Ein paar Messungen helfen viel Geld sparen ?
Das ist doch DummTüch, was Sie da schreiben.

Ich habe über viele Jahre meinen Strom, ebenso wie meinen Gasverbrauch gesenkt. Desgleichen tat meine Frau Mutter, die es immerhin geschafft hat nahezu 2/3 tel des Verbrauches einzusparen.
Und dennoch hatten wir in jedem einzelnen Abrechnungsjahr Nachzahlung zu leisten – da die verbrauchsunabhängigen Kosten ebenso stetig stiegen, wie wir unseren tatsächlichen Verbrauch senkten.

Und da ich intellektuell wie zeitlich in der Lage war, mir das Lesen und Verstehen dieser Abrechungen anzueignen, weiß ich schon recht lange, dass selbst wenn ich gar nichts verbräuchte, ich nie sparen, sondern immer mehr zahlen würde. Und sei es durch eine „Solidaritätsbereitstellungsgebührenbeteiligungsbürgerzwangsabgabe“ oder irgendeine andere Wertwortschöpfung.
Es geht immer nur um Gewinnmaximierung, deren creativer Begründung und – wo es an Creativität mangelt – Verwirrung.

Volksverarsche ist das, nichts anderes, und die systematische Ausplünderung der eigenen Bevölkerung, die ja „umdeutungshalber“ zu „Kunden“ gemacht wurden, die niemals Könige, geschweige denn Souveräne in ihrem Staate sein sollen.

Einem Staat, in dem mittlerweile alles faul ist.

Außer denen, die neben ihren 2 unterbezahlten Jobs noch 3 Ehrenämter ( Feuerwehr, Schulen, Krankenhäuser, Hospizen, Altenheimen, häuslichen Diensten, Sportvereinen, Büchereien Nachbarschaftshilfen ( frei fortsetzen) ausüben,
damit das menschliche Elend nicht noch weiter um sich greift.
Diese Menschen sind äußerst fleißig. Wie viele andere, Hausfrauen, Mütter und Rentner auch.
Bürger, die wählten, weil Sie an die Demokratie glaubten: Vertreter wählten, deren Aufgabe es gewesen wäre (und ist), sie gegen genau diese Auswüchse eines ungezügelten Kapitalismusses zu schützen und den Sozialstaat zu bewahren.
Stattdessen begann der große Ausverkauf all dessen, was wir uns schon erarbeitet hatten, was uns gehörte, was dem Gewinnstreben aus gutem Grund entzogen war. Unsere Gemeinwesen wurden in AG`s umgewandelt, rechtliche Errungenschaften, die dem entgegenstanden „einkassiert“ und das Gemeinwesen einem noch viel hemmungsloseren Gewinnstreben preisgegeben.
Um des eigenen Vorteiles willen, wie zahlreichen Drehtüren zeigen.
Und in völliger Mißachtung all dessen, was Demokratie ist, was Sozialstaatlichkeit bedeutet und wem sie zu Diensten zu seien hat.

Ein paar Messungen helfen viel Geld zu sparen?

Eine Erfahrung, die ich und viele Andere nie habe machen können.

Helmut Junge
10 Jahre zuvor

@Tux (17), ich glaube eher, daß die Grünen so gut gar nicht „draußen“ diskutieren.
Man rechnet es ihnen Umweltpolitik halt zu. Außerhalb der grünen MV`s diskutieren meist nur Anhänger der Grünen, nicht grüne Mandatsräger. Selbst wenn das in die falsche Richtung geht, wie bei der Diskussion um den Veggieday, wo sich hauptsächlich die radikalsten Veganer in öffentliche Diskussionen eingeschaltet hatten, und die Sache noch schlimmer gemacht haben, als sie so schon war, gab es unter den grünen Mandats-und Parteiposteninhabern keine nennenswerte Reaktion. Das ist auch hier im Thread so zu sehen.
Die sozialen Auswirkungen ihrer Politik sind den meisten Grünen nach meiner persönlichen Erfahrung auch egal. Das war beim Benzinpreis von 5 DM pro Liter so, das ist beim „Kanal-Tüv“ so, das ist auch bei der energetischen Sanierung so, obwohl die aus den Hirnen der Schwarz-gelben Koalition entsprungen ist. Grüne finden daran nichts auszusetzen, und freuen sich womöglich sogar, daß die Idee ihnen zugeschrieben wird. Grüne und ihre Anhänger gehören eben zu den Besserverdienenden. Da kann man auch gut sagen, daß man keine billige Kinderkleidung kaufen soll, daß man nicht erwarten kann, daß billige Nahrung gesund ist. Und weil Grüne Frauen meist keine eigenen Kinder haben, kann man auch sagen, daß die heutigen Mütter zu lange bei ihren Kindern sind, statt im Job zu arbeiten. So einfach ist es dann. Und Anhänger gibt es trotzdem genügend, weil nur jede dritte Familie „prekär“ ist, und die sind meist sowieso nicht Grünenwähler.

Petra.M
Petra.M
10 Jahre zuvor

Wenn man nach einem Beweis sucht, wie erfolgreich Lobbyisten Politik machen können, dann lohnt sich ein Blick aufs Thema Energiewende. Das ist nicht nur ein großes Streitthema, sondern auch ein Milliardengeschäft. Zum Beispiel für die, die uns täglich einreden, dass die Fassadendämmung unserer Häuser der Königsweg zur Rettung des Klimas sei. Und dazu soll sie auch noch eine ganze Menge Geld sparen. Also wird jetzt ganz Deutschland in Styropor eingepackt – subventioniert mit Steuermilliarden. Doch was taugen die großen Versprechungen eigentlich? Florian Noethe und Dieter Könnes erzählen Ihnen jetzt, für wen sich das Geschäft mit der Fassadendämmung wirklich lohnt, und dass es brandgefährlich werden kann.“. Nachzulesen, und zu sehen hier:
https://www.wdr.de/tv/monitor/sendungen/2014/daemmung.php5

Arnold Voss
10 Jahre zuvor

Zeiten in denen, aus welchem richtigen odern falschen Grund auch immer, radikale Veränderungen stattfinden, sind die Menschheitsdekaden in den die meisten Fehler passieren. Kollektiv wie individuell. Deswegen wollen ja die meisten Menschen auch keine radikalen Veränderungen.

Andererseit sind es die wenigen Menschheitsphasen in denen auch massenhaft Lernprozesse stattfinden. Dass Problem ist nur, das die politischen Systeme und vor allem die staatliche Bürokratie immer am langsamsten aus Fehlern lernen, wenn überhaupt.

Aber was wäre die Alternative? Nichts zu tun? Alles so zu lassen wie es war? Sich darauf verlassen, dass die Klimawandelskeptiker recht behalten? Dass wir uns nicht sputen müssen? Dass es überhaupt keinen Zeitdruck gibt?

Ich halte diese Einschätzung für mindesten so riskant wie die Fehler die jetzt gemacht werden, denn auch zu langsames Handeln respektive das Nichthandeln, sprich das Nichtlernen können am Ende sehr teuer werden.

Wolfgang S
Wolfgang S
10 Jahre zuvor

Da hat der Autor also die alte Prognosstudie aufgewärmt und wie so viele andere zuvor (bewusst?) falsch interpretiert. Sogar die KfW hat sich letztes Jahr gegen diese Fehlinterpretation gewehrt…..aber wenn der Wille da ist, gegen Wärmedämmung zu hetzen, dann kann man nichts machen.
Der Artikel strotzt vor Nichtwissen bzw. „Laienwissen“ und fasst so ziemlich alle falschen Märchen zusammen, die gezielt lanciert worden sind.
Häuser „atmen“ nicht, ein großer Unfug, von der Ziegelindustrie erfunden als Werbekampagne und jeder Laie plappert es nach. Wenn Sie 1xtäglich (hoffentlich) kurz das fenster öffnen, dann findet dabei der x-fache Austausch an Luft und Feuchte statt als angeblich direkt durch dickes Mauerwerk geht.
Ein gedämmtes Haus kann rein physikalisch niemals Schimmelbildung aufweisen, da die Oberflächentemperaturen zu hoch sind, da müssten Sie schon dauerhaft 80-90% Luftfeuchtigkeit haben. Schimmelbildung bei Neubauten oder Sanierungen ist immer und ausschliesslich Folge von Fehlern in der Ausführung!
….so könnte ich sie jetzt noch stundnelang aufklären, was Sie vermutlich aber gar nicht hören wollen.
Kleiner Tip: vielleicht einen echten, neutralen Fachmann zur Recherche hinzuziehen?

Wolfgang S
Wolfgang S
10 Jahre zuvor

…und noch kurz zur Information:
Die Novellierung der EnEV fürht ab 2016 ausschliesslich zu einer Verschärfung im Bereich der Primärenergie, also des CO2-Ausstosses. Es muss nicht dicker gedämmt werden, es müssen keine besseren Bauteile eingebaut werden, es, sich z.B. an ein Nahwärmenetz anzuschliessen oder Solarthermie für Warmwasser und Heizungsunterstützung auf das Dach zu setzen….da wird nichts verteuert.
Im Vergleich zur Verteuerung durch Spekulation sind Ihre Argumente sowieso eher als nebensächlich zu bewerten.

Wolfgang S
Wolfgang S
10 Jahre zuvor

…übrigens sehr aufschlussreich, dass das Bild zum Artikel einen Neubau mit nichtbrennbarer Mineralfaserdämmung zeigt…passt nicht so ganz zu Ihrer Thematik, aber dem absoluten Laien wollen wir das mal verzeihen 😉

Wolfgang S
Wolfgang S
10 Jahre zuvor

@StefanLaurin: Malware dürfte kein Thema sein, auf der Seite ist nur eine Weiterleitung 🙂
Ich bin für mich „so unterwegs“….ich bin freier Sachverständiger und Energieberater und beschäftige mich hauptberuflich mit den Thematiken bis ins Detail wie Schimmelschäden, Tauwasser, Wärmebrücken, Gebäudesimulation etc.
Es ärgert mich immer unsäglich, wenn über ein wahrlich nicht ganz einfaches Fachgebiet wie Bauphysik so „reisserisch“ berichtet wird….ich kann es dann ausbaden, weil meine Kunden auch alle lesen und fernsehen 🙂 und ich dann stets mit „War doch im Fernsehen -Wissen“ konfrontiert bin.
Bei den angesprochenen Belüftungssysteme gibt es 2 grundsätzliche Konzepte:
1 – reine Abluftanlagen die üblicherweise nur bei Sanierungen eingebaut werden und die sind aus gutem Grunde nicht abschaltbar. Sie stellen nur den hygienisch notwendigen Mindestluftwechsel sicher und reagieren zusätzlich auf zu große Feuchtigkeit (z.B. Kochen, Duschen, etc.) und sichern so die raumluftqualität und verhindern Schimmelbildung wenn noch Wärmebrücken vorhanden sind. nicht abschaltbar, weil ansonsten die Mieter das Ding abschalten weil sie es „nicht mögen“ und dann die Schutzfunktion weg ist….und dann kommt der Mieter und beschwert sich über Schimmel….die Lüftung schaltet er natürlich am Tag der Besichtigung wieder ein…. (Erfahrungswerte)
2 – Zu-/Abluftanlagen mit Wärmerückgewinnung, das energetische Optimum, perfekte, stets gefilterte Luft und 70-90% Wärmerückgewinnung….und wenn die Kanäle verdreckt sind, dann hat der Mieter/Eigentümer die Filter nicht gewechselt oder gereinigt….es ist wie bei jeder Technik, man muss sich kümmern. Wenn man das Auto nie zur Inspektion fährt und in die Waschstrasse…..dann ist das nicht die Schuld des Autos wenn was schiefgeht, oder?
Das mit den Kosten/Nutzen ist natürlich ein sehr komplexes Thema, man darf auch nicht erwarten, dass sich alles 100% amortisiert. Ein gedämmtes Gebäude hat ein wesentlich besseres Wohnklima, angenehmere Temperaturen, bei Lüftungsanlage gefilterte luft…..das ist nebenbei auch ein gesundheitlicher Gewinn. Und wie die Kosten umgelegt werden, das ist natürlich in aller erster Linie auch eine Frage des Charakters des Vermieters….es gibt auch Modelle mit Warmmiete z.B.

Helmut Junge
10 Jahre zuvor

@Wolfgang S (28),
ich muß also nach Ihrem Kommentar, wenn ich die Fassade dämmen will, noch zusätzlich eine Abluftanlage kaufen, damit die Luftfeuchtigkeit abtransportiert wird.
Wenn ich das nicht tue, bildet sich Schimmel. Die Raumluft wird also über dieses Abluftsystem durch Frischluft (natürlich kalte Luft von draußen) ersetzt und die Anlage verbraucht zusätzlich teure elektrische Energie, die sich über Jahre aufsummiert. Das bedeutet daß ein Teil der durch die Dämmung bewirkten Energieersparnis wieder rückgängig gemacht wird. Zusätzlich enstehen wegen der Ventilation je nach Anlage Geräusche. Sie sagen uns aber, wenn diese Abluftanlagen abschaltbar wären, dann würden die Mieter sie auch abschalten.
In dem Zusammenhang erscheint mir aber Ihre Aussage: „Ein gedämmtes Gebäude hat ein wesentlich besseres Wohnklima, angenehmere Temperaturen, bei Lüftungsanlage gefilterte luft…..das ist nebenbei auch ein gesundheitlicher Gewinn“, dann doch dazu im Widerspruch zu stehen, wenn die Mieter sich entschließen die Lüftung einfach abzuschalten.
Der zweite Punkt, der mir suspekt ist, ist die Aussage, „Und wie die Kosten umgelegt werden, das ist natürlich in aller erster Linie auch eine Frage des Charakters des Vermieters…“. Um diesen Satz zu begründen. müssen Sie allerdings die Aussage von Stefan Laurin aus dem Artikel entkräften, daß dem Vermieter erlaubt ist, bis zu 11% der Investistionskosten auf die Miete aufzuschlagen. Wenn die Vermieter das dürfen, wären sie blöd, wenn sie es nicht tun würden. Sie werden es also überwiegend tun.
So gesehen finde ich Ihren Schlußsatz:“ Und wie die Kosten umgelegt werden, das ist natürlich in aller erster Linie auch eine Frage des Charakters des Vermieters“ mindestens niedlich.
Die zweite Variante der Abluftentfeuchtung ist im Eigenverbrauch energetisch nicht unbedingt günstiger einzustufen obwohl sie die Wärme zu einem Teil zurückgewinnt, denn eine solche Form der Wärmerückgewinnung verbraucht auch mehr elektrische Energie. Die widerum kostet mehr Geld als Wärme. Wieviel das endlich ausmacht, will ich im Moment nicht untersuchen, denn das Thema des Artikels bezieht sich ja auf Sanierungen und nicht auf Neubauten.

Tolleranz
Tolleranz
10 Jahre zuvor

Um hier weiteres Laienwissen und Erfahrungswerte einfließen zu lassen:
In meinem Verwandten- und Bekanntenkreis gibt es niemanden, der sein Eigenheim (in dem fast alle leben) energetisch saniert. Auch wenn die Häuser zum Teil viel Wärme abgeben, rechnet sich das nicht. Anders sieht es bei neuen Fenstern, Dachstuhldämmungen, modernen, sprich effizienten Heizungssystemen etc. aus, also bei punktuellen Verbesserungen. Das mag nicht für alle Häuser gelten, für viele allerdings schon.
Warum trotzdem auf Teufel komm raus gedämmt wird, erschließt sich mir nicht. Und bitte, was soll man sich unter „ein wesentlich besseres Wohnklima“ vorstellen? Wenn es vorher mit dem Wohnklima Probleme gab, hätten diese ohnehin behoben werden müssen, alles andere ist doch Gewäsch.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
10 Jahre zuvor

@#28 | Wolfgang S: Ihre Vorstellungen sind Idealvorstellungen ohne jede Erklärungen, wie es sich auf die Kosten auswirkt oder was zu tun ist, wenn es eben keine idealen Rahmenbedingen bei Planung, Bau und Nutzung gibt. Da wir einen immens großen Altbaubestand haben, der auch weiterhin die deutsche Wohnnutzung prägen wird, kann ich mir schon vorstellen, wie Ihre „Beratung“ abläuft. Danke, kein Interesse, ich bin auch als sehr sozial eingestellter Vermieter meinem Geld nicht böse.

Arnold Voss
10 Jahre zuvor

@ Wolfgang S.

Sie leben also davon das Gebäude energetisch saniert werden. Wenn dieses nicht geschähe gebe es diesbezüglich nämlich nichts zu beraten. Neutral sind sie also nicht so ganz, wie sie sich hier darstellen.

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[…] Davon, dass die Sache mit dem Umweltschutz gar keine so einfache Sache ist, berichtet Stefan Laurin auf ruhrbarone.de: Energetische-Sanierung: Das grüne Grauen […]

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[…] durch geringere Energiekosten einsparen können. In diesem Blog haben wir bereits auf das “Grüne Grauen“, dass energetische Sanierung  für Mieter bedeutet ausführlich […]

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[…] das Schicksal von Eisbären mehr am Herzen liegt als die Förderung von Kindern aus armen Familien, bezahlbare Mieten und die Sicherung von Industriearbeitsplätzen, könnte es die große Chance der Liberalen sein. […]

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