ESC, Antisemitismus und Irrsinn – United by music

Nemo Foto: Arkland Lizenz: CC BY-SA 4.0 DEED


Der ESC 2024 ist vorbei. Eine polemische Kurzzusammenfassung dessen, was geschehen ist.

Eine 20 Jährige Frau, die mit dem Nahostkonflikt überhaupt nichts zu tun hat, wird von Erwachsenen ausgepfiffen und ausgebuht. Als Israeli trägt sie, so scheint es, die Generalverantwortung für das Handeln ihrer Regierung, für den Nahostkonflikt und überhaupt ist sie als Jüdin dieser Tage verdächtig. Eden Golan kann nur unter Polizeischutz aus dem Hotel. Es ist das mittlerweile bekannte Bild: Als Jude hat man auf den Straßen Europas aktuell ungeschützt schlechte Karten. „Nie wieder!“, so hieß es jahrelang. Naja, oder jetzt halt doch.

Andere Künstler steigen in die Sticheleien ein. Die sich „nicht-binär“ identifizierende Bambie Thug gab an, geweint zu haben, als sich die Israelin für das Finale qualifizierte. Geweint, nur nicht aus Freude – der Focus bringt es auf den Punkt, der Grund war Hass auf Israel. Die Niederlande werden kurzfristig disqualifiziert, wieso weiß niemand so richtig. Ein Vorfall hinter der Bühne, so heißt es.

Queers europaweit solidarisieren sich nicht etwa mit dem einzigen Staat im Nahen Osten, in dem sie nicht früher oder später mutmaßlich ermordet würden sondern mit Gaza und tragen Palihalstuch, das Erkennungszeichen der Hamas. Jener Organisation, die Queers in Gaza ermordet und foltert.

Wie in den Jahren zuvor glichen sich 85 % der Beiträge in eintöniger Bedeutungslosig- und Peinlichkeit. Eden Golans Beitrag war sicherlich nicht außergewöhnlich, aber zumindest auch nicht peinlich. Publikumsliebling wird der Kroate Baby Lasagne mit dem einzigen, wirklich herausstechenden Beitrag. Am Ende gewinnt mal wieder nicht der Publikumsliebling, sondern der von der Jury bevorzugte Schweizer Kandidat Nemo. Der es sich im Vorfeld der „völlig unpolitischen“ Veranstaltung natürlich nicht nehmen ließ, gemeinsam mit Bambie Thug und anderen eine sehr mehrdeutige Stellungnahme gegen Israel und die „Besetzung der Palästinensergebiete“ zu unterzeichnen. Europaweit weigern sich Jurymitglieder ihre Punkte live im Fernsehen vorzulesen, aus Protest gegen Israel. Überraschenderweise schneidet Eden Golan bei den Jurybewertungen schlecht ab. Zur Erinnerung: Die Frau ist 20. Erwachsene, die ihren Hass auf einen Menschen kanalisieren, der gerade der Kindheit entwachsen ist.

Als Kirsche auf der Torte demonstriert vor der Tür Greta Thunberg. Mit Palihalstuch. Die komplett merkfreie gefallene Heilige der Klimabewegung scheint in der Zwischenzeit gar nichts mehr zu bemerken und am wenigsten, dass Antisemiten ihre Bewegung gekapert haben.

United by music. Skurriler kann ein Wettbewerb wohl kaum werden.

Ein Lichtblick bleibt: Aus Deutschland bekam Eden Golan 12 Punkte, Deutschland bekam 10 aus Israel. Auch insgesamt schnitt Eden Golan beim Publikumsvoting gut ab. Es scheint zumindest eine gewisse Resonanz zu bestehen, dass Israel und das Judentum europaweit noch Verteidiger haben.

 

 

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