Gelsenkirchener Modellprojekt „Gemeinsam gegen Kinderarmut“ zieht Zwischenbilanz

Gelsenkirchen-Ückendorf

Nach eineinhalb Jahren haben die Partner des Gelsenkirchener Projekts „Zukunft früh sichern (ZuSi)“ eine erste Zwischenbilanz gezogen. Die Stadt Gelsenkirchen und die RAG-Stiftung gehen mit dem Projekt gemeinsam gegen Kinderarmut in Gelsenkirchen vor. In sieben städtischen Kitas im Stadtteil Ückendorf haben die Partner ZUSi-Bildungsbegleiterinnen und Bildungsbegleiter eingesetzt, die die individuellen Stärken von Kindern erkennen und sie durch zusätzliche Angebote fördern. Ziel ist neben der Talentförderung die Armutsprävention und der gelungene Übergang von der Kita zur Grundschule.
Erste Untersuchungen im Rahmen des Projekts haben ergeben, dass nur 45 Prozent der armen Kinder eine altersgemäße Sprachentwicklung haben. Unter den Kindern aus finanziell besser situierten Familien ist dieser Anteil mit 70 Prozent fast doppelt so hoch.
Auch motorisch haben in Ückendorf nur 52 Prozent der armen Kinder, aber 63 Prozent der nicht armen Kinder, mit vier Jahren ein altersgemäßes Entwicklungsniveau erreicht. Hier setzen Angebote wie spielerische Sprachförderung oder Sport-Aktionstage an.
ZuSi ist nach Angaben der Partner das bundesweit erste Projekt, das die konkrete Wirkung mit dem Ziel der Talent- und Potenzialförderung kindscharf im Blick hat. Wissenschaftlich begleitet und evaluiert wird es durch das Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik ISS e. V. Erfahrungen und Ergebnisse werden später für die Fachkräfteausbildung bundesweit zur Verfügung gestellt. Das Modellprojekt arbeitet noch bis April 2022 in Gelsenkirchen-Ückendorf.

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Arnold Voss
4 Jahre zuvor

Modellprojekt ändern nichts. Und genau deswegen gibt es sie.

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