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Kölner ohne Ahnung

Die Lage auf dem „rheinischen“ Immobilienmarkt ist das Thema eines Artikels im Kölner Stadtanzeiger – und zu dem zählt wegen der idiotischen Einteilung des Landes auch der westliche Teil des Ruhrgebiets. Nun wissen wir, dass sich Köln spätestens seit dem 11.11. in einem geistigen Ausnahmezustand befindet, aber ab und an einmal zu recherchieren, tut auch den Kollegen einer Kölner Zeitung ganz gut – auch im Karneval:

„Im bundesweiten Vergleich ist Bergisch Gladbach ein teures Pflaster und gehört zu den 30 teuersten Städten. Und es wird immer noch mit Zuzug gerechnet. Im Gegensatz etwa zum Ruhrgebiet, wo die Mietpreise purzeln und ganze Viertel leer stehen.“

Schön, dass Bergisch-Gladbach als Düsseldorfer Vorort zu den teuersten Städten Deutschlands gehört – wobei die Top-30 wirklich nicht allzu beeindruckend sind. Trotzdem stehen im Ruhrgebiet nicht „ganze Viertel“ leer – wer so etwas sehen will, muß sich wohl besser in die Ostzone begeben. Auch „purzeln“ hier nicht die Mietpreise, sie sind im Durchschnitt stabil. Die Preise von minderwertigem Wohnraum sinken, die von hochwertigem steigen tendenziell eher. Was stimmt, ist: Es gibt einen Renovierungsstau in einigen Stadtteilen. Aber was sollen solche Details, wenn man ein schönes Vorurteil pflegen kann – oder liegt es an dem widerlichen Bier aus Reagenzgläsern, das die armen Menschen in unseren Vororten auch im Karneval trinken müssen?

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Marcus Meier
16 Jahre zuvor

Jaaa! Mehr Köln-Hass! Das Foto ist übrigens nicht repräsentativ: drei Männer ohne Schnauzbart triffst Du hier höchstens nacheinander im Laufe des Tages, aber nie auf einmal.

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