Vom Nutzen der Ruhrtriennale

Im Jahr 2002 startete die erste Ruhrtriennale. Doch die Geschichte des Festivals beginnt deutlich früher.

Hätte Karl Ganser seinen Job richtig gemacht, es gäbe wahrscheinlich keine Ruhrtriennale. Ganser leitete von 1989 bis 1999 die Internationale Bauausstellung Emscher Park (IBA), ein Mammutprojekt, das von dem damaligen NRW-Stadtentwicklungsminister Christoph Zöpel (SPD) ausging. Mit 1,5 Milliarden Euro öffentlicher Gelder und einer weiteren Milliarde an privaten Investitionen sollten die städtebaulichen, sozialen, kulturellen und ökologischen Impulse für den wirtschaftlichen Wandel  im nördlichen Ruhrgebiet gesetzt werden. Die Landesregierung unter Ministerpräsident Johannes Rau (SPD) wollte mit einem großen Wurf vor allem das nördliche Ruhrgebiet stabilisieren. In den 80er Jahren hatte sich die wirtschaftliche Situation im Ruhrgebiet massiv verschlechtert, im Norden des Reviers, der Emscherzone, drohte sogar der Verfall. Während es in den 60er und 70er Jahren in den Städten im Zentrum des Ruhrgebiets gelang, durch Universitätsneugründungen und Großansiedlungen wie Opel und Siemens neue Perspektiven für eine Zeit nach dem Ende des Bergbaus zu schaffen, war das nördliche Ruhrgebiet lange vernachlässigt worden. Zwar konnten auch hier einige Firmen wie Siemens und Rockwool angesiedelt werden, doch der Norden war vom immer schneller dahinsiechenden Bergbau abhängig geblieben. Die Arbeitslosigkeit stieg, die Städte wurden immer unattraktiver und schrumpften, die Umweltbelastungen waren hoch, der Nahverkehr miserabel ausgebaut – was sich bis heute übrigens nicht geändert hat.

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Der Ruhrpilot

NRW-Justizminister Peter Biesenbach Foto: Frank Vincentz Lizenz: CC BY-SA 3.0


NRW: 
Justizminister verteidigt Gelsenkirchener Gericht…RP Online
Debatte: Was normal und unnormal ist…Welt
Debatte: Wagenknecht: „AfD-Wähler sind keine Rassisten“…FAZ
Debatte: Lafontaine: „Die AfD ist im Osten die Partei der Arbeiter“…Welt
Debatte: SPD will Mitgliedschaft Sarrazins abermals prüfen…FAZ
Debatte: Sahra Wagenknecht will keine ausländischen Fachkräfte…Zeit
Debatte: Auf dem Weg in den neofeudalen Staat…Cicero
Debatte: Enteignung – darf’s etwas mehr sein?…Jungle World
Debatte: Sex im Tausch gegen ein gutes Leben…NZZ
Ruhrtriennale: Worüber Intendantin Stefanie Carp nicht sprechen will…Welt
Ruhrtriennale: Offener Brief von Christoph Marthaler…Nachtkritik 
Ruhrgebiet: 
Essen: IG Metall-Spitze: „Wir wollen unsere Machtposition zurück“…WAZ
Ruhrgebiet: „Müssen mehr Respekt für die Deutschen haben“…Welt
Bochum: Keine Anklage gegen bin Ladens Leibwächter?…Bild
Dortmund: Radio Plovmund…Nordstadtblogger
Duisburg: OB Link überschreitet die Grenze zum Populismus…WAZ
Duisburg: Sozialverband warnt vor Pflegefabriken…WAZ
Essen: Matthias Scheidig sprayt und zeichnet rund um die Welt…WAZ

Nazi-Wikinger feiern in Polen

Am Wochenende haben wir uns wieder einmal das Event in Wolin (Polen) angeschaut. Das ist ja für große Teile der Szene die bedeutendste Frühmittelalterveranstaltung überhaupt, eine Art Wikinger-Wacken. Diesmal waren es leider nur anderthalb Stunden, an denen wir über die Anlage gehen konnten. Als wir nach langen Staus endlich ankamen, war die Schlacht beinahe vorbei und ein Großteil der uns interessierenden Besucherschaft aus der extremen Rechten war schon auf dem Heimweg. Denn die Wolin-Schlacht geht lange und ist unübersichtlich, was die Konzentration von so manchem Haudraufundschluss überfordert. Trotz dieser ungünstigen Umstände konnten wir Eindrücke im ungeahnten Ausmaß festhalten. Dabei haben wir sicher nur einen Teil der in dieser kurzen Zeit auftretenden Phänomene erfasst. Davon möchten wir unseren Leserinnen und Lesern einen kleinen Ausschnitt nicht vorenthalten. Man sollte sich dabei immer wieder vergegenwärtigen, dass wir eine Veranstaltung mit musealem Anspruch und kein Rechtsrockkonzert besucht haben. Ein Bericht in Fotos von Karl Banghard.

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„Sanierung statt Neubau des Kreishauses Recklinghausen“: Unterschriftensammlung läuft

Lokalpolitiker der Linken bereiten sich in Waltrop an ihrem Infostand vor. Foto: Robin Patzwaldt

Uwe Kähler, der ursprüngliche Initiator des Protests gegen den angedachten Neubau des Kreistag-Gebäudes in Recklinghausen (wir berichteten), hat seinen Widerstand gegen die Pläne der Mehrheit der Kreispolitiker inzwischen erfolgreich auf eine deutlich breitere Basis stellen können.

Am heutigen Samstag sammeln beispielsweise diverse Lokalpolitiker von CDU und Linke in der Innenstadt von Waltrop Unterschriften gegen die weitreichenden Pläne des Kreistags.

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Ruhrtriennale: „Leugnung des Völkermordes an den Armeniern unter dem Deckmantel der Kunst“

Verbrechen des Osmanischen Reiches: Genozid an den Armeniern Foto: Hanay Lizenz: CC BY-SA 3.0

Im Programmheft der Ruhrtriennale wird der Genozid an den Armeniern heruntergespielt. Die Welt hat darüber heute ausführlich berichtet. Eine Initiative, die sich für die Anerkennung des Völkermords an den Armeniern durch das Osmanische Reich einsetzt, fordert nun in einem Brief an die Sponsoren und Förderern, darunter die RAG-Stiftung und die NRW-Bank Konsequenzen: 

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Der Ruhrpilot

Ruhrtriennale-Intendantin Stefanie Carp Foto: Edi Szekely/Ruhrtriennale 2018


Ruhrgebiet: 
Worüber Intendantin Stefanie Carp nicht sprechen will…Welt
NRW: Land schiebt IS-Unterstützer nach Tunesien ab…Spiegel
NRW: Senioren auf dem Land nicht vergessen…RP Online
NRW: Minister Holthoff-Pförtner fordert Weckruf für Europa…WP
Debatte: „Sie leben in einer völlig anderen Welt“…Zeit
Debatte: 
BKA-Präsident warnt vor „virtuellem Kalifat“…FAZ
Debatte: Ohne den Euro ist unsere Unterwerfung eine Frage der Zeit…Welt
Debatte: Das Ende des Politikmodells „Merkel“…Cicero
Debatte: Kindergeld als Geschäftsmodell…FAZ
Debatte: Ein eigener Weg zur Hölle…Jungle World
Debatte: Ungerechte Gerechtigkeit…NZZ
Bochum: Suche nach neuem Chefdirigenten ist Chefsache…WAZ
Bochum: Kritik am Justizzentrum…WAZ
Dortmund: Blüte der Titanenwurz „David“ steht bevor…WAZ
Duisburg: Werkstatt zahlte 10.000 Euro für Auszeichnung…WAZ
Essen: Burkini-Debatte zieht Kreise…WAZ

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Video-Assistent 2018/19: Mehr Transparenz für Zuschauer in Stadien und an Bildschirmen

Foto: Michael Kamps

Mehr Informationen für die Zuschauer in den Stadien und an den TV-Bildschirmen, zusätzliche Sicherheit durch Nutzung der kalibrierten Abseitslinie: Bestmögliche Transparenz soll in der kommenden Bundesliga-Saison 2018/19 die Akzeptanz für den Video-Assistenten weiter verbessern. Die Neuerungen werden schon beim Supercup 2018 an diesem Sonntag (12. August, 20.30 Uhr) zwischen DFB-Pokalsieger Eintracht Frankfurt und dem Deutschen Meister FC Bayern München angewendet.

Zur Darstellung auf den Stadion-Leinwänden erhalten die Clubs künftig – ausschließlich für den Fall der Überprüfung einer Schiedsrichter-Entscheidung – direkt aus dem Video-Assist-Center (VAC) in Köln kompakte textliche Erklärungen. Durch Einspielung durch die Stadion-Regie der Clubs werden die Zuschauer über den Grund eines Checks aus den vier Eingriffsmöglichkeiten des Video-Assistenten (Torerzielung, Strafstoß, Rote Karte, Spielerverwechslung) sowie die finale Entscheidung des Unparteiischen auf dem Platz aufgeklärt. Dieselben Informationen stehen für Zuschauer an den Bildschirmen über das sogenannte TV-Basissignal als Grafiken zur Verfügung, die von den Medienpartnern optional genutzt werden können.

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Hakenkreuze im Zeitalter der Entschleunigung

Deutscher Kanzler vor und nach dem 9.8.2018 (v.r.n.l.) (Grafik: Wolfgang Walk)

Am 9.8.2018 wurde in Deutschland Kulturgeschichte geschrieben – und so gut wie niemand der Feuilleton-Leser dieses Landes hat es mitbekommen. Wie auch, wenn so gut wie jede Kulturseite dieses Landes die Meldung erst gar nicht brachte.  Die fand man nämlich wahlweise unter „Netzwelt“, „Digitales“, „Panorama“ oder – besonders albern: „Deutschland und die Welt“. Wolfgang Walk mit Ausführungen zum Hakenkreuz-Beschluss und der Ignoranz vieler Medienkollegen.

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