
Im Kontext von Critical-Whiteness-Perspektiven gibt es viele Probleme. Viele der wohlfeilen Kritiken an Critical Whiteness, die gerade ins Kraut schießen, sind aber selbst ein Problem und haben mit dem reduktionistischen Antirassismus, an dem sie sich nicht zu Unrecht abarbeiten, mehr gemein, als ihnen lieb ist. Von unserem Gastautor Floris Biskamp .
In Robert Musils Mann ohne Eigenschaften tauchen gleich mehrere Figuren auf, die meinen, die Gesellschaft sei ein einfaches Gewebe, das man auftrennen oder umstülpen könnte, wenn man nur entschlossen genug an einem losen Fadenende zieht.
Tatsächlich kann man ein solches Verständnis von Gesellschaft niemandem verdenken. Die Gesellschaft ist ein unübersichtliches und undurchdringliches Geflecht, aus dem an allen möglichen und unmöglichen Stellen lose Enden hervorragen, an denen man ansetzen könnte. Da ist es nur zu gut nachvollziehbar, wenn jemand, der einmal eines dieser Enden zu fassen bekommen hat, sich eifrig daran festhält und die Gesellschaft als ein schlichtes Strickwerk betrachtet, das sich in Gänze auflösen lässt, wenn man nur lange und fest genug zieht. Es dürfte kaum eine politische und wohl gar keine linke Biographie geben, die ohne solche Phasen auskommt.



![[Rebell Comedy - 16.6.2015 / Essen Weststadthalle]](https://www.ruhrbarone.de/wp-content/uploads/2016/09/18291806213_dba93190d8_b.jpg)










