Köln beugt sich der Türkei

IMG_20141007_131422

Am 3. September sollte im Kölner „Rhein-Energie Stadion“ ein kurdisches Kulturfestival stattfinden. Nun hat die Polizei den Betreiber des Stadions, die „Kölner Sportstätten GmbH“, dazu aufgefordert, den Nutzungsvertrag des Stadions nicht zu unterschreiben. Die Sportstätten folgten der Aufforderung, und damit indirekt dem Druck der Türkei. In einem Gespräch mit der „Rheinischen Post“ hatte die türkische Generalkonsulin, Sule Gürel, ein Verbot der Veranstaltung gefordert.

Schon vor der Pro-Erdogan-Kundgebung mit zehntausenden Teilnehmern am Rheinufer machten türkische Rechte Stimmung gegen das für Anfang September geplante Kulturfestival. Dieses solle man verbieten und nicht die Erdogan-Kundgebung mit Auflagen versehen. Anfang September fände ein Terroristen-Treffen mitten in Köln statt, hieß es in entsprechenden Facebook-Beiträgen. Auch die türkische Generalkonsulin Sule Gürel mischte sich in die Debatte ein. In der Rheinischen Post forderte sie ein Verbot der Veranstaltung und erklärte: „Es ist nicht schwer zu erraten, dass im Falle einer Genehmigung terroristische Propaganda gemacht wird und verbotene Symbole gezeigt werden.“ Laut Gürels Aussagen handele es sich nicht um ein harmloses Festival, sondern um das 24. Europatreffen der PKK.

Continue Reading

Dortmund: Beim BVB hieß es heute ‚Bitte recht freundlich!‘

Foto(s): Robin Patzwaldt
Foto(s): Robin Patzwaldt

‚Bitte recht freundlich!‘ hieß es heute Mittag in Dortmund, auf dem Trainingsgelände von Borussia Dortmund. Mehrere Dutzend Medienvertreter, darunter auch in diesem Jahr wieder die Ruhrbarone, waren nämlich dort versammelt, um die offiziellen Mannschaftsfotos beim Vizemeister 2016 zu ‚schießen‘.

Kurz vor dem offiziellen  Ligastart war dabei die Aufmerksamkeit der vielen Journalisten besonders auf die diversen Neuzugänge des Sommers gerichtet.

Continue Reading

Bochumer Künstler lässt sich fürs Bier trinken bezahlen

bier-bezahlen

Kunst und Alkohol sind schon oft eine fruchtbare Beziehung eingegangen. Eine neue Variante dieser alten Liebe spielt nun der Bochumer KünstlerMatthias Schamp: Er lässt sich für das Bier trinken bezahlen: Die Deckel, der in den Bochumer Kneipen Goldkante, Trinkhalle und Freibeuter erzecht, können als Kunstwerke für das doppelte der Deckelsumme erstanden werden.

Fast jeder Trottel kann Heilpraktiker werden

Infoseite über Heilpraktiker
Infoseite über Heilpraktiker


Vier Tote allein in einem „alternativen Krebszentrum“ in Brüggen, in dem Heilpraktiker tätig waren – das wirft Fragen auf. Was tut die Landesregierung und Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) eigentlich, um die Qualität von Heilpraktikern, zu gewährleisten? Die gesundheitspolitische Sprecherin der FDP, Susanne Schneider, hat sie in einer kleinen Anfrage gestellt. Was schon jetzt eine traurige Tatsache ist: In Deutschland kann fast jeder Trottel Heilpraktiker werden.

Die  kleine Anfrage:

Continue Reading
Werbung
Werbung


Burbach #2: Presseschau

Die Geschädigte im Interview mit der WDR-Kamera und unserer Autorin. Foto: Jana Klein
Die Geschädigte im Interview mit der WDR-Kamera und unserer Autorin. Foto: Jana Klein

 

Seit über einem Monat treiben die Ruhrbarone die Aufklärung in den Skandalen, die bei Presse und Staatsanwaltschaft mittlerweile „Burbach #2“ getauft wurden, voran. Seit Freitag letzter Woche erschienen nun Film-, Print-, Online- und Radiobeiträge zum Thema. Eine kurze Übersicht und eine kleine Presseschau (siehe unten)

Seit dem gestrigen Dienstag erhält die Erstaufnahmeeinrichtung Burbach wieder große mediale Aufmerksamkeit. Dabei teilt sich die öffentliche Darstellung bislang in zwei Komplexe, die noch zusammengeführt werden müssten: einerseits die Beweise, dass in der eingesetzten Sicherheitsfirma BEWA ein rechter Geist vorherrscht, den unter anderem eine gepostete SS-Losung untermauert – andererseits der Vorfall von Anfang 2016, bei dem Sicherheitsmitarbeiter mutmaßlich eine alleinstehende Frau aus dem Heim mit K.O.-Tropfen betäubt und für zwei Tage entführt hatten.

Continue Reading

„Für meine Familie ist es beängstigend, wenn Gruppen von „Allahu Akbar“-Schreiern marschieren“

lena_artikel
Ilias Uyar

Der Rechtsanwalt und Menschenrechtler Ilias Uyar lebt in Köln und ist in der zivilgesellschaftlichen Initiative „ANERKENNUNG JETZT“ aktiv, die sich maßgeblich für die Resolution des Bundestages zur Anerkennung des Völkermords an Armeniern, Assyrern und Pontusgriechen einsetzte und auch die Behandlung des Genozides an den Armeniern in Schulen einfordert. Außerdem ist er lokalpolitisch in der Kölner CDU aktiv. Uyars Großeltern sind Kinder der Überlebenden des Völkermords an den Armeniern, seine armenische Mutter und sein griechischer Vater mussten im Zuge des Militärputsches 1980 Iskenderun, das historische Alexandrette, verlassen, wurden als Flüchtlinge in Deutschland anerkannt und Ilias Uyar bekam die deutsche Staatsbürgerschaft, machte sein Abitur an einer Kölner Schule und wurde Rechtsanwalt. Ein Großteil seiner Verwandten lebt noch in der Türkei, die Situation wird von den armenischen Christen in der Türkei als bedrohlich empfunden. Im Zuge der kürzlichen WikiLeaks Veröffentlichungen türkischer AKP-Korrespondenz fand Uyar seinen Namen plötzlich in einer Email wieder, darüber haben die Ruhrbarone mit ihm gesprochen. Von unserer Gastautorin Lena Sara Evang.

Ruhrbarone: Herr Uyar, könnten Sie unseren Lesern die Wikileaks-Geschichte aufbröseln und erklären? Nicht jeder Leser ist intensiv mit den Konflikten zwischen türkischen Organisationen und Minderheiten so im Bilde.

Continue Reading

„Konstruktion, Materialität, Gliederung“

 

Gelsenkirchen_Hans-Sachs-Haus_Alfred-Fischer_1924_01
In den letzten Jahrzehnten ist viel geschehen, um das baukulturelle Erbe der Montanindustrie als identitätsstarken Programmstein des Ruhrgebietes zu etablieren. Deren behutsame „Umcodierung“ zeugt von Kontinuität und Wandel der Region. Von unserem Gastautor Dieter Nellen.

Dass die bauhistorischen Texturen des letzten Jahrhunderts sich an Rhein und Ruhr aber nicht darauf beschränken und gerade in den guten Jahren der Weimarer Republik europäisches Metropolenformat gewannen, ist bisher weniger bekannt. Offenbar hat das Scheitern der ersten deutschen Demokratie eine angemessene Würdigung der architektonischen Leistungen dieser Epoche erschwert. Mit ihnen verbindet sich ungeachtet ihrer seinerzeitigen Modernität nicht die dauerhafte Erinnerung an Relevanz und Stil.

Continue Reading
Werbung
Werbung


Der Ruhrpilot

Gebäude des NRW-Landtags in Düsseldorf

landtag_gr

NRW: Streit im Landtag um Arbeitslosen-Zahlen im Ruhrgebiet…Der Westen
NRW: „…ist eine multiple Persönlichkeit“…Welt
Debatte: Die technischen Grenzen der volatilen Stromerzeugung…Novo Argumente
Debatte: Die Rückkehr höherer Ölpreise…FAZ
Debatte: Eine Indiskretion, die wohl schwere Folgen haben wird…Welt
Ruhrgebiet: Gabriel kämpft gegen die AfD-Angst…Welt
Bochum: Warum sich ein Besuch beim Zeltfestival lohnt…Ruhr Nachrichten
Dortmund: Soko Rechts ermittelt nach Messer-Angriff…Der Westen
Essen: Obdachlosen-Initiative spaltet sich ab von „Essen packt an“…Der Westen

Trage Dich in den „Wir für NRW“-Newsletter ein:

Und wir schicken Dir täglich eine Auswahl der wichtigsten und besten Geschichten über das Ruhrgebiet, über NRW. Hintergründe, Aktuelles und Interessantes. Uns liegt etwas an der Region.


Wir sind das Ruhrgebiet – Im Gespräch mit Franz Lehner

„Ich sehe auch nicht, dass man von Seiten der Wirtschaftsförderer systematisch Anstrengungen unternimmt, die einheimische Industrie zu einem starken Wachstumspol zu entwickeln.“
„Ich sehe auch nicht, dass man von Seiten der Wirtschaftsförderer systematisch Anstrengungen unternimmt, die einheimische Industrie zu einem starken Wachstumspol zu entwickeln.“

Der gebürtige Schweizer Franz Lehner lebt und arbeitet seit vielen Jahren im Ruhrgebiet. Er ist emeritierter Professor für angewandte Sozialforschung der Ruhr-Universität Bochum und ehemaliger Präsident des Instituts Arbeit und Technik. Er ist als wissenschaftlicher Berater und Publizist tätig. Gemeinsam mit Hans-Peter Noll hat er jetzt ein Buch über die vermeintliche Metropole Ruhrgebiet geschrieben.

Michael Voregger: Der Titel lautet „Ruhr: Das Zukunftsprojekt – Von der eingebildeten zu wirklichen Metropole“. Einen Titel für ein Buch zu finden ist ja immer schwierig. Warum dieser Titel?

Franz Lehner: Weil uns immer geärgert hat, dass in der Region überall „Metropole Ruhr“ geschrieben wird. Das Ruhrgebiet ist zwar groß, aber es ist deshalb noch lange keine Metropole. Man lügt sich da gerne in die Tasche. Was mich ebenso stört, ist, dass viele sagen: „Wir sind Metropole Ruhr“, aber dann tun sie nichts mehr. Und denken, die anderen seien zu blöd, das zu merken. Statt zu überlegen: „Wie werden wir attraktiver?“ gehen sie auf ihren Trampelpfaden weiter. Das war der Hintergrund für den Titel, aber der Schwerpunkt liegt bei „Ruhr: das Zukunftsprojekt“. Wir haben es konstruktiv und nicht nur negativ benannt.

Continue Reading