Ist ‚Kapitalismus‘ eine Chimäre?

Die Chimära auf einer apulischen rotfigurigen Schale, Lampas-Gruppe, 350–340 v. Chr. (Louvre, Paris) – Jastrow (2006) – Gemeinfrei

Kathrina Talmi, eine Kollegin aus dem ‚Sprachanalytischen Forum‘, einem Gesprächskreis, der das Rückgrat des Duisburger AutorenVerlag Materns ausmacht, beschäftigt sich seit einiger Zeit mit dem Kapitalismus aus philosophischer Perspektive. Der Grund liegt in der gesellschaftlich stärker gewordenen Kritik, besonders aus soziologischer und politikwissenschaftlicher Sicht. Inzwischen wird sogar das Ende des Kapitalismus prognostiziert, wenn auch äußerst vage. Erstaunen kann, dass das Wort in erster Linie ein umgangssprachliches ist, keineswegs ein Fachbegriff, sieht man von der marxistischen Terminologie einmal ab, die aufgrund ihrer heilsgeschichtlichen Orientierung vielleicht eher einer altertümlichen Theologie zuzurechnen wäre. Fragt man, was Kapital sei, landet man bei Investitionsvorhaben und all dem, was investiert werden kann. Es muss sich keineswegs nur um private Vorhaben handeln, auch von einem Staats-‚Kapitalismus‘ ist unlängst die Rede. Doch die im Zuge der industriellen Revolution entstandenen Produktionsstätten, die für eine auffällige historische Veränderung in den zuvor landwirtschaftlich und durch Handel geprägten Landschaften sorgten, waren keineswegs die ersten Investitionsresulate. Ob Karawanen oder Schiffe, sie waren nicht umsonst zu haben.

Durchaus änderte sich im Laufe der Zeit etwas. Bereits mittelalterliche Ritterorden hatten umfangreiche Geldgeschäfte getätigt. Die doppelt Buchführung wurde in der italienischen Renaissance eingeführt. Lediglich die Erfindung und das Phänomen Dampfmaschine vorweisen zu können, um von einem abgrenzbaren Kapitalismus zu sprechen, ist doch etwas wenig.
Auch die aktuellen gesellschaftlichen Debatten sind primär sonderbar geprägt. Fragte man sich, was unter ‚Neoliberalismus‘ verstanden werden könnte, mal von den vielen Emotionsausdrücken abgesehen, würde man auf eine angebotsorientierte Wirtschaftspolitik stoßen, die einen Keynesianismus (nachfrageorientierte Wirtschaftspolitik) ablöste, weil man unter Schröder (SPD) keine andere politische Lösung sah. Und Schröder, als hätte er etwas verwechselt, gefiel sich in der Rolle eines Selfmade-Managers!
Um es zum Schluss separat zu betonen, es geht derzeit keineswegs um ‚Kapitalismus‘, sondern schlicht um eine geeignete ‚Wirtschaftspolitik‘, die sich im Bund anderes ausmacht, als z.B. in einer niedergerungenen Region wie dem Ruhrgebiet.

Der Ruhrpilot

Garrelt Duin Foto: SPD Niedersachsen Lizenz: CC
Garrelt Duin Foto: SPD Niedersachsen Lizenz: CC

NRW: Bürger sollen für Internetausbau zahlen…RP Online
NRW: Mehr Schulabgänger ohne Hauptschulabschluss…Welt
NRW: Innenminister Jäger will Jugendliche vor Salafisten schützen…Express
NRW: Beamte könnten sich noch wundern…RP Online
NRW: Richterbesoldung ist nicht verfassungswidrig…Welt
Debatte: GDL-Chef Weselsky – Der Verfassungsrechthaber…Spiegel
Debatte: Putins Tag der Befreiung ist kaputt und erledigt…Welt
Debatte: Der Westen kassiert sich selbst…Cicero
Debatte: „Verhindern, dass die SPD in diesen Sumpf hineingezogen wird“…FAZ
Ruhrgebiet: Bis zu 900 Stellen sind bei Siemens in Mülheim bedroht…Der Westen
Bochum: Flüchtlinge – Bezirk Mitte hat Nachholbedarf…Der Westen
Dortmund: Stadtspitze verärgert ver.di…Nordstadtblogger
Duisburg: Fördermittel verändern die Stadt…Der Westen
Essen: Sanierung statt Schließung des Grugabades…Der Westen

newPark: Kreis Recklinghausen investiert in Arbeit

Josef Hovenjürgen
Josef Hovenjürgen
Der Kreis Recklinghausen investiert in das Gewerbegebiet newPark. Hier sollen  dringend benötigte Arbeitsplätze entstehen. Unser Gastautor Josef Hovenjürgen ist Landtagsabgeordneter der CDU aus Haltern am See und Vorsitzender des Ruhrparlaments.   

23,75 Millionen Euro zuzüglich Grunderwerbssteuern für den Bau des Gewerbegebiets newPark sind eine gute Investition in die Zukunft der Städte des Kreis Recklinghausen und der gesamten Region. Angesichts von 76.000 Hartz-IV-Empfänger und eines stetig steigenden Finanzbedarfs für Transferleistungen, die mehr als 2/3 des Etats der Kreisverwaltung ausmachen, ist der Bau des newParks unentbehrlich. Er ist die Grundlage, Arbeitsplätze zu schaffen und damit eine Entwicklungsperspektive wieder in die Region zu bringen. Er ist ein Instrument bei dem am Ende 9.000 neue Arbeitsplätze stehen sollen. Er ist eine Investition in die Finanzen unserer Städte. Welche alternativen Wege könnten die Städte im Vest gehen, um eine Verbesserung ihre Situation aus eigener Karft zu erreichen?

Nach der Ablehnung der Landesbürgschaft für den Kauf des Geländes durch NRW-Wirtschaftsminister Duin im September 2013 hat es düster für das Projekt ausgesehen. Doch dann hat der Kreistag die Zügel selbst in die Hand genommen. Getrieben von der Union, von DGB, IHK und vielen mehr hatte der Kreistag im November 2013 einen Grundsatzbeschluss zum Erwerb des newParks getroffen. Es hat dann noch über ein Jahr gedauert, bis mit Hilfe eines Gutachters des Oberlandesgerichts in Hamm ein marktgerechter Preis für das 503 ha große Grundstück vereinbart worden war. Und allen Unkenrufe zum Trotz ist das Geld für diesen Kauf auch ohne die versagte Landesbürgschaft aufbringbar. Im Rahmen eines AKtivtausches wird der Kreis seine Liquiditätsreserve in eben diesen Grund und Boden anlegen.
Ich gehe fest davon aus, dass der Kauf des benötigten Grundstückes jetzt vom Kreistag wieder mit einer deutlichen Mehrheit beschlossen wird.

Diesem ersten Meilenstein, der noch dieser Zustimmung des Kreistags am 18.Mai bedarf, müssen bis zur ersten Betriebsansiedlung noch weitere folgen. Der Ausbau der Erschließungsstraße B 474n sowie die konkrete Planung und Genehmigung des Geländes sind weitere Herausforderungen, die auf dem Weg zu einem landesweit bedeutenden Industriestandort mit starkem Impuls für den regionale Arbeitsmarkt zu meistern sind. Ein Gerichtsurteil zum Bau der Bundesstraé B474 wird noch für diesen Sommer erwartet, so dass der Weg hoffenlich sprichwörtlich frei wird. Am Ende steht weiterhin die Idee eines Industriegeländes, dass die Ansiedlung eines kompletten Industrieunternehmens samt seiner Zulieferbetriebe ermöglicht. Ein Projekt, das Arbeit und Geld für viele Bürger und die klammen Kommunalfinanzen bringen soll.

Werbung
Werbung


Sami Khedira: Jagen Schalke und Dortmund ein ‚Auslaufmodell‘?

Sami Khedira könnte bald hier im Revier 'kicken'. Quelle: Wikipedia, Foto: Steindy, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Sami Khedira könnte bald hier im Revier ‚kicken‘. Quelle: Wikipedia, Foto: Steindy, Lizenz: CC BY-SA 3.0

Die beiden großen Revierclubs der Bundesliga, der FC Schalke 04 und Borussia Dortmund, spielen eine für ihre Verhältnisse enttäuschende Saison. Das soll sich in der kommenden Bundesliga-Runde so sich natürlich nicht wiederholen. In beiden Clubs sind für den Sommer größere personelle Umbrüche zu erwarten. Die diesbezüglichen Spekulationen haben bereits begonnen und beschäftigen die Fan-Lager bereits seit Wochen. Ein Name der dabei bei beiden Vereinen häufig genannt und gehört wird, das ist der des deutschen Nationalspielers Sami Khedira.
Dieser ist aktuell bekanntlich noch bei Real Madrid angestellt. Doch bei dem Club ist der Mittelfeldstratege schon seit geraumer Zeit nur noch eine Randfigur. Für das heute Abend anstehende Champions League-Halbfinale seines Clubs gegen Italiens Meister Juventus Turin, hat es Khedira nicht einmal mehr in den nominierten Kader der Spanier geschafft. Kann so ein ‚Auslaufmodell‘ von Real die beiden Revierclubs wirklich zukünftig wieder zurück auf die Spur, möglichst zurück auf Augenhöhe mit den ‚Großen‘‘ in Europa führen, wenn er es in Madrid nicht einmal mehr in den Kader schafft? Zweifel erscheinen zumindest angebracht!

Continue Reading

Frühstück für Dortmund

Ralf Richter in Bang Boom Bang Quelle: Screenshot
Ralf Richter in Bang Boom Bang Quelle: Screenshot


Theater:
“BANG BOOM BANG – ein todsicheres Ding”….Nordstadtblogger
Neuer Landesplan:
Planung für Flughafen basiert auf 15 Jahre alten Daten…Der Westen
Ausstellung: Das Fußball-Museum ehrt die Besten der Besten…Bild
Jugendamt: Vater soll 2600 Euro für Heimunterbringung seines Sohnes zahlen…Der Westen
BVB: Klopp behält sein Haus in Dortmund…Bild

Der Ruhrpilot

Zeche  Zollveverein
Zeche Zollveverein

Ruhrgebiet: Wo Politiker stets zu spät kommen…Post von Horn
NRW: Bahn will Hauptstrecken bedienen…Welt
NRW: Schnelles Internet in Gewerbegebieten Mangelware…Der Westen
NRW: 326 Stellen bei der Polizei unbesetzt…RP Online
Debatte: Ein Koalitionsbruch ist auch keine Lösung…Cicero
Debatte: FDP – Die Alternative zur Alternative für Deutschland…Spiegel
Debatte: Dieser Sechs-Tage-Streik ist erst der Anfang…Welt
Debatte: Gabriels Kalkül…FAZ
Bochum: Kinderbetreuung – Genossen sehen „ein Dilemma“…Der Westen
Dortmund: Das Fußball-Museum ehrt die Besten der Besten…Bild
Duisburg: Bericht bestätigt alte Lücken Sparkassen-Skandal-Fall…Der Westen
Essen: Polizei-Taktik soll Rechte bevorzugt haben…Der Westen
Essen: Polizei kontert Kritik der Linken nach Mai-Demos…Der Westen

Werbung
Werbung


Ein „Doppel-Pfoten-Hoch“ für Martin Reinl & Carsten Haffke

michalak-38

Der Samstagabend in der Stadthalle in Wattenscheid stand ganz unter dem Motto „Pfoten hoch und die Puppen drauf“ ! Moderiert von Betty LaMinga und musikalisch begleitet von Bernd Budden am Klavier, begeisterten Martin Reinl und Carsten Haffke mit Stehgreif-Comedy der Spitzenklasse. In kleinen einzigartigen Improvisationsstücken erweckten sie Wiwaldi, Pitbull Purzel, das alte Zirkuspferd Horst-Pferdinand und Co. zu spontanen Vorgaben aus dem Publikum zum Leben und das auf so bezaubernde Art und Weise, dass einem das, was höchste Konzentration erforderte, ganz leicht und munter erschien. Schön zu erleben, dass die Puppenspieler selber über ihre eigene Improvisations- und Situationskomik schmunzeln konnten. Hier sind die Fotos:

Heute Abend dann ein weiteres Highlight in der Stadthalle:

Ab 20 Uhr wird Christoph Sieber in seiner Show „Alles ist nie genug“ feinstes politisches Kabarett zum Besten geben. Karten gibt es an der Abendkasse.

„Die Chancen den ‚newPark‘ noch politisch zu verhindern sind gering, doch es ist nicht unmöglich!“

newparkIn der Vorwoche verkündete der finanziell angeschlagene Kreis Recklinghausen offiziell das Grundstück für den seit Jahren emotional diskutierten newPark, ein geplantes Industriegebiet von insgesamt ca. 500 Hektar Größe in den ‚Rieselfeldern‘ zwischen Datteln und Waltrop, in Eigenregie vom Eigentümer RWE kaufen und auch finanzieren zu wollen. Die Rot/Grüne-Landesregierung hatte eine entsprechende Landesbürgschaft zuvor endgültig abgelehnt (wir berichteten). Doch im Kreis Recklinghausen steht eine breite politische Mehrheit im Kreistag offenbar hinter dem Projekt.
Am zurückliegenden Wochenende habe ich mich für die Ruhrbarone mal mit der langjährigen Kritikerin des Projektes, Ingrid Täger, u.a. auch Sprecherin der Waltroper Grünen, welche ich selber noch aus meiner Mitgliedschaft in diesem OV zwischen den Jahren 2010 und 2012 ganz gut kenne, über ihre aktuellen Gedanken zu den jüngsten Entwicklungen in der Sache ausgetauscht. Hier sind ihre Einschätzungen, welche ja vielleicht auch hier im Blog eine Debatte über die Pläne, die damit verbundenen Erwartungen und die eventuell drohenden Risiken beflügeln könnten, welche in der Region auch noch immer vielfach mit diesem Projekt verbunden sind, auch wenn es jetzt, nach jahrelangem Hin- und Her, scheinbar kurz vor der Realisierung zu stehen scheint.

Continue Reading