Veggie Day? Aber ja bitte doch!

Bad Bunny
ruhrbarone

Nun ist es „raus“ und in allen online Redaktionen tippte man sich gestern die Finger wund. Mit einem fleischlosen Tag in allen öffentlichen Kantinen im Wahlprogramm ziehen Die Grünen in den Wahlkampf für den Bundestag. Ich freu mich drauf…

Man könnte meinen, ich sei ein fieser Zyniker und meine Freude würde darauf abzielen zu beobachten, wie Bündnis90/Die Grünen mit dieser Kampagne gnadenlos gegen die Wand fährt. Falsch! Stimmt nicht, ich freue mich tatsächlich auf den Tag, an dem diese Partei den Veggie Tag erst durchsetzt, dann einführt und anschließend beides verteidigt.

Wieder könnte man meinen, ich sei ein fieser Zyniker, da ich es den Grünen von Herzen wünschen würde, sich tagtäglich mit Anfeindungen von fleischessenden Bürgern auseinanderzusetzen. Falsch! Schon wieder. Ich werde mich tatsächlich nur über die Einführung dieses Tages freuen.

In Deutschland leben so über den Daumen gepeilte 80,5 Millionen Menschen. Ein knappes Drittel dieser Menschen raucht, womit man auf ungefähr 53 Millionen Menschen kommt, die dieses nicht tun.

Von den Menschen die in diesem Land leben sollen sich nun so um die 7 Millionen vegetarisch oder vagen ernähren. Da diese Gruppe von Menschen es für sich beansprucht ein Spiegelbild der Gesellschaft zu sein, kann man die gleich 1/3 2/3 Rechnung aufmachen, sagen wir einfach, 2 Millionen rauchen, 5 tun es nicht, eigentlich aber auch egal.

Fasst man das zusammen, dann kommt man z.B. auf eine Zahl von 48 Millionen Menschen die zwar nicht rauchen, aber Fleisch essen oder Tierprodukte verwenden. Und für diese 48 Millionen Menschen freue ich mich… oder zumindest für ein paar viele von ihnen, ich will ja nicht ungerecht sein und alle über einen Kamm scheren.

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Der öffentliche Raum ist (auch) eine Zumutung, und das ist gut so.


Wer hat eigentlich in die Welt gesetzt, dass unsere soziale und gebaute Umwelt zu unser aller Gefallen zu sein hat? Dass, kaum dass wir aus unserer mehr oder weniger unaufgeräumten und nicht ohne  persönliche Geschmacksverirrungen eingerichteten Wohnung treten, alles nach den Gesetzen der sozialen Harmonie und der äußeren Schönheit zu funktionieren hat?

Klar, ich will nicht gleich ins nächste Loch stolpern, wenn ich auf die Straße gehe. Erst recht will ich  nicht bei nächster Gelegenheit von Jemandem überfallen werden, wenn ich mich aus dem abschließbaren Schutz meiner vier Wände in die Außenwelt  begebe. Aber muss das Straßenpflaster deswegen  gleich meinem Geschmack entsprechen auf dem ich ansonsten sicher gehe?

Müssen die Häuser entlang meines Weges alle in den richtigen Farben und Proportionen gefasst sein und das städtische und landschaftliche Ganze irgendeinem ästhetischen Idealbild entsprechen? Müssen obendrein die Menschen die mir dabei begegnen ausnahmslos freundlich, zumindest aber in ihrem Äußeren meines Blickes würdig sein?

Menschen sind nun mal sehr unterschiedlich und Architekten nicht die Herren der Welt sondern nicht mehr und nicht weniger als die zeitweisen Angestellten ihrer jeweilige Bauherren. Wie soll da Harmonie und Schönheit hergestellt werden, ohne dass sich eine Meinung gegen alle anderen durchsetzt?

Wie soll aus der Zumutung durch die Anderen einen Anmutung für mich, ja für alle werden, ohne dass dabei die Individualität und Kreativität des Einzelnen geopfert wird? Ohne dass die gestalterischen Wünsche des Einzelnen in der Einheitlichkeit und Konformität von manipulierten Massenwünschen untergeht? Oder ist die Mehrheit per Demokratie befugt im öffentlichen Raum den Rest ästhetisch und sozial glatt zu schleifen.

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Der Ruhrpilot

landtag_frontNRW: Streit um Staus an Baustellen…RP Online

NRW II: Infrastruktur droht der Infarkt…Der Westen

NRW III: „Kraft ist eine finanzpolitische Geisterfahrerin“…Express

NRW IV: Land kommt mit Ausbau von Ganztagsschulen voran…Welt

Ruhrgebiet: Artisten mit Rückgrat…Achse des Guten

Bochum: Chronologie und Abstraktion bei Kunst-Ausstellung…Ruhr Nachrichten

Dortmund: Mutter verklagt Stadt wegen fehlendem U3-Platz…Ruhr Nachrichten

Duisburg: Bürgerbegehren geplant – Die Platanen-Retter…Der Westen

Duisburg II: Wie der MSV Duisburg gegen rechtsextreme Fans vorgehen will…Der Westen

Essen: CDU und SPD in Essen gründen Aktionskreis pro Messe…Der Westen

Serie: Wie esoterisch ist mein Gesundheitsministerium? Teil 8: NRW


Es wird spannend. Denn heute widmen wir uns Eso-Barbara. Der ruhelosen Rauch-Restriktorin. Der vitalen, volkserziehenden Vollhomöopathin. All das heute in unserer Serie „Wie esoterisch ist mein Gesundheitsministerium?“.

Lauschen wir Barbara Steffens (Quelle: Wikipedia.de)
Lauschen wir Barbara Steffens!
(Quelle: Wikipedia.de)

Doch zunächst ein Wort an unsere Leser. In der letzten Woche hatten wir darüber berichtet, dass die Antworten einiger Ministerien nicht problemlos verwertbar waren; entweder wurde nicht auf unsere drei Fragen einzeln geantwortet – oder eine Antwort blieb aus, trotz mehrfachen Nachfragen. Wir fragten euch, liebe Leser, was davon zu halten sei. Und ihr habt geantwortet. Das wiederum hat mich wirklich gefreut. Weil es mir zeigt, dass ihr Anteil daran nehmt, was hier so los ist. Weil es zeigt, dass ihr mitredet und nicht nur konsumiert.

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Fußball: Unter Freunden – Breitet sich das ‚System Löw‘ weiter über den DFB aus?

Bundestrainer Joachim 'Jogi' Löw; Lizenz: CC; Quelle: Wikipedia; Foto: Steindy
Bundestrainer Joachim ‚Jogi‘ Löw; Lizenz: CC; Quelle: Wikipedia; Foto: Steindy

Hansi Flick, derzeit Co-Trainer bei Bundestrainer Joachim Löw, soll nach Informationen des ‚Kicker‘ den freien Posten als DFB-Sportdirektor übernehmen wollen. Allerdings erst nach der WM 2014 in Brasilien, also erst in einem Jahr.

Der Posten der seit dem Rückzug von Robin Dutt, den es im Mai als Cheftrainer zu Werder Bremen zog, vakant ist, würde damit in den unmittelbaren ‚Freundes-‚ und damit wohl auch Einflussbereich von Bundestrainer Joachim Löw fallen.

Keine gute Sache, aus meiner Sicht, denn es droht eine Art Cliquenwirtschaft an der Spitze des deutschen Fußballs.

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Grüne und Päderasten: Die Legende von Lüdenscheid


grueneDie Forderung Sex, mit Kindern zu legalisieren kostete den Grünen 1985 den sicher geglaubten Einzug in den Landtag von Nordrhein-Westfalen. Um den Parteitag in Lüdenscheid, auf dem die Päderarsten-Forderung beschlossen wurde ranken sich Legenden.

Am 10. März 1985 beschlossen die nordrhein-westfälischen Grünen auf ihrem Parteitag in Lüdenscheid den Programmteil „Sexualität und Herrschaft“, in dem unter anderem auch die Entkriminalisierung von Sexualkontakten zwischen Erwachsenen und Kindern gefordert wurde. Der Kernpunkt des Papiers: „Einvernehmliche Sexualität ist eine Form der Kommunikation zwischen Menschen jeden Alters, Geschlechts (…) oder Rasse und vor jeder Einschränkung zu schützen.“

Eine Woche später, sowohl in den Medien als auch in der Partei hatte der Beschluss für heftige Kritik gesorgt, wurde der Programmteil durch den Landeshauptausschuss zurückgezogen. Im letztendlich beschlossenen Wahlprogramm bekannten sich die Grünen ausdrücklich zur Schutzaltersgrenze. Sex mit Kindern wollten sie nicht mehr zulassen. Aber die Kurskorrektur kam zu spät: Die Grünen verpassten den sicher geglaubten Einzug in den Landtag von NRW mit 4,55 Prozent deutlich – auch wegen des Skandals, den der Programmteil „Sexualität und Herrschaft“ ausgelöst hatte.

Schon kurz darauf setzte eine Legendenbildung ein, die bis heute anhält. Eine kleine Gruppe hätte die „Debatte als Debatte über die Liberalisierung von Sexualmoral (…) als Trittbrettfahrer benutzt, um ihre kruden Forderungen einzuspeisen“, sagte Sven Lehmann, Vorsitzender der Grünen in NRW der FAZ, Eckhard Stratmann-Mertens, ehemaliger Bundestagsabgeordnete der Grünen in den 80er Jahren sagte der Welt „In NRW gab es 1985 auf einem Parteitag einen unachtsamen Moment.“ Andere berichten, die Delegierten seien auf dem Parteitag so erschöpft gewesen, dass sie gar nicht mehr richtig mitbekommen hätten, was sie da beschlossen. Sicher, Parteitage der Grünen waren in den 80er Jahren chaotisch und anstrengend, die Debatten um das knapp 500-Seiten Programm für die Landtagswahl und die Aufstellung der Reserveliste zogen sich über mehrere Parteitage hin. Unterlagen, die diesem Blog vorliegen beweisen jedoch: Die Lüdenscheid-Legende ist eine Lüge. Die Delegierten wussten genau was sie taten.   

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