[Die „Spielkinder“ – vier Geschwister gemeinsam auf einer Bühne]

 

 

Letzten Sonntag war ich den Herner Flottmannhallen.

Anlass war das neue Theaterstück von Nils und Till Beckmann [Theater Kohlenpott], mit dem sie an diesem Nachmittag dort auf der Bühne standen.

„Kopf oder Zahl“, eine Aufführung  für Jugendliche von Katja Hensel, zeigt auf dramatische, aber auch auf skurrile Art und Weise, wie schwer und konfliktreich es sein kann, wieder auf die richtige Bahn zu gelangen, wenn man einmal durch Gewalt und Kriminalität von ihr abgekommen ist.

Den beiden Schauspielern gelingt es außerordentlich gut, dem Publikum diesen inneren Zwiespalt nahe zu bringen.

Die Zerrissenheit zwischen dem Willen ein guter Mensch sein zu wollen, aber auch den negativen Versuchungen des Lebens nicht widerstehen zu können, erfüllt den ganzen Raum.

Nils und Till spielen ihre Rollen mit einer überzeugenden Authentizität und Hingabe und mit vollem Körpereinsatz, so dass es trotz der ernsten Thematik wirklich Spaß macht zuzuschauen, und auch das Bühnenbild und die Inszenierung sind außergewöhnlich.

Es wird mit vielen Videosequenzen gerarbeitet und die gekonnte Musikauswahl unterstreicht die Stimmungen und einzelnen Szenen sehr treffend.

Continue Reading

Der Ruhrpilot

Jörg Uckermann

Umland:  Berufung von ProKöln Ratsherr Uckermanns abgelehnt…Kölner Stadtanzeiger

Umland II: Adorno-Preis an Butler – Applaus drinnen, Protest draußen…FR Online

Umland III: Neues aus dem Schienenkartell. Kommunalbetriebe in Berlin, Hamburg, Bremen, Leipzig, Erfurt ausgebeutet. Erst Preise absprechen, dann in den Puff…WAZ Recherche

NRW: Zahl der Gewerbeanmeldungen deutlich gesunken…Welt

Dortmund: Disko-Türsteher weisen Ausländer ab…Der Westen

Dortmund II: Ein Asylbewerber aus dem Iran spricht über seine Flucht…Ruhr Nachrichten

Dortmund III: Erster schwarzgelber Kreißsaal…Ruhr Nachrichten

Duisburg: Gericht untersagt Umlegung für Grüngürtel in Duisburg-Bruckhausen…Der Westen

Duisburg II: Stadt spart auf Kosten von Eltern mit behinderten Kindern…Der Westen

Essen: Evag fahndet nach Betrugs-Millionen…Der Westen

Hamm: Neonaziaufmarsch am 6. Oktober abgesagt…NRWRex

Herne: Michelle Müntefering von SPD Herne nominiert…Pottblog

Werbung
Werbung


SPD-Bundestagskandidatur: Michelle Müntefering holt die absolute Mehrheit

Heute fällt die Herne SPD eine Vorentscheidung über der Direktkandidatur im Wahlkreis Herne/Bochum. Das würde keinen Menschen interessieren, wenn nicht Michelle Müntefering, die Frau des ehemaligen SPD-Vorsitzenden Franz Müntefering antreten würde und zwei Gegenkandidaten hätte. Aber auf die kommt es scheinbar auch nicht mehr an: Müntefering bekam eben 56 Prozent aller Stimmen. Die endgültige Entscheidung fällt ihn einer Woche. Die Chancen, dass die Erde bis dahin von einem Kometen zerschlagen wird sind größer als die Erfolgsaussichten von Münteferings Gegnern. Uwe Knüpfer, Ex-WAZ-Chef und heutiger Chefredakteur des SPD-Magazins Vorwärts, bekam 18 Stimmen.

Berlin-Mitte: Queer-Veganer Nichtraucher gesucht

Berlin – die wilde, ekstatische Metropole Deutschlands. Was New York in  den 70ern war, ist Berlin heute. Berlin ist wie Paris in den 20er und 30er Jahren: Bohéme, Hedonismus, Freiheit. Das Ende alle Konventionen. Kurzum: Es ist wie ein nie zu Ende gehende Rausch nach zwei Flaschen Club-Mate auf der schwäbischen Alb. Von Patrick Joswig und Stefan Laurin

Aber für solche Exzesse braucht man eine Basis. Ein Heim, vom dem aus man zu den Abenteuern der Großstadt aufbrechen kann. Eine Wohngemeinschaft, die noch eine echte Lebensgemeinschaft ist. Wir haben da was gefunden:

Wir verorten uns anarchistisch / linksradikal / (pro) queer-feministisch / anti-patriarchal und leben vegan. Auf struktureller Ebene sind wir alle unterschiedlich positioniert, d.h wir profitieren bzw. sind negativ von verschiedenen MachtStrukturen betroffen: hier wohnen sowohl weiblich als auch männlich erstsozialisierte Personen, einige haben einen Mittelklassebackground und andere haben Klassenwechsel erlebt. Eine Person ist negativ von Rassismus betroffen und die anderen drei sind weiß positioniert. Wir setzen uns

Continue Reading

Ärzte rufen zur Operation Fax-Shitstorm auf

Immer neue Protestarten entwickeln die Ärzte. Nachdem vor ein paar Jahren mit gemieteten Demonstranten Neuland betreten wurde, hat man sich im aktuellen Streit um die Bezahlung der Ärzte auf ein Konzept des Retro-Protestes eingelassen: Ein Fax-Shitstorm soll die Faxgeräte der Krankenkassen lahmlegen.   Praktisch für die Ärzte: Auch heute werden nicht die Ärzte selbst aktiv werden müssen, sondern die Sprechstundenhilfen, die die Fax-Geräte benutzen. Vielleicht  noch ein Wort zum Thema Fax. Diese Technologie wird nicht allen unseren Lesern mehr geläufig sein: Faxe stellten früher die Kommunikation zwischen Dampfschiffen auf dem Atlantik sicher, wenn es zu nebelig für Signalfahnen war.

Werbung
Werbung


NPD in Dortmund: „Ein kläglicher Haufen“

Ein kläglicher Haufen von 8-10 NPD-Mitgliedern protestierte am Montag Abend vor der Asylbewerber-Notunterkunft in Dortmund Derne. Protest? Eher der schief gegangene Versuch einer Kundgebung. „Nationale Volksfront“ wollte man doch so gerne sein – eine Gruppe nicht größer als der Westerhuder Seniorinnen-Kegelclub ist am Ende dabei herausgekommen. Von unserer Gastautorin Ulrike Märkel.

Und was soll man dann noch gegen 200 Demonstranten ausrichten, die mit Trillerpfeifen und Hupen bewaffnet den Lautsprecherwagen der NPD locker übertönten. Neben „Bunt statt braun“, den Falken, der evangelischen Kirche und den Linken, den Grünen und der SPD waren auch viele Bürger gekommen, um deutlich zu machen, dass die Flüchtlinge –die vor allem aus Krisen- und Kriegsgebieten Zuflucht in Dortmund suchen und oftmals von Kriegserlebnissen traumatisiert sind – bei uns willkommen sind.

Continue Reading

Gott, die Beschneidung und ich

Wie ihr wisst Leute, hatte ich schon mal eine Begegnung mit Gott. Glaube ich zumindest.  Aber ich habe es bislang für völlig unmöglich gehalten, dass er noch mal auftauchen könnte. Also ich meine in meinem ganz persönlichen Leben. Aber wie es der Teufel so …. sorry Leute, das ist mir jetzt nur so rausgerutscht, weil man es halt so sagt. War natürlich nicht ernst gemeint.

Wie auch immer. Ich saß auf einer Bank am Rhein Herne Kanal. Das Wetter war mittelprächtig, aber warm und vor allem trocken. Da taucht ein Typ auf, ich würde sagen faktisch aus dem Nichts, und setzt sich neben mich. Ziemlich abgerockte Klamotten hatte er an. Aber er sah trotzdem irgendwie elegant aus, war babyglatt rasiert und roch sehr angenehm nach einem sehr unauffälligen aber nichtsdestotrotz sehr teuren Parfum. Etwas seltsam wirkte bei diesem Wetter seine weiße Kapuze, die er über seinen Kopf gezogen hatte.

Dann, für den Bruchteil einer Sekunde, zog er sie nach hinten und entblößte sein schlohweißes, hinten zu einem kleinen Zopf zusammengeschnürtes Haar. Als er seine Kopfbedeckung wieder in die alte Position gezogen hatte, gab es für mich keinen Zweifel mehr. Er war derselbe der vor nicht allzu langer Zeit unangemeldet in meinem Büro aufgetaucht war. Gott hatte sich dieses Mal offensichtlich als Penner verkleidet, damit er in der Gegend nicht gleich auffiel. Ich war erst mal sprachlos.

Dann traute ich mich doch ihn sicherheitshalber zu fragen, ob er Gott sei. Er nickte fast unauffällig. Wobei, er hätte auch eine Sie sein können, so androgyn wie er wieder aussah. Judith Butler hätte seine helle Freude an seinen Gesichtszügen gehabt. Aber in den Klamotten und mit hochgezogener Hood hatte er, im Gegensatz zum letzten Mal,  nicht die geringste Ähnlichkeit mit Karl Lagerfeld. Zumindest nicht auf den ersten Blick. Letztlich hat Gott das ja auch nicht nötig. Er steht über der Zeit und damit auch über der Mode.

Continue Reading