Hartz IV: Wie kann ich das Beste daraus machen? Diese Frage stellt sich die Duisburger Autorin Birgit Stieler in ihrem Buch: „Relativ arm. Leben in der Bedarfsgemeinschaft“ täglich aufs Neue. Die allein erziehende Mutter von vier Kindern erzählt von Alltag zwischen Behördengängen, Bewerbungstrainings, Geldsorgen und der ständigen Frage, wie sie ihre Kinder mit Discounter, Suppenküche und Tafel satt bekommt.
Von unserem Gastautor Daniel Kasselmann.
Die Aufzeichnungen von Birgit Stieler erstrecken sich über ein Jahr in Tagebuchform. Sie macht sich ihre Gedanken, dass ihre Kinder sie einerseits dringend brauchen, sie aber einen Erwerbsjob natürlich annehmen würde, um nicht mehr gesellschaftlich als Sozialschmarotzerin angesehen zu werden. Im Verlauf des Jahres steigt sie dann auch wieder mit einem Minijob ein, was den Spagat zwischen Arbeit und Familie noch verstärkt. Die einzelnen Tageseinträge sind zwischen fünf Zeilen und einer Seite lang und spiegeln damit auf wunderbare Weise das Auf und Ab des turbulenten Alltags, der nur mit einer Engelsgeduld zu bewältigen ist. Zudem entwickelt sie enorme Kreativität in der Frage, wie mit dem Hartz IV-Satz in relativer Armut trotzdem klar kommt. Ihr unerschütterlicher Optimismus spiegelt sich in ihrer sprachlichen Ausdrucksform; so klingt sie niemals larmoyant, sondern unprätentiös, gerade bei ihren kurzen Notizen über das tägliche Mittagessen. Ihre Freude über die Entdeckung, dass man beim Discounter morgens das Brot vom Vortag zum halben Preis ergattern kann oder der „Segen“, dass sie mit dem Büchereiausweis so preiswert lesen kann machen ihren Kampf zur Überlebenskunst. Die Liebe zu ihren vier Kindern wird auf eine fast beiläufige Art deutlich, in den gemeinsamen Ausflügen und ihren mütterlichen Aufgaben zwischen Kinderkrankheiten, Schulsprechstunden und kleinen und doch so großen Aufmerksamkeiten. Das macht ihren innerlichen






