Christian Lindner – der Retter der FDP? Nur oberflächliche Betrachter können zu diesem Schluss kommen, der von vielen Medien geteilt wird. Gerettet wurde die FDP von ihrer Basis. Von engagierten Männern und Frauen, welche die Fahne des Liberalismus auch hoch hielten, als sie dafür mit Hohn und Spott übergossen wurden. Und dies an Orten taten, in die sich kein liberaler Anzugträger aus Berlin jemals hinwagen würde. Es waren Männer wie Udo Muschkies, der Chef der FDP in der Dortmunder Nordstadt, denen die Liberalen ihren Wiederaufstieg zu verdanken haben.
Thyssenkrupp entdeckt seine weibliche Seite
Unter dem neuen Chef Heinrich Hiesinger soll so manches anders werden: Weniger Stahl, mehr Technologien – und weiblicher soll Thyssenkrupp werden.
Bislang stellen Frauen gerade einmal sechs Prozent aller Führungskräfte. Im obersten Topgremium ist keine und auch in der zweiten Reihe sieht die Bilanz mager aus. Mit Gabriele Sons soll nun ein Stück weit Abhilfe geschaffen werden. Bis zum Jahresende soll die 51-Jährige das Personalressort einer der Techniktöchter (Aufzug, Anlagenbau Komponenten) übernehmen.
Die Frauenquote wird sich dadurch zwar nur geringfügig verändern, aber der Konzern macht klar, wohin die Reise geht. Bis 2020 sollen 15 Prozent der Führungskräfte weiblich sein. Um dieses Ziel zu erreichen, wird Hiesinger noch einige Frauen zu dem Konzern lotsen müssen.
Auch wenn Thyssenkrupp folgendes dementiert, im Konzern wird diskutiert, ob Sons weiter aufsteigen wird. Angeblich gab es Gespräche, dass sie mittelfristig Ralph Labonte im Konzernvorstand beerben wird. Labonte ist Personalchef. In der Topebene wäre die Frauenquote damit erfüllt. Da aber Sons aus dem Arbeitgeberlager kommt, stößt dieses Ansinnen auf harsche Kritik bei den Betriebsräten. „Den Posten wollen wir mit einem unserer Leute besetzen“, sagte ein Gewerkschaftler.
NRW: Piraten veröffentlichen Wahlkampfprogramm
Am Wochenende haben die Piraten auf ihrem Parteitag in Dortmund ihr Programm zur NRW-Landtagswahl am 13. Mai beschlossen. Heute nun haben sie es veröffentlicht – zumindest theoretisch, denn der Server auf dem es liegt ist heillos überlastet, die neue Hardware kommt in den nächsten Tagen, die alte Technik scheint dem Interesse, das den Piraten entgegen gebracht wird nicht stand zu halten. Also – immer wieder versuchen…Oder auf die Nacht warten. Dann wird es wahrscheinlich pronlemlos möglich sein, auf das Programm zuzugreifen.
Euromayday: Made in Common?!
Das diesjährige Motto des Euromayday Ruhr am 30 April in Bochum lautet: »Made in Common«. Dass die Euromayday-Veranstalter damit nicht nur dem Slogan »Made in Germany« der kommerziellen Tanzveranstaltung »Mayday« in der Dortmunder Westfalenhalle widersprechen, liegt auf der Hand. Was sie damit nun genau meinen erklären sie im folgenden Gespräch.
Das Motto »Made in Common« könnte man frei übersetzten mit: »Hergestellt im Gemeinsamen«. Das klingt auf poetische Weise sympathisch bleibt aber etwas abstrakt. Was meint ihr damit genau?
Das was wir unter dem »Gemeinsamen« verstehen hat für uns ganz unterschiedliche Bedeutungen, die jedoch alle miteinander im Zusammenhang stehen. Zunächst bezieht sich das Motto »Hergestellt im Gemeinsamen« tatsächlich ganz unmittelbar auf die Produktion von Dingen, von Waren, Dienstleistungen und Informationen. Im Kapitalismus von heute werden Wissen und Kommunikation zu den wichtigsten Produktivkräften, und diese entstehen nicht in der Fabrik oder in der Forschungsabteilung eines Konzerns sondern in der gesamten Gesellschaft, im menschlichen Leben als solchen. Die Unternehmen nutzen dieses Wissen und die damit verknüpften Fähigkeiten als Ressource und beuten sie aus. Das funktioniert besonders gut wenn ein Produkt durch seine immateriellen Eigenschaften seinen eigentlichen Wert erhält.
Könnt ihr das an einem Beispiel einmal erläutern?
Der Computerkonzern Apple verkauft mit dem iPad in erster Linie eine mobile Schnittstelle zum Internet. Ohne das Internet und die von Millionen UserInnen generierten Inhalte darin wäre das iPad bedeutungslos. Innovativ und wertvoll ist die Möglichkeit
Dr. Harald Friedrich und das Trinkwasser an der Ruhr

Das tägliche Trinkwasser gehört zu den wichtigsten und kostbarsten Lebensmitteln und wird deshalb staatlich überwacht. Trotzdem müssen rund 4 Millionen Einwohner in NRW entlang der mittleren Ruhr mit vergleichsweise schlechtem Trinkwasser vorlieb nehmen, das zudem eine Unzahl „gefährlicher“ Substanzen enthält: Pharmakareste, Flammschutzmittel der Industrie sowie andere Chemieverbindungen, ausgeschiedene natürliche Estrogene und anderes mehr. Von unserem Gastautor Robert Holzwart
In fast allen Kommunen Deutschlands stehen die Stadtoberhäupter für die Qualität ‚ihres’ Trinkwassers (z.B. durch die Stadtwerke) gerade und werden bei schlechtem Management schnell vorgeführt oder abgestraft: durch die Opposition im Rathaus oder die wählenden Einwohner. Anders in NRW: Dort sind es zwei Monopole, die sich auf beiden Seiten durch die jahrzehntelange Dominanz der spezifischen nordrhein-westfälischen Polit-Strukturen bequem eingerichtet haben: zum Nachteil der Umwelt bzw. der Gesundheit der Bürger.
- Die kommunalen Kläranlagen entlang der Ruhr werden nicht durch eine einzelne Kommune betrieben, sondern durch eine Art Zwangsverband, den sogenannten Ruhrverband, in dem alle links und rechts der Ruhr zusammengeschlossen sind: die gewerblichen industriellen Einleiter, die
Envio-Prozess: Es könnte eng werden für Dirk Neupert
Wenn am 9. Mai in Dortmunder der Envio-Prozess beginnt, haben die zum Teil schwer mit PCB belasteten Envio-Arbeiter eine Chance, ihre Interessen gegen die Angeklagten mit ex-Envio-Chef an der Spitze durchzusetzen. Mit Reinhard Birkenstock haben sie als Nebenkläger einen profilierten und prominenten Rechtsanwalt an ihrer Seite.
Lange sah es nach dem klassischen David gegen Goliath Spiel aus. Da die Envio-Führung mit dem ehemaligen Envio-Chef Dirk Neupert und einer Phalanx hochkarätiger Anwälte, dort die zum Teil schwer mit PCB belasteten Envio-Arbeiter. Seit dem Herbst vergangenen Jahres wurde hinter den Kulissen daran gearbeitet, für eine möglichst gute juristische Vertretung der Arbeiter zu sorgen. Ein Vorgang, bei dem es zahlreiche Rückschläge gab. Noch vor ein paar Wochen sah es so aus, als ob eine adäquate Vertretung der Arbeiter vor Gericht kaum zu finanzieren wäre. Die Wende kam, als sich ein Arbeiter mit einem offenen Brief, der auch auf diesem Blog veröffentlicht wurde, an die IGBCE wandte. Die Gewerkschaft entschloss sich dann doch, den Arbeitern mit Reinhard Birkenstock einen erfahrenen Juristen an die Seite zu stellen.
The Asteroids Galaxy Tour
The Asteroids Galaxy Tour, Freitag, 20. April, 19.30 Uhr, Gebäude 9, Köln
Der Ruhrpilot
Dortmund: Star-Anwalt Birkenstock vertritt Envio-Opfer…Der Westen
Dortmund II: „Ich will Genugtuung für die Opfer – durch Worte und Taten“…Der Westen
Vorratsdatenspeicherung: Diesen Horrorkatalog will das Innenministerium speichern…Netzpolitik
NRW: Inhaltslosigkeit mit Soße? „Currywurst ist SPD“!…Welt
NRW II: TV-Duell ohne Zuschauer…Post von Horn
NRW III: Landtagswahl-Umfrage …Pottblog
NRW IV: Unis rufen nach Studiengebühren…RP Online
Ruhrgebiet: “Hütchen sind immens wichtig” – Frank Goosen auf Lesereise…Revierpassagen
Bochum: Das digitale Bücherregal…Ruhr Nachrichten
Bochum II: Piratenpartei Bochum nimmt Abstand vom Bürgerbegehren gegen das Musikzentrum…Pottblog
Bochum III: Gema Tarife – Zeche soll 680 Prozent mehr zahlen…Ruhr Nachrichten
Dortmund III: Keine Mehrheit für Rad-Autobahn…Der Westen
Dortmund IV: Warnung vor Neonazis in Dortmunder Sportvereinen…Der Westen
Duisburg: Xtranews lädt zum Bloggertreffen…Xtranews
Duisburg II: Bürgerinitiative stellt eigenen Kandidaten auf…Der Westen
Essen: Klimaschützer wollen bei RWE-Versammlung protestieren…Der Westen
NRW: Experten kritisieren Schuldenpolitik

Hat der NRW Wahlkampf ein Thema? So richtig ist das bislang noch nicht deutlich geworden. Nun versuchen einige Wirtschaftsexperten das zu ändern und haben ein Papier zum Thema Schulden veröffentlicht.
So recht sparen mag niemand: SPD und Grüne ohnehin nicht, hat man sich doch mit großzügigen Ausgaben die Treue der eigenen Klientel erkauft. Und auch CDU-Spitzenkandidat Norbert Röttgen mag nicht als knauserig gelten. Allein FDP-Mann Christian Lindner fordert einen Abbau der Ausgaben. Eines der schlüssigen Argumente Lindners: Der verschuldete Staat begibt sich in die Abhängigkeit der Finanzmärkte.
Linders Position bekam heute prominente Unterstützung: Prof. Dr. Justus Haucap, Prof. Dr. Walter Krämer und Jochen Kienbaum gehören zu den Unterzeichnern eines offenen Briefs in dem das Ende der Schuldenpolitik gefordert wird. Sie sehen die Zukunft des Landes durch immer mehr Schulden gefährdet. Was sie fordern widerspricht dem Zeitgeist: Privatisierungen, Überprüfung aller Ausgaben, Konzentration des Staates – die Chancen sind nicht groß, dass der offene Brief bei den Landespolitikern Gehör finden wird. Es könnte aber gut sein, das in fünf oder zehn Jahren viele der Meinung sein werden, das es besser gewesen wäre, wenn heute mit dem Sparen begonnen worden wäre. Denn wenn steigende Zinsen den Handlungsspielraum der Städte und des Landes massiv einengen werden, wenn Pensionslasten die Haushalte an den Rand des
NRW: Mit lautem Halali gibt es den ersten Eklat im Wahlkampf
Endlich. Ich hatte schon geglaubt, der Wahlkampf würde so harmonisch weitergehen, wie bisher. Da verteilen Hanni und Nanni, also Hannelore Kraft und Sylvia Löhrmann, fröhlich Ostereier auf einer gemeinsamen Veranstaltung. Differenzen zwischen Roten und Grünen werden durch eine süße Harmoni-Marmeladenschicht übertüncht. Die Linken beschäftigen sich selbst mit ihrem Untergang, FDP-Chef Lindner und die Piraten mit ihrem persönlichen Ego – und Röttgen sucht verzweifelt nach einem Mitglied in seinem Schattenkabinett, bei dessen Präsentation man nicht gähnen muss. Doch dann kam die Gothaer-Gruppe aus Köln.
