
Die schlimmste Frage im Umgang mit Fremden. Von unserer Gastautorin Anne Winterhager.
Ich treffe Sancho im ICE zwischen Frankfurt und Düsseldorf.
Ein normaler Typ, Anfang 40, in dunkelblauem Hemd. Sein Gesicht südländisch, leicht vernarbt und freundlich. Wie immer bei Fremden im Zug rätsel ich vor mich hin, wo er aussteigen wird (irgendwo im Grünen?) und was er macht (vielleicht Versicherungen?). Ich setze mich zu ihm in den Vierer.
Bald kommen wir ins Gespräch. Wie immer ist es durch den kleinen grauen Hund bedingt, der auf dem Boden neben mir liegt, gestreckt wie ein Türvorleger, vor sich hinpennt und dabei mit dem Schwanz wedelt.
„Niedlicher Hund. Wie heißt der?“ fragt Sancho,
„Karl“ sage ich.
„Karl-Gustav“ lacht Sancho.
„Ich bin Sancho. Und du“?
„Hallo Sancho, ich bin Anne“
Ich klinge wie die erste Lektion einer Fremdsprachen-CD.
Wir unterhalten uns über alles: Das Wetter, Tagespolitik, große und kleine Hunde – und die Tatsache dass ALLE Hunde in Sanchos Heimat Südamerika






