We Were Promised Jetpacks, Dienstag, 20. September, 20.00 Uhr, Gebäude 9, Köln
Der Ruhrpilot
Umland: Der grüne Traum ist aus…taz
Umland II: Rot-Rot geht, die Generation Internet kommt…Welt
Umland III: Wowereit wurschtelt sich die Macht zurecht…Spiegel
Umland IV: Mehr netzpolitische Demokratie und Rot-Rot-Orange in Berlin wagen!…Pottblog
Umland V: Piraten – Glückwunsch! Aber…Kaffee bei mir
Umland VI: Ein paar Sätze zur Berlin-Wahl…Rot steht uns gut
Umland VII: Warum Piraten?…F!XMBR
NRW: Streit um Gasbohrungen…Ruhr Nachrichten
NRW II: Piraten rechnen mit starkem Aufwind dank Berlin…Der Westen
NRW III: Loveparade-Opfer-Anwälte empört…RP Online
Ruhrtriennale: Junge Triennale erklärte den Buddhismus…Der Westen
Ruhrgebiet: ,Zeit, dass sich die Kräne drehen’…Der Westen
Bochum: Geschlafen wird am Monatsende…Bo Alternativ
Bochum II: Junggesellen-Abschiede müssen draußen bleiben…Der Westen
Dortmund: Ein Spaziergang durch die Hafen-Szene…Ruhr Nachrichten
Dortmund II: „Stadt setzt auf Lohndrücker“…Der Westen
Duisburg: Die Millionen-Retter der Duisburger Gebag…Der Westen
Essen: „Essen.Original“ knackt den Besucherrekord…Der Westen
Berlinwahl: FDP vor dem Ende?

Nein, es ist doch kein spannender Wahlabend geworden. Schon um 18 Uhr war es klar, wie es gelaufen ist, nämlich im Grunde so, wie es die Institute prognostiziert haben. Rot und Grün haben gewonnen, auch wenn zur Stunde noch nicht hundertprozentig sicher ist, dass es für eine Regierungsbildung reicht. Beide Parteien blieben ein wenig unter ihren Erwartungen – ebenso wie die Linke, bei denen es immerhin soweit abwärts geht, dass ein Mitregieren nicht mehr möglich ist. Die CDU hat sich bei etwa 23 Prozent konsolidiert, offenbar mit „Rückkehrern“ von der FDP. Die Sensation stellt sicher das Ergebnis für die Piratenpartei dar. Das politisch Bemerkenswerteste ist aber ohne jeden Zweifel das politische Desaster für die FDP.
Rache, Liebe, Hoffnung? – Zaimoglus Roman „Ruß“ ist auch ein Schatten-Spiel, das Motiven und Miseren in Duisburg zum Verwechseln ähnlich sieht

Eine Lese-, Lesungs- und Lebenserfahrung/
Im Rahmen des „Schlimm City“-Projekts erklärte Feridun Zaimoglu bei der Mülheimer Buchpremiere seines neuen Romans dem Ruhrgebiet offen seine Liebe. Im launig-klugen Gespräch mit Hubert Winkels vom Deutschlandfunk pries er die Würde und den Stolz einfacher Leute, die trotz sozialer Erosion in der „Discount-Diaspora“ an der Ruhr ihr Leben leben: „Ich mag diese schönen Menschen.“ 150 Gäste freute das und gebannt lauschten sie Zaimoglus Ausführungen zum Entstehen von „Ruß“. Nur wenige fragten sich, ob die profunden Revier-Kenntnisse des Autors auch eine angemessene Übersetzung ins Literarische gefunden hätten. Dass Zaimoglus romantische Zuneigung fürs Ruhrgebiet in „Ruß“ vor allem als Bewunderung für ein Museum der Bilder einer untergehenden Welt aufscheint, macht die Lektüre inspirierend und ärgerlich zugleich.
Berlin Wahl: Das Glück der Piraten und das Leiden der grünen Volkserzieher
In Berlin wird heute der Boom der Grünen enden. Immer mehr Menschen haben keine Lust mehr, sich von den Grünen zwangserziehen zu lassen. Davon profitieren die Piraten.
Erinnert sich noch jemand daran, dass vor ein paar Monaten ernsthaft darüber diskutiert wurde, dass die Grünen in Berlin als stärkste Partei gehandelt wurden? Das Renate Künast schon als regierende Bürgermeisterin gehandelt wurde? Heute werden die Grünen auf Platz drei landen – deutlich hinter der SPD und der CDU. Und die Piraten werden von den Verlusten der Grünen profitieren. Immer weniger Wähler haben Lust auf eine Partei, die sich als Volkserzieher versteht. Der Tübinger OB Palmer kämpft gegen Kids, die mit der Bierflasche auf der Straße herumlaufen, in NRW soll das Rauchen verboten werden, Politiker der Grünen predigen gegen den Fleischkonsum. Nachdem Hauptziele der Grünen wie der Atomausstieg verwirklicht wurden, geriert sich die Partei als weise Volkspädagogen.
Die Partei, die mal vor ein paar Jahren auch angetreten war, um den Menschen größerer individuelle Freiräume zu geben, die gegen den Mief ankämpften, ist eine neokonservative Spießerpartei von langweiligen Besserwissern geworden, die noch in jeder Diskussion der Moralkeule herausholen: „Du isst Wurst auf dem Brot? Du willst das die Eisbären aussterben.“ Sie sind eine Partei, die von den Ängsten der Menschen lebt. Schön beschrieben hat das Alexander Grau auf Cicero.de.
Nazi-Dreck in Bochum-Ehrenfeld
Wenn es zuletzt um Nazis im Ruhrgebiet ging, stand stets Dortmund im Fokus der Ereignisse. Von unserem Gastautor Daniel Pichler.
Doch auch in Bochum nerven die Neofaschisten leidlicherweise in regelmäßigen Abständen. Sei es, wenn ein NPD-Mitglied seinen eigenen Briefkasten in die Luft sprengt oder auf dem Jüdischen Friedhof in Wattenscheid Grabsteine mit Hakenkreuze verunstaltet werden. Die jüngste Schmierattacke stammt aus Ehrenfeld. Mindestens seit Freitag prangt auf einer Steinsäule gegenüber des Schauspielhauses die Parole „Frei, sozial und national – treu vereint und radikal“. Der Verdacht liegt nahe, dass der Spruch von einem Ortsansässigen geschrieben, oder zumindest Sympathisanten in der direkten Nachbarschaft hat. Denn am Freitagabend wurde der Schriftzug spontan von Besuchern des Stadtteilfests „Vom Dachboden nach Unter Tage“ überklebt. Doch Samstagmittag waren die Aufkleber bereits wieder Geschichte und die Parole erneut sichtbar. Für den Hinterkopf: Zwei Akteure aus dem Umfeld der Autonomen Nationalisten sollen nicht weit entfernt von der Kreuzung am Schauspielhaus wohnen… Ob in Bochum-Ehrenfeld oder anderswo: Augen aufhalten, Nazischmiererein protokollieren, öffentlich und unkenntlich machen!
Screaming Females
Screaming Females, Montag, 19. September, 20.00 Uhr, West Germany, Berlin
Der Ruhrpilot
Umland: Wahlparties in Berlin…Netzpolitik
Ruhrgebiet: Großbrand in Essen-Kray – Wolke zieht gen Bochum, Gelsenkirchen, Herne und den Kreis Recklinghausen…Pottblog
NRW: Fleisch- und Pflanzenesser im Duell…Welt
NRW II: Landes-FDP votiert für den Euro-Rettungsschirm…Stern
NRW III: Kritik an Plänen für Frauenquote an Unis…Der Westen
Ruhrtriennale: In Kafkas Schloss steht eine Turbine…Ruhr Nachrichten
Bochum: Von Dieben, Zäunen und Debatten…Bo Alternativ
Dortmund: Hafen steuert Kurs Duisburg…Der Westen
Essen: Im Osten geht die Messe auf…Der Westen
Herten: Protest gegen rechte Hetzer…Recklinghäuser Zeitung
Freischreiber: Der Himmel- und Hölle-Preis…Kaffee bei mir
Umland II: Beuys reloaded…Welt
Umland III: Biermösl Blosn und Gerhard Polt in der Bigger Schützenhalle…Zoom
EU: Netzneutralität im Europäischen Parlament…vasistas
Partys, auf denen man nicht sein will Teil I: Eröffnung des Innovation City Beratungszentrums in Bottrop
Mit dem Projekt Innovation City will der Initiativkreis Ruhr am Beispiel Bottrops zeigen, wie das so klappen kann mit Energiesparen und Klimaschutz. Bislang klappt das aber nicht.
Bottrop gibt sich jede Mühe, damit das Projekt zum Erfolg wird – und steht damit ziemlich alleine da. Denn die heutige Eröffnung des Innovation-City Beratungszentrums in Bottrop ist mit dem Wort Rohrkrepierer noch freundlich umschrieben. Verantwortlich dafür war die InnovationCity Management GmbH. Und man ahnt jetzt, warum deren Geschäftsführer, Markus Palm, beurlaubt wurde. Fast ein Jahr nach dem Start ist so gut wie nix passiert, bei der Geberkonferenz wurden Kekse geknabbert aber wenig Geld rübergeschoben und das Beratungszentrum hat – naja – noch etwas Optimierungsbedarf.
RVR: Der (geheime) Städtebund
Das Kirchturmdenken wird im Ruhrgebiet oft kritisiert. Auch ist die Region als Ganzes durch eine Schwäche geprägt, Ziele vorzugeben und Entscheidungen zu treffen. Das liegt auch daran, dass die gelebten Strukturen von den vorgegebenen abweichen und weitgehend unbekannt sind. Daraus resultiert ein Demokratiedefizit, das weiter dadurch verstärkt wird, dass das „Ruhrparlament“ bisher indirekt – also nicht von den Bürgern selber – gewählt wird. Mit dem Amtsantritt der neuen Regionaldirektorin Karola Geiß-Netthöfel besteht die Chance, dies jetzt zu ändern. Von unserem Gastautor Roland Mitschke.
Der Dortmunder Ex-OB Gerhard Langemeyer (SPD) galt nie als Freund der regionalen Zusammenarbeit an der Ruhr. Für seine Stadt „und für sich“ sah er eine Führungsrolle in Westfalen. Dabei störte es ihn wenig, dass dies außerhalb seiner Stadt kaum Beifall fand. Die starke Position Münsters ist hier so gut wie unumstritten. Dass er formal der Kommunalaufsicht des Arnsberger Regierungspräsidenten unterstand, war nur ein Schönheitsfehler – zumindest solange diese ebenfalls das SPD-Parteibuch in der Tasche hatten. Ihnen konnte er – übrigens wie andere SPD-Oberbürgermeister auch – sagen, was sie zu tun und zu lassen hatten. Dies änderte sich erst mit dem CDU-Mann Helmut Diegel in Arnsberg. Für Langemeyer nahezu unerträglich, sich aus Arnsberg sagen lassen zu müssen, was bei knappem Geld in der Stadt gemacht werden kann und was nicht.
Diese „Fremdherrschaft“ noch zu ergänzen mit einem starken Regionalverband Ruhr (RVR) mit Sitz in Essen war für den machtbewussten Oberbürgermeister eine Horrorvorstellung. In dem von ihm aufgrund des starken Drucks der Opposition in Düsseldorf nicht verhinderbarem neuen RVR-Gesetz hatte er es doch bei der rot-grünen Landesregierung geschafft, den Oberbürgermeistern und Landräten im neu strukturierten RVR eine stark privilegierte Stellung zu verschaffen. Es gab einen nicht öffentlich tagenden Vorstand aus Oberbürgermeistern, Landräten und den Fraktionsvorsitzenden der Verbandsversammlung. Dieser kontrollierte die Verwaltung, traf wichtige Personalentscheidungen und nichts kam in die Ausschüsse und die Verbandsversammlung, was diese Runde nicht vorher freigegeben hatte. Insofern war es aus Langemeyers Sicht konsequent, sich selbst an die Spitze dieses „Vorstandes“ zu setzen und mit dem braven Heinz-Dieter Klink (SPD) einen


