Am Donnerstag fand das Alternative Medienfestival Bochum in der Rotunde in Bochum statt. Ein Raum, der offen ist für alle, die ihn nutzen wollen. Und es ist nicht mehr der einzige Ort seiner Art im Ruhrgebiet.
Das Alternative Medienfestival Bochum wäre ohne die Nutzung der Rotunde nicht möglich gewesen. Und andere Veranstaltungen wie N.a.t.u.r., die ebenfalls dort stattfanden, auch nicht. Die Rotunde ist ein alter Bahnhof am Bermudadreieck in Bochum. Viele, unterschiedliche Räume eignen sich für Lesungen, Konzerte und DJ-Acts und das alles zur gleichen Zeit, denn in der Rotunde ist viel Platz. Gruppen die eine Idee für eine Veranstaltung haben, können seit ein paar Monaten die Rotunde nutzen. Das kostet sie kein Geld, nur der Getränkeverkauf wird vom Besitzer organisiert. Das ist Leo Bauer, dem in Bochum unter anderem das KAP, das Mandragora und das Riff gehören und der zu Recht als Erfinder des Bermudadreiecks gilt. Er kam als Erster auf die Idee, Stühle vor eine seiner Kneipen zu stellen. Damals, in den 70ern, dachten viele Leo würde spinnen – heute wissen wir, es war eine gute Idee.
Und das mit der Rotunde scheint wieder eine gute Idee zu sein. In Zeiten, in denen viel über Zwischennutzung gesprochen und geschrieben wird, macht Leo einfach – und es funktioniert. Die Rotunde hat sich in kurzer Zeit als Veranstaltungsraum etabliert. Als Veranstaltungsraum, der ohne öffentliche Mittel auskommt – und von der Kulturpolitik unabhängig ist. Die Rotunde sorgt dafür, dass sich Leute überlegen, wie man sie nutzen kann – und heraus kommen Festivals und Veranstaltungen, wie man sie im Ruhrgebiet noch nicht gesehen hat.
Die Rotunde ist nicht der erste Raum diese Art. Ähnlich offene Konzepte, wenn auch nicht so radikal, kennt man aus dem Unperfekthaus in Essen, dem Rottstr.5 Theater in Bochum und dem Sisskingkong und der Hafenliebe in Dortmund. Dort stellen die Besitzer Räume zur Verfügung, die man für Lesungen, Kongresse und Konzerte nutzen kann und die allesamt gut angenommen werden. Man merkt, da hat etwas gefehlt. Und es ist gut, dass das jetzt da ist.








