Am 4. und 5. Juni sollte das Stück „Chaos“ des finnischen Autoren Mika Myllyaho am Musischen Zentrum der Ruhr-Uni aufgeführt werden. Daraus wird nichts: Der Suhrkamp-Verlag zog seine mündliche Zusage zurück.
Chaos fällt aus – der mittlerweile in Berlin ansässige Suhrkamp Verlag untersagte dem Studententheater der Ruhr Uni die Aufführung. Auch das der Autor des Stückes, Mika Myllyaho, damit einverstanden war, dass Chaos in Bochum gespielt wird, interessiert Suhrkamp nicht. Nach Angaben der Theatermacher bezeichnete der Verlag dieses Vorgehen als hinterhältig: „Über Ihr Vorgehen sind wir in höchstem Maße irritiert. Die Rechte an o. g. Text liegen beim Suhrkamp Verlag und sind über diesen einzuholen“.
Suhrkamp hat sich „rechtliche Schritte vorbehalten, sollte es zu einer nicht genehmigten Lesung oder Aufführung kommen.“
Wer sich, wie die Ruhrbaronez.B., seit langem für die konsequente Befolgung der Sanktionspolitik gegen den Iran einsetzt, kann über die Meldung, eine israelische Firma habe dem Iran ein Schiff verkauft, nur irritiert sein. Wenn dann noch zu hören ist, Ahmadinedschad baue seinen Schwager, der die Israelis als „unsere Freunde“ bezeichnet, als Nachfolger auf, wird die Irritation nicht unbedingt kleiner. Immerhin: die Regierungen in Jerusalem und in Teheran bestreiten nachdrücklich, Wirtschaftsbeziehungen zum Feind auch nur zu dulden. Damit erhöht die eine Regierung die Glaubwürdigkeit der jeweils anderen, und auch unser Weltbild erhält auf diese Weise wieder die nötige Standfestigkeit.
Letzte Woche hatten die USA Israels größten Konzern, die „Ofer Brothers Group“, auf die Liste der Iran-Sanktionsverletzer gesetzt.
NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) informiert sich über die Preise von illegalem Viagra aus dem Internet (Bildnachweis: Pressefoto Innenministerium NRW)
Photoshop ist eine tolle Sache. Aber man sollte nicht nur technisch gut damit umgehen können, sondern sich auch überlegen, was man damit macht.
Drei Männer schauen begeistert und lachend auf einen Monitor. Die drei sind NRW-Innenminister Ralf Jäger (Mitte), Klaus Kisters, Ermittler der Zentrale Internetrecherche (ZIR) (links) und Wolfgang Gatzke, Direktor des LKA NRW (rechts). Was auf dem Monitor in diesem Moment zu sehen war, wissen wir nicht. Vielleicht lustige Fotos von der Betriebsfeier oder ein schmutziger Witz über Hannelore Kraft. Was wir allerdings sehen können ist das, was via Photoshop etwas plump und nachträglich in den Monitor eingefügt wurde: Eine Shopping-Site für Viagra. Und Valium gibt es dort auch – wenn man sich von dem ganzen Sex-Stress erholen möchte.
Ich weiß ja nicht, was ich, wenn ich in der Pressestelle arbeiten würde, meinem Minister in den Monitor kopiert hätte. Aber ein offizielles Pressefoto, wo er und zwei hohe Polizeibeamten sich über die günstigen Viagrapreise zu freuen scheinen, wäre wohl nicht dabei herausgekommen. Was mit gestohlenen Reifen wäre doch auch ganz nett gewesen.
Update: Polizei veröffentlicht Bild von Viagra-Ralf
Im Landtag NRW sorgte das Bild von „Viagra-Ralf“ alias Innenminister Ralf Jäger (SPD) für ein großes Hallo. Nicht nur, dass die CDU die ganze Nummer peinlich für den Minister findet. Nöö. Noch besser: Die Polizei NRW hat das Bild in ihrem Magazin „STREIFE“ als Illustration für den Bericht „Immer mehr Täter tummeln sich im Netz“ verwandt. Herausgeber des Magazins: Das Innenministerium NRW. Also „Viagra-Ralf“ selber. 🙂
Gedruckt wurde folgendes Foto:
NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) informiert sich über die Preise von illegalem Viagra aus dem Internet (Bildnachweis: Pressefoto Innenministerium NRW / 01.03.2011)
Eine Kurzgeschichte von unserem Gastautor Ulrich Schröder
Egon Kranz hat eine Wette verloren: Er hätte seine Hand dafür ins Feuer legen können, dass die freiheitlich-klerikale Koalition die politische Minimalintelligenz besessen hätte, von einer politisch tödlichen Einführung Allgemeiner Studiengebühren im Lande abzusehen – hatten doch sogenannte Studienkonten bereits der Vorgängerregierung das Genick gebrochen. Er hatte dagegen gehalten, als irgendein durchgeknallter Ex-AStA-Vorsitzender herausposaunte, dass die liberalkonservative landespolitische Elite ganz gewiss den Fehler machen werde, das unterschätzte Studivolk gegen sich aufzuhetzen. Egon jedoch hatte dies für ausgeschlossen gehalten und schüttelte schließlich fassungslos den Kopf, als wenig später die Pläne bekannt wurden, die spätestens bei der nächsten Wahl den politischen Super-GAU für die Regierungsparteien bedeuten würden.
Als er seine Wettschuld einlöste, in die glücklicherweise nicht im Landtag vertretene Partei des dilettantischen Dogmatismus (PDD) einzutreten, um dort den außerparlamentarischen Widerstand gegen die Campusmaut voranzubringen, standen dort bereits die Zeichen auf Fusion: Aus der Konkursmasse der DDR durchgereichte Parteivermögensmittel waren Mitte der Nullerjahre strategisch eingesetzt worden, um im Westen eine dubiose pseudosozialistische „Wahlalternative“ aufzuziehen, um sie kurze Zeit später „freundschaftlich“ zu übernehmen: Die ZURÜCK.PARTEI mit ihrem Parteiorgan RÜCKWÄRTS samt Dreieckslogos als Ü-Strich-Ersatz, das in die unauslotbaren Untiefen der Vergangenheit eines anderen Deutschland zurückverwies, ward geboren.
Duisburg ist die einzige Großstadt Nordrhein-Westfalens, die von einem rot-rot-grünen Bündnis regiert wird. Und weil das auch in Zukunft so bleiben soll, ignoriert der Chef der Duisburger SPD, NRW-Innenminister Ral Jäger, beharrlich die Aufrufe zum Israel-Boykott von Linksfraktionschef Hermann Dierkes.
Dem Fraktionsvorsitzenden der Duisburger Linkspartei, Hermann Dierkes, kann man vieles nachsagen. Dass er ein Mann ist, der seine Ansichten verleugnet, nicht:
„Wir müssen mutig die Wahrheit verbreiten. Wir dürfen es nicht länger zulassen, dass im Namen des Holocaust und mit Unterstützung der Bundesregierung derart schwere Menschenrechtsverbrechen begangen und geduldet werden. Jede und jeder kann z.B. durch den Boykott von israelischen Waren dazu beitragen, dass
Die Schriftstellerin Katharina Born (Paris) , Tochter des in Duisburg geborenen Autors Nicolas Born (beide Literaturpreis Ruhr), weist in einer Rundmail auf einen bisher unveröffentlichten Text Nicolas Borns hin
(mehr über Katharina und Nicolas Born hier bei den Ruhrbaronen unter dem Datum des 4. März 2011: Das Ruhrgebiet und das Aufleuchten und Verschwinden des Poetischen.):
„Liebe Born-Interessierte,
an diesem Wochenende erscheint in der Süddeutschen Zeitung in Auszügen ein sehr berührender, bisher unveröffentlichter Text Nicolas Borns zu Gorleben, der eigenen Krankheit und dem Gefühl eines wiederholten Heimatverlusts.
Bereits schwerkrank sprach Born im April 1979 diesen Text auf Band, eine Art Tonbandprotokoll, eine letzte Erzählung, die dreißig Jahre später oft beklemmend, vor allem aber überraschend aktuell wirkt.
(…) Der ganze Text erscheint dieser Tage in der von Michael Krüger herausgegebenen Literaturzeitschrift Akzente.
Die Staatsanwaltschaft Bochum scheint nicht ausgelastet zu sein. Heute findet in Bochum ein Prozess gegen eine junge Frau statt, die Naziaufkleber überklebt hat.
Sie gehören in vielen Städten zum Stadtbild: Naziaufkleber auf Stromkästen, Masten und Häuserwänden. In Bochum findet heute ein Prozess gegen eine junge Frau statt, die Naziaufkleber überklebt hat. Sie pappte Aufkleber mit dem Spruch “Hier wurde Nazipropaganda überklebt. Faschistische Strukturen zerschlagen. Antisemitismus, Rassismus, Nationalismus und Sexismus angreifen. Für eine befreite Gesellschaft” über die Nazisticker.
Die Staatsanwaltschaft wirft ihr nun eine „unerlaubte Veränderung des Erscheinungsbildes” der Stadt Bochum vor. Und ich der Staatsanwaltschaft Bochum, dass sie meine Steuergelder verschwendet.
Update:
Die Richterin hat das Verfahren eingestellt. Aber es gab keine Freispruch. Das hat zur Folge, dass die junge Frau ihre Anwaltskosten selbst tragen muss. Wird sie aber nicht tun müssen, da zahlreiche Gruppen in Bochum zugesichert haben, ihr finanziell zu helfen. Die Gerichtskosten trägt die Staatskasse. Wenn die Bochumer Staatsanwaltschaft während eines akuten Langeweileanfalls also künftig Minesweaper oder Solitär spielen würde, wäre das eine günstigere Alternative als solche Verfahren auf den Weg zu bringen.
Um dir ein optimales Erlebnis zu bieten, verwenden wir Technologien wie Cookies, um Geräteinformationen zu speichern und/oder darauf zuzugreifen. Wenn du diesen Technologien zustimmst, können wir Daten wie das Surfverhalten oder eindeutige IDs auf dieser Website verarbeiten. Wenn du deine Zustimmung nicht erteilst oder zurückziehst, können bestimmte Merkmale und Funktionen beeinträchtigt werden.
Funktional
Immer aktiv
Die technische Speicherung oder der Zugang ist unbedingt erforderlich für den rechtmäßigen Zweck, die Nutzung eines bestimmten Dienstes zu ermöglichen, der vom Teilnehmer oder Nutzer ausdrücklich gewünscht wird, oder für den alleinigen Zweck, die Übertragung einer Nachricht über ein elektronisches Kommunikationsnetz durchzuführen.
Vorlieben
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist für den rechtmäßigen Zweck der Speicherung von Präferenzen erforderlich, die nicht vom Abonnenten oder Benutzer angefordert wurden.
Statistiken
Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu statistischen Zwecken erfolgt.Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu anonymen statistischen Zwecken verwendet wird. Ohne eine Vorladung, die freiwillige Zustimmung deines Internetdienstanbieters oder zusätzliche Aufzeichnungen von Dritten können die zu diesem Zweck gespeicherten oder abgerufenen Informationen allein in der Regel nicht dazu verwendet werden, dich zu identifizieren.
Marketing
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist erforderlich, um Nutzerprofile zu erstellen, um Werbung zu versenden oder um den Nutzer auf einer Website oder über mehrere Websites hinweg zu ähnlichen Marketingzwecken zu verfolgen.