Die New York Times hat eine sehr gute Animation gemacht zum Gau in Japan. Es wird genau erklärt, was da passiert. Perfekt.
Der Preis des Atomausstiegs

Das Aussetzen der Laufzeitverlängerung ist der Beginn einer Diskussion über die Energieversorgung Deutschlands. Das es dabei auch um Geld, geht werden die Verbraucher schnell merken.
Sicher, es geht auch ohne Kernkraft. Und es wird ohne Kernkraft gehen. Sie hat sich spätestens nach Japan als zu risikoreich erwiesen. Wenn die Bundesregierung zum alten Ausstiegskompromiss von Rot-Grün zurückkehren sollte oder ihr eigenes Szenario überarbeitet und schneller als geplant aussteigt, werden in Deutschland die Lichter nicht ausgehen. Aber Strom wird teurer werden. Zum einen, weil die Erneuerbaren Energien teilweise noch nicht wettbewerbsfähig sind, zum anderen, weil durch den Emissionshandel der Preis von Strom aus Kohlekraftwerken deutlich steigen wird. Und sein Anteil wird ohne Kernkraft steigen. Das wird vor allem die verarbeitende Industrie in Deutschland spüren und ihr haben wir es letztendlich zu verdanken, dass wir halbwegs gut aus der Weltwirtschaftskrise gekommen sind. Nicht nur sicherer und ökologischer Strom ist ein hohes Gut, auch preisgünstiger Strom ist es.
Auch ohne Kernenergie ist preiswerter Strom möglich. Man kann ihn aus norwegischen Wasserkraftwerken beziehen, muss dann aber neue Überlandleitungen zulassen. Gas ist eine Alternative – man sollte dann aber auch nicht gegen die Erkundung jedes neuen Gasfeldes in Deutschland protestieren. Sicher, die Förderung der unkonventionellen Gasvorkommen ist nicht ohne Risiko, aber wer glaubt, in absehbarer Zeit ohne jedes Risiko unser Wohlstandsniveau halten zu können, irrt. Und von diesem Wohlstandsniveau will, wenn wir ehrlich sind, niemand runter.
Auch neue, effizientere Kohlekraftwerke werden nötig sein. Und neue Gaskraftwerke. Dazu: Neue Überlandleitungen und Pumpspeicherwerke, um die Energie aus Wind und Sonne zu speichern. Neue Windparks in den Meeren. Und sehr viel Forschung: Kann gut sein, dass wir viele der zukünftigen Lösungen noch gar nicht kennen. Aber bald erfinden werden.
Was wir jetzt brauchen ist eine breite Debatte und einen realistischen energiepolitischen Konsens. Ist der erzielt, muss er umgesetzt werden. Auch gegen all jene, die weder den Anblick eine Kraftwerks, eines Windrades und einer Stromleitung glauben ertragen zu können.
Wir Sind Helden
Wir Sind Helden, Mittwoch, 16. März, 20.00 Uhr, Halle Münsterland, Münster
Der Ruhrpilot
Japan: Liveticker…Spiegel
Japan II: Überblick…Kaffee bei mir
Japan III: Erneute Explosion reisst Leck in Reaktorbehälter 2…Frontmotor
Japan IV: Hätten die nicht noch zwei Wochen warten können?…Weissgarnix
Japan V: Rette sich, wer kann…Sprengsatz
Atomproteste: Zehntausende fordern Atom-Ausstieg in Deutschland…Welt
Atomproteste II: Politik-Sekte „MLPD“ kapert Mahnwache in Bochum…Pottblog
Atomproteste III: 600 Dortmunder auf drei Demos…Ruhr Nachrichten
NRW II: Schuldenfreie Städte wollen nicht bestraft werden…RP Online
NRW III: Auslaufmodell Hauptschule…Welt
Bochum: Stadtwerke Bochum wehren sich gegen Vorwurf, Teil der Atomlobby zu sein…Der Westen
Bochum II: Furcht vor Verödung der Innenstadt durch neues Einkaufszentrum…Der Westen
Dortmund: Kritik an Behörden im Fall Envio noch unter Verschluss…Ruhr Nachrichten
Dortmund II: Polizei fordert sofortige Straßenstrich-Schließung…Der Westen
Duisburg: Reise nach Fort Lauderdale darf nicht aus Haushalt bezahlt werden…Der Westen
Essen: Messe mangelt es an Service…Der Westen
Umland: Milliardenkonzern gegen freien Journalisten…Zoom
re:publica’11: Beta-Programm ist online…Netzpolitik
NRW startet Bundesratsinitiative gegen Laufzeitverlängerung
Die nordrhein-westfälische Landesregierung will noch in dieser Woche eine Bundesratsinitiative zur Rücknahme der Laufzeitverlängerungen starten. Zudem soll erreicht werden, das alte Kernkraftwerke stillgelegt werden. „Die Vorfälle in Japan haben gezeigt, dass die Technologie weder kontrollierbar noch im Krisenfall beherrschbar ist“, sagte ein Sprecher des Umweltministeriums auf Anfrage einer Nachrichtenagentur .
Bundeskanzlerin Angela Merkel will als Reaktion auf die Katastrophe in Japan die beschlossene Laufzeitverlängerung aussetzen.
Nachruf auf Günter Amendt

Günter Amendt ist tot. Wir haben einen bedeutenden Sozialwissenschaftler verloren. Amendt verstarb am Samstag bei einem Autounfall.
Lange schon hatte er das Interesse am Sex verloren. Als Autor am Thema Sex. Dazu habe er nichts mehr zu sagen, beschied Günter Amendt vor etwa anderthalb Jahren: „Da sollen Jüngere ran, vor allem Frauen.“ Amendt wurde interviewt, weil er seinen 70. Geburtstag hatte, und weil Sex das Thema war, das man mit ihm assoziierte. „Sexfront“ hieß seine 1970 erschienene Kampfschrift – Amendts Beitrag zur „sexuellen Revolution“, wie der Bewusstseinswandel seinerzeit ohne jeden Anflug von Zweifel genannt wurde. Günter Amendt war, wie man heute sagt, ein echter Achtundsechziger; ich, weil fast zwanzig Jahre jünger, war es nicht.
So war es mir nicht vergönnt, den Schülerstreik mitzuorganisieren. Immerhin konnte ich ihn als faszinierter Sechstklässler mitbetrachten. Und begeistert mitschwänzen. An der „Sexfront“ – 300000 mal verkauft – stand ich auch noch nicht; meine „sexuelle Revolution“ durchlebte ich als Bravo-Abonnent, angeleitet von Dr. Sommer. „Onanie, Onamanchmal, Onaoft“ – auf diese Formel brachte es Günter Amendt neun Jahre später. 1979 veröffentlichte er „Das Sex-Buch“, 200000 mal verkauft, von ihm abgekürzt mit DaSeBu. Der Spiegel beschrieb damals, wie sich DaSeBu von der Sexfront unterschied: „Die Leser erfahren, was los ist, nicht was sein soll.“
Das Soziologendeutsch der Achtundsechziger war Günter Amendt, dem promovierten Soziologen, fremd. Seine Sprache war offen und direkt, ironisch und ausgesprochen witzig. Das ein oder andere Udo-Lindenberg-Lied stammt aus seiner Feder, auf jeden Fall Straßenfieber, ein Song über Jugendproteste. Der von Lindenberg verfasste Song Na und? führte allerdings zu erheblichen Verstimmungen bei Amendt. Das – nach Sexualität und Jugendkultur – dritte und Amendts Arbeit zuletzt dominierende Thema war das sog. Drogenproblem und die staatliche Drogenpolitik. Das Thema seiner Dissertation komprimiert Amendts wissenschaftliches Leben auf engstem Raum: „Sexualverhalten von Jugendlichen in der Drogensubkultur“.
Bereits 1972 erschien „Sucht. Profit. Sucht“, Amendts politische Ökonomie der Drogenproduktion und des Drogenhandels. Die Drogenprohibition, so Amendt, verursache Schäden, die erheblich größer seien als das Risiko einer Legalisierung. So kritisierte er die DFB-Kampagne „Keine Macht den Drogen“ heftig. Auch das propagierte Ziel eines dopingfreien, also sauberen Sports geißelte Amendt als verlogene Heuchelei. Am Samstag wurde Günter Amendt – gemeinsam mit einem Ehepaar in seiner Begleitung und einem weiteren Passanten – Opfer eines zugekifften Autofahrers, der bei Rot über eine Ampel gerast ist. Manchmal ist die Ironie des Schicksals kein bisschen witzig.
Heute: Anti-Atomprotest im Ruhrgebiet
Auch heute finden im Ruhrgebiet wieder zahlreiche Mahnwachen und Demonstrationen gegen Atomkraft statt. Vielen Dank an alle, die uns ihre Aktion gemailt haben. Weitere Termine bitte an info (at) ruhrbarone.de Material: Eigenes, Pottblog, Ausgestrahlt
guerilla-lesung der wattenscheider schule
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— liebe, krieg und linienbusse —
die wattenscheider schule liest: am mittwoch, 16.03.2011, im rottstr-5-theater, bochum, 19.30 uhr.
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WS Bloglist:
- FÜR EINE TÜTE VOLL WURST – SHOWDOWN AM PRICKINGS-HOF
- LIEBER NULL BOCK ALS ‘NE BUDE VOLL SCHAFE – jesus freaks @ freakstock2010
- WATTENSCHEID IST UNSER LEBEN
- CAST INC. – DAS GESCHÄFT MIT DEM ERFOLG
- EIGHTIES FOREVER
- JUNKIES OF LOVE
- VÖLKER HÖRT DIE SIGNALE, AUF ZUM ANDEREN GESCHLECHT!
- FÜR EINE HEILE WELT – PORSCHE DAY AM TAG DER ARBEIT
- DIE ZEUGEN JEHOVAS SIND DIE BESTEN MENSCHEN DER WELT
Efterklang
Efterklang, Dienstag, 15. März, 20.00 Uhr, Konzerthaus, Dortmund
Der Ruhrpilot
Atomdebatte: Die Zäsur des 11. März 2011…NZZ
Atomdebatte II: Fukushima ist ein Wendepunkt für die Atompolitik…Welt
Atomdebatte III: Atomkraft, das war’s!…Spiegel
Atomdebatte IV: Die Sicherheit der Atomkraft…Kaffee bei mir
Atomdebatte V: Die So-zu-tun-Politik…Sprengsatz
Atomdebatte VI: Wenn der Mensch zur Katastophe wird…Unkreativ
Atomdebatte VII: Muttis strahlende Zukunft ist vorbei…Lummaland
NRW: Röttgen dringt auf Neuwahl…FAZ
Ruhrgebiet: Mahnwachen für den Atomausstieg im Ruhrgebiet…Pottblog
Bochum: Anti-Atom Demonstration in Bochum…Pottblog
Bochum II: Bürgerforum2011 trägt Ideen zusammen…Ruhr Nachrichten
Dortmund: Envio vergiftete dank Behördenversagen…taz
Dortmund II: Student Thomas Klute hofft auf Evakuierung aus Japan…Ruhr Nachrichten
Dortmund III: Freizeitstätten auf dem Prüfstand…Der Westen
Duisburg: Stellenabbau der Stadt nicht im Soll…Der Westen
Essen: Umbauarbeiten auf Zeche Carl sollen zum Jahresende beendet sein…Der Westen
Umland: Atom-Protest im Sauerland…Zoom


