Familienzoff bei Contergan-Firma

Einer der größten deutschen Pharmakonzerne in Familienhand, die Aachener Grünenthal GmbH, (bekannt durch den Contergan-Skandal) erhält eine neue Führung. Nach Informationen der RUHRBARONE zieht sich das einzig verbliebene Familienmitglied, Sebastian Wirtz, wegen heftiger interner Streitigkeiten aus der Geschäftsführung zurück und macht damit den Weg frei für den Umbau der Konzernspitze. Hintergrund der Personalie sollen interne Streitigkeiten zwischen Wirtz, dem Management und Arbeitnehmervertretern gewesen sein, berichten mehrere Quellen.

 

Foto: flickr / e-magic

Künftig wird die Firma nicht mehr durch ein Geschäftsführungsgremium, sondern durch einen Vorsitzenden geführt. Bisher gab es diesen Posten nicht. Der neue Konzernchef steht offenbar auch schon fest und soll dem Vernehmen nach vom US-Konkurrenten Johnson & Johnson kommen. Spekulationen, dass dieser Chefwechsel nur der erste Schritt zum Verkauf von Grünenthal sei, wurden klar dementiert. „Grünenthal bleibt in Familienhand. Ein Verkauf steht überhaupt nicht zur Debatte“, heißt es aus dem Firmenumfeld. Grünenthal selbst bestätigte den Umbau, wollte sich aber zu internen Streitigkeiten oder Machtkämpfen nicht äußern. „Der Beirat hat beschlossen, die Geschäftsführung um einen Vorsitzenden (CEO) zu erweitern. Grünenthal hat sich zu diesem Schritt entschlossen, weil sich "die Pharmabranche mit wachsender Dynamik verändert und die Komplexität des internationalen Pharmaumfelds drastisch zunimmt“, teilte das Unternehmen mit. Wirtz werde in diesem Rahmen „auf eigenem Wunsch“ aus dem Unternehmen scheiden. „Im gegenseitigen Einvernehmen wurde der Vertrag aufgehoben. Sebastian Wirtz steht dem Unternehmen auch weiterhin als Gesellschafter unterstützend zur Verfügung“, heißt es in der Pressemitteilung. Doch das ist nur die halbe Wahrheit.

Offenbar gab es in den Monaten zuvor heftige Auseinandersetzungen zwischen Wirtz auf der einen Seite und Management sowie Arbeitnehmervertretern auf der anderen Seite. In einer Telefonnotiz vom 28. August 2008 notierte der Betriebsratsvorsitzende Karl-Josef Matthias, wie Wirtz ihn in einem Telefont wüst beschimpfte. „Er betitelte mich als Aufhetzer, als Spinner und als Bekloppten“, heißt es in der Notiz, die RUHRBARONE vorliegt. Hintergrund war die Rede, die Matthias vor der Betriebsversammlung halten wollte. Darin wollte er die Probleme von Grünenthal benennen, unter anderem eine hohe Mitarbeiterfluktuation. Wirtz hatte den Arbeitnehmervertreter aufgefordert, seine Rede entsprechend zu ändern. Matthias spricht in der Telefonnotiz von einem „unverschämten Umgangston von Seiten Herrn Sebastian Wirtz“. Offenbar war dies aber kein Einzelfall. „Wäre Wirtz weiterhin in der operativen Führung tätig, würde er das Unternehmen massiv durch seine Art gefährden“, sagt eine involvierte Person.

Mit Sebastian Wirtz wird sich nun das letzte Mitglied der Eigentümerfamilie aus dem operativen Geschäft zurückziehen. Grünenthal folgt damit dem Weg, den zuvor schon andere Familienkonzerne eingeschlagen hatten. Bei Voith und Haniel etwa gehören die Vorstandsvorsitzenden traditionell nicht der Familie an. Die Familie führt hier nur noch Kontrollaufgaben durch. Gleiches wird nun auch bei der Familie Wirtz erwartet. Möglich erscheint, das Sebastian Wirtz in den Beirat oder den Aufsichtsrat wechselt. Der Pharmakonzern Grünenthal gehört zur umfangreichen Beteiligungsgruppe der Familie Wirtz. Ihr gehören auch die Dalli-Werke sowie deren Parfümerietochter Mäurer & Wirtz, die zuletzt die Traditionsmarken 4711, Tosca, SIR Irish Moos und Extase von Procter & Gamble aufkauften. Über die Bilanzen der verschiedenen Firmen ist wenig bekannt. Schätzungen zufolge soll sich der Umsatz der gesamten Firmengruppe auf fast zwei Mrd. Euro belaufen, allein Grünenthal setzte im vorigen Jahr 846 Mio. Euro um.

Das 1946 gegründete Familienunternehmen aus Aachen war nach dem zweiten Weltkrieg der erste Pharmakonzern, der das dringend benötigte Penicillin auf den deutschen Markt brachte. Weltweit bekannt wurde es jedoch durch den Contergan-Skandal. Das Medikament, mit dem von Grünenthal entwickelten Wirkstoff Thalidomid, das 1957 auf den Markt gebracht wurde, hatte zu schwerwiegenden Missbildungen (Dysmelien) bei Neugeborenen geführt. Als Entschädigung zahlte Grünenthal seinerzeit rund 110 Mio. DM in die Contergan-Stiftung ein. Die „Welt am Sonntag“ deckte 1961 die Risiken auf. Daraufhin wurde das Medikament vom Markt genommen.

Derzeit steht die Firma erneut wegen des Contergan-Skandals in der Kritik. Contergan-Opfer wollen mehr Geld.

Letzter Babcock-Vorstand sahnt ab

Der Oberhausener Mischkonzern Babcock ist zwar sei fast sieben Jahren pleite. Doch einzelne Manager verdienen weiterhin prächtig an der Insolvenz und der Abwicklung des Traditionskonzerns, der 1987 auch zu den Gründerfirmen des Dax gehörte.

Foto: Babcock Nuts // Copyright: Flickr / laptoppingpong

Nach Informationen der RUHRBARONE hat der einzig verbliebene Vorstand, Georg-Peter Kränzlin, im abgelaufenen Geschäftsjahr 2006/2007 Gesamtbezüge von 850.221,32 Euro erhalten, davon erfolgsbezogene Vergütungen von gut 580.532 Euro. Das geht aus dem internen Jahresabschluss hervor, der RUHRBARONE vorliegt. Kränzlin war bis zur Pleite im Sommer 2002 Chefjustiziar des Konzerns und damit enger Mitarbeiter von Babcock-Chef Klaus Lederer. Lederer wurde im September vom Landgericht Duisburg der Insolvenzverschleppung für schuldig befunden und zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Seine Sozialstunden leistet Lederer derzeit in Florida ab. Ein Durschnitts-Dax-Vorstand bekommt kaum weniger.

Kurz RWE: Großmann-kritische Betriebsrätin weg

Nach meinen Infos hat die Betriebsratschefin von RWE Systems, Simone Haupt, einen Aufhebungssvertrag unterschrieben. Das heißt, sie verläßt in absehbarere Zeit das Unternehmen. Ihren Job als Betriebsratschefin hat sie bereits vorgestern abgegeben. Nachfolger sind gewählt. Das Besondere an der Personalie: Haupt galt als Großmann-kritisch. Zudem sitzt sie im Aufsichtsrat der RWE Holding.

Offensichtlich ist Haupt ein Brief an die Belegschaft zum Verhängnis geworden. In dem Schreiben warf sie vor wenigen Monaten dem RWE-Chef vor, die Zerschlagung der RWE Sytems AG zu betreiben. Dagegen hatte sich Haupt gewandt. Offenbar war besonders ein Umstand in den Augen der RWE-Leitung verwerflich. So soll Haupt den Brief gemeinsam mit dem Personalvorstand der RWE Systems, Horst Günther, verfasst haben.

Auch Günther musste mittlerweile einen Aufhebungsvertrag mit dem RWE unterschreiben.

Auf Nachfrage wollten sich weder Haupt noch Günther zu dem Fall äußern.

Der neue Betriebsratschef der RWE Systems heißt Wilhelm Peter Plocieniczak.

Für weitere Infos bin ich immer unter da************@********ne.de ansprechbar

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Joschka Fischer, der Exminister nölt?

Nun, nölen darf man ja immer und auch zu jeder Zeit. Auch wenn die Grünen, so ist es heute in der SZ  nachzulesen, darüber weniger glücklich sind.

Foto: auf Flickr von patapat

Warum aber wird dieses Nölen mit der Autorität eines angesehenen Ex-Außenministers gehört? Hier gilt folgendes zu bedenken: Joseph Fischer war ein guter Stratege, ein im Vergleich zu Ypsilanti geschickter Parteipolitiker, aber Teufel in der Hölle, Fischer war nie mehr als ein schlichtes Nichts als Außenpolitiker.

Was denn bitte ist von Herrn Fischers „Grand Design“ wirklich nach seiner Dienstzeit als Außenminister übrige geblieben?

Hier gleich die Antwort: Nichts.

Weder im Kosovo, im Nahost, noch im fernen Asien oder in Afrika hat Fischer als deutscher Außenminister irgendetwas gemacht oder getan, was bis heute Bestand hat.

Fischer als Außenminister ist eine schlichte Luftnummer, so einfach ist das. Dazu gerne auch ein kleines Beispiel. Nach dem 11. September 2001 reiste Fischer nach Zentralasien. Die Region war ja irgendwie wichtig, so nördlich von Afghanistan. In Tadschikistan angekommen, versprach der deutsche Minister, beseelt von der Idee des „Großen Spiels“, das Buch hatte er auf dem Flug gelesen, doch ein zweite Brücke über der Pjansch von Tadschikistan nach Afghanistan zu bauen. Das Versprechen versickerte ohne Worte. Fischer wurde danach in Zentralasien nicht mehr gesehen. Zum Schluss haben die Amerikaner den Überweg über den Grenzfluss nach Afghanistan gebaut. Fischer spielte dabei keine Rolle mehr.

Fischer war als Außenpolitiker eine Oberniete. Aber hier fängt auch wieder das Problem an. Die deutsche Öffentlichkeit schwelgt sich in einer gefühlten guten Außenpolitik. Jeder, der diesen Posten inne hat, kann sich darin sonnen, und keiner fragt nach, was denn wirklich im Namen der deutschen Außenpolitik getan wird. Bei der deutschen Außenpolitik hört die Kontrollfunktion der deutschen Öffentlichkeit leider auf. Das ist Pech. Davon profitiert auch der heutige Außenminister Frank Walter Steinmeier. Als ehemalige Aktentasche von Schröder trägt er heute brav den Despoten dieser Welt das Brieftäschchen hinterher. Gleichwohl lieben ihn die Menschen als Außenpolitiker so wie die Niete Fischer. Warum nur ?

Klopp und der Esoteriker

BVB-Chefcoach Jürgen Klopp ist heute mit seinem Sportcoupé von der Straße gerutscht. Der Unfall ging zum Glück glimpflich aus. Wie Klopps Geschichte mit einem seltsamen Wundertrainer ausgeht, wissen wir noch nicht. Aber der Reihe nach.

Shot aus lifekinetik.de

Vergangene Woche melden u.a. die Ruhrnachrichten (klick) eine Neuigkeit beim Trainingsprogramm von Borussia Dortmund. Jürgen Klopp habe seinen Spielern den Gesundheitscoach Horst Lutz verschrieben. Lutz, der Fußballtrainer in Island gewesen sein soll und Jugendbetreuer bei 1860 München, lehre „Life Kinetik„. Es gehe um Gehirn-Entfaltung, melden die Ruhr-Nachrichten. Klopp finde es nicht nur spannend, sondern „superspannend“ zu beobachten, wie die Verbindung zwischen „motorischen Fertigkeiten und kognitiven Fähigkeiten“ zustande komme. Lutz würde auch mit dem Skifahrer Felix Neureuther und dem Schalker Heiko Westermann zusammen arbeiten. Seit vergangenen Mittwoch machen die BVB-Profis also Koordinationsübungen, um ihren Horizont zu erweitern. Wäre nichts gegen einzuwenden, außer das hier.

Zum Ausgangspunkt ihres Tuns machen die Anhänger der „Life Kinetik“ eine Aussage, die auch schon andere Heilsbringer unters Volk streuten:

„Jeder Mensch nutzt seine 100 Milliarden Gehirnzellen anders, aber keiner schöpft die riesigen Möglichkeiten auch nur annähernd aus.“ (klack)

Lutz will diese ungebrauchten Gehirnzellen aktivieren und vernetzen, indem er Menschen das Jonglieren beibringt, indem er Unabhängigkeitsübungen entwickelt, etwa ein Tuch herumzuwirbeln und gleichzeitig einen Ball zu fangen. Auch so weit ist das harmloser Unfug, mit dem vermutlich niemand gescheiter wird, wohl aber etwas besser Klavier oder Gitarre spielen kann. Lutz hat auch ein Buch geschrieben, Gehirntraining durch Bewegung. Und man weiß ja längst, dass Bewegungsspiele bei alten Menschen und Alzheimerpatienten positive Wirkungen haben. Dass jetzt auch Profisportler den Seniorensport entdecken – auch das ist nicht der Rede wert.

shot aus lifekinetik.de

Was bei Lutz (und Klopp?) so seltsam ist, ist die intensive Vernetzung mit der esoterischen Szene, die dann vielleicht nicht mehr so harmlos ist, sondern Spinner ernährt und anlockt. So ist Horst Lutz Mitglied der „Schule des Lebens„, dem Lebenswerk eines gewissen Josef Bauer, der sein eigenes Leben nach einer Schwersterkrankung (MS) umkrempelte und vom Manager der Spider Murphy Gang, Nicki oder Patrick Lindner zu einem Oberesoteriker im Isartal wurde. Oder wie es auf der Homepage heißt:

„Durch den Kontakt und die intensive Zusammenarbeit mit bekannten Autoren, Ärzten, Heilern und Lehrern, wie Dr. Emoto (…) entstand für Josef Bauer eine neue Sichtweise für sein eigenes Leben.“

Dr. Masaru Emoto ist tatsächlich ein Star der Esoterikszene. Der Japaner, der seine Karriere in der Schweiz begann, glaubt daran, dass nicht nur Menschen, Tiere, Pflanzen, sondern auch das Wasser Gefühle habe. Dass es auf Harmonie reagiert. Wenn es friere und dazu klassische Musik läuft, würden sich wunderschöne Eiskristalle bilden. Dröhnten düstere Weisen, gelängen nur einfache Strukturen. Weil alles in der Welt auf Vibrationen reagiere, würde auch gekochter Reis Zuneigung und Hass spüren. (Wer viiiiel Zeit hat, kann dieses Experiment nachmachen: klick).

shot aus youtube.com

Josef Bauer, der so etwas wie der Arbeitgeber ist des neuen BVB-Gehirntrainers, beruft sich also auf den erleuchteten japanischen Politologen und seine Wasserspiele. Der Wasserseele ist auch die „Schule des Lebens“ verpflichtet – Handlungsort von Bauer und Horst Lutz. Unter dem Label Organetik werden dort „organe“ Produkte vertrieben. Wasseraufbereitungsgeräte namens StörfeldOrgano oder BenkerOrgano, die von dem Westborghausener Tüftler Rudolf Herde entworfen wurden. Der Tischler war ein Apologet der Radiästhesie.

Man könnte sich nun unendlich in dieser wahnwitzigen Szene der Parawissenschaftler, Schwingungsforscher umtun. Aber mir sind die Verstrahlten oder Unverstrahlten eigentlich nicht so wichtig. Ich glaub halt nicht dran, dass es Wassergeister gibt, die elegante Moleküle zimmern. Ich glaube nicht dran, dass wir durch Geschicklichkeitsübungen die unendlichen Schläferzellen in unserem Hirn aufwecken. Die Frage ist aber, glaubt BVB-Trainer Klopp daran? Oder hat er Lutz ohne Esoterik eingekauft?!

In Mainz hat Kloppo seine Mannschaft noch mit vergleichsweise schlichten Motivationsübungen heiß gemacht. Der spätere ZDF-Fußballerklärbär klebte die Buchstaben J und A auf die Kabinentüren vor dem Bundesligaaufstieg. Als der geschafft war, setzten die geimpften Bundesligisten die Buchstaben einfach zusammen und schrien sich ihr „JA“ von der Seele.

PS: Apropos ZDF. „Life Kinetik“, diese zumindest stark esoterisch beeinflusste Bewegungslehre der Herren Bauer und Lutz, ist längst offizieller Aktionspartner der BILD-ZDF-Barmer-Kampagne „Deutschland bewegt sich“ (kennen wir aus dem Aktuellen Sportstudio) und wurde vom einstigen bayrischen Kultusminister und jetzigen Staatsminister Siegfried Schneider im Rahmen der Schulkampagne „Voll in Form: täglich bewegen – gesund essen – leichter lernen“ gelobt. Immerhin ist Jürgen Klopp also nicht allein.

Hausdurchsuchungen bei Blogger Burks

Der Blogger Burks, aka Burkhard Schröder ist seit Jahren aktiv in der poltischen Aufklärung. Er berichtet regelmäßig über Versuche des Staates in die Privatsphäre der Menschen in diesem Land einzudringen.

Heute morgen ist die Macht des Staates nach eigenen Angaben in seine Wohnung eingedrungen. Er wurde Subjekt eines Machtvollzugs, weil er angeblich Anleitungen zum Bombenbau verbreitet haben soll.

Burks ist Buchautor. Er schreibt über Online-Durchsuchungen, Heroin-Opfer und Hacker. Burks streitet für den ausgiebigen Gebrauch von Verschlüsselungssoftware wie PGP. Burks ist ein Linker. Bestimmt. Aber ein Bombenbauer. Kann ich mir nicht vorstellen. Auch kein Verbreiter von Bombenbauanleitungen. Dass man wegen eines Links behelligt werden kann, kann ich mir nicht vorstellen.

Was wollen die Polizisten von Burks? Er selbst berichtet. Hoffentlich kontinuierlich.

Was soll ich bloß machen?

Es gibt im Augenblick eine Frage, die mich beschäftigt. Wird mein nächstes Handy ein Blackberry Bold oder ein iPhone?

Fotos: Apple/RIM

Es gibt Entscheidungen, die man mit seinen Freunden kurz beim Bier bequatscht, bevor man sich entscheidet. Banale Fragen wie die, welche Partei man künftig wählt, welches Auto man fahren sollte oder ob als nächstes Bier ein Weizen oder ein Pils bestellt wird. Und es gibt Fragen, die einen über Woche, ja Monate, beschäftigen. 
Im Augenblick nutze ich ein Nokia N81. Mal davon abgesehen, dass ich im Januar geschworen habe, mir nie wieder ein Nokia zu kaufen ist das N81 wirklich Schrott. Das letzte technische Gerät mit so mieser Qualität in meinem Besitz war ein D-Kadett.

Beim D-Kadett begann ein Tag schlecht, wenn das Auto ansprang, weil man dann davon ausgehen konnte, eine Stunde später auf der Autobahn liegen zu bleiben. Mein N81 beginnt sich in seine Einzelteile aufzulösen, Kunstoffteile bröseln ab, das ganze Ding wirkt ramschig und wird es nicht mehr lange machen. Also muß ein neues Telefon her. Bis vor kurzem war für mich alles klar: Ein iPhone soll es werden. Seit 1992 rolle ich, mit einer kurzen, schändlichen Unterbrechung, meinen Gebetsteppich in Richtung Cuppertino aus. Ich war, abgesehen vom Powerbook 5300c, immer zufrieden. Doch nun sehe ich überall diese Bolds.

Die Hälfte meiner Freunde arbeiten mittlerweile bei RIM, die Dinger wirken robust und E-Plus, mein von mir gekündigter Provider, offeriert mir einen trottelsicheren Vertrag: Wenn ich das Bold, wie mit meinem Razr geschehen, in die Waschmaschine stecke, bekomme ich ein Neues. Wer mich kennt weiß, dass ein solcher Vertrag für mich wie gemacht ist. Das Bold hat Tasten, was beim bloggen hilfreich ist, und wenn ich mal nicht weiter weiß, kann ich gleich mehrere Freunde fragen wie etwas funktioniert – oder warum es nicht geht.

Beim iPhone werde ich diese Frage nie stellen müssen, muss man bei Apple ja nie. Und es ist schicker, es gibt eine WordPress-Applikation, die Mail-Funktion des Blackberrys brauche ich eh nicht – nur wie robust ist das iPhone im Alltag? Ist es hinüber, wenn es mir einmal auf den Boden fällt? Kann ich mich draufsetzen? Wie sieht es nach einem Jahr aus? Über Hilfe bei meiner Entscheidung würde ich mich sehr freuen.

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2 für 7 – Tipps für Draußen

Diesmal gleich drei Themen, aber nur zwei Tipps. Erstens: Warum muss es eigentlich Titelseiten geben, wenn es gar keine Titelstory gibt? Zweitens: Umso mehr man über was liest, desto weniger ist man letztlich doch dabei, oder? Drittes Thema: Namen und Orte. Und weiter im Text:

Die einstigen "Kunstquadrate" haben sich in sanfter Anschmiegung an den abkupferfreudigen Aushilfsmetropolengeschmack potentieller Gönner dann doch in "contemporary art ruhr" umbenannt. Wenn das alle so machen würden, dann könnte man das hier ja gleich "Neu Ruhrstadt" nennen – oops das klingt ja echt nach NYC. Hm. Jedenfalls ist ein Name oft ein Indiz, aber ja nicht zwangsläufig mit den Inhalten zu verwechseln. Und die sind bei "c.a.r." (hihi) im letzten Jahr schon über "ganz nett" hinaus gewesen. Die Macher wechseln in der Regel schön die Hallen auf Zollverein und professionalisieren sich weiter, wobei die Ausstellungsstücke auch mitziehen. Immer wieder schade dass Zollverein halt Zollverein ist. Aber das kann ja noch werden, in Jahrhunderten findet man den ganzen Komplex  bestimmt viel besser. Und die Kunstquadrate sind auf jeden Fall ein selbst gemachtes Highlight im aktualitätsbezogenen Standardprogramm dieses Weltkulturerbes – und das ist ja was.

Auch leicht auf Titelseiten kommt hin und wieder noch Max Goldt, der nun ausgerechnet im Fritz-Henßler-Haus gastiert. Das hat bestimmt auch eine lokalpatriotische Komponente (der Name!), aber das muss hier ja nicht auch noch hin. Was macht Max Goldt? Er liest. Und man sieht schon wieder vor dem geistigen Auge die, die zu laut, gar nicht oder schüchtern lachen, die genießenden und die palavernden Gäste vor sich, die diesem (haha) Urahn der 80er-geprägten Popliteratur Deutschlands immer wieder gerne ihre Aufwartung machen. Durchaus zurecht, denn schreiben kann der Goldt an der Grenze von Boulevard und Intimität ja wie kaum ein zweiter hierzulande – und wer will darf sich auch was denken dabei, muss aber beileibe nicht. Schade, dass Katz nicht dabei ist.

Im Überblick:
Max Goldt am 11. November in Dortmund und "contemporary art ruhr" vom 14. bis 16. November in Essen.