Revierderby light? – Warum Schalke gegen Bochum auch richtig Spaß gemacht hat

Großer Rahmen auf Schalke für das ‚kleine Revierderby‘ am Samstag. Foto(s): Michael Kamps

Normalerweise fällt beim Stichwort „Revierderby“ reflexartig der Name Borussia Dortmund. Schwarz-Gelb gegen Königsblau, das war jahrzehntelang das große Ding im Ruhrgebiet, elektrisierend wie kaum ein anderes Spiel in Deutschland.

Doch aktuell spielt der BVB Champions League und ganz oben in der Bundesliga – und Schalke? Schalke versucht sich gerade wieder in der 2. Liga neu zu sortieren. Klingt nach Langeweile? Mitnichten!

Wie das Topspiel der 2. Liga am Samstagabend Millionen von Fußballfans im Lande wieder einmal gezeigt hat, taugt das kleine Revierderby zwischen dem FC Schalke 04 und dem VfL Bochum für einen durchaus vergleichbaren Nervenkitzel, den man sonst nur vom ganz großen Klassiker kennt.

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„Jerusalem dem Erdboden gleichmachen“: Morgen ist Israel-Sonntag in deutschen Kirchen. Ein Stimmungsmacher

Jeder Mensch ein Heiligtum: ZAKA nach 10/7 (Public Domain)

Früher hieß er „Judensonntag“, es gibt ihn seit Jahrhunderten. Freundlich ging es selten zu an diesem Tag. Dann Auschwitz, es begann ein Umdenken. Das morgen wieder beginnt? Oder längst begonnen hat. Morgen ist „Israelsonntag“.

Im August des Jahres 70, dem jüdischen Monat Aw, wurde Jerusalem von römischen Truppen verwüstet, der Tempel zerstört, die Stadt geplündert. „Sie hängten viele Männer, Frauen und Kinder an Kreuze“, heißt es bei Flavius Josephus, an einem Tag waren es „mehr als 500 Männer gleichzeitig“. Bis heute ist Aw ein Monat der Trauer im jüdischen Jahr, an Tischa beAw, dem neunten Tag, wird daran erinnert, dass Hunderttausende ermordet worden sind, versklavt, vertrieben. Unter ihnen die ersten Christen. Dringlich für beide, Juden wie Christen, eine Erklärung zu finden für das Unheil. Mit dessen Deutung trennten sich die Wege: Dass die Zerstörung Jerusalems eine göttliche Strafe sein könnte, verhängt über Israel und Kirche, das ließ sich noch beiderseits denken. In christlicher Theologie wurde daraus eine Strafe, die allein Juden ereilen würde. Ihnen der Fluch, den Christen der Segen. Ein Sonntag im Jahr, zeitlich nahe zum Tischa beAw gelegen, wurde zum „Judensonntag“ im Kirchenjahr erklärt, so hieß der Tag durch Jahrhunderte hindurch bis in die jüngsten 60er Jahre hinein. Ein Stimmungsmacher. Ging es glimpflich ab, ging es um „Judenmission“, lief es weniger gut, dann darum, die göttliche Strafe vorab zu vollstrecken.

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Flutlicht-Freitag bei Sky: ‚Schmiso‘ zügelt ‚Buschi‘ – Premiere mit Überraschungseffekt

Die Fußball-Bundesliga ist zurück. Foto: Robin Patzwaldt

Im Vorfeld des gestrigen Auftakts in die Bundesliga-Saison 2025/26 war ich wirklich gespannt. Nein, nicht so sehr auf die Partie des FC Bayern München gegen RB Leipzig in der Allianz Arena, die der Rekordmeister noch deutlicher als erwartet mit 6:0 (3:0) für sich entscheiden konnte. Meine Neugier galt in erster Linie der Premiere des sogenannten „Flutlicht-Freitags“ bei Sky. Der Abo-Sender hat sich die Rechte an den Freitagsspielen, die zuletzt bei DAZN liefen, ab dieser Saison nämlich wieder zurückgesichert.

Im Rahmen dieser neu eingeführten Marke setzt Sky erstmals auf Moderatorenteams. Neben Hansi Küpper und dessen Sohn Cornelius („Corni“) sind dies auch der umstrittene Frank „Buschi“ Buschmann und Florian „Schmiso“ Schmidt-Sommerfeld. Genau dieses Duo durfte am Freitag den Saisonauftakt übernehmen – mit überraschend gutem Ergebnis, wie ich feststellen konnte.

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Duisburger Studie untersucht Wahlverhalten von Menschen mit Migrationsgeschichte

Campus Duisburg Foto: Viola sonans Lizenz: CC BY-SA 4.0

Warum wählen Menschen mit Migrationsgeschichte seltener? Eine mögliche Antwort auf diese Frage liefert jetzt eine Studie von Politikwissenschaftlerinnen und -wissenschatlern der Universität Duisburg-Essen und Bamberg: Entscheidend ist nicht die Herkunft, sondern der politische Lebenszyklus. Das politische

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Der abgesagte Wahlkampf – und die verpasste Chance des BVB

Hans-Joachim Watzke. Archiv-Foto: BVB

Das kommt überraschend! Nun doch kein Wahlkampf, keine inhaltliche Kontroverse auf offener Bühne, kein Ringen um den richtigen Weg – Borussia Dortmund bekommt doch keinen offenen Wettbewerb um das Präsidentenamt.

Amtsinhaber Reinhold Lunow hat am Freitag seinen Verzicht erklärt. Damit bleibt die spannendste Frage der letzten Monate unbeantwortet: Wie viel Demokratie und innerer Streit ist beim BVB eigentlich noch gewollt?

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Geschichte eines Verrats

Friedrich Merz, CDU (Foto: Roland W. Waniek)


Am 8. August bricht Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) mit der Staatsräson der Bundesrepublik und den Traditionen seiner Partei: Im Krieg gegen die Hamas soll Israel keine Rüstungsgüter mehr bekommen, die im Gazastreifen eingesetzt werden können. Ein Verrat mit Vorgeschichte und Nachspiel.

Am 14. Mai geht Bundeskanzler Friedrich Merz erstmals öffentlich auf Distanz zu Israel. Noch im Januar hatte er auf einer Veranstaltung der Körber-Stiftung gesagt, als Kanzler werde er das faktische Exportembargo der Bundesregierung umgehend beenden. Künftig werde gelten: „Was Israel zur Ausübung seines Selbstverteidigungsrechts benötigt, wird Israel auch bekommen.“ Deutschland stehe nicht zwischen

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