„Kulturschaffende“ müssen nicht immer nützliche Idioten sein

Andrej Hermlin, Deutscher Pianist und Bandleader Foto: Willi Wallroth Lizenz: Gemeinfrei

Der Begriff „Kulturschaffende“ ist etwas negativ behaftet. Nicht nur in der DDR waren „Kulturschaffende“ gut als Beifallsklatscher für das System geeignet, auch Propagandaminister Goebbels wusste „Kulturschaffende“ gekonnt als Unterstützer Hitlers einzusetzen .In den letzten

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Die wahre Dimension des russischen Angriffskrieges

Cherson im Mai 2023 Foto: National Police of Ukraine Lizenz: CC BY 4.0


Der bekannte ukrainische Philosoph, Essayist und Journalist Wolodymyr Jermolenko gab vor kurzem dem tschechischen Medienunternehmen Seznam Zpravy ein Interview. W. Jermolenko wurde 1980 in Kiew geboren, studierte in Kiew und Paris. Er ist Chefredakteur des Projektes ukraineworld.org, Verfasser mehrerer Bücher über Politik, Kultur und Geschichte und seit 2022 Präsident des Ukrainischen PEN – Clubs. 

W. Jermolenko befürchtet und warnt, dass Europa immer noch nicht die wahre Dimension des Krieges für die Zukunft der Welt begriffen hat. „Es geht nicht um ein Territorium, sondern um die Zukunft der Welt. Und wenn Europa nicht aufwacht, könnte es zu spät sein.“ Zu bedauern sei, dass Europa immer noch nicht konsequent mit einer Stimme spricht. „Ich habe den Eindruck“, sagt W. Jermolenko im Interview, „dass ein Teil der europäischen Öffentlichkeit immer noch denkt, dass Russland in die Ukraine einmarschiert ist, weil es ein bestimmtes Territorium beansprucht oder die russischsprachige Bevölkerung schützen will. Aber das ist nur Propaganda.“  Inzwischen scheint aber ein Erweckungsprozess im Gange zu sein.
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150 Jahre Hermannsdenkmal sind kein Grund zu feiern

Das Hermannsdenkmal aus der Luft gesehen Foto: Carsten Steger Lizenz: CC BY-SA 4.0


Heute wird bei Detmold 150 Jahre Hermannsdenkmal gefeiert. Vielleicht wäre die deutsche Geschichte anders verlaufen, wenn man den Namensgeber vergessen hätte.

Heute wird in Ostwestfalen gefeiert: Das Hermannsdenkmal wird 150 Jahre alt. Es gibt ein großes Familienfest: Kletterer seilen sich von der Plattform ab, ein Musiktheater führt das Stück TarZahn hat Karies auf, und den ganzen Tag gibt es Wein mit Hermann. Eine gute Idee, denn

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Kleiner Sieg für die Ukraine in Alaska

Ukrainische Widerstandskämpfer. Foto: Ukraines Verteidigungsministerium. Lizenz: OGL v1.0

Trump lässt sich nicht auf einen Diktatfrieden nach Putins Wünschen ein, die Europäer haben sich durchgesetzt. Das Scheitern des Gipfels von Anchorage gibt Anlass zu Hoffnungen.

Wenn eins den amtierenden US-Präsidenten auszeichnet, dann seine Unberechenbarkeit. So äußerte sich Donald Trump auch vor seiner Begegnung mit dem russischen Kriegsherrn erratisch, sodass man Schlimmstes befürchten musste. Doch die europäischen Fünf, allen voran Kanzler Merz, scheinen bei ihm im Vorfeld durchgedrungen zu sein, dass es keinen Deal zu Lasten der Ukraine und Europas Sicherheit geben darf. Den Rest erledigte die Weigerung Putins, auch nur einen Millimeter von seinem Plan abzuweichen, sich das gesamte überfallene Land einzuverleiben.

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Chinesische Künstlerin sucht ehemalige Kraftwerksmitarbeiter aus dem Ruhrgebiet für Dialog-Projekt

Kraftwerk Gustav Knepper 1959 Foto: Bundesarchiv, B 145 Bild-F015001-0004 / Stoffels, Josef Lizenz: CC-BY-SA 3.0

Die Residenzkünstlerin Jingyun Li sucht für einen künstlerischen Dialog zwischen China und Deutschland Zeitzeuginnen und Zeitzeugen aus dem Arbeitsbereich von Kraftwerken. Ihr Projekt „Geschichten von ruhigen Wolken“ setzt sie als Gastkünstlerin des Programms „Zu Gast bei

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„Viele im klassischen Bürgertum haben immer noch nicht begriffen, dass es sich um einen massiven Kulturkampf handelt“

Vince Ebert Foto: Frank Eidel Lizenz: Copyright:

Der Physiker und Kabarettist Vince Ebert beschreibt in seinem neuen Buch Wot Se Fack, Deutschland?, wie heute Politik und Ideologie über Wissen und Tatsachen gestellt werden, und gibt seinen Lesern auch eine Anleitung zum Widerspruch.  Stefan Laurin sprach mit Vince Ebert .

Ruhrbarone: Es ist das dritte Buch, das ich von dir gelesen habe. Es ist, wie du selber auch schreibst, deutlich düsterer.


Vince Ebert:
Ja, auf jeden Fall. Die Stimmung ist ja auch düster. Ich mache das Ganze – also auch auf Tour – schon seit 25, 26 Jahren. Und ich merke in meinen Programmen und im direkten Kontakt mit den Leuten, dass die Stimmung in Deutschland von einer großen Mut- und Hoffnungslosigkeit geprägt ist. Das hat nicht unbedingt damit zu tun, dass wir uns in einem Entwicklungsland befinden – der Standard ist ja noch einigermaßen okay –, aber die Leute haben einfach wenig Vertrauen, dass die Zukunft besser wird als die Vergangenheit.

Worin sich Deutschland von vielen Entwicklungsländern unterscheidet, ist, dass die Menschen dort, sobald sie merken, dass es besser wird, sehr optimistisch sind.

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