„Schade um die Documenta“. Die postkoloniale Drehtür (III)

Documenta Bookshop closed by Kippelboy (CC BY 4.0)

Eine Menschheitsvision tritt ein und BDS heraus. „Der Blick des Globalen Südens“ fällt hinein und eine Documenta heraus mit  –  Stand heute  –  mehr als einem Dutzend BDS-Akteuren und -Apologeten. Mit denen hat Natan Sznaider, selbst Teil der Kassler Performance, eher kein Problem, wohl aber mit einer deutschen Kulturelite, die sich  –  siehe „Initiative Weltoffenheit“  –  ihr trans-nationales Selbstbewusstsein unbedingt von BDS zertifizieren lassen will. Und dabei eine „wirklich kolonialistische Denkstruktur“ beweist, weil sie denkt, sie könne sich „die Documenta einmal von den ‚Leuten aus dem Süden‘ machen lassen und sich dann zurücklehnen und sich das angucken.“  –  Dritter und letzter Teil einer Lese von Natan Sznaiders „Fluchtpunkte der Erinnerung“.

Hier „Weiße“, dort „Nichtweiße“, hier „Kolonisierende“, dort „Kolonisierte“, hier der Westen, dort der globale Süden: In Kunst und Kultur denkt man schon länger geo-ästhetisch, in der Kulturpolitik geo-politisch, so auch in Kassel. Seit 1955 gilt die dortige Documenta als eine der bedeutendsten Ausstellungen zeitgenössischer Kunst weltweit, selbstverständlich sind mit der Berufung eines international respektierten Kurators präzise Erwartungen verbunden.  Bei der Vorstellung von Ruangrupa, dem kuratorischen Kollektiv aus Jakarta, das sich dem postkolonialem Denken verpflichtet sieht, erklärte die Hessische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Angela Dorn (Die Grünen) im Februar 2019: „Die Documenta muss provozieren, sie muss auch immer wieder anstößig sein.“

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Der Ruhrpilot

Hendrik Wüst Foto: Raimond Spekking Lizenz: CC BY-SA 4.0

NRW: Wüst kritisiert „nachhaltiges Putin-Problem“ der SPD…Spiegel
NRW: Chef der Staatskanzlei gibt zu „Mallorca-Gate“ Auskunft…RP Online
NRW:
„Wir dürfen nicht blauäugig sein“(€)…WAZ
Ukraine:
Russlands Großangriff auf die Ostukraine hat begonnen…Welt
Ukraine: Beginn der „Schlacht um den Donbass“…FAZ
Ukraine:
Beschuss in Mariupol…Zeit
Ukraine:
Todesopfer in Charkiw und Lwiw…Spiegel
Ukraine: Das Rätsel um Putins Eskalation im Westen(€)…Welt
Ukraine: Lieferungen schwerer US-Waffen erreichen Ukraine…Zeit
Ukraine:
Der russischen Armee geht es um Terror…Welt
Ukraine: „Putin soll einen Prozess bekommen“…taz
Ukraine: Krieg als Pandemiebooster…Jungle World
Debatte: Ausgerechnet jetzt wird Deutschland von der SPD regiert…Welt
Debatte: „Es wäre schön, der Kanzler würde sein Schweigen brechen“…Spiegel
Debatte: Putins Helfer in Schwerin…FAZ
Debatte:
Scholz und die SPD stecken in der Russland-Klemme(€)…Welt
Debatte: Grüne zu ihren früheren Falscheinschätzungen stehen…taz
Debatte:
Alle Ostern wieder …(€)…Cicero
Debatte: #MeToo-Affäre in der Linkspartei…taz
Debatte:
Jetzt spüren wir die Folgen der antikapitalistischen Proteste…Welt
Debatte: Ein Lob der Verschwendung(€)…FAZ
Debatte:
Deutschland, Du hast ein dickes Problem!(€)…Cicero
Corona: 
COVID-19-Dashboard…RKI
Corona: 
Coronavirus-Outbreak…Worldometer
Corona: RKI verordnet Intervallfasten…Welt
Corona: Inzidenz sinkt weiter auf 669,9…Spiegel
Corona: Lauterbachs knallige Warnungen reichen nicht…FAZ
Corona:
„Inzidenz des RKI in Wahrheit um ein Drittel höher“…Welt
Corona: Lauterbachs Warnung vor dem „Killervirus“ ohne Grundlage…Focus
Bochum: Flüchtlingszahlen gehen zurück(€)…WAZ
Bochum: Unbekannte stehlen Schränke der Umweltinitiative(€)…WAZ
Dortmund: Anzeigen wegen Körperverletzung nach Ostermarsch(€)…RN
Dortmund: Grab von SS-Siggi nun eine Pilgerstätte für Neonazis?(€)…RN
Duisburg: Familienunternehmen ist ein geheimer Champion(€)…WAZ
Duisburg: Inzidenz sinkt weiter stetig…WAZ
Essen: Wie kam es zum Parkhaus-Absturz?…WAZ
Essen: Neue Baustellen bremsen den Verkehr aus…WAZ

„Wir dürfen uns nicht von unseren Emotionen leiten lassen!“ – wieso eigentlich nicht?

Feelings – nothing more than feelings? (Quelle: Photo by Brock Wegner on Unsplash)

Ich habe zwei Söhne. Zwei wunderbare Söhne. Ich liebe sie – mehr als alles andere. Und durch diese Liebe mache ich mir Sorgen um sie, will dass es ihnen gut geht, möchte Gefahren von ihnen fernhalten, die sie selbst nicht von sich fernhalten können. Das macht für mich u.a. Elternsein aus, deswegen habe ich meinen Großen impfen lassen. Was ist daran falsch?

Natürlich nichts. Eltern sollten ihre Kinder lieben. Eltern sollten auch einander lieben. Liebe ist ein Gefühl – das ist so trivial wie zutreffend. Dieses Gefühl schafft Gutes. Wir Eltern denken nicht sowas wie: „Naja, der 2jährige ist schwer krank. Aber wir haben ja noch den 8jährigen. Also, was soll es, wieso in den Kleinen noch Zeit und Geld investieren? Das wäre doch irrational und nur von Gefühlen gelenkt.“ Genau das wird aber derzeit von Politikern gefordert. Weil es halt nicht um unsere Kinder geht.

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Die postkoloniale Drehtür (II): Natan Sznaider über den jüdischen Blick von Hannah Arendt und Edward Said

Frantz Fanon: We revolt because … Mural at Minneapolis Police Department by Tony Webster CC-BY 2.0 zugeschnitten auf 3.2-Format

Es ist die Visitenkarte der Aufklärung: dass sie für alle Menschen aller Zeiten gültig sei, Albert Memmi hat diese Idee als „Luxus“ bezeichnet: Luxus für Juden, die in Gesellschaften leben, in denen sie erst akzeptiert werden, wenn sie keine Juden mehr sind. Israelis schon mal gar nicht. Teil 2 der Natan-Sznaider-Lese.

Zu der Bilanz von Albert Memmis Jahrhundertleben  –  1920 in Tunis geboren, 2020 in Paris gestorben  –   zählt Sznaider die Einsicht, dass es politischer Irrsinn sei zu glauben, „Marxismus und Sozialismus ließen sich als universal gültige Modelle beliebig exportieren“. In der Tat ist dieser Ideen-Export nur mäßig erfolgreich gewesen, heute wird eher in Gegenrichtung gedacht: Ob Kolonialismus nicht nach Europa importiert worden sei, der eigentliche Weg also gar nicht von Paris nach Tunis, sondern von Windhuk nach Auschwitz geführt habe? Und ob es daher nicht der Rassismus sei, der den Antisemitismus hervorbringe, der universale Hass den partikularen?

In einer globalen Welt, schreibt Natan Sznaider, will eine globale Elite so etwas gerne glauben.

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Der krasse Stimmungsumschwung auf Schalke stimmt nachdenklich

Auf Schalke. Archiv-Foto: Michael Kamps

Der FC Schalke 04 gewann am Ostersonntag das Top-Spiel der 2. Liga bei Darmstadt 98 mit 5:2. Es war eine überzeugende Leistung der Gelsenkirchener, die durch diesen Sieg die Tabellenspitze des Unterhauses verteidigten und vier Spieltage vor Saisonende damit sehr gute Karten im Aufstiegsrennen haben.

Noch beeindruckender als die Darbietungen der Mannschaft auf dem Rasen, war die Stimmung im Schalker-Fanblock. Ausgelassene Feierlichkeiten der Anhängerschaft gemeinsam mit der Mannschaft ließen nach Spielende selbst das Herz neutraler Fußballfreunde schneller schlagen.

So etwas gefällt natürlich allen Fußballromantikern, die in der Lage sind den unverändert bedrohlichen Corona-Hintergrund dabei einmal für wenige Augenblicke auszublenden, und zeigt, wie schön Fußball selbst im Jahre 2022, wo der ausufernde Kommerz in der Branche immer dominanter zu werden scheint, noch sein kann.

Und doch stimmten diese tollen Bilder und Töne einen als Fußballfreund auch nachdenklich.

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Ostermarsch-Ruhr: „Steuern wir auf ein Klima zu, das an Nazi-Kampagnen mit dem Motto „Kauft nicht bei Juden“ erinnert?“

Putins 5. Kolonne war gestern in Bochum Foto: Kremlin.ru Lizenz: CC-BY 4.0

Nachdem Peter Ansmann und John Smith am Samstag von den Ostermärschen in Duisburg und Bielefeld berichtet haben, nutzte ich den gestrigen Ostersonntag, um einen Artikel über die SPD zu schreiben. Die meisten Sozialdemokraten lassen ja lieber die Ukrainer verrecken, als ihnen die dringend benötigten schweren Waffen zu liefern. Die Ostermarsch-Kundgebung in der

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StandWithUkraine: BVB-Benefizspiel gegen Dynamo Kiew


Borussia Dortmund wird am 26. April  gegen den ukrainischen Topklub Dynamo Kiew für den guten Zweck spielen.

Hinter diesem Thema müssen gegenwärtig alle anderen zurückstehen: Der völkerrechtswidrige Angriffskrieg Russlands in der Ukraine hat binnen weniger Wochen Tausende Opfer gefordert. Unzählige Menschen haben ihre Heimat verloren, Millionen sind auf der Flucht. Borussia Dortmund ist es ein Anliegen zu helfen und zumindest einen kleinen Beitrag zur Unterstützung der Ukrainer zu leisten. Aus diesem Grund wird der BVB am 26. April im Signal Iduna Park

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Der Ruhrpilot

Kirchenglocken (Symbolbild) Foto: Ken Heaton Lizenz: CC BY-SA 4.0

Ruhrgebiet: AfD zeigt Kirchengemeinden wegen Glockengeläut an…FAZ
Ukraine:
„Aktuell reicht das, was die Ukrainer haben, nicht aus“(€)…Welt
Ukraine: „Mariupol existiert nicht mehr“…FAZ
Ukraine:
Verzögerungen bei Waffenlieferungen kosten Leben“…Spiegel
Ukraine: „Bis zum Ende kämpfen“…Zeit
Ukraine:
In Mariupol sollen sich auch viele Zivilisten verschanzt haben…FAZ
Ukraine:
„Irgendwann werden wir die Blockade durchbrechen können“(€)…Spiegel
Ukraine: Charkiw wird zum neuen Zentrum des Bombenterrors…Welt
Ukraine: Neben dem Bombenkrater wird Essen gereicht…Bild
Ukraine:
„Ich fühle mich von den europäischen Ländern betrogen“(€)…Zeit
Ukraine:
Dieser Krieg ist der Anfang vom Ende der russischen Imperiums(€)…NZZ
Ukraine: Mehr als 1.100 Mediziner melden sich für Einsatz…Zeit
Ukraine:
Kiew hat Fragebogen für EU-Mitgliedschaft ausgefüllt…Welt
Ukraine: „Der Westen nimmt sich wichtiger, als er noch ist“(€)…Zeit
Debatte:
Die SPD muss sich von ihrer Entspannungspolitik verabschieden…Welt
Debatte: IS sieht Ukrainekrieg als „Gelegenheit“ für Anschläge in Europa…FAZ
Debatte: Diktaturen können verdammt zäh sein(€)…Zeit
Debatte: Russland und seine Kriegsverbrechen(€)…Cicero
Debatte: „Russland produziert Idioten, die aus Spaß töten“(€)…Welt
Debatte: Warum ich leider Recht behalten habe(€)…Cicero
Debatte: Nur gegen die Nato reicht nicht…taz
Debatte: „Festung Europa“ – Risiko für Deutschland(€)…Welt
Debatte: Japans historischer Stromverzicht ein Vorbild für Deutschland?(€)…FAZ
Debatte: Wohnungsbau könnte nächstes Jahr massiv einbrechen…Spiegel
Debatte: Der Staat ist nicht ausreichend geschützt!…Bild
Debatte: Generation Perfekt(€)…FAZ
Debatte: „Wo ist deine Wut geblieben?“…taz
Debatte: Sich selbst überlassen…Jungle World
Corona: COVID-19-Dashboard…RKI
Corona: 
Coronavirus-Outbreak…Worldometer
Corona: Inzidenz sinkt auf knapp über 800…FAZ
Corona: RKI registriert 20.482 Neuinfektionen…Spiegel
Ruhrgebiet: Die Rollenspieler aus dem Ruhrpott(€)…Zeit
Bochum:
Traumwetter beschert-Osterkirmes erfolgreichen Start(€)…WAZ
Bochum: Diese Kandidaten wollen in den Landtag…WAZ
Dortmund: „Jetzt oder nie, sonst kommen wir nicht lebend raus“(€)…RN
Dortmund: Wie ein Lehrer seine Nazi-Vergangenheit vertuschte(€)…RN
Duisburg: Freibad Wolfssee öffnet an Ostern spontan…WAZ
Duisburg: Grillo will neuen Spaltofen für Schwefeldioxid…WAZ
Essen: Wie ein Essener in die Obdachlosigkeit rutschte…WAZ
Essen: Billig-Discounter folgt auf den Bio-Supermarkt…WAZ

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Die SPD, die Macht und das schlechte Gewissen


Die SPD scheut sich vor dem Bruch mit Russland. Verbissen hält sie an überholten Positionen fest und setzt sich selbst und Deutschland damit zunehmend ins Abseits.

Während die letzten Verteidiger Mariupols ihre von der russischen Armee weitgehend vernichtete Stadt verteidigen, die CIA davor warnt, Russland könne im Krieg gegen die Ukraine auch Atomwaffen einsetzen und fast täglich neue Berichte über Verbrechen an der ukrainische Zivilbevölkerung bekannt werden, schreibt der ehemalige SPD-Vorsitzende und Kurzzeit-Außenminister Sigmar Gabriel im Spiegel einen Artikel.  Gabriel geht es nur am Rande um die russischen Verbrechen in der Ukraine, die Bedrohung von Staaten wie Schweden und Finnland oder die Fehler der von den Sozialdemokraten gestalteten oder mitgetragenen Russlandpolitik Deutschlands, sondern um den Umgang des ukrainischen Botschafters Andrij Melnyk. Nach

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Die postkoloniale Drehtür (I): Natan Sznaider über eine deutsche Debatte

Revolving door 2014 by Hernán Piñera (CC BY-SA 2.0 auf 3.2-Format zugeschnitten)

Im Mai wird die Documenta diskutieren. Über den russischen Krieg? Über Israel. Eingeladen ist  –  neben manchem BDS-Versteher  –  auch Natan Sznaider, ihn erstaunt seit langem „die Leichtigkeit“, mit der Israel „als weiße, europäische Kolonialmacht“ gelabelt wird. In seinem jüngsten Buch zeichnet der israelische Soziologe die Gedankengleise nach, die zu sehr verschiedenen Beschreibungen des jüdischen Staates führen: Ist Israel, diese Gesellschaft aus Flüchtlingen aller Länder, „ein Projekt der Emanzipation oder ein kolonialistisches Projekt? Kann es beides gleichzeitig sein?“  –  Teil 1 einer Sznaider-Lese, es treten auf Alfred Dreyfus und Albert Memmi, Claude Lanzmann und Frantz Fanon, Achille Mbembe und Karl Mannheim und natürlich Hannah Arendt.

„Fluchtpunkte der Erinnerung“ hat Sznaider, Professor für Soziologie am Academic College in Tel Aviv, sein Buch betitelt, es beginnt mit dem Satz „Bis Mitte März 2020 war in Deutschland die Welt der Kultur noch in Ordnung“, dann erschien ein Beitrag auf diesem Blog: Die Intendantin der Ruhrtriennale, Stefanie Carp, hatte in einem dritten Anlauf versucht, BDS-Promoter auf ihre Bühne zu laden, diesmal den Historiker Achille Mbembe. Auf diese Weise kam zwar nicht BDS, die internationale Kampagne für die Denunziation von Demokratie, auf die große Bühne, wohl aber eine Debatte „über die Gegenwart von Holocaust und Kolonialismus“, so der Untertitel von Sznaiders Buch.

Aufgewachsen ist Sznaider als Staatenloser im Badischen, mit 20 Jahren ist er „aus Deutschland weg“, schon deshalb ist sein Blick auf die deutsche Debatte „der Blick des Fremden, des gleichzeitig dazu- und nicht dazugehörenden Menschen“.

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