Unter der Gürtellinie

Frank Jaspermöller legt mit „Boxerherz“ einen Roman vor, dessen Protagonist sich seiner traumatischen Familienvergangenheit stellen muss, um eine Perspektive für die Zukunft zu entwickeln. Ein Debüt voller klarer, schnörkelloser, bisweilen schonungsloser bis zärtlicher Sprachlichkeit.

Der Protagonist des Romans ist Stoffel. Im ersten Teil des chronologisch erzählten Romans erfahren wir die Geschichte seiner Eltern und Großeltern zur Zeit des 2. Weltkriegs bis zu seiner Geburt und den ersten Lebensjahren. Die erste brutale Zäsur ist der Suizid seiner Mutter, nach dem er zunächst bei seinen Großeltern aufwächst. Seine Großmutter nennt er Mama und niemand in der Familie redet offen mit ihm über den Grund des Selbstmords, das Thema wird kontinuierlich tabuisiert. Als Jugendlicher entdeckt Stoffel seine Zuneigung zu Jungs, aus Verliebtheit zu einem Kameraden zieht er zu seinem Vater, der inzwischen wieder verheiratet ist, ein schlichter Arbeiter, der nach der Devise lebt „Es geht nicht warum was wir wollen, sondern es geht im Leben darum, was wir müssen.“ Gerade er schweigt sich über die Gründe des mütterlichen Freitods vehement aus. Der zarte Stoffel ist so ganz anders gestrickt, als das väterliche Rauhbein, als Erwachsener zieht er nach

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Das große Kuscheln: Warum wir Bill Gates mögen!

Paul Allen und Bill Gates in der Lakeside School 1970 Foto: Bruce Burgess Lizenz: Gemeinfrei

Nazis, Hippies und Wutbürger hassen Bill Gates. Wir nicht – trotz DOS und Windows.

Peter Ansmann: Ich mag an Bill Gates, dass er auch unpopuläre Meinungen vertritt: Wie z.B. seine Einschätzung zu Edward Snowden.

Ich mag Bill Gates, weil er mit seinen Systemen, seit Windows2000 und damit seit 20 Jahren, für weitgehend stressfreie PC-Benutzung steht. Ich mag, dass einige Visionen seiner digitalen Gesellschaft in der aktuellen Krise wichtiger denn je erscheinen. Stichwort: Digitale Bildung

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Ruhr-Uni streamt Diskussionsreihe zu politischen Auswirkungen der Coronapandemie

Ruhr Uni N-Gebäude Foto: M Lizenz: Gemeinfrei

Was die Coronakrise für Deutschland, Europa und Staaten weltweit bedeutet, beleuchtet eine neue Diskussionsreihe der Ruhr-Universität Bochum, die frei zugänglich im Internet gestreamt wird. Redner sind u. a. die ehemalige Bundesjustizministerin Sabine Leutheuser-Schnarrenberger, der ehemalige EU-Kommissar für Krisenmanagement Christos Stylianides sowie Vertreter von UN, WHO und Forschungseinrichtungen.

Der erste Livestream am 12. Mai, 16 Uhr, beschäftigt sich mit den Eingriffen in die deutschen Grundrechte zugunsten des Infektionsschutzes. Es geht auch darum, wie der Umgang mit der Pandemie die deutsche Verfassungsordnung und das politische System in der Bundesrepublik verändern könnte.

Streaming: verfassungsblog.de

Der Ruhrpilot

Das mag jeder Politiker: Armin Laschet nimmt ein Bad in der Menge (Foto: Roland W. Waniek)
Armin Laschet Foto: Roland W. Waniek

NRW: Laschet will Quarantäne-Lockerung  für EU-Rückkehrer…FAZ
NRW:  „Erhebliche Mängel“ in der Fleischindustrie beim Infektionsschutz…DLF
NRW: Drostens Antipode(€)…FAZ
NRW: Unterstützung als Luftnummer…taz
NRW: Lockerungsübungen auf dem Laufband…Spiegel
NRW: Lügde – Hinweisgeberin fühlte sich von Amt bedroht…Bild
NRW: Bei einigen Corona-Demos Grenzen des Rechts erreicht…WN
NRW: Familienminister rät Erziehern von Schutzmasken ab…RP Online
Corona: COVID-19-Dashboard…RKI
Corona: Coronavirus-Outbreak…Worldometer
Corona: Fast 1000 neue Infizierte binnen 24 Stunden…Welt
Corona: Eine Dreiviertelmilliarde für den Stoff gegen das Virus…FAZ
Corona: WHO sieht 7 bis 8 vielversprechende Impfstoffentwickler…Zeit
Corona:
Mutationen könnten Impfstoffsuche erschweren…Spiegel
Corona: Personalisierte Beatmungsmasken aus dem 3-D-Drucker…NZZ
Corona: Die aktuellen Corona-Zahlen ergeben nur im Kontext Sinn…Welt
Corona: Helfen Hepatitis-Mittel gegen Covid-19?…FAZ
Corona: Was hinter den Corona-Zahlen steckt(€)…Welt
Corona: Der ganze Körper ist betroffen…Pharmazeutische Zeitung
Corona: Angst vor der Zwangsimpfung…Zeit
Corona:
Forscher finden RNA in Sperma…ntv
Corona: Darum erkranken Männer schwerer an Covid-19…Welt
Corona: Gute Ergebnisse mit Dreifachkombi bei milden Erkrankungen..ÄB
Debatte: Das Virus spaltet das Land…Welt
Debatte: Virologen werden häufig angefeindetSpiegel
Debatte: Es ist eine Staatsorgie(€)…Welt
Debatte: Eine vollkommen unsensible FDP…FAZ
Debatte: Attila Hildmann hat sich über „RT“ radikalisiert…Tagesspiegel
Debatte: Covidioten sind unter uns…FAZ
Debatte: Wie die AfD mit Verschwörungstheoretikern anbandelt(€)…Welt
Debatte: „Der Protest wird Rückhalt verlieren“…Tagesspiegel
Debatte: Kein Wasser auf die Mühlen der Verschwörungstheoretiker…FAZ
Debatte: Absurd ist noch zu tief gegriffen…Welt
Debatte: Zionismus und Universalismus…taz
Debatte: „Wir haben es hier mit einem kollektiven Wahn zu tun“(€)…Welt
Debatte: Auch Greta unter den Opfern…Spiegel
Debatte: Face the Fritz…Jungle World
Debatte: Die Pandemie wird die Welt nicht auf den Kopf stellen(€)…NZZ
Debatte: Die Zukunft nach Corona(€)…FAZ
Ruhrgebiet: Thyssenkrupp meldet Milliardenverlust…Spiegel
Bochum: Corona-Ermittler verfolgen die Spur des Virus(€)…WAZ
Bochum: Zahl der Erkrankten gestiegen(€)…WAZ
Dortmund: Zum zweiten Mal in sieben Tagen keine Neu-Infektion…RN
Dortmund: Die ersten Haushalte können ihre Miete nicht mehr zahlen…RN
Dortmund:  „Wir wollen weiterbaggern“…Nordstadtblogger
Duisburg: Sechs Tote und 67 Neuinfektionen in drei Tagen(€)…WAZ 
Duisburg: Wie ernst ist die Lage in Hochfeld?(€)…WAZ
Essen: Behörden wollen gegen Illegale Corona-Demos vorgehen(€)…WAZ
Essen: Gastronomen starten vorsichtig neu(€)…WAZ

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377 Künstler und Wissenschaftler verzichten auf Steuergelder aus Deutschland, weil BDS-Unterstützer hier Probleme haben

Judith Butler Foto: University of California, Berkeley Lizenz: Public Domain

Auf der Internetseite Mondoweiss ist Erklärung veröffentlicht worden:

„Some 377 scholars and artists from more than 30 countries have signed a pledge opposing litmus tests and political interference by institutions, municipalities, and public officials in Germany aimed at silencing advocates for Palestinian rights under international law.

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Streaming-Tipp: Die 2. Staffel von ‚Sunderland ‚til I Die’ – Fußball-Doku fürs Herz

Nur noch wenige Tage bis zur Wiederaufnahme des Spielbetriebs im hiesigen Profi-Fußball. Für Freunde des runden Leders also die letzten Stunden mit ausreichen Zeit und Muße sich im Vorfeld des Bundesliga-Endspurts noch etwas in Stimmung zu bringen.

Gesagt, getan! Am vergangenen Wochenende habe ich mir die zweite Staffel der Netflix-Serie ‚Sunderland ‚Til I die‘ angetan. Alle sechs neuen Folgen in nur einer Nacht!

Wenn auch nicht ganz so packend wie die erste Staffel dieser Doku-Reihe, die sich dem sportlichen Niedergang des ehemaligen englischen Premier League-Klubs widmet, weiß auch die Fortsetzung aus der Saison 2017/18 den Zuschauer zu faszinieren.

Alles was den Fußball so schön und so grausam zugleich machen kann, wird hier innerhalb weniger Stunden dargestellt und beleuchtet.

Kleiner, spannender Randaspekt und Lehre für die aktuelle Situation hierzulande: Mit Zuschauern ist Fußball halt doch am schönsten! Schaut mal rein, wenn ihr könnt!

Parkfest in Waltrop: „Ich gehe davon aus, dass wir im nächsten Jahr ein tolles Fest feiern werden!“

Auf dem Parkfest in Waltrop. Archiv-Foto: Dieter Wirdeier

Dass durch das Corona-Virus verursachte grundsätzliche Verbot von Großveranstaltungen bis mindestens Ende August 2020 hat kürzlich für viele enttäuschte Gesichter in diesem Lande gesorgt. Nicht nur bei den Schaustellern und Künstlern schmerzt der ungewohnt veranstaltungsfreie Sommer 2020, auch bei den Organisatoren hinterlässt die aktuelle Situation viele sorgenvolle Gesichter.

Waltrops Bürgermeisterin Nicole Moenikes (CDU) Foto: CDU-Waltrop

Neben den vielen überregional bekannten Events sind dabei auch etliche Großveranstaltungen betroffen, die seit Jahren fest mit zum Kulturprogramm einer kleineren Stadt oder einer Region gehören, diese teilweise sogar prägten.

Mit zuletzt rund 60.000 Besuchern am letzten August-Wochenende gehörte auch das Waltroper Parkfest stets mit zu diesen fixen Terminen, an denen sich seit gefühlten Ewigkeiten die Jahres-Planung ganzer Generationen von Bürgern im Kreis Recklinghausen und darüber hinaus ausgerichtet hatte.

Seit den 1970er-Jahren gehörten Kunst, Musik und kulinarischer Genuss im örtlichen Stadtpark in Waltrop stets zu Highlights des Jahres. In diesem Jahr muss jetzt erstmals darauf verzichtet werden. Ruhrbarone-Autor Robin Patzwaldt, selber seit 1973 in Waltrop wohnend und mit dem Parkfest quasi aufgewachsen, fragte Waltrops Bürgermeisterin Nicole Moenikes (CDU) einmal exklusiv nach den konkreten Auswirkungen dieser für eine Stadt wie Waltrop extrem bitteren Absage und den daraus resultierenden Zukunftsperspektiven der Veranstaltung.

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Zwei, die zusammen passen: Ken Jebsen und die GLS-Bank

In seinen Videos gibt Ken Jebsen sein GLS-Konto an. Foto: Screenshot

Der eine war ein Antisemit, Verschwörungstheoretiker, Wirrkopf Und Anhänger einer arischen Rassenlehre: Rudolf Steiner. An ihn haben sich die Gründer der in Bochum ansässigen GLS-Bank ideel nach Angaben des Geldhauses teilweise angeknüpft. Der andere ist einer der bekanntesten Verbreiter von Verschwörungstheorien, behauptet in einem Video der Lieblingsport radikaler Zionisten in den USA sei das Schlachten von Arabern, erreicht auch in der Corona-Krise mit seinem Kanal Millionen Menschen und veröffentlichet kürzlich ein Video mit dem Titel  „Gates kapert Deutschland!“.
Das Jebsen sein Konto bei der GLS-Bank hat und es öffentlich bewirbt, passt. Da haben sich zwei gefunden – GLS und Jebsen sind ein starkes Team gegen die Aufklärung. Nur warum haben Menschen, die ihren Namen schreiben und nicht tanzen, dort noch ein Konto?

 

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Cartoons ohne Bilder #97


Ein Bischof. Sprechblase: „Wir widersprechen der Aussage unserer Kollegen. Das Virus ist natürlich keine Schöpfung von kinderfressenden Reptilienmenschen. Es ist wie alles andere die Schöpfung eines allmächtigen Wesens, das als sein eigener Vater aus einer jungfräulichen Mutter kam, um als Brot … Moment, jetzt habe ich den Überblick verloren.“

11. Mai 1960: Der Mossad fasst Adolf Eichmann

Adolf Eichmann während seines Prozesses in Jerusalem; Foto: Israel Government Press Office / Public domain
Adolf Eichmann, der Logistiker des Holocausts, während seines Prozesses in Jerusalem (1961); Foto: Israel Government Press Office / Public domain

Am 11. Mai 1960 verschwindet Ricardo Klement in Buenos Aires spurlos.

Zwölf Tage später gibt David Ben-Gurion, der damalige israelische Ministerpräsident, vor der israelischen Knesset die Sensationsmeldung bekannt:

Der langjährig gesuchte Architekt des Holocausts, Adolf Eichmann, befindet sich in israelischer Haft. Trotz seiner Tarnidentität unter dem Namen Ricardo Klement wurde der Naziverbrecher erkannt.

Adolf Eichman wurde am 11. Mai 1960, durch ein spektakuläres Kommandounternehmen des israelischen Nachrichtendienstes Mossad, aus seinem zweiten Leben in Argentinien gerissen – und per Luftfracht nach Israel überstellt.

Die Beschaffung der Chruschtschow-Rede vom XX. Parteitag der KPdSU (1956) und die einer irakischen Mig-21  im Jahre 1966 haben das öffentliche Bild des israelischen Instituts für Aufklärung und besondere Aufgaben mit Sicherheit positiv geprägt.

Der „besondere“ Nimbus, der sich im Laufe der Jahre um den israelischen Auslandsgeheimdienst bildete, war aber ganz besonders ein Resultat der öffentlichkeitswirksamen Überführung Adolf Eichmanns an die Justiz

Bemerkenswert an dieser Unternehmung war auch deren Zielsetzung.

Es ging nicht nur um simple Rache, die einfacher zu bewerkstelligen gewesen wäre als ein risikoreicher Transport von Argentinien nach Israel:

Sondern um die  juristische Aufarbeitung und Dokumentation der Systematik des größten Verbrechens in der Menschheitsgeschichte.

Neben den Nürnberger Prozessen, ist der Eichmann-Prozess  bis heute wohl die am meisten beachtete gerichtliche Aufarbeitung der Shoa, gefolgt von den Frankfurter Auschwitzprozessen und den Majdanek-Prozessen.

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