Wie sich das nördliche Ruhrgebiet gerade zu Tode diskutiert und klagt

In Waltrop diskutiert man die negativen Auswirkungen von ‚Datteln 4‘ auf die eigene Stadtentwicklung.  Archiv-Foto: Robin Patzwaldt

Der Kreis Recklinghausen im nördlichen Ruhrgebiet ist seit Jahren eines der großen Sorgenkinder der Republik in Bezug auf seine wirtschaftliche Entwicklung. Es tut sich beängstigend wenig in Sachen Wachstum. Neu angesiedelte Betriebe findet man im Vergleich zu vielen anderen Regionen hier nur sehr selten. Auch im Vergleich zu anderen, problembehafteten Städten des Reviers.

Seit Jahren schon werden im Kreis hochtrabende Projekte von der Politik diskutiert und beworben. Mit der praktischen Umsetzung hapert es dann aber häufig, ja eigentlich fast immer.

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„Die Wahrheit bleibt auf der Strecke“

Querdenker Foto: Leonhard Lenz Lizenz: CC0

Gegen viele hartnäckige Überzeugungen ist kein Kraut gewachsen. Manche Menschen haben bereits verinnerlicht, was ihnen in bestimmten sozialen Medien immer wieder eingetrichtert worden ist. Was dort gelesen wird, wird am Ende für bare Münze genommen, ohne dass die Quelle fragwürdiger Aussagen jemals überprüft wird.

Für den Vortrag „Die Wahrheit bleibt auf der Strecke“ am Donnerstag, 16. September, um 19.00 Uhr im Bürgerhaus, Leonhardstraße 4, hat die VHS Gerald Baars gewinnen können. Er war langjähriger WDR Studioleiter und ARD Auslandskorrespondent und ist in seiner über 40-jährigen Laufbahn immer wieder mit kritischer Zuschauerpost konfrontiert worden. In den letzten Jahren ist es ihm aber immer weniger möglich, mit den überzeugten Anhängern von ‚Fake News‘ überhaupt noch ins Gespräch zu kommen.

‚Fake News‘ werden nicht nur von sogenannten ‚Querdenkern‘ oder Extremisten verbreitet, sondern gezielt auch von Organisationen, Parteien oder Dritt-Staaten, die unser demokratisches System bewusst destabilisieren wollen. Erschreckend ist der wachsende Zulauf bei den Anhängern von oft kruden Theorien.

Der Vortrag wird kostenlos angeboten. Eine kurze Anmeldung per E-Mail an vhs@castrop-rauxel.de ist bis 9. September möglich.

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Von Duisburg nach Münster: Pater Tobias beendet Marathon Nr. 100

Pater Tobias unterwegs im strömenden Regen in Lünen, kurz vor der Ankunft in Werne a.d. Lippe am frühen Nachmittag; Foto: Daniel Elke / Projekt LebensWert
Pater Tobias unterwegs im strömenden Regen in Lünen, kurz vor der Ankunft in Werne a.d. Lippe am frühen Nachmittag; Foto: Tobias Appelt (Team Ruhr)

Pater Tobias läuft für den guten Zweck. Der „Marathon-Pater“ ist ständig in Bewegung, um Spenden für Kinder aus armen Familien zu sammeln. Am Freitag, 5. Juni, hat er einen besonders harten Lauf absolviert:

100 Kilometer, allein – von Duisburg nach Münster. Mehr als 13 Stunden war der Pater unterwegs. 15.000 Euro Spendengeld kamen bei dem Lauf bislang zusammen.

Petrus hatte kein richtiges Erbarmen mit dem guten Hirten aus Duisburg-Neumühl:

Es regnete nur einmal.

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Lehrer in #Covid_19 – Zeiten: „Die Schulen nach Ostern wieder zu öffnen wäre grob fahrlässig!“

Sylvana Dziuba. Foto: privat

Wie für alle Menschen brachte die Corona-Krise auch für Lehrer und Schüler eine drastische Veränderung ihres Alltags. Nachdem hier in NRW am Freitag, den 13. März, bekanntgegeben wurde, dass der Unterricht bereits ab dem darauffolgenden Montag nicht mehr wie gewohnt stattfinden würde, mussten sich viele von ihnen quasi ohne jedwede Vorbereitungszeit auf ein völlig verändertes Leben und Lernen einstellen.

In Lehrerhaushalten treffen dieser Tage beide Gruppen direkt aufeinander. Ruhrbarone-Autor Robin Patzwaldt hat sich daher am Wochenende einmal mit dem vierzehnjährigen Gordon Kahmann und seiner Mutter Sylvana Dziuba unterhalten, die an der Fridtjof-Nansen-Realschule in Castrop unterrichtet.

Dabei erläuterte Dziuba den Ruhrbaronen die vielen Probleme, mit denen sie sich plötzlich in ihrem und dem Alltag ihres Sohnes Gordon, der die 8. Jahrgangsstufe des Theodor-Heuss-Gymnasiums in Waltrop besucht, konfrontiert sieht. Zudem schilderte die leidenschaftliche Pädagogin eindringlich ihre Ängste, die sie in Bezug auf eine mögliche Wiederaufnahme des regulären Schulbetriebs direkt nach den Osterfeien hat.

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Brücken-Desaster: Was der Bundespräsident bei seiner Reise durchs Ruhrgebiet nicht erwähnt hat

Seit Sommer 2017 ist die Straße hier dicht. Foto: Robin Patzwaldt

Um zu zeigen, ‚was hier alles gelingt‘, reiste der Bundespräsident in der vergangenen Woche ins Ruhrgebiet. Auf seiner Route lagen Duisburg, Gelsenkirchen und Dortmund. Eine „Reise in die Zukunft“ sollte dies nach den Worten der Kollegen der WAZ werden.

Herausgekommen sind dabei die gewünschten Bilder und Schlagzeilen: Das Ruhrgebiet ist viel besser als sein Ruf. Es geht dort auf breiter Front aufwärts. Es ist zuletzt viel geschafft worden etc..

Kein Wunder, dass der Bundespräsident sich während dieser Reise nicht an der Brücke vor dem Schiffshebewerk Henrichenburg blicken gelassen hat. Denn hier bekommen es die Verantwortlichen vom Wasser- und Schifffahrtsamt Duisburg (WSA) und der von diesem Beauftragten Bauunternehmen seit weit über zwei Jahren nicht hin eine kleine Querung über den Kanal zu vollenden, deren Errichtung ursprünglich in drei Monaten vorgesehen war und die seit September 2017 in Funktion sein sollte.

Nicht erstaunlich also, dass man diesen Teil der traurigen Ruhrgebietsrealität den Menschen in ganz Deutschland in dieser Woche lieber nicht öffentlichkeitswirksam präsentierte, obwohl solche traurigen Zustände an vielen Stellen die Menschen in der Region an vielen Stellen und Orten ärgern und ihren Alltag bestimmen.

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WSA-Duisburg: Peinliches Brückendesaster treibt Bürger im Kreis Recklinghausen auf die Straße

Die alte Brücke am Schiffshebewerk in Waltrop. Foto(s): Robin Patzwaldt

Verzögerungen bei Bauvorhaben kennt grundsätzlich natürlich jeder von uns. Besonders ärgerlich sind sie immer dann, wenn sie nicht nur das eigene Portemonnaie, beispielsweise in Form von unnötig ausgegebenen Steuergeldern betreffen, sondern auch zusätzlich auf das tägliche Leben direkte, negative Auswirkungen haben.

Über einen ziemlich krassen Fall dieser unsäglichen Reihe von ‚Pleiten Pech und Pannen‘ regen sich in diesen Wochen und Monate tausende Bürger im Kreis Recklinghausen auf. Ein zunächst auf wenige Wochen begrenztes, relativ kleines Projekt des Wasser- und Schiffahrtsamtes Duisburg (WSA), nämlich die Erneuerung der Brücke direkt vor dem Schiffshebewerk in Waltrop bzw. Henrichenburg, wird gerade zu einer Art unendlichen Geschichte. Ausgang noch immer offen. Und das, obwohl die Brücke ursprünglich eigentlich schon seit dem vergangenen Herbst hätte wieder nutzbar sein sollen.

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Kreis Recklinghausen: Großes Museumsfest im Schiffshebewerk Henrichenburg

Das Schiffshebewewerk. Foto (s): Robin Patzwaldt
Das alte Schiffshebewewerk Henrichenburg. Foto (s): Robin Patzwaldt

Es ist inzwischen schon eine liebgewonnene Tradition: Anfang Mai, da lädt das LWL-Museum im Schiffshebewerk Henrichenburg zum großen Museumsfest ein. Und das Beste daran: Der Eintritt ist frei!

Kaiser Wilhelm II. eröffnete am 11. August 1899 das Schiffshebewerk in Henrichenburg.  Noch über 100 Jahre später sind die zahlreichen Besucher regelmäßig begeistert von diesem größten Bauwerk am Dortmund-Ems-Kanal.

Inzwischen liegt der große Aufzug für Schiffe allerdings auch schon seit über 40 Jahren still. Im dort eingerichteten LWL-Museum wird die Geschichte des Hebewerks und der Menschen am Kanal allerdings noch immer ein Stück weit liebevoll lebendig gehalten.

Diverse Schiffstouren, Handwerksvorführungen, Kino, Kindertheater und vieles mehr erwartet die Besucher dann auch wieder am kommenden Wochenende. Der Landschaftsverband Westfalen Lippe (LWL) lädt dazu erneut alle Interessierten am Sonntag, den 08. Mai 2016,  von 10 bis 18 Uhr in sein Waltroper Museum ein.

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Kreis Recklinghausen: Der RVR kapituliert in Castrop-Rauxel vor den Sturmschäden von ‚Ela‘

Foto(s): Robin Patzwaldt
Foto(s): Robin Patzwaldt

Spannende Entwicklung im Kreis Recklinghausen. Gut 15 Monate nach Pfingststurm ‚Ela‘ kapituliert der RVR scheinbar vor dessen noch immer deutlich sichtbaren Folgen.
Unter der Rubrik „Freizeittipps für die Metropole Ruhr“ bietet man den Bürgern im Kreis Recklinghausen nun ernsthaft an die Wälder ab sofort selber mit aufzuräumen, dort Holz zu fällen, die in den Wäldern der Region an vielen stellen noch immer deutlich sichtbaren Sturmschäden somit selber mit zu beseitigen. Und zahlen darf der geneigte Bürger dafür auch noch.

Monatelang hieß es zuletzt, dass das Betreten der Wälder streng verboten sei, das Schlagen von Holz zum Eigenbedarf natürlich untersagt ist, da es sich um fremdes Eigentum handelt. Nachdem sich nun über Monate an der unschönen Lage vielerorts nicht grundsätzlich etwas änderte, erfolgte nun offenbar der Taktikwechsel beim RVR. Der Bürger soll ab sofort doch bitteschön selber für Ordnung sorgen.

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Das etwas andere Revier-Buch: ‚Fotografieren im Ruhrgebiet‘

Rheinwerk_Fotografieren-im-Ruhrgebiet_Cover_2D (519x600)Bücher die sich mit den Sehenswürdigkeiten des Ruhrgebiets beschäftigen haben wir hier in den letzten Monaten schon häufiger mal kurz vorgestellt. In dieser Woche kam nun ein Buch neu auf den Markt, welches dabei mal einen etwas anderen Ansatz wählt, nämlich den Blickwinkel eines Fotografen.

Herausgekommen ist eine Mischung aus Reiseführer und Fotohandbuch. Eine spannende Kombination, auch für mich als bisher weitestgehend autodidaktischen ‚Gelegenheitsfotografen‘ des Ruhrgebiets. Thomas Pflaum ging das Ganze in seinem nun vorliegenden Buch-Projekt nämlich, was die Fotos betrifft, deutlich ambitionierter und auch professioneller an. Er hat ursprünglich in Dortmund und Bielefeld Fotodesign studiert und arbeitet seit 1983 als freiberuflicher Fotograf. Pflaum lebt seit über 20 Jahren schon in Castrop-Rauxel und dokumentiert u.a. den Wandel des Ruhrgebiets in einem Langzeitprojekt (www.ruhrfoto.com).

Logisch, dass er als echter Profi der Fotografie da auch sehr detailliert seine Fotos plant und Standorte und Motive auswählt. Das merkt man seinem neuen Buch erfreulicher Weise dann auch so an. Da hat jemand offenkundig viel Spaß am Fotografieren. Und offensichtlich eben auch am Ruhrgebiet. Eine schöne Kombination.

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Schiffshebewerk ‚Henrichenburg‘: Den Geist von 1899 wieder aufleben lassen

Das Schiffshebewewerk. Foto: Robin Patzwaldt
Das Schiffshebewewerk. Foto: Robin Patzwaldt

Die versammelte Menschenmenge soll laut gejubelt haben, als Kaiser Wilhelm II. am 11. August 1899 das Schiffshebewerk Henrichenburg einweihte. Noch über 100 Jahre später sind zahlreiche Besucher begeistert von diesem größten Bauwerk am Dortmund-Ems-Kanal. Inzwischen liegt der große Aufzug für Schiffe seit über 40 Jahren still. Aber im inzwischen dort betriebenen LWL-Museum wird die Geschichte des Hebewerks und der Menschen am Kanal noch immer ein Stück weit lebendig gehalten.
Noch sind es auch ein paar Tage hin, aber beim in Kürze anstehenden Museumsfest im und am Schiffshebewerk ‚Henrichenburg‘ können Besucher auch in diesem Jahr wieder ein kleines Stück Anteil haben am Geist des Jahres 1899.
Von A wie Ausstellung bis Z wie Zirkus reicht in diesem Frühjahr das bunte Programm an der Stadtgrenze von Datteln, Castrop-Rauxel und Waltrop.
Am Sonntag, den 3.Mai 2015, lädt der Landschaftsverband Westfalen Lippe erneut von 10 bis 18 Uhr zu vielseitigen Angeboten in sein Industriemuseum nach Waltrop ein. Der Eintritt ist dabei frei.

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