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Recklinghausen: Die ‚Gute Stube‘ des Ruhrgebiets? Eher die Vorhölle!

100 Meter neben dem ‚Palais Vest‘ in Recklinghausen. Foto(s): Robin Patzwaldt

Als Waltroper habe ich schon Zeit meines Lebens immer wieder Kontakt zu ‚unserer‘ Kreisstadt Recklinghausen gehabt. Obwohl meine Familie von Anfang an deutlich mehr in Richtung meiner Geburtsstadt Dortmund orientiert war, gehörten regelmäßige Besuche in Recklinghausen in meinem Leben lange Jahre stets mit dazu.

Montag, 13 Uhr, und nichts los in Recklinghausen.

In meiner Kindheit hat mein Vater dort gearbeitet, mein Kieferorthopäde war dort niedergelassen. Später bin ich dann als junger Erwachsener mindestens einmal in der Woche selber zum Einkaufen dorthin gefahren.

Wenn Recklinghausen doch auch nie so viel zu bieten hatte wie Dortmund, wurde es als nette Alternative von uns doch immer auch gerne besucht. Im Laufe der vergangenen 20 Jahre ließ das allerdings schrittweise nach. Recklinghausen vergammelte, Leerstand machte sich breit.

Sehr kritisch sah ich daher vor einigen Jahren auch den Versuch mit dem Neubau des Shoppingcenters ‚Palais Vest‘ die alte Innenstadt wieder zu beleben.

Inzwischen war ich seit der Eröffnung des neuen Konsumtempels direkt gegenüber des historischen Rathauses nicht mehr in der Innenstadt von Recklinghausen. Zu deprimierend erschien mir der Zustand der dortigen Altstadt inzwischen. Und das ‚Palais Vest‘ entpuppte sich schon bei seiner Eröffnung 2014 als gesichtslose Mall ohne große Highlights. Wenn ich so etwas besuchen will, dann wähle ich die größeren Alternativen in Dortmund, Essen oder Oberhausen. Recklinghausen war mir zuletzt keinen Besuch mehr wert.

Am vergangenen Wochenende kam mir dann ein Werbeprospekt der Stadt Recklinghausen in die Hände, das unter dem Motto ‚Altstadt Recklinghausen – Die Gute Stube des Ruhrgebiets‘ im Hochglanzstil zum Shoppen nach Recklinghausen einladen will. Da es zudem mit der charmanten Inga Strothmüller vom Hansa Theater Dortmund als Kopf der Kampagne wirbt, war ihm meine Aufmerksamkeit sicher.

Und da ich in dieser Woche ohnehin einmal komplett frei habe, habe ich die Gelegenheit am heutigen Montagvormittag gleich einmal ergriffen, mir ein paar frische Eindrücke vom Geschehen in der Recklinghäuser Altstadt besorgt.

Inga Strothmüller (links) wirbt für Recklinghausen, die ‚Gute Stube des Ruhrgebiets‘. Foto(s): Robin Patzwaldt

Was ich dabei gesehen habe, das war allerdings wahrlich erschütternd. Der Niedergang unserer Kreisstadt hat sich in den vergangenen Jahren offenkundig noch weiter beschleunigt.

Wenn dass die ‚Gute Stube des Ruhrgebiets‘ sein soll, wie von der Broschüre dargestellt, dann spricht das nicht für das Revier. Mich erinnerte die Szenerie eher an den Vorhof zur Hölle! Anders kann ich das hier gar nicht ausdrücken.

Sorry, Freunde, aber das war für ein paar Jahre auch erst einmal wieder der letzte Besuch dort. Was sollte ich denn häufiger dort? Massenhaft Leerstand, Dreck und Ödnis finde ich auch woanders. 😉 Von wegen ‚Gute Stube‘. Selten war die Diskrepanz zwischen einer Werbekampagne und Realität in meinen Augen so groß.

Aber seht einfach selbst. Das hier ist nur eine kleine Auswahl der Fotos vom heutigen Tage:

 

 

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ke
ke
4 Jahre zuvor

Man hätte aber auch schöne Ecken fotografieren können :-). Insbesondere bei Recklinghausen leuchtet zeigen sich viele schöne Ecken in der Stadt. Dunkelheit kaschiert.

Ja, Recklinghausen war vor ein paar Jahren an vielen Ecken schöner, aber wer soll auch in so vielen Geschäften einkaufen? Die Entwicklung war abzusehen, und jetzt muss sich zeigen, was man mit den leeren Flächen macht. Es fehlen ja Wohnungen.

Mal sehen, vielleicht schaue ich mir nächste Woche das Markspringen an.
https://www.marktplatzspringen-re.de/

Peer
Peer
4 Jahre zuvor

Hey, jetzt mal ehrlich.
Marl ist da wohl eher am sterben. Ich bin vor 3 Monaten in Hüls gewesen. Hinter dem Kaufland und der Fußgängerpassage ist es nur noch runter gekommen. Da ist Recklinghausen GOLD gegen und das sage ich als gebürtiger Maler, der nach Recklinghausen zog.

Münsterländer
Münsterländer
4 Jahre zuvor

Leider gibt es kein Gesetz und keine Verordnung, die besagt, dass man sein Wohnumfeld SCHÖN gestalten muss. Nicht nur nicht in Recklinghausen.

KRL
KRL
4 Jahre zuvor

Waltrop ist auch nicht schöner und für mich keine Reise wert. Wirklich ein einseitiger Bericht. Montags 13 Uhr… mal sehen was in Waltrop oder Oberhausen oder Gelsenkirchen oder oder los ist…. ja, ich finde den Leerstand auch traurig… aber es tut sich was…. Das eheml. Karstadthaus wird bald umgebaut. Das wird die Innenstadt sicher wieder beleben. Vielleicht mal am Wochenende mit der Cam durch die Stadt laufen und Fotos schießen… oder beim Marktplatz springen oder RE leuchtet… aber das ist dann weniger ein Bericht wert, gelle… ? 😉

Sven
Sven
4 Jahre zuvor

Du hast soviel Freizeit und bist so gespannt, wie sich Recklinghausen entwickelt hat und nimmst dir dann nur 45 Minuten Zeit für deinen Eindruck? Wie gut, dass du die nächsten Jahre nicht mehr herkommen möchtest. Solch unqualifizierten Berichte braucht echt niemand. Kümmere dich ruhig um Waltrop, aber schöner wird das davon auch nicht. Und immer schön nur die hübschen Fotos posten. Davon hättest du übrigens in RE auch viele machen können. Muss man halt wollen. Herzliche Grüße nach Waltrop

Matthias Klos
Matthias Klos
4 Jahre zuvor

Recklinghausen ist so heruntergekommen, da will man nicht mal mehr tot über dem Zaun hängen. Ganze Straßenzüge in der Innenstadt stehen leer, die Kneipenszene weitgehend eingestampft dank Rauchverbot und Sky-Abzocke. Nur noch systemgastro, dönerbuden, handy-läden und 1 Euro Shops. Die Stadt hat dem alteingesessenen mittelständischen Einzelhandel zu gunster großer Ketten und Konzerne den Genickschuss verpasst. Fachgeschäfte Die viele Jahrzehnte den Wert dieser Stadt ausmachten: weg. Am wochende tobte das Nachtleben und die Kneipen waren voll. Jetzt komplett tote Hose ab 23.00 Uhr. Ende im Gelände. Schicht im Schacht. Man hat es sogar gewusst – eine Fehlentscheidung übertrumpft die nächste. Das hat Tradition in SchRecklinghausen.

Pottmensch
Pottmensch
4 Jahre zuvor

Früher war alles Besser. Ich komme und Lebe in Recklinghausen-Süd. Bin eigentlich auch kein Freund der Innenstadt und des Palais. Der Leerstand ist nicht zu übersehen. Die Breite Straße ist nur noch ein Schatten von dem was vor 30 Jahren dort war.
Dort gab es diverse Läden die gerne weitergemacht hätten. Die Pacht war bloß zu hoch.
Zu den Bildern:
Einen Sex Shop gab es damals auch. Direkt am Viehtor. Der Laden am Löhrhof ist schon fast ein alt eingesessener Betrieb.

Aber es gibt auch schöne Ecken:
Die Krim zum Beispiel.
Der Platz vor dem Ikonen Museum.
Die Alte Feuerwache wird endlich renoviert.

Wie sagte der Opa vom Goosen:
Woanders ist auch Scheiße!

Alex
Alex
4 Jahre zuvor

Das mit der Ausgehkultur ist aber nicht nur in Recklinghausen so.Diskosterben,Kneipensterben usw. Sind erstens der Verbots-kultur geschuldet (Rauchverbot und Gema Gebühren!!)
und zweitens vom Ausgehverhalten der Jugend,ich habe Mal die Mayday von 1995 mit der jetzigen Mayday bei youtube verglichen:1995 tanzende und feiernde Jugendliche mit schnellen beats, heute zwar tolle Lightshow,langsamer Techno und mit handy filmende Jugendliche.
Es ist eigentlich nicht nur in Recklinghausen so. Runtergekommene Gebäude gibt's auch in meiner Stadt,das liegt auch am Onlinehandel…Hinzu kommt noch die gestiegene Kriminalität,gerade abends in Städten.Der Dortmunder HBF war schon immer schlimm,aber wie da jetzt agressiv gebettelt wird…

Vanbra
Vanbra
4 Jahre zuvor

Ich wohne seit mittlerweile 10 Jahre in der Megaeinkaufsstadt Münster. Wenn man das erzählt bekommt man immer zu hören "ach, da ist es ja so schön"… Aber Bilder wie diese hätte ich aber auch in MS oder in jeder anderen Stadt machen können. Wer nach RE fährt hat wenigstens noch die Chance auf ein paar kleine Läden und nicht nur große Ketten, das Sucht man in der Einkaufsstadt Essen oder Münster oder Dortmund im Innenstadtbereich vergeblich. Fazit: der Autor sollte mal seine Dunkelgraue Brille ablegen!

Maike
4 Jahre zuvor

Wir sind vor knapp einem Jahr aus dem Aachener Raum für das Studium nach Recklinghausen gezogen.
Wenn ich ehrlich bin mag ich die Innenstadt ganz gerne. Es gibt hier wirklich hässliche Ecken, aber gerade die Altstadt ist hübsch und am Wochenende ist auch viel los.. Montag Mittags arbeiten halt auch viele, da ist auch in Aachen nie viel losgewesen 🙂

Luc Jäger
Luc Jäger
4 Jahre zuvor

Ich persönlich als Recklinghäuser muss da auch was zu sagen. Ja wir haben viele Leerstände, ja unsere Innenstadt befindet sich gerade im Umbau. Aber z.B. Karstadt wird sich wieder füllen, die Umbaumaßnahmen haben schon begonnen. Die Bauschuttcontainer gehören mit zur neuen Filiale der deutschen Bank, die noch umgebaut wird. In das Gebäude neben dem RZ-Ticketcenter wird auch wieder etwas reinkommen. Die Ecke hinter dem Palais Vest wo das Bordell ist ist eine Problemecke, wo die Stadt noch keine Lösung für gefunden hat, es wird dran gearbeitet. Kampmanns ist umgezogen. Der 6-shop sucht einen Nachmieter.

Andreas Heinsch
Andreas Heinsch
4 Jahre zuvor

Wie wäre es mit konstruktiver Kritik?
Ich war vor wenigen Tagen in Dortmund und hätte in ein paar Minuten eben solch eine Fotoserie hingekommen. Inklusive (im Nordviertel ) reichlich wilde Müllkippen.
In Marl, Essen, und einigen anderen Städten sieht es nicht besser aus.
Meiner Meinung nach sollte man hier auf lokaler Ebene viel mehr zusammen arbeiten.
Sich Tipps geben welche Konzepte für eine wiederbe lebung der Innenstädte greifen und welche nicht funktionieren. Nur die "Fotokeule" herausholen reicht nicht aus um etwas zu ändern.
Abgesehen davon. …. Wenn Sie einen Werbeprospekt für eine Firma (oder eine Stadt) erstellen müssten, würden Sie vermutlich nichts anderes abliefern wollen als das was Sie erhalten haben.

Kerstin
Kerstin
4 Jahre zuvor

Auch ich bin gebürtige Recklinghäuserin, wahrscheinlich etwas älter als meine voran gegangenen Autoren. In einem habt ihr Recht, früher war vieles schöner. Ich wohnte direkt in der Altstadt, mittendrin, statt nur dabei. Das alte Löhrhof Center existierte noch, mit einer gut gemischten Auswahl an größeren Kaufhäusern und kleinen Boutiquen. Die "Biermeile" hatte Hochkonjunktur. Die Innenstadt war einfach toll, ich war gerne dort als junges Mädchen. Ihr fragt euch , was ist also passiert, dass hier nichts mehr los ist. Ganz klar, die Kaufkraft war eine andere . Wie in vielen anderen Städten des Ruhrgebiets, war auch Recklinghausen eine Stadt mit Bergbau . Als der Bergbau starb, gingen auch die Innenstädte kaputt. Daran und an der Habgier mancher Mitmenschen. Mieten stiegen erheblich an, ebenso die Pachtverträge für die Ladenzeilen. Doch wo kein Verdienst mehr ist, kann ich die Menschen nicht auspressen wie eine Zitrone. Die Ruhrfestspiele waren auch Mal anders. Am ersten Mai war das Ruhrfestspielhaus Anlaufstelle für ganze Familien, mit Marktständen die die verschiedensten Waren darboten, Bühnenangebote und auch für die kleinsten war Programm zu finden . Heute nur noch Bühne für die Prominenz. Die Welt beeindrucken wollen, mit den Ruhrfestspielen, aber das normale Volk vergessen. Bestes Beispiel ist tatsächlich das Palais Vest. Eine Stadt, deren Bewohner nicht gerade mit Wohlstand gesegnet ist, braucht keine überteuerten Boutiquen . OK, Schaufensterbummel kann auch schön sein. Aber die nicht ausgepreisten Auslagen verschiedener Geschäfte machen uns Ottonormalverbrauchern klar, dass wir da nicht erwünscht sind. Wir finden nur Markenboutiquen, und Mode für superschlanke Menschen. An die Städteplaner und Politiker eine Bitte: gehen Sie mit offenen Augen durch die Stadt, denken an die Mitbürger und deren Kaufkraft, dann kann man die Stadt auch wieder mit leben füllen.

X2k
X2k
4 Jahre zuvor

Lächerlich da gibt's weitaus schlimmere Ecken, Dortmund zum Beispiel. In RE laufen wenigstens nicht ständig besoffene Penner durch die Stadt.
Zugegeben die stadt hätte das Geld für die Werbung auch investieren können um die Stadt besser zu pflegen.

Max
Max
4 Jahre zuvor

Den Artikel finde ich reichlich unfair. Ich komme aus Haltern und bin fünf Jahre in Recklinghausen zur Schule gegangen. Der Palais Vest hat die Stadt erheblich bereichert. Da ist immer was los. Könnt ihr euch noch dran erinnern wie gammelig das Löhrhof Center war?
Nach dem Neubeu hatte ich mit deutlich größerem Leerstand gerechnet, aber die Altstadt hat das gut verkraftet. Es gibt viele kleine, interessante Inhabergeführte Geschäfte welche die Stadt für mich ausmachen. Vor dem Museum Jerke ist vor einigen Jahren ein schöner Platz entstanden welcher den Weihnachtsmarkt und Recklinghausen Leuchtet erweitert.
Deine Fotos zeigen mehrheitlich den Karstadt Bau von verschiedenen Seiten, was absolut Unfair ist. Wer sich nicht gut auskennt kann das nicht erkennen. Das Karstadt untergeht war zu erwarten, das Kaufhaus war in katastrophalem Zustand. Einrichtung und Konzept waren veraltet, in den letzten Jahren die Klimaanlage kaputt daher die Luft im Laden eklig stickig.

Björn Belhustedde
Björn Belhustedde
4 Jahre zuvor

Ein völlig unrealistischer Artikel und ein überflüssiger Beitrag. Recklinghausen hat seine Probleme wie fast alle Ruhrpott Städte…ist jedoch meinem empfinden nach immer noch eine der schöneren Städte in dieser Region. Diese unschönen Fotos kann man überall schießen.

Süderbabs
Süderbabs
4 Jahre zuvor

Wahrlich endlich haut des mal jemand raus . Re-city ist einfach wirklich nicht mehr das was sie mal war . Aber nicht nur Leerstände machen Re kaputt , das einst in Grünanlagen erquickende Leben trug zum Allgemein Stadtbild hinzu, wo man sich erfreute , wo man gern auf der Bank vorm Rathaus saß und dem Treiben zusah. Der Wochenmarkt früher,rund um den Rathausbrunnen lud zum verweilen ein , tja heute symbolisiert die Statue " Bürger tragen ihre Stadt " !
Man sieht anhand des Stadtbildes ja wie gut das Stadt tragen funktioniert. Da nutzen verschiebbare Bäume leider auch nichts .

Petra Rommerskirchen
4 Jahre zuvor

Liebe Leute,

die Innenstädte sehen oft bundesweit so aus.

Schuld sind Kommunalpolitiker, dir auf Investoren und kurzfristiges Geld sehen. KIK Aldi und Co bevölkern leidet nicht Innenstädte sondern bauen neu.
Anstatt die Souveränität wahrzunehmen und ihre Ortskenntnis attraktiv zu halten, zerstören Stadt und Gemeinderäte ihre Innenstadtlagen selbst.

Weiterhin ist die Zocker Mentalität mit Amazon und Internet den Konsumenten zuzuschreiben.

Schaut mal auf mein Projekt http://Www.ladenmittendrin.de

Leider sind Nachbarschaft, Fairness und Loyalität heute Fremdwort geworden-

Also unterstützt das was noch vor Ort ist.

Petra

Britta Schug
Britta Schug
4 Jahre zuvor

Hallo
Was die Geschäftsentwicklung nach Palais Vest betrifft und die dadurch entstandenen Leerflächen kann ich Ihnen leider nur zustimmen… Jetzt kommt aber ein grosses ABER…
Recklinghausen hat soviel mehr zu bieten:
RE leuchtet Zu Gast in Recklinghausen Marktspringen usw. und wir Konsumenten müssen uns an die eigene Nase fassen und Geschäften dem Internet vorziehen dann kann sich auch eine baulich schöne Altstadt wieder positiv entwickeln

Rudolf Strunk
Rudolf Strunk
4 Jahre zuvor

Nun redet die Stadt doch nicht kaputt. Es gibt weit überwiegend tolle Ecken in RE. Unterm Strich wirklich eine "Gute Stube" . Und die Breite Strasse wird durch viele Maßnahmen und Veränderungen demnächst wieder attraktiv. So wird das alte Sinn-Leffers Gebäude durch ein Hotel ersetzt. Krastadt wird neu und super entwickelt. Die Baumaßnahmen starten in Kürze.
Einige Immobilien auf der Breite Str. haben neue Eigentümer. Die haben tolle Pläne und würden sicher nicht in eine tote Strasse investieren.
Wer über einen Istzustand ( bedauerlich genug) berichtet, sollte auch so fair sein, Perspektiven zu erfragen und als solche auch an den Artikel anhängen.
Es gibt viele Besucher, die insgesamt den Charme der Altstadt geniessen.
Und ich weiß, vovon ich rede. Lebe seit 68 jahren in RE.

Romy
Romy
4 Jahre zuvor

Selten so einen unreflektierten Text gelesen. Dieses Problem haben alle Städte im Pott. Essen, Dortmund, Waltrop etc. Solche Fotos könnte ich überall schießen.
Wer sich richtig umschaut, wird aber auch in jeder Stadt schöne Geschäfte finden und auch schöne Ecken.
Schade, dass man hier so einen unqualifizierten Autor beschäftigt. Zum Glück scheinen es die Kommentatoren besser zu wissen

Jens Kwass
Jens Kwass
4 Jahre zuvor

Zufällig lese ich jetzt hier im fernen Berlin diesen Käse über meine Heimatstadt *lach…. na, wenn ich jetzt mal losgehe und hier in Kreuzberg oder sonstwo auf "schlechte-Fotosafari" ziehe, würde mir die Kamera kollabieren vor Dramatik…. also dass unsere 84 Großstädte bundesweit bisweilen erhebliche Umbrüche im Einzelhandel erleben, ist schon länger bekannt; in Recklinghausen ev. schon etwas mehr als wohl in Trier (meiner Drittheimat) oder Freiburg, eben aber kein klares Recklinghäuser Problem.
Wie oft führte ich meine Berliner Kollegen durch die Recklinghäuser Innenstadt, und kaum einer war negativ gestimmt, eher positiv überrascht, wie gemütlich und vielseitig unsere Innestadt ihnen vorkam.
Schließlich hat der "Ruhrpott" insgesamt bis heute in den anderen Metropolen, immernoch einen komischen, ewig gestrigen Ruf. Den konnte ich meinen Besuchern aber bei uns (in Re.) korrigieren.
Somit kann diesen Artikel kaum bestätigen (ich komme selbst auch noch aus Re-Süd…) und verfoge mit Lust und Neugier die Entwicklung meiner alten Heimat, wo ich ganz gewiss wieder zurückkehren werde…. nachdem ich hier Draußen begriffen habe wie gut es doch Zuhause war/ist 🙂

Ronnie
Ronnie
4 Jahre zuvor

Auch wenn ich den Artikel stilistisch nicht gerade beweihräuchern kann, muss ich als gebürtiger Recklinghäuser, der nun im Exil einer deutlich größeren Ruhrgebietsstadt lebt, zustimmen, wenn es heißt, dass zumindest die Recklinghäuser Innenstadt ein wirklich trauriges Bild abgibt. Ich kann zwar zu den Innenstädten anderer "kleinerer" Großstädte und Kleinstädte im Ruhrgebiet keine qua­lifizierten Aussagen treffen, aber die Feststellung, dass die Anmutung der Innenstadt Recklinghau­sens, insbesondere der Breiten Straße, wirklich traurig ist, trifft es genau. Ich bin nach wie vor re­gelmäßig in Recklinghausen, allerdings eher im Süden und Osten und habe im Speziellen in Reck­linghausen Süd – das gerne gemieden und als Elendsviertel gebrandmarkt wird – diesen Verfall nicht derartig mitbekommen. Dort gibt es zwar auch Leerstand und besonders ein kurzes Stück zwischen Marienstraße und Neumarkt ist nicht gerade ansehnlich, das ist aber nicht vergleichbar mit einer na­hezu ausgestorbenen Innenstadt. Selbst bei gutem Wetter und am Wochenende scheint sich nie­mand mehr in die Altstadt zu verirren. Auch das Palais, welches selbstverständlich seinen Teil zum Verfall der restlichen Innenstadt beiträgt (aber nicht exklusiv), ist lange nicht so gut besucht wie er­wartet oder erwünscht. Die wenigen, wirtschaftlich und sozial unerheblichen Bestrebungen, die In­nenstadt oder zumindest Teile davon attraktiver zu machen (Krim, Westquartier), sind zwar teilwei­se schön anzusehen, erreichen ihr Ziel aber wahrscheinlich nicht. Auch hier tragen die ökonomische Last des Strukturwandels vermutlich am ehesten die kleinen Unternehmer*innen, die es wider der Vernunft und aus Idealismus gewagt haben, neue oder zumindest frischere Konzepte zu verwirkli­chen. Natürlich ist es ein grundsätzliches Problem unserer Zeit, dass der ausgesuchte, spezialisierte Einzelhandel (mit enthusiastischen Mitarbeiter*innen) zu kämpfen hat und in naher Zukunft wird sich die Situation mit Sicherheit auch nicht verbessern. Allerdings haben die Bestrebungen der Lo­kalpolitik im Ruhrgebiet nach dem (weithin absehbaren) Untergang der Montanindustrie, der damit einhergehenden nachlassenden Wirtschaftskraft und der daraus resultierenden sozi-ökonomischen Probleme (Arbeitslosigkeit, Politikverdruss, Rechtsruck, Abwanderung aus dem Ruhrgebiet) diesen Trend vermutlich frühzeitig eingeleitet und verstärkt. Prestige-Projekte und opportunistischer Lob­byismus auf Kosten der Lebensqualität, Korruption und Vetternwirtschaft, schiere Untätigkeit oder fahrlässige Stadtplanung sind ein Schema, dass sich spätestens seit den 1990ern durch den Pott zieht, ebenso wie die absolute Vernachlässigung der logistischen Infrastruktur (öffentlicher Nahver­kehr, Radwege, Autobahnen…). Natürlich haben die Verbraucher*innen auch einen Anteil an der Veränderung, aber in einem hyperglobalisierten Wirtschaftssystem sind sie nicht dafür zuständig, mit ihrem Privatvermögen die Unternehmen zu retten, so mittelständisch und sympathisch sie auch sein mögen. Was die Verbaucher*innen allerdings können, eher in ihrer Funktion als aktive Bürger*innen und Wähler*innen, ist eine Stadt mitzugestalten. Und so nützt es auch nichts, die Mit­bürger*innen anzustacheln, doch jetzt auf Gedeih und Verderb nicht im Internet zu bestellen, son­dern die Altstädte zu frequentieren. Vielmehr sind alternative Konzepte gefragt, die von den Bür­ger*innen getragen und angestoßen werden. Wenn Innenstädte und abgehängte Stadtteile keine Treffpunkte mehr sind, müssen sie zu Treffpunkten gemacht werden. Wenn keine schönen Cafés mehr existieren, müssen gemeinschaftlich betriebene Projekte her, die den Bedürfnissen der Bürger*innen der Stadt entsprechen, ohne Diktat von Investitionsfirmen oder Bevormundung durch die neoliberale Lokalpolitik. Wenn es darum geht, mit der Innenstadt das Leben in Recklinghausen zu repräsentieren – also einen wirtschaftlich-sozialen Mittelpunkt der Stadt zu schaffen – dann führt kein Weg daran vorbei, zu akzeptieren, dass die globale wirtschaftliche Entwicklung keinen Halt vor Städten wie Recklinghausen macht und das es augenscheinlich nicht in der Macht und dem Wil­len der Lokalpolitiker*innen liegt, die Innenstädte für die Bürger*innen attraktiv zu halten. Es heißt also entweder ohne Reue bei Amazon bestellen, wenn der eigene Garten und Stadtteilpark Treff­punkt genug ist und das Internet Kultur und Abwechslung genug bieten (vollkommen ernst gemeint, das reicht ja einigen Menschen) oder eben das Schicksal, die Freizeit und das kulturelle Angebot in die eigene Hand zu nehmen und mitzugestalten. In jedem Fall bedeutet es aber wohl, dass das Schicksal einer Stadt nicht im bloßen Vertrauen und "weil der auf unserm Schrebergartenfest war" an die systematisch desinteressierte Lokalpolitik abgegeben werden darf. In der heutigen Zeit ist Teilhabe gefragt, wenn Teilhabe gewünscht ist. Das Wirtschaftswunder ist vorbei, Konsum macht immer noch Spaß, ist aber nicht mehr so einfach und selbstverständlich wie früher.

Reiner W.
Reiner W.
4 Jahre zuvor

Wer ist denn schuld das alles so runter kommt? Die Stadt selber? Der Staat? Die Politik? Wer zur Hölle?

ANTWORT:
Jeder der seinen Müll, Dreck, kippen, Kaugummi, usw. Auf den Boden schmeißt! Da fängt doch schon alles an. Teenager rotzen Bushaltestellen voll schmieren mit edding alles voll und Eltern interessiert das nicht und tun Unwissen, leben das aoziale vor. Da fangen die Probleme an!
Ich kann nicht meinen Müll auf den bodenwerfen und anderen sagen hier ist es dreckig!

Kein sozialverhalten, darum kommt hier im Land alles runter!

trackback

[…] Sicht festzuhalten, dass die Gegend wunderbar sauber und gepflegt ist. Ganz im Gegenteil zu meiner gestrigen Erfahrung mit der Altstadt von Recklinghausen, die garantiert keinen Ausflugstipp hier im Blog wert gewesen wäre, konnte ich sich hier wohl […]

Andreas Weidner
Andreas Weidner
4 Jahre zuvor

Schade, das es bei den Ruhrbaronen, die sich einmal einem Qualitätsjournalismus verschrieben hatten, solche Artikel auf Facebooksocialmedia Niveau gibt.

Sehr schade

Anne
Anne
4 Jahre zuvor

Ich wohne seit nunmehr fast 45 Jahren in Recklinghausen, bin von Gelsenkirchen-Horst zugezogen und war darüber auch immer sehr glücklich. Gelsenkirchen ist mittlerweile total versifft und selbst Buer nicht mehr die Stadt, die sie früher war. Recklinghausen erschien uns dazu im Vergleich deutlich schöner, zumal es am Rand des Ruhrgebiets liegt und man schnell im Grünen ist. Der Stadtgarten ist recht nett mit dem neuen Spielplatz. Natürlich nicht vergleichbar mit dem Stadt- und Tierpark Bochum.
Die zunehmenden Leerstände sind, wie in fast allen Innenstädten, ein großes Problem, derzeit besonders auf der Breite Straße. Sollte der ehemalige SINN Standort wieder belebt werden, so würde sich das bestimmt positiv auf die umliegenden Ladenlokale auswirken. Wenn Karstadt fertig ist, sieht auch einiges besser aus. Denn soweit ist der Markt sehr schön mit der Außengastronomie. Cafés, Bistros und Restaurants gibt es reichlich gute in der City.
Was ich und etliche andere als sehr störend empfinden – wenn man beispielsweise draußen bei Calabrese oder unten im Palais sitzt – und uns nicht mehr so gerne in die Stadt lockt, sind die endlosen Scharen von fremdlaendisch aussehenden Menschen aller möglichen Nationen – vorwiegend Gruppen junger kräftiger Kerle, auffällig immer mehr Schwarze – die sehr gerne überall herumlungern und einem speziell bei früher einsetzender Dunkelheit kein Sicherheitsgefuehl mehr geben. Mittlerweile hat man das Gefühl, es laufen mehr Ausländer als Deutsche hier herum.
Am Bahnhof ist es auch besonders schlimm. Nicht umsonst ist dort die Polizei ständig vor Ort. In Haltern beispielsweise trifft man noch ein anderes Publikum an oder in anderen kleineren Orten.
Ich hoffe sehr, dass Recklinghausen noch einigermaßen seinen Charakter behält und nicht den Weg geht wie Gelsenkirchen, Bochum, Essen, Dortmund Nordstadt etc. Wenn man durch Recklinghausen Süd fährt, hat man nicht mehr den Eindruck, in Deutschland zu sein. Dort möchte ich absolut nicht wohnen!

Axel Schuch
4 Jahre zuvor

Danke. Dieser »Bericht« ist wirklich sehr hilfreich. Hilfreich für uns engagierte Recklinghäuser Bürger, die in Zusammenarbeit mit der Stadt Recklinghausen seit einigen Jahren am Umbau der inhaltlichen Ausrichtung gemeinsam arbeiten. Denn natürlich klappt das mit dem Konzept »Einkaufen« nicht mehr so gut. Und das wird auch nie mehr besser. Das ist aber nichts neues und mit der Entwicklung in den meisten Städten vergleichbar. Deshalb werden hier auch neue Schwerpunkte gesetzt: Kultur, Event und Dienstleistung. Und da hat sich in den letzten Jahren jede Menge getan. Der Autor hat nur leider alte Bilder im Kopf gehabt, die er nicht mehr mit der aktuellen Situation deckungsgleich bekommen hat.
So viel Kultur und Events wie zur Zeit hat es in RE lange nicht gegeben. Aber einfach die Problemzone Breite Straße zu fotografieren ist wirklich billig. Ich habe das vor ca. 1,5 Jahren ebenfalls mit einem TV-Team des WDR erlebt. Eigentlich sollten sie über innerstädtisch angesiedelte, wachsende (Kultur-)Projekte berichten (ich hatte gerade eines eröffnet), kriegten aber nicht genug davon, bei einem Rundgang durch die Stadt nahezu identische Bilder zu filmen, wie sie auch hier den Artikel schmücken.
Es werden hier von vielen Seiten enorme Anstrengungen unternommen dem Erosionsprozess entgegen zu wirken. Leider gibt es für die Städte in NRW keine Handhabe gegen Immobilienbesitzer, denen die jeweilige Stadt völlig am Ar… vorbei geht, vorzugehen. Selbst die Alternative – das Zuckerbrot (in RE: mitgebrachte Fördermittel) interessiert solche Menschen überhaupt nicht.

Das einzige, was wirklich kritisierbar ist: der Slogan »Ruhrgemütlich einkaufen« in Verbindung mit der »Guten Stube«. Der ist wahrlich nicht zukunftsorientiert formuliert und hängt dem vergangenen Erscheinungsbild nach. Wie eben auch die Geisteshaltung des Verfassers dieses Artikels.

ke
ke
4 Jahre zuvor

Bei "Kultur und Events" stellt sich bei mir immer die Frage des Geschäftsmodells. Können sich Events und Kultur selber finanzieren? Finden sie Sponsoren, jenseits der öffentlichen Finanzierung?

Events waren bisher immer auch eine Förderung des Absatzes der Händler, Gastwirte etc. Wird sich dieses Modell halten? Können die Events eigenständig leben? Wie interessant ist das Dauer-Event mit wöchentlich wechselnden Mottos in der Stadt mit immer denselben Buden?

Brauchen wir überhaupt noch die Stadt als Treffpunkt in der jetzigen Größe mit Geschäften? Ich bin lieber an der frischen Luft in der Natur.

Ich habe seit Ewigkeiten nicht mehr in den Citys eingekauft. Wenn ich es versuche, waren meine Wunschartikel nicht vorrätig oder sie hatten mitten in Dortmund Mondpreise, …

Mal sehen, was kommt.

Romy
Romy
4 Jahre zuvor

Naww Axel, wenn du das ließt, nimm dir den Bullshit da oben nicht so zu Herzen.
Ich komme aus Herten und war schon in all den großen Kaufhäusern und Meilen. Dortmund, Gelsenkirchen, Bochum, Münster, Essen etc. Bis auf Münster hat es mir aber nie gefallen.
Voll gestopft, hektisch und auch nicht gerade raus geputzt.
Nein da bleib ich echt bei Re.
Ein Bummel durch die Altstadt, ein Besuch im Tante Emma Cafe, durch den Park und zum Schluss noch ins Center. Ich brauche keine Shopping Meile. Ich hab da eher Augen für die alten Häuser.

Bin mir nicht wirklich sicher, was mit dem Journalisten falsch läuft…

BWL Justus
BWL Justus
4 Jahre zuvor

Ich finde, dass der Artikel sehr einseitig ist. Du stellst halt nur deine negativen Ansichten dar. Hast du denn wirklich gar nichts schönes gefunden? Und überhaupt, was wären denn deine Verbesserungsvorschläge?

J
J
4 Jahre zuvor

Ich bin Arzt von Beruf. Ich wollte eine Wohnung in Recklinghausen Süd kaufen. Ich kenne die Region nicht. Ich googelte und ich kam auf diesen Artikel. Es gibt verschiedene Meinungen.

Mir wurde aber abgeraten, dass man in Recklinghausen Süd wohnt. Es wurde erklärt, dass der Schufa-Score sich aufgrund dessen verschlechtern würde. Angeblich, wenn jemand zu einem schlechten Stadtteil einzieht, verschlechtert sich der Schufa Score. Was denken Sie? Ist es so schlimm in Recklinghausen Süd?

Max
Max
4 Jahre zuvor

Das sich der Schufa score verringert wenn man in die Nachbarschaft von Schuldnern zieht stimmt, aber wenn ihr score ansonsten gut ist hat das keine großen Auswirkungen.

Der Stadtteil Recklinghausen Süd ist tatsächlich ein Problemviertel. Viele Arbeitslose, Migranten die nicht integriert sind. Vor ein paar Jahren machte eine Gang namens "Los Kanackos" der Stadt und Polizei viel Ärger.

Verwechseln sollte man den Stadtteil Süd (um den Bhf herum) aber nicht mit dem Süden von Recklinghausen. Andere Viertel dort sind schön und ruhig!

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
4 Jahre zuvor

#38: "Das sich der Schufa score verringert wenn man in die Nachbarschaft von Schuldnern zieht stimmt, aber wenn ihr score ansonsten gut ist hat das keine großen Auswirkungen."

Mit dieser Aussage wäre ich sehr vorsichtig, denn die Beschaffung solcher Geoscoring-Daten ist für die Auskunfteien meistens viel kostengünstiger als die Beschaffung anderer persönlicher Daten von Kreditnehmern – ergo bleibt dann dieser "Geo-Score" im Gesamtscore hängen, während auf andere, positive Scoringdaten evt. verzichtet wird. Sie und der Kreditgeber werden dies aber – auch im Zeitalter von DSGVO und BDSGneu – niemals erfahren, dafür hat die Bankenlobby fein gesorgt.

Max
Max
4 Jahre zuvor

Sie sind nicht kostengünstig zu beschaffen sondern ohnehin über jeden vorhanden, denn einen Karteieintrag ohne Anschrift gibt es normalerweise nicht. Insofern haben sie recht, allerdings ist die Aussagekraft des Geoscores eher gering und er dürfte (auch da haben sie recht, wir wissen nicht wie die Karteien arbeiten) nur geringen Einfluss haben.

Wer zuvor einen 95% Score hat wird ganz sicher nicht durch den bloßen Wohnortswechsel nach Re-Süd als Kreditunwürdig eingeschätzt!

Die Gewährung hoher (Immobilien) Kredite wirkt sich Positiv auf den Score aus.

H. Theodor
H. Theodor
4 Jahre zuvor

Platter geht es kaum. Ich kann in jeder x-beliebigen Stadt solche Fotos machen. Recklinghausen hat bei allen Problemen, die nicht verschwiegen werden sollen, nach wie vor eine Altstadt, die mit Atmosphäre und Ambiente überzeugt. Insbesondere gilt dies, wenn man sich andere Städte der Region anschaut. Grotesk ist es, wenn der Autor Fotos von Objekten zeigt, die demnächst verschwinden bzw. revitalisiert werden. Beispiel Karstadt: Am Altstadtmarkt entsteht das neue Marktquartier mit einer Mischung aus Wohnen, Handel, Hotel, Dienstleistung und einer Kindertagesstätte. Die historische Fassade bleibt erhalten, die Waschbetonplatten am Anbau werden verschwinden. Der Schreiber des Beitrags hat von der Immobilie gleich vier Fotos online gestellt, erweckt aber den Eindruck, als würde es sich um vier verschiedene Objekte handeln. Ähnlich funktioniert das auch mit anderen Fotos. Das ehemalige SinnLeffers-Haus an der Breite Straße wird abgerissen, dort entsteht ein modernes Hotel. Auch dieses Gebäude wird dann mal gleich von vorne und hinten abgelichtet. Ohne Erläuterung versteht sich. Absurd ist es außerdem, gefüllte Baucontainer am Holzmarkt zu zeigen. Diese sind ja gerade ein Beleg dafür, dass sich etwas in der „Guten Stube“ von Recklinghausen tut. So zieht die Deutsche Bank am Holzmarkt ein, sobald die Sanierungs- und Umbauarbeiten in dem Komplex abgeschlossen sind. Modernisierung ohne Umbau und die damit verbundenen Arbeiten funktioniert nicht. Und wer sich wundert, dass montags um 13 Uhr bei tristem Wetter nicht der Bär steppt, dem empfehle ich zu gleicher Zeit den Besuch anderer Städte vergleichbarer Größenordnung. Ja, Recklinghausen hat Probleme, aber es sind nicht Dreck und Ödnis, die das Bild bestimmen. Vielleicht hätte der Besucher einmal den wunderschönen Platz unter dem Wallnussplatz an der Münsterstraße fotografieren sollen, oder den neu gestalten Kirchplatz mit dem modernen Museum Jerke, oder den Biergarten der Hausbrauerei Boente. Nicht zu vergessen den Altstadtmarkt, der bei schönem Wetter mit seiner Außengastronomie ein echter Magnet ist. Und welche Stadt hat schon ein solch attraktive neue Stadtbibliothek zu bieten wie Recklinghausen, die erst vor wenigen Monaten eröffnet wurde? Noch ein Wort zum Palais Vest: Warum die Mall gesichtsloser sein soll, als ihre großen Geschwister in Essen, Dortmund oder Oberhausen erschließt sich mir nicht. Der Besatz ist in weiten Teilen identisch, sieht man einmal davon ab, dass am Limbecker Platz mit Karstadt ein großes Kaufhaus integriert ist. Wir Recklinghäuser bleiben dabei: Das Glas ist halbvoll und nicht halbleer.

Daniel Knowski
Daniel Knowski
4 Jahre zuvor

Bei aller berechtigten Kritik am Zustand der Altstadt von Recklinghausen, muss man doch sagen, dass sich schon einiges getan hat: Umbau des ehemaligen C&A-Gebäudes zur neuen Stadtbibliothek, Umgestaltung des Kirchplatzes, Sanierung vieler Fassaden innerhalb des Wallringes. Auch in Zukunft soll sich noch einiges tun, wie z.B. der Umbau des früheren Karstadt-Gebäudes, Sanierung des alten Banniza-Hauses usw.
Dennoch gibt es noch großen Handlungsbedarf, um die Attraktiv der Altstadt zu verbessern. Die beschmierten Fassaden, beklebten Laternen und das ganze Erscheinungsbild müssen verbessert und deutlich aufgewertet werden.
Als Beispiel kann die Stadt Münster dienen, die sich überaus fürsorglich um die Pflege des Stadtbildes kümmert. Als Beispiel die Vermeidung von Graffiti: Man engagiert Graffiti-Künstler, die die Fassaden vorbildlich gestalten.
Recklinghausen könnte diesen Weg auch gehen.

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[…] die vergammelte Altstadt von Recklinghausen inzwischen zu deprimierend und der sterile Phoenix See in Dortmund-Hörde vielleicht noch zu […]

Zuckerfuchs
Zuckerfuchs
4 Jahre zuvor

Das neue Palais war der Untergang für Recklinghausen. Es sieht nicht nur hässlich aus, wie eine überdimensionale Stadtmauer, seelenlos, sondern seit der Eröffnung sind ganze Strassenzüge wie die Breite Straße leergefegt von Geschäften. Und gammelig werden sie auch schon.
Das Konzept dieser Mammutzentren funktioniert auf Dauer nirgendwo und geht immer auf Kosten der kleinen Läden und damit auf Kosten eines vielfältigen Angebotes. Das ist schon lange bekannt gewesen, bevor das alte Löhrhofcenter abgerissen wurde. Man kann sich des Gedankens nicht erwehren, dass hier neben der Planungs-und Baukosten auch noch andere Gelder geflossen sein könnten.
Die Stadtplanung in Recklinghausen ist allerdings schon immer recht sparsam beleuchtet gewesen. Vor einigen Jahren wurde neben Schröder ein futuristischer Bau in blau und mit viel Glas hingesetzt, der erstens architektonisch gar nicht da hin passt und zweitens jetzt auch schon wieder leer steht. Der neue Busbahnhof ist ebenfalls völlig überproportioniert gigantomanisch.
Insgesamt wurden überall neue Gebäude ohne Rücksicht auf architektonische Ausgewogenheit zwischen den Altbestand geknallt. Seinerzeit wurde das Stöfchen abgerissen, das Riesenkino platziert und ein kahler Parkplatz gesettet. Die ganze Ecke dort hat keinen Charme. Hatte sie vorher vielleicht auch nicht so, aber man hätte ja mal was daraus machen können.
Für Allergiker hingegen ist die Stadt ein El Dorado. Kaum Grün in der Stadt, überall ist alles großflächig zugepflastert.
Warum hat man kein Konzept mit kleineren Gebäudeensembles entwickelt, wo das Stöbern und Einkaufen Spass macht, so wie es ansatzweise hinter der Kreissparkasse realisiert ist?
Eher hat man das Gefühl, dass dauernd und voller Panik aktuellen Trends blind hinterhergerannt wird, um attraktiv zu bleiben. Vielleicht folgt bald ein künstlicher See wie in Dortmund (am besten dort, wo das Planungsamt sitzt) ?
Die gute Stube finde ich in Recklinghausen jedenfalls nicht, eher einen Keller, in dem das Licht ausgefallen ist. Da sind ja Recklinghausen Süd und die Hillerheide als ehemalige Stiefkinder der Stadt mittlerweile attraktiver als die Innenstadt.

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[…] war mir die Recklinghäuser Innenstadt im Jahre 2019 einen Besuch wert. Damals hatte ich mich über den schlechten Zustand der Shoppingmeile dort sehr geärgert. Viel […]

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