Woher die Arzneimittelknappheit kommt

By Fazal E Azeem Nisar (flickr.com), Public Domain Mark 1

In den letzten Tagen hat die Berichterstattung über die Engpässe bei der Lieferung wichtiger Medikamente an Fahrt aufgenommen. Die genauen Hintergründe werden dabei häufig nur oberflächlich betrachtet.

Wer mit der pharmazeutischen Industrie nicht viel zu tun hat, könnte auf die Idee kommen, die vorherrschende Arzneimittelknappheit käme aus heiterem Himmel, bedingt durch eine Häufung der Atemwegsinfektionen, Probleme der Lieferkette, den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine, Gasmangel und Nachwirkungen der Coronakrise. Und sicherlich haben all diese Faktoren ihren Beitrag geleistet. Aber seit der zunehmenden Ansiedlung pharmazeutischer Unternehmen in Ländern wie Indien und China gehören Engpässe wichtiger Arzneimittel zum Alltag. Bisher war dieser Alltag allerdings allzu häufig lediglich eine Randmeldung wert. Da wir nun die Früchte der jahrzehntelangen Verfehlungen der Politik ernten, wird es Zeit für einen Blick ins Detail.

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Norbert Röttgen: „Nie wieder hilflos! Ein Manifest in Zeiten des Krieges“

Dr. Norbert Röttgen (CDU); Foto: Steffen Roth
Dr. Norbert Röttgen (CDU); Foto: Steffen Roth

Seit des russischen Angriffs auf die Ukraine wurden einige Bücher zu diesem Konflikt – der seit Jahren brodelt – und seinen Hintergründen herausgegeben. Im Schatten des aktuellsten Krieges in Europa hat nun auch Norbert Röttgen ein Buch veröffentlicht.

Das überraschende an dem Buch: Es ist nicht nur informativ, sondern auch wesentlich spannender als es der Titel vorab erahnen lässt. Die Hörbuchversion, die Grundlage für diesen Beitrag war, wird von Norbert Röttgen selbst gesprochen. Thema des Buches ist nicht nur Russland und der aktuelle Konflikt in der Ukraine, das außenpolitische Aushängeschild der CDU beschreibt und analysiert viel mehr die aktuelle Lage und geht der Frage nach, wie wir – der Westen – sehenden Auges in diese Krise laufen konnten. Vorab: Eine besondere Leseempfehlung an Menschen, die auf Social Media noch mit Putin-Trollen und russischen Bots diskutieren. Mit Märchen und Fake-News aus dem Kreml, wie z.B. das beliebte „Die NATO hat mit der Osterweiterung Russland zum handeln gezwungen“, räumt Norbert Röttgen auf. Und das gründlich.

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China: Nein, danke!

China ist ein repressives Drecksregime. Wer diesem Satz nicht zustimmen mag, der weigert sich entweder Realitäten anzuerkennen, oder blendet diese gerne aus – vielleicht weil es für ihn selbstwertdienlich ist, dies zu tun. China unterdrückt Minderheiten, zensiert das Internet, überwacht seine Bürger, bekämpft Demokratiebewegungen und freie Presse – und ja, China sperrt ganze Bevölkerungsgruppen in, vorsichtig genannt, Umerziehungslager. Zudem, und darauf soll hier der Fokus liegen, produziert der sozialistische Ein-Partei-Staat knapp 30% des weltweiten CO2-Ausstoßes.

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Deutschlands Verteidigungsausgaben steigen um 10% – stärkster Zuwachs in der EU

Kampfpanzer Leopard 2
Kampfpanzer Leopard 2 A6 der Bundeswehr (Foto: Bundeswehr/Michael Mandt)

Mehr als 51 Milliarden US-Dollar hat Deutschland im Jahr 2019 für die Verteidigung ausgegeben. Mit einem Plus von 10% gegenüber dem Vorjahr ist dies die stärkste Zunahme in der EU. Allerdings bleibt der Anteil am BIP mit 1,3% deutlich unter der vieldiskutierten NATO-Zielmarke von zwei Prozent. Im Verhältnis zur wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bedeutung steht Deutschland mit seinem Militärapparat weltweit auf Platz 106 von 151. Selbst Albanien, Luxemburg und Nepal tun relativ gesehen mehr für ihre Sicherheit.

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Corona-Countdown: In neun Tagen sind wir Italien

Graphik 1: Corona in Europa: Wieviel Tage bis Italien? (Italien = 0); Quelle: Prof. Mark Handley, Twitter: @MarkJHandley

Ungläubig-gebannt blicken wir alle nach Italien: Ein Land, das sich selbst unter General-Quarantäne gestellt hat. Ein Land, in dem das öffentliche Leben komplett zum Stillstand gekommen ist. Ein Land, das fest eingefroren ist unter dem Eispanzer des Corona-Virus. Typisch südländische Schlamperei? Nicht vorstellbar, dass es bei uns so weit kommt? Doch, sehr wohl vorstellbar – und vor allem mathematisch vor-rechenbar. In neun Tagen werden auch wir Italien sein.

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Onlinehandel: Warum ich der Shopping-App ‚Wish‘ enttäuscht wieder den Rücken kehre

Die Paketboten sind seit Jahren schon fast der besten Freunde unseres Autors.

Seit vielen Jahren schon bin ich ein begeisterter Onlineshopper. Man könnte fast sagen, der Paketzusteller ist im Laufe der Zeit fast zu meinem besten Freund geworden. Das Einkaufen im Internet hat ja auch viele Vorzüge. Die Auswahl, die Preise. Das Angebot ist in vielen Bereichen vom stationären Handel schlicht unschlagbar.

Auf den im Einzelhandel gebotenen Service in Form von persönlichen Beratungen lege ich im Regelfall gar keinen Wert, freue mich hingegen sehr, wenn ich rund um die Uhr durch die Angebote stöbern und etwas bestellen kann. Da ist das Netz einfach nicht zu schlagen.

Beim Onlineriesen Amazon bin ich inzwischen schon seit fast 20 Jahren treuer Kunde, selbst wenn mir dort längst nicht alles gefällt. Auch bei Ebay habe ich im Laufe der Zeit viele gute Erfahrungen gemacht, dort zwischen den Jahren 2005 und 2008 sogar einmal einen eigenen Internetshop betrieben. Kurz gesagt: Ich bin ein regelrechter Fan des Onlinehandels, auch wenn mir die Schattenseiten, über die wir hier ebenfalls schon häufiger diskutiert haben, natürlich bewusst sind.

Soviel kurz zur Einordnung der nun folgenden Zeilen. Heute möchte ich mich hier an dieser Stelle nämlich einmal kurz mit der us-amerikanischen Shopping-Plattform ‚Wish‘ beschäftigen, über die man in erster Linie günstige Waren aus China beziehen kann.

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Nur ein Tweet entfernt: Das Ende der NATO

NATO ist, wenn nur einer lacht: US-Präsident Donald Trump und NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg
NATO ist, wenn nur einer lacht: US-Präsident Donald Trump und NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg
NATO ist, wenn nur einer lacht: US-Präsident Donald Trump und NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg

 

Was wäre, wenn die USA die NATO verlassen würde? Mit einem einzigen Tweet könnte US-Präsident Donald Trump den Westen, so wir ihn kennen, zerstören. Ein einziger der berüchtigten Trump-Tweets würde reichen, um der NATO den Todesstoß zu versetzen. Zu abwegig und völlig verrückt? Leider nein. Zuviel ist passiert seit Trump 2016 für das mächtigste Amt der Welt kandidiert hat. Zu vieles, was davor niemand für möglich hielt. Und was wird dann aus Westeuropa?

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Prognose 2100: Lagos wird größte Stadt der Welt

Prognose 2100: Lagos wird die größte Stadt der Welt

Großstädte erschienen im Laufe der Geschichte den Zeitgenossen immer schon unglaublich groß zu sein – selbst wenn sie uns aus heutiger Sicht lächerlich klein vorkommen. So wie Peking zum Beispiel, das um das Jahr 1500 herum nicht einmal 700.000 Einwohner hatte. Oder wie Paris und Istanbul, die es damals gerade mal auf rund 200.000 Bewohner brachten. Aber bereits 2100 wird die größte Stadt der Welt Lagos sein. Mit einer unvorstellbaren Anzahl von Einwohnern.

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Der Masterplan – Chinas Weg zur Hightech-Weltherrschaft

Annette Krohn und Stephan Scheuer Foto: Peter Ansmann


Seitdem der Aufbau des 5G-Netzes in Deutschland im Focus steht, wird immer wieder eine beteiligte Firma in den Vordergrund gerückt: Huawei, dessen Technologie bei diesem Mammutprojekt der Mobilkommunikation unentbehrlich ist – falls man daran interessiert ist, das 5G-Netz zeitnah zu erleben und nicht erst nach Fertigstellung von BER. Es gibt aber auch Kritik: Die NSA, die CIA, der BND – einige von vielen Institutionen, die vor der Kooperation mit dem chinesischen Technologieriesen warnen. Die USA, Australien und Neuseeland gehen inzwischen auf Distanz zu Huawei.
Stephan Scheuer ist Redakteur bei der Wirtschaftszeitung Handelsblatt in Düsseldorf, war zuvor fünf Jahre lang Korrespondent in China und ist Autor des Der Masterplan – Chinas Weg zur Hightech-Weltherrschaft. Von unserem Gastautor Peter Ansmann.

Zu diesem Themenkomplex war Stefan Scheuer in die Zentralbibliothek zu Düsseldorf geladen: Die aktuelle Diskussion um den Netzausbau, wäre schon Grund genug, diese Veranstaltung am gestrigen Abend aufzusuchen. Die aktuelle Entwicklungen, welche das Ruhrgebiet direkt betreffen, sind weitere Gründe einen abendlichen Ausflug in unsere  wunderschöne Landeshauptstadt zu unternehmen:

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Es nervt nur noch, Pierre-Emerick Aubameyang! – Transferspekulationen beim BVB ohne Ende

Pierre-Emerick Aubameyang. Foto: Robin Patzwaldt

Wer gedacht hätte, dass die unsäglichen Transferspekulationen rund um die Personalie Pierre-Emerick Aubameyang bei Borussia Dortmund mit dem Ablauf des Sommer-Transferfensters in China nun endlich ein Ende gefunden haben, der sieht sich spätestens seit den letzten Stunden diesbezüglich schwer getäuscht.

Medienberichte legen aktuell nämlich einen bereits quasi feststehenden Transfer des Gabuners im Winter in Richtung China nahe. Der BVB dementierte zwar umgehend, dass es eine entsprechende Entscheidung gäbe. Spekuliert und berichtet wird darüber aber auch weiterhin. Natürlich, möchte man meinen. Und der Stürmer selber schweigt zur Sache. Immer noch!

Das Ganze steht in diesem Sommer inzwischen symbolisch für einen völlig aus den Fugen geratenen Transfermarkt, der, neben den zuletzt immer irrwitziger gewordenen Transfer-Entschädigungen inzwischen auch nur noch aus Spekulationen und Gerüchten zu bestehen scheint.

Längst vergessen damit auch die Zeiten, als man sich noch auf das Kicker-Sonderheft vor dem Start der Bundesligasaison freute um sich dann dort einen fundierten Überblick verschaffen zu können, welche Veränderungen die einzelnen Spielerkader der Vereine im Profifußball über den Sommer erfahren haben.

Das Geschäft ist inzwischen so aufgebläht, durch Internet und Fernsehen massiv gefördert so ganzjährig geworden, dass man auch den eigentlich traditionell weitestgehend fußballfreien Sommer inzwischen längst nicht mehr (wie früher zumindest in Sommern ohne WM und EM stets gewohnt) vorfindet.

Kaum ein Tag an dem nicht irgendwo Fußball im TV gezeigt wird, wo nicht eine prominente Transferspekulation auf die Nächste folgt. Einerseits verständlich, da das Interesse daran ja da zu sein scheint, andererseits allerdings inzwischen auch offenkundig an einer Grenze angekommen, wo selbst dem fußballbegeisterten Beobachter so langsam die Geduldsschnur reißt.

Die Protagonisten sollten aufpassen, dass die Blase, von der viele aktuell noch sehr gut zu leben scheinen, sonst nicht in Kürze dramatisch platzt!

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