Sportgeschichte: Auch der Ruhrgebietsfußball hat viele jüdische Wurzeln

Walther Bensemann im Jahre 1896. Quelle: Wikipedia, Lizenz: gemeinfrei

Ende Januar gedenken wir hierzulande regelmäßig der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz durch die Alliierten im Jahre 1945. Der 27. Januar hat sich inzwischen diesbezüglich als ein fester Gedenktag im Lande etabliert. Auch in der Sport- bzw. Fußballszene.

Es gibt in diesem Zusammenhang inzwischen recht viele positive Beispiele für Erinnerungskultur. Das ist die eine Seite der Geschichte. Auf der anderen Seite sind Informationen gerade über Details in Sachen jüdischer Sportler in den ersten Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts noch immer selten, teilweise nur sehr schwer zu bekommen.

Diverse Fakten und sogar ganze Vereine aus dieser Epoche sind noch immer nahezu vollständig vergessen im Bewusstsein der deutschen Öffentlichkeit. Und je mehr Jahre ins Land ziehen, je schwieriger wird es diese Zeitspanne entsprechend angemessen und würdig aufzuarbeiten.

Ein bedeutender Teil der Sportgeschichte droht hier tatsächlich nach und nach vergessen zu werden. Dabei haben gerade auch deutsche Juden entscheidend zur Entwicklung zum Beispiel des Fußballs und seiner führenden Organisation in Deutschland beigetragen.

Vor einigen Wochen habe ich mir einmal die Mühe gemacht und zumindest einige Details zu den jüdischen Spuren im Ruhrgebietsfußball zusammengetragen. Hier jetzt das Ergebnis

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Polnischer Ministerpräsident will über jüdische Täter des Holocaust sprechen

Will auch über die „jüdischen Täter“ des Holocaust sprechen: MP Morawiecki (PiS) (Quelle: Wikipedia/ cc by-sa 3.0)

Polen hat seit einigen Wochen ein sog. „Holocaust-Gesetz„. Die Debatten schlugen hoch, gerade aus Israel kam Gegenwind. Nun ist Sicherheitskonferenz in München. Polens Ministerpräsident Morawiecki ist angereist. Ein Journalist fragt ihn, ob er nun in Polen als kriminell angesehen würde,  nachdem er berichtet hatte, dass polnische Nachbarn einst seine jüdische Familie bei der Gestapo verraten hätten.

Morawiecki antwortet prompt:

Natürlich wird es nicht strafbar und kriminell sein, wenn man sagt, dass es polnische Täter gab, so wie es jüdische Täter gab, so wie es russische Täter gab, so wie es Ukrainer gab, nicht nur deutsche Täter.

Und plötzlich steht sie im Raum, die Sprache von der jüdischen Mitschuld am Holocaust. Ein Erzählmotiv, das man sonst nur von Holocaustleugner und/ oder Antisemiten gewohnt ist. Morawiecki fällt im Übrigen immer noch nicht auf, dass er immer noch und wieder das Narrativ pflegt, nach dem Polen und Juden unverbundende und getrennte Gruppen sind.

Israels Premier Netanjahu ist wenig begeistert, umgehend twittert er:

Die Aussagen des Polnischen Ministerpräsidenten sind empörend. Es gibt da ein Problem der Unfähigkeit Geschichte zu verstehen und einen Mangel an Sensibilität für die Tragödie der Menschen. Ich habe vor mit ihm darüber zu sprechen.

Das Ganze passt im Übrigen auch zu der Polen schwelenden Debatte, um polnische Pogrome, ohne deutsche Beteiligung oder Zwang, wie dem Massaker von Jedwabne, bei der über 300 polnische Juden von ihren Nachbarn ermordet wurde.

Kein Unrecht bleibt vergessen – Der Umgang der Bundesrepublik Deutschland
 mit der Ausbürgerung Danziger Juden

Volker Beck Foto: Stefan Kaminski

Diskriminierung, Entrechtung bis zur massenhaften Ermordung charakterisieren das nationalsozialistische Regime. Auch dass sich Mechanismen der Verfolgung nach der Befreiung 1945 in Parteien, Ämtern sowie in rassistischem und antisemitischem Denken fortsetzten, ist heute wohl unumstritten. Aber dass auch mehr als 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs nicht alles Unrecht der damaligen Zeit aufgearbeitet wurde, ist vor allem für Überlebende und ihre Nachkommen nur schwer zu ertragen, so etwa für Juden, die aus Danzig stammen. Ein Gastbeitrag von Volker Beck, zuerst erschienen bei Der Westpreuße.

Nach dem Friedensvertrag von Versailles 1919 und der Wiederherstellung des polnischen Staates wurden in Danzig lebende deutsche Staatsangehörige zu Staatsangehörigen der Freien Stadt Danzig. Mit der Besetzung Polens wurden diese Bürger vom Deutschen Reich rückwirkend zum 1. September 1939 wieder zu deutschen Staatsangehörigen erklärt. Davon waren jüdische Danziger jedoch ausgeschlossen worden.

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Martin Lejeune zweifelt Holocaust an und wünscht Juden den Feuertod

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Screenshot: Facebook/MartinLejeune

Eigentlich sollte man den Erdogan- und Hamas-Propagandisten Martin Lejeune ignorieren. Seit er sich mit seiner Verherrlichung von Exekutionen im Gazastreifen selbst ins Aus geschossen hat – seitdem darf er für kein seriöses Medium mehr schreiben – ist er eher ein bemitleidenswerter Sonderling geworden, der sein Heil in der Konversion zum Islam gefunden hat. Spätestens als er darüber sinnierte, der deutsche Staat könnte 9000 muslimische Kinder vergast haben, dachte man, absurder geht es nicht. Nun hat er allerdings auch das letzte Tabu gebrochen: In einem Video

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Wo farbige Juden weiß sind

Dieser Mann ist ein weisser Unterdrücker.
Dieser Mann ist ein weisser Unterdrücker. (Foto: Wikipedia / cc-by-sa)

Liebes Tagebuch,

heute habe ich etwas gehört, dass ich Dir einfach erzählen muss, weil es mich in seiner Absurdität, Perfidie und Beklopptheit echt verstört hat. Ja, ich weiss, ich hatte Dir gesagt, dass ich nach meinem Urlaub nur noch über schöne Sachen berichten will – aber das muss ich jetzt echt los werden.

Also, du weißt ja, ich finde Antisemitismus doof. Und Antisemiten noch viel dööfer. (Und ich habe null Ahnung wie man „dööfer“ schreibt – aber das kriegt ja hier keiner mit.) Naja, auf jeden Fall sind die echt scheiße. Und ich hab Dir ja schon oft erzählt, dass die sich oft gar nicht selbst „Antisemiten“ nennen. Also manchmal schon, so wie der Michi.

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Überraschend: Deutschlandfunk – Hamas nur fast antisemitisch

Screenshot: Deutschlandfunk
Screenshot: Deutschlandfunk

In einem Beitrag des Deutschlandfunks von gestern können Leser und Hörer des Senders so einiges über die islamistische Terrororganisation Hamas lernen – das Überraschendste steckt dabei bereits in der Einleitung: Dort werden die passionierten Judenfeinde als Vertreter einer “fast antisemitischen Ideologie” beschrieben.

Das verwundert doch stark: Schließlich ist der Wunsch nach der Vernichtung nicht nur des Staates Israel, sondern der Juden allgemein, bereits in der Charta der Hamas von 1988 niedergeschrieben: “Die Muslime werden sie töten, bis sich der Jude hinter Stein und Baum verbirgt, und Stein und Baum dann sagen: Muslim, Oh Diener Gottes! Da ist ein Jude hinter mir. Komm und töte ihn.” Man könnte meinen, diese Worte ließen nur wenig Spielraum für Interpretationen.

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Besuch beim Tony Soprano von Nazareth

Bürgermeister Ali Salem im Rathaus von Nazareth. Foto: Til Biermann
Bürgermeister Ali Salem im Rathaus von Nazareth. Foto: Til Biermann

Nazareth ist die biblische Stadt, in der Erzengel Gabriel Jungfrau Maria die Geburt von Jesus angekündigt haben soll. Außerdem sollen Josef, Maria und der Christen-Heiland in der Stadt gelebt haben. Auf Hebräisch heißen Christen deshalb „Nozrim“ – „die von Nazareth“. Heute regiert hier Ali Salem. Der Mitfünfziger hat eine verblüffende Ähnlichkeit mit Tony Soprano aus der amerikanischen Mafia-Serie „Sopranos“. Wie der fiktive Tony macht er sein Geld unter anderem mit einer Baufirma. Außerdem fehlt ihm ein Finger.

Familie ist Bürgermeister Salem wichtig. Er hat elf Kinder und 23 Enkel. Er ist in der israelischen 80.000 Einwohner-Stadt, die von Muslimen (70 Prozent) und arabischen Christen (30 Prozent) bewohnt wird, sehr beliebt. Es heißt, er kennt fast jeden Bewohner persönlich, sein Bürgermeister-Gehalt spendet er für Studenten-Stipendien. Auch viele Israelis mögen ihn für seine pragmatische Art: Als vor etwa zwei Monaten ein israelisch-arabischer Knesset-Abgeordneter ein TV-Interview in Nazareth gab, sprang Salem aus einem vorbeifahrenden Auto. Er beschimpfte den Politiker und beschuldigte ihn live im Fernsehen, während der Messer-Attacken gegen Juden die arabische Bevölkerung aufzuhetzen. Diese offen-ehrliche Art kommt gut an.

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Laßt Judenpuppen brennen: das neue Polen.

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Mag sie brennende Judenpuppen? PiS-Premier Beata Szydlo (53) (Quelle: Wikipedia)

Breslau – Etwas über einen Monat nach dem absoluten Wahlsieg der ‚Recht und Gerechtigkeit‘ (PiS) geht die Entfernung des neuen Polen aus der europäischen Wertegemeinschaft in rasantem Tempo voran. Aktueller Zwischenstopp: ein Jude wird verbrannt – derzeit als Puppe.

Als PiS, so etwas wie das polnische Vorbild der AfD unter Petry, Ende Oktober die Wahlen in Polen dermaßen klar gewinnen konnte, dass man nicht mals einen Koalititionspartner brauchte, reagierte man in Deutschland gar nicht bis ungläubig. Ungläubig vor allem gegenüber den Kommentatoren, die PiS als das bezeichneten was sie sind:

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Fußball im Nationalsozialismus (Teil 5) – Volkstrauertag

Volkstrauertag bei Münster. Quelle: Wikipedia, Foto: Corradox, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Volkstrauertag bei Münster. Quelle: Wikipedia, Foto: Corradox, Lizenz: CC BY-SA 3.0

Im fünften Teil seine Serie ‚Fußball im Nationalsozialismus‘ beschäftigt sich Ruhrbarone-Gastautor Thomas Weigle heute mit einigen persönlichen Gedanken, passend zum an diesem Wochenende anstehenden Volkstrauertag:

„Von Julius Hirsch habe ich zum ersten Mal im Jahr 2000 in der Ausstellung zum 100-jährigen Jubiläum des DFB gehört … Doch die Namen und die Schicksale der Opfer waren damals noch fast unbekannt… Wir beschlossen daher, die Rolle des Verbandes wissenschaftlich unabhängig aufzuarbeiten.“ Diese Einstellung von Theo Zwanziger unterscheidet sich fundamental von der des unsäglichen Hermann Neuberger, der als Vize 1972 Herbergers Bitte, den in Kanada lebenden Rekordtorschützen Gottfried Fuchs, der 1912 10 Tore im Spiel gegen Russland erzielte, zur Eröffnung des Münchener Olympiastadions 72 einzuladen ablehnte.

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