Der BVB verliert das Duell der Stolperkönige um die Meisterschaft gegen den FC Bayern

Die Meisterschale. Foto: Robin Patzwaldt

Der BVB hat am Samstagnachmittag die selten günstige Gelegenheit verpasst, die Deutsche Meisterschaft 2023 einzufahren. Am Ende fehlte ein einziger Punkt (oder eine bessere Tordifferenz), um den Serienmeister FC Bayern München an der Spitze der Fußball-Bundesliga abzulösen und die Meisterschale zum ersten Mal seit 2012 wieder an den Borsigplatz zu holen.
Im Heimspiel gegen Mainz 05 reichte es für die Schwarzgelben nur zu einem enttäuschenden 2:2, während die Münchener sich beim 1. FC Köln mit 2:1 durchsetzen konnten und so die Tabellenspitze in letzter Sekunde zurückerobern konnten.

Jetzt trägt Dortmund Trauer. Die immense Euphorie, die sich in den vergangenen Tagen in der Stadt breitgemacht hat, ist urplötzlich einer gigantischen Katerstimmung gewichen, wie sie die Stadt wohl seit dem verlorenen Champions League Finale 2013 nicht mehr miterlebt hat.

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Der BVB sollte sich nicht als Opfer einer Verschwörung sehen, wenn es in diesem Jahr mit der Meisterschaft wieder nichts wird

BVB-Kapitän Marco Reus (rechts). Archiv-Foto: Robin Patzwaldt

Welches Potenzial im BVB steckt, das haben die Dortmunder am Sonntag eindrucksvoll bewiesen. Mit 6:0 (3:0) fegten die Schwarzgelben den VfL Wolfsburg aus dem Westfalenstadion und schlossen die am Samstag durch das 2:1 der Bayern in Bremen in der Tabelle gerissene Lücke von vier auf wieder nur einen Punkt. Drei Spieltage vor Saisonende 2022/23 ist das Meisterschaftsrennen in der Bundesliga damit nach wie vor offen.

Da fragt man sich als BVB-Fan ja schon zum wiederholten Male, warum das nicht immer so geht. Klar, es können nicht immer solche Kantersiege gelingen. Aber auch in Puncto Leidenschaft und Entschlossenheit wirkten die Dortmunder zuletzt ja nicht immer so 100%ig bei der Sache. Die Folge waren bittere Rückschläge auf Schalke (2:2), in Stuttgart (3:3), oder zuletzt in Bochum (1:1). Rückschläge, die am Ende die Meisterschaft 2023 kosten könnten. An Spiele aus der ersten Saisonhälfte, wie das kuriose 2:3 daheim gegen Bremen, wollen wir hier lieber einmal direkt den Mantel des Schweigens legen.

Da tröstet es nur wenig, dass auch die schier übermächtigen Bayern eine Saison voller Pleiten, Pech und Pannen abliefern. Wie leicht wäre es in diesem Jahr möglich gewesen, die Münchener zum ersten Mal seit 2012 an der Spitze der Liga abzulösen?  Noch muss man die Spielzeit nicht zu früh abhaken, was aber einzig der Schwäche der Bayern geschuldet ist und nicht etwa der eigenen Stärke.

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Kann der BVB diesmal der Versuchung widerstehen?

Gute Laune auch bei Mats Hummels (re.) in Dortmund. Archiv-Foto: Robin Patzwaldt

Drei Spiele, neun Punkte! An der Bilanz der ersten drei Pflichtspiele im Kalenderjahr 2023 von Borussia Dortmund lässt sich nicht herummäkeln. Auch wenn die dabei erbrachten Leistungen der Mannschaft bis zum 2:0 bei Bayer 04 Leverkusen vom Sonntag nicht wirklich berauschend waren, an den nackten Ergebnissen gibt es nichts auszusetzen.

Als BVB-Anhänger bleibt zu hoffen, dass Team und Umfeld jetzt nicht sofort wieder abheben. Leider sind erste Anzeichen in diese Richtung schon wieder zu erkennen.

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Wenn wir wollen, dass Vereine wie Schalke, Bremen oder Kaiserslautern noch einmal Meister werden, müssen wir die Spielregeln ändern!

Jubelstimmung auf Schalke nach dem Wiederaufstieg in die Bundesliga. Foto: Michael Kamps

Seit rund einer Woche sind die Entscheidungen im hiesigen Profifußball nun gefallen. Die Bayern sind mal wieder Meister geworden, RB Leipzig holte den DFB-Pokal, Fürth und Bielefeld sind aus der Bundesliga abgestiegen. Doch seien wir mal ehrlich, es waren die Aufsteiger, die uns in diesem Jahr besonders begeistert haben.

Der FC Schalke 04 und der SV Werder Bremen kehrten ins Fußball-Oberhaus zurück, und der 1. FC Kaiserslautern stieg als Sieger der Relegation gegen Dynamo Dresden eine Etage tiefer in die 2. Liga auf. Die Bilder der feiernden Fans mag man im Detail kritisieren, schlugen viele doch deutlich über die Stränge (Pyro, Randale etc.), doch lieferten die Fans dieser Teams in der Masse die großen Fußballemotionen, die der FC Bayern und RB Leipzig eben nicht liefern konnten.

Was wäre es doch schön, wenn wir solch große Emotionen demnächst auch wieder einmal bei der nationalen Titelvergabe beobachten könnten. Mit dem Dauersieger aus München und dem Dosen-Klub aus Leipzig wird das aber wohl nicht gelingen. Es muss ein Wandel her. Das haben die Bilder der vergangenen rund zwei Wochen noch einmal eindrucksvoll gezeigt.

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Die Serienmeisterschaften des FC Bayern München bedrohen die Zukunft der Bundesliga!

Dunkle Wolken über dem Stadion in München. Foto: Robin Patzwaldt

Dass der FC Bayern München sich durch einen 3:1 (2:0)-Erfolg gegen Borussia Dortmund die zehnte (!!!) Deutsche Meisterschaft in Serie gesichert hat, ist für sich genommen weder überraschend noch sonderlich aufregend. Die Dominanz des Rekordmeisters verstärkt sich gefühlt seit Jahren. Da juckt es in Deutschland natürlich kaum noch jemanden, wenn die Münchener drei Spieltage vor Saisonende einmal mehr die Meisterschaft vorzeitig sicher haben. Geschenkt!

So anerkennenswert die sich dahinter verbergende Leistung aller Beteiligten natürlich trotz der Seriensiege noch immer ist, so langweilig ist das Schauspiel der jubelnden Bayern-Spieler inzwischen für Fußballdeutschland. Selbst in München begeistert ein solcher Titel inzwischen kaum noch einen. Das ist traurig, wenn man dabei bedenkt, welch große Fußballfeiertage diese Titelentscheidungen  noch vor wenigen Jahren landesweit ausgelöst haben.

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Lasst uns über Playoffs in der Fußball-Bundesliga reden!

Oliver Kahn bei seinem Abschiedsspiel im Jahre 2008. Quelle: Wikipedia, Foto: Tsutomu Takasu, Lizenz: CC BY 2.0

Die schwindende Attraktivität der Fußball-Bundesliga bleibt inzwischen kaum noch jemandem verborgen. Selbst die führenden Köpfe in Liga und bei der DFL hat die Debatte erreicht. Interessanter Weise sind ausgerechnet Playoffs inzwischen scheinbar eine ernsthafte Option geworden, um dem Wettstreit wieder zu mehr Spannung zu verhelfen. Eine Art der Entscheidungsfindung, die noch vor Jahren hierzulande völlig undenkbar erschien. Doch nach der sich anbahnenden zehnten Meisterschaft des FC Bayern München schwindet der Widerstand gegen Playoffs derzeit offenbar sichtbar.

Selbst Bayern-Vorstand Oliver Kahn steht möglichen Meister-Playoffs in der Bundesliga offenbar aufgeschlossen gegenüber. „Ich finde es spannend, über neue Modelle wie Playoffs für die Bundesliga nachzudenken“, sagte der Chef des Rekordmeisters aus München dem „Kicker“.

„Ein Modus in der Bundesliga mit Halbfinals und Finale würde Spannung für die Fans bedeuten. Es macht also Sinn, so einen Gedanken durchzuspielen. Wir beim FC Bayern sind für neue Ideen immer offen“, meinte er dort.

Das überrascht zunächst, wären die Bayern doch diejenigen, deren Dominanz mit einer solchen Änderung des Formats bedroht wäre. Doch in München scheint man erkannt zu haben, dass Serienmeisterschaften am Ende auch nicht im Sinne des Rekordmeisters sind.

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Der BVB zahlt jetzt den Preis für seine offensiv ausgerufenen Ambitionen auf die Meisterschaft

Marco Reus war auch schon einmal besser drauf. Archiv-Foto: Robin Patzwaldt

So unterschiedlich können zwei Teams im Fußball eine ähnliche Ausbeute bewerten. Während man bei Schalke 04 mit den zehn Zählern aus den ersten fünf Saisonspielen fast schon euphorisch zu sein scheint, obwohl die Leistungen gegen eher schwache Gegner nicht gerade spitzenmässig waren, wie auch das 2:1 gegen den FSV Mainz 05 am Freitag wieder gezeigt hat, als die Gelsenkirchener nach eher mühsam wirkenden 90 Minuten gerade noch durch einen Glücksschuss in der Schlussphase gewannen, herrscht beim BVB, nur wenige Kilometer weiter, aktuell gefühlt so eine Art Untergangsstimmung.

Kapitän Marco Reus platzte im Interview nach dem 2:2 der Dortmunder bei Eintracht Frankfurt im TV-Interview direkt der Kragen, als ihm eine Frage nach der womöglich fehlenden Mentalität des Teams gestellt wurde. Dabei war die Frage von Sky durchaus berechtigt, hatte der BVB in Frankfurt doch einmal mehr unnötig Punkte liegengelassen. Das hat der BVB jetzt davon, dass er vor Saisonbeginn ungewohnt offensiv das Ziel Meisterschaft ausgerufen hat.

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Der BVB sollte wieder weniger Reden schwingen und lieber Taten sprechen lassen!

Das Stadion in Dortmund. Foto: Ulrike Märkel

Die Zeit der Bescheidenheit bei Borussia Dortmund scheint inzwischen endgültig vorbei zu sein. Gleich mehrere spektakuläre Neuverpflichtungen in den vergangenen Wochen sind ein deutliches Zeichen für die gestiegenen Ambitionen des Klubs.

Nachdem im Vorjahr ein zwischenzeitlicher Neun-Punkte-Vorsprung auf den FC Bayern im Endspurt der Spielzeit verspielt wurde, die Saison mit der Vizemeisterschaft endete, soll es in Zukunft auch einmal wieder zu mehr reichen. Das freut Fans in ganz Deutschland, ist die Fußball-Bundesliga nach den Serienmeisterschaften der Bayern seit dem Double der Dortmunder im Jahre 2012 doch meist ziemlich öde gewesen.

Ein Kampf um den Titel, so wie 2018/19 miterlebt, das ist ein deutlich wünschenswerterer Zustand für den BVB und die gesamte Liga. Dementsprechend werden nicht nur die Anhänger der Dortmunder darauf hoffen, dass die Verstärkungen des Kaders der Schwarz-Gelben dem Team zu der im Vorjahr noch vermissten Stabilität verhelfen.

Auffällig in der Entwicklung der Borussen ist neben der Transferoffensive jedoch noch ein weiterer Punkt, und der ist eher bedenklich: BVB-Akteure reden in letzter Zeit sehr gerne und viel öffentlich von Titeln und großen Zielen. Dabei sollten die Beteiligten besser erst einmal Taten sprechen lassen. Denn das ist in der Vergangenheit stets deutlich erfolgversprechender gewesen.

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Nur 2:2 in Bremen: Der BVB muss nach der verspielten Meisterschaft jetzt die Ruhe bewahren!

Am Stadion in Bremen. Foto: Robin Patzwaldt

Der BVB hat eine weitere Reifeprüfung am Samstagabend nicht bestanden. Das 2:2-Unentschieden nach 2:0-Führung beim SV Werder Bremen war nicht die erste Begegnung, in der die Borussia die für eine Deutsche Meisterschaft erforderliche Reife in den entscheidenden Momenten augenfällig vermissen ließ.

Mit jetzt vier Punkten Vorsprung und der deutlich besseren Tordifferenz dürfte dem FC Bayern München der Titel 2019 in der Bundesliga endgültig nicht mehr zu nehmen sein. Bei noch zwei verbleibenden Saisonspielen und fünf Punkten Vorsprung auf den Tabellendritten RB Leipzig wird der BVB die Saison höchstwahrscheinlich auf Tabellenplatz zwei abschließen. Die Champions League Qualifikation, das vor Saisonstart erklärte Saisonziel, hat der Revierklub längst sicher.

Und das ist, so groß die Enttäuschung über die jüngsten Ergebnisse im Lager der BVB-Fans auch sein mag, ein Erfolg. Nach einer turbulenten Spielzeit unter den Trainern Peter Bosz und Peter Stöger, die der Klub gerade noch auf Platz vier beendet hatte, sind die Fortschritte des Teams in den vergangenen Monaten signifikant.

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Schalke 04 nimmt Rache für 2007 und dürfte dem BVB die Meisterschaft 2019 verdorben haben

Mario Götze traf am Samstag zum zwischenzeitlichen 1:0 für den BVB. Foto: Robin Patzwaldt

Es hat sich einmal mehr bewahrheitet: Das große Revierderby ist ein Spiel, bei dem Formkurven und Tabellenstände völlig unerheblich sind. Wenn Borussia Dortmund und der FC Schalke 04 aufeinandertreffen, dann ist immer alles möglich, der Spielausgang nicht wirklich seriös vorherzusagen.

So auch am heutigen Samstagnachmittag. Der im Abstiegskampf befindliche Gast aus Gelsenkirchen düpierte die Dortmunder im eigenen Stadion und siegte mit 4:2 Toren. Damit nahmen die Königsblauen nicht nur Revanche für die enttäuschende 1:2-Niederlage in der Hinrunde auf eigenen Geläuf, sie verdarben den Borussen mit hoher Wahrscheinlichkeit auch die letzten Chancen auf die Meisterschaft des Jahres 2019, die nun vermutlich an den FC Bayern München gehen wird, der am Sonntag die Gelegenheit haben wird seinen Vorsprung auf den BVB vorentscheidend auszubauen.

Besonders süß für die Schalker auch die Tatsache, dass sich die eigene Mannschaft zugleich erfolgreich für eine umgekehrte Situation aus dem Jahre 2007 revanchieren konnte. Seinerzeit verdarben nämlich die Schwarzgelben den Schalkern am vorletzten Spieltag der Saison durch einen 2:0-erfolg eine mögliche Meisterschaft im Westfalenstadion, obwohl es für den BVB damals sportlich eigentlich um gar nichts mehr ging.

Auch das Derby im April 2019 wird in die Fußball-Geschichtsbücher eingehen. Rote Karten, strittige Schiedsrichterentscheidungen, schöne Tore. Das Spiel hatte wirklich alles, was den Fußball so attraktiv macht.

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