
Schalke-Trainer David Wagner. Quelle: Wikipedia, Foto: Tobias Nüssel, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Große Selbstzufriedenheit heute rund um den FC Schalke 04. Am Tag nach dem überraschend deutlichen 5:1-Erfolg der Gelsenkirchener beim Aufsteiger SC Paderborn zum Abschluss des vierten Bundesliga-Spieltags der Saison 2019/20, befindet sich jetzt auch der zweite Revierklub im Fußballoberhaus nach vier Spieltagen in der oberen Tabellenhälfte.
Mit nun sieben Zählern liegen die Schalker endlich wieder in Schlagdistanz zu den Europapokalplätzen, haben den Tabellenkeller, mit dem sie in der Vorsaison überraschend lange Bekanntschaft schließen durften, vorerst verlassen.
Diese erfreuliche Tatsache scheint die Selbsteinschätzung des Vereins allerdings, zumindestkurz kurzzeitig, etwas vernebelt zu haben.
In den Minuten nach dem Erfolg von Paderborn träumten einige Fans im Lande schon wieder unverhohlen von einem echten Spitzenteam, glaubten in der ostwestfälischen Provinz eine ungewöhnlich gute Leistung ihrer Jungs gesehen zu haben. Auch Trainer David Wagner äußerte sich auf der Pressekonferenz nach dem Kick sehr zufrieden mit der Teamleistung, befeuerte die Träume der eigenen Anhängerschaft verbal kräftig mit, nach dem Auswärtsspiel mit den meisten eigenen Toren der Schalker seit 20 Jahren.
Doch es gilt, mit etwas Abstand betrachtet, jetzt etwas Essig in den Wein der Schalker zu schütten: So deutlich der Erfolg der Knappen beim Aufsteiger am Ende auch war, das positive Ergebnis sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich die Gäste in der Benteler-Arena lange schwer taten, erst als die Hausherren gegen Spielende sprichwörtlich auseinanderfielen, das Ergebnis in die Höhe schrauben konnten. Paderborn ärgerte Schalke über weite Phasen der Begegnung, hätte mit etwas Glück im Abschluss auch zu einem Punktgewinn kommen können.
Nach dem 3:0-Heimsieg über Hertha BSC am Spieltag zuvor, bei dem die Berliner zwei Eigentore beisteuerten, dürfen sich die Gelsenkirchener aktuell über zwei Siege hintereinander freuen. Und das völlig zurecht. Man sollte bei den Königsblauen jetzt nur nicht den Fehler machen sich in der Entwicklung bereits weiter zu sehen als es das Team tatsächlich ist.
Denn ist ist ja nicht nur so, dass die beiden bisherigen Saisonsiege gegen Hertha und den SCP längst nicht so souverän eingefahren wurden, wie es die reinen Ergebnisse suggerieren könnten. Ein Blick auf die Tabelle zeigt zudem, dass es ausgerechnet die beiden Teams auf den Abstiegs-Plätzen 17 und 18 waren, gegen die die Schalker erfolgreich waren.
Das sollte auf Schalke in den nächsten Tagen den Blick auf die Realitäten nicht vernebeln. Es liegt noch immer sehr viel Arbeit vor David Wagner & Co.. Die beiden jüngsten Erfolge sind wertvoll um Vertrauen in die eigene Herangehensweise zu fassen, das Umfeld mit frischer Zuversicht auszustatten. Mehr ist aber noch nicht geschehen.
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