Zurüttgers in die Zukunft (III): Die Lösung

NRW 2025, gestern, Königswinter. Und Rüttgers haut dieses Hammerzitat raus in Sachen Opel-Rettung. Er sei "verliebt ins Gelingen". Und wir haben gefragt, welchen Gutmensch-Sozi Rütte da wieder zitiert hat? Bloch, Steinbrück, Clement, Rau?
Hier die fällige Antwort: natürlich alle vier. Als Urheber gilt der schwäbische Berufsoptimist Ernst Bloch.

Bleibt die Frage: Ist Rüttgers jetzt komplett größenwahnsinig geworden, sich nicht nur auf seinen geliebten Großversöhner Johannes Rau, sondern auch auf dessen gescheiterte Nachfolger zu beziehen? Antwort: Nö, Rüttgers bleibt sich treu, als postmodernster Regierender dieses Landes.

Foto: Staatskanzlei/ nrw.de

Zurüttgers in die Zukunft (II): Rütte verliebt?

Wie gesagt. Heute Königswinter, große Gespräche über Nordrhein-Westfalen 2025. Mit Maffay, Thomsen, Großmann, und und und. Mittenmang ein kämpferischer Ministerpräsident. Jürgen Rüttgers hat einen echt bösen Brief an GM-Carl Peter Forster in Sachen Opel geschrieben, die Europaführung handle "irritierend", hat der CDU-Vize ins Diktaphon gebrüllt. Und dann warf Dr. Rüttgers gerade einen Hammer-Spruch in die Presse-Runde. Die Schließung von Fabriken dürfe keinesfalls herbei geredet werden. "Jetzt müssen wir ins Gelingen verliebt sein und nicht ins Scheitern."

Und jetzt die Ruhrbarone-Preisfrage: Welche großen Vorredner hat Jürgen Rüttgers zitiert?

a) Johannes Rau (SPD)
b) Peer Steinbrück (SPD)
c) Wolfgang Clement (S äh FPD)
d) Ernst Bloch (SDS)

Lässig betont lässig

Helmut Linssen liebt es ganz offenbar Finanzminister von Nordrhein-Westfalen zu sein. Das ist in jedem Kabinett der schönste Job. Bei guter Konjunktur. Dann fließt Geld in die klammen Kassen, und das heimst der Finanzminister ein oder verteilt es auch mal, ganz der nette Großonkel. Wie ein pater familias spielt er entweder Gönner oder den eisernen Helmut, Hans, Peer, Theo, Oskar – was auch immer. Nach Lust und Laune.

Foto: eppreu-autogramme.de

Bei guter Konjunktur stehen Finanzminister gewissermaßen über der Tagespolitik und haben Zeit über viele Dinge nachzudenken, wie verlorene Schachpartien oder die Bevölkerungsentwicklung in NRW bis zum Jahr 2040. Oder die Weltrevolution. Muss Spaß machen. Und Linssen hat ja immerhin 25 Jahre auf den Job warten müssen.

Was der Mann vom Niederrhein aber besonders mag, was sie alle mögen, und was mich richtig schwach macht, ist dieses Funktionalvokabular, das Finanzdeutsche, Merkantilgermanische, Kameralwissenschaftliche.

Gestandene Fiskalpolitiker sagen deshalb nicht haushalterisch, sondern haushalteeerisch. Sie tragen gestreiften Zwirn und betonen die Dinge anders, hanseatisch, vornehm. Mal auf der Drei, mal auf die Eins. Sie sagen deshalb Veerkauf, statt Verkauf. Und Innsolvenz statt Insolvenz. Konnnsumm, statt Konsuuum. Weitere Beispiele "umbetonter Wörter" – bittee posteeen, danke. 

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