Es gibt Bücher, da ärgert man sich im Nachhinein kräftig, dass man sie nicht schon deutlich eher für sich entdeckt hat. Zu dieser Kategorie zählt für mich seit ein paar Wochen eindeutig auch der Bildband ‚The Cure – Dunkelbunte Jahre‘, der bereits im Sommer im Hannibal-Verlag erschienen ist, den ich aber leider erst jetzt entdeckte, als ich mich mit der Biografie von Stevie Van Zandt beschäftigt habe, die ich hier im Blog vor rund zwei Wochen vorgestellt habe.
‚The Cure‘ begleitet mich musikalisch schon seit den späten 1980er-Jahren. Viele Mädchen in meiner Schule begeisterten sich damals für die Band, von der ihr Sänger Robert Smith heute behauptet: ‚Wir hatten nie die Absicht, so erfolgreich zu werden.‘
Nun sind wir also da angekommen, wo wir bei „The Top“ nicht waren: Auf dem Klimax der Poppigkeit. The Head On The Door ist die Platte, auf der The Cure endgültig nicht mehr als Postpunk-, Gothic-, New Wave- oder Wasauchimmer-Band, sondern als Popgruppe auftreten. Und, mein Gott, machen sie das gut.
Vielleicht ist The Top das unterschätzteste aller Cure-Alben. Ich habe es jedenfalls nie in irgendwelchen Besten-Listen gesehen. Die Leute schätzen entweder “die alten Sachen” oder die Disintegration. Oder vielleicht, wenn sie die poppigere Seite mögen, The Head On The Door.
Wenn man der Erzählung folgt, nach der The Cure mit Lovecats und Japanese Whispers poppig und tanzbar geworden sind, wenn man dann noch die Leichtigkeit von The Head On The Door im Kopf hat, dann kann man schnell glauben, The Top wäre nur ein etwas untergegangener Zwischenschritt auf diesem Weg. Ist da nicht The Caterpillar drauf und dann bestimmt noch mehr in der Richtung?
Nanu? Was ist denn jetzt passiert? Electrosounds? Kontrabässe? Bläser? Zunächst gehört Japanese Whispers streng genommen gar nicht in diese Reihe mit Besprechungen aller Cure-Alben. Denn es ist offiziell eine Singles-Collection und das Ding ist auch nur 28 Minuten lang. Aber diese Platte stellt einen gewichtigen Einschnitt dar und die weitere Entwicklung dieser Band kann man ohne sie nicht verstehen.
Nach einer längeren Pause geht es endlich weiter mit unserer Reise durch alle The-Cure-Alben. Und es ist vielleicht kein Zufall, dass ich gerade vor diesem Album so lange gezögert habe. Dabei habe ich sogar schon mal darüber geschrieben und muss eigentlich nur einen Teil meines letzten Textes hier reinkopieren (damals ging es um die Cover-Version des Albums durch Damnation a.d.)
Nach Boy’s Don’t Cry und Seventeen Seconds geht es heute weiter mit dem dritten Album von The Cure: Faith.
Ich sagte schon, dass Faith zusammen mit dem Vorgänger und dem Nachfolger Pornography für mich ein Triumvirat bildet. Die Alben sind sich klanglich wie auch vom Artwork ähnlich. Es regieren düstere Klänge, trostlose Gitarren, mechanische Drums und sphärische Synthesizer. Dennoch könnten die vermittelten Gefühle nicht unterschiedlicher sein.
Nach Boy’s Don’t Cry geht es heute mit der zweiten Platte von The Cure weiter: Seventeen Seconds.
Der Nachfolger zum erfolgreichen Debut ist ein Statement, schon das Intro ist ein Statement. Man wird nicht auf treibenden Postpunk setzen, nicht versuchen, den Erfolg von Boys Don’t Cry zu wiederholen. Statt dessen wird es kalt und langsam und düster. Das zeigt schon das Cover-Artwork, das geradzu perfekt zur Musik auf dieser Platte passt. Für mich bildet Seventeen Seconds mit den beiden Nachfolger-Alben Faith und Pornography eine Art Trilogie, bevor dann der nächste große Einschnitt kommt. Und die Sprache, in der diese Trilogie formuliert ist, wird schon mit den ersten Tönen eingeführt.
Keine Band hat mich in meiner Jugend so geprägt wie The Cure. Und weil Robert Smith endlich ein neues Album angekündigt hat, will ich die bisherigen Werke hier nach und nach besprechen. Denn ich mag alle Alben von The Cure, auch die neuesten.
Die Reise beginnt schon etwas geheimnisvoll, weil es eigentlich zwei Debut-Alben von Cure gibt, die sich weitgehend gleichen. Für mich ist Boys Don’t Cry das erste Album, aber eigentlich ist das falsch.
Es gehört zu den Wundern der Menschheit, dass manche Leute Kunst schaffen, statt sich das Leben zu nehmen. Was dabei entsteht, ist Kunst, die ihrerseits Leben retten kann. In einer Therapie wirkt es oft schon, dass einem jemand hilft, die Verzweiflung in Worte zu fassen. Und auch Musik tut das gelegentlich. Ich weiß nicht, von vielen Menschen ich schon gehört habe, dass The Cure für sie genau diese Rolle gespielt haben. Jedes Cure- Album hat seine eigene Stimmung. Die trostloseste von allen hat Pornography. So sehr, dass hier eben vielleicht nicht mehr Trost zu finden ist, sondern das Gegenteil.
Die britische Pop-/Rock-/Wave-/Gothic-Band The Cure um Sänger und Frontmann Robert Smith, der auch bis heute das einzige dauerthafte Mitglied war und ist und mit seinen toupierten Haaren und seinem geschminkten Gesicht zur Identifikationsfigur der Gruppe wurde, besteht unter diesem Namen seit 1978.
1979 veröffentlichten The Cure ihr Debütalbum Three Imaginary Boys, welches sich stilistisch zwischen dem Punk der 70er-Jahre und dem New Wave der 80er-Jahre bewegte. Dieses Album erreichte nach der Veröffentlichung Platz 44 der englischen Charts und erntete gute Kritiken in den englischen Musikzeitschriften.
Im weiteren Verlauf ihrer Karriere änderten The Cure ihren ursprünglichen Musikstil hin zu mehr pop- und rocklastigen Alben und brachten im Oktober 2008 ihr vorerst letztes Werk mit dem Titel 4:13 Dream auf den Markt.
Untätig waren sie aber dennoch nicht. In den vergangenen 7 Jahren spielte die Band einige hoch gehandelte Shows in London und war Headliner der größten Europäischen Musikfestivals wie Roskilde, Werchter, Reading & Leeds, Pinkpop, Hurricane & Southside, Paleo, Vieilles Charrues, BBK, Belfort, Optimus Alive!, Primavera, Frequency, Electric Picnic und Bestival…
Und für dieses Jahr haben The Cure eine ausgedehnt Europa-Tour angekündigt, auf der sie im Herbst 30 Konzerte in 17 europäischen Ländern geben werden.
Es ist ihre erste größere Europatournee seit 2008. Bei der „THE CURE TOUR 2016“ werden Robert Smith (voice/guitar), Simon Gallup (bass), Jason Cooper (drums), Roger O’Donnell (keys) und Reeves Gabrels (guitar) ihre Fans auf Entdeckungsreise durch den Cure-Katalog der letzten 37 Jahre mitnehmen, werden Hits, Raritäten und Lieblingssongs und sogar bisher unveröffentlichtes Material präsentieren.
Als Supportband bei der Europa-Tour sind die schottischen Post-Rocker The Twilight Sad mit dabei.
Die Konzerte am 18.10. in der Mercedes Benz Arena in Berlin, am 08.11 in der Arena Leizpig und am 10.11. in der Lanxess Arena in Köln sind bereits ausverkauft!
Tickets für die Termine in Hamburg (17.10. Barclaycard Arena), München (24.10. Olympiahalle), Stuttgart (06.11. Schleyerhalle) und für das Zusatzkonzert am 07.11. in der Frankfurter Festhalle sind online bei Eventim erhältlich.
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